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Die Grenzboten. Jg. 42, 1883, Viertes Quartal.

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Francesca von Rimini.
Ein Gebet,
Zu deinen Füßen lege ich dir
Das, was ich glaube und denke,
In deiner Huld verharre bei mir,
Daß sie Erhörung mir scheute. Zu deinen Füßen lege ich dir
Das, was ich sinne und meine,
Daß deiner Sonne Gnade mir
In segnenden Glänze scheine. Zu deinen Füßen lege ich dir
Das, was ich empfinde und fühle,
Daß göttliches Erbarmen mir
Die glühende Stirne kühle. Ist's wahr, wovon der Dichter singt,
Daß Liebe Liebe erreget,
Dann weiß ich, daß dir zu Herzen dringt,
Was jetzt das Herz mir beweget. Geknechtet bin ich, armes Weib;
Du kannst, o göttliches Wesen,
Aus des Zweifels Baun den sündigen Leib
Befrein, erretten, erlösen.
Vom Fenster.
Ein Traum.
Ich glaubt' im Traum auf heitern Höhen,
Wie nie ein Mensch sie noch betrat,
Von Erdensorgen frei zu gehen
Auf grünem, blumenreichen Pfad. Ich folgte einem Himmelswesen,
Wie Dante einst geleitet schien,

Francesca von Rimini.
Ein Gebet,
Zu deinen Füßen lege ich dir
Das, was ich glaube und denke,
In deiner Huld verharre bei mir,
Daß sie Erhörung mir scheute. Zu deinen Füßen lege ich dir
Das, was ich sinne und meine,
Daß deiner Sonne Gnade mir
In segnenden Glänze scheine. Zu deinen Füßen lege ich dir
Das, was ich empfinde und fühle,
Daß göttliches Erbarmen mir
Die glühende Stirne kühle. Ist's wahr, wovon der Dichter singt,
Daß Liebe Liebe erreget,
Dann weiß ich, daß dir zu Herzen dringt,
Was jetzt das Herz mir beweget. Geknechtet bin ich, armes Weib;
Du kannst, o göttliches Wesen,
Aus des Zweifels Baun den sündigen Leib
Befrein, erretten, erlösen.
Vom Fenster.
Ein Traum.
Ich glaubt' im Traum auf heitern Höhen,
Wie nie ein Mensch sie noch betrat,
Von Erdensorgen frei zu gehen
Auf grünem, blumenreichen Pfad. Ich folgte einem Himmelswesen,
Wie Dante einst geleitet schien,

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[0530] Francesca von Rimini. Ein Gebet, Zu deinen Füßen lege ich dir Das, was ich glaube und denke, In deiner Huld verharre bei mir, Daß sie Erhörung mir scheute. Zu deinen Füßen lege ich dir Das, was ich sinne und meine, Daß deiner Sonne Gnade mir In segnenden Glänze scheine. Zu deinen Füßen lege ich dir Das, was ich empfinde und fühle, Daß göttliches Erbarmen mir Die glühende Stirne kühle. Ist's wahr, wovon der Dichter singt, Daß Liebe Liebe erreget, Dann weiß ich, daß dir zu Herzen dringt, Was jetzt das Herz mir beweget. Geknechtet bin ich, armes Weib; Du kannst, o göttliches Wesen, Aus des Zweifels Baun den sündigen Leib Befrein, erretten, erlösen. Vom Fenster. Ein Traum. Ich glaubt' im Traum auf heitern Höhen, Wie nie ein Mensch sie noch betrat, Von Erdensorgen frei zu gehen Auf grünem, blumenreichen Pfad. Ich folgte einem Himmelswesen, Wie Dante einst geleitet schien,

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 42, 1883, Viertes Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341837_154164/530>, abgerufen am 28.07.2024.