Die Grenzboten. Jg. 42, 1883, Viertes Quartal.Das Volk in Waffe". und des Vaterlandes geleert worden sind. Das Übermaß hätte das Gute an Genug, wohin wir blicken, stehen Wohlthäter bereit, der Knciplust des Das Volk in Waffen. ich Buch ist vornehmlich bestimmt, über die Kreise des Heeres In dem Lande, wo die allgemeine Wehrpflicht seit mehr als siebzig Jahren Der als Militärschriftsteller wie auf andern Gebieten der Literatur gleich Das Volk in Waffe». und des Vaterlandes geleert worden sind. Das Übermaß hätte das Gute an Genug, wohin wir blicken, stehen Wohlthäter bereit, der Knciplust des Das Volk in Waffen. ich Buch ist vornehmlich bestimmt, über die Kreise des Heeres In dem Lande, wo die allgemeine Wehrpflicht seit mehr als siebzig Jahren Der als Militärschriftsteller wie auf andern Gebieten der Literatur gleich <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0438" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/154603"/> <fw type="header" place="top"> Das Volk in Waffe».</fw><lb/> <p xml:id="ID_1311" prev="#ID_1310"> und des Vaterlandes geleert worden sind. Das Übermaß hätte das Gute an<lb/> den Ausstellungen Paralysiren müssen, selbst wenn bei denselben immer die Sache<lb/> im Auge behalten worden wäre; aber nur zu häufig sind auch sie nur zu Vor¬<lb/> wänden für Volksfeste gemacht worden, die den doppelten Nachteil haben, einmal<lb/> viel länger zu währen als andre, dann daß sie die Selbsttäuschung so beqnem<lb/> machen. Man feiert ja nicht, um zu feiern, sondern um sich zu belehren, um<lb/> des eignen Geschäfts und des Fortschritts im allgemeinen halber!</p><lb/> <p xml:id="ID_1312"> Genug, wohin wir blicken, stehen Wohlthäter bereit, der Knciplust des<lb/> Deutschen ein ehrsames Mäntelchen umzuhängen. Hier Wandel zu schaffen,<lb/> sollte sich jeder angelegen sein lassen, dem die nationale Sache im Herzen, nicht<lb/> bloß auf der Zunge sitzt, der nicht die Nation der Denker zu einer Nation<lb/> müßiger Schwätzer werden lassen möchte. Aber die Erinnerung an die große<lb/> Zeit vor dreizehn Jahren wolle man uns nicht verkümmern.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Das Volk in Waffen.</head><lb/> <p xml:id="ID_1313"> ich Buch ist vornehmlich bestimmt, über die Kreise des Heeres<lb/> hinaus Klarheit vom Wesen des Krieges zu erzeugen. Der Wunsch,<lb/> darüber unterrichtet zu sein, ist schon vielfach laut geworden, und<lb/> das Verständnis für die Natur des Krieges gehört nicht zum<lb/> geringsten Teile zur Wehrhaftigkeit des Volkes. So sagt Frei¬<lb/> herr v. d. Goltz in der Einführung zu seiner jüngst im Deckerschen Verlage<lb/> zu Berlin erschienenen Schrift: Das Volk in Waffen. Ein Buch über Heer¬<lb/> wesen und Kriegführung unsrer Zeit.</p><lb/> <p xml:id="ID_1314"> In dem Lande, wo die allgemeine Wehrpflicht seit mehr als siebzig Jahren<lb/> in Fleisch und Blut der Nation übergegangen ist, verdient der letzte Satz gewiß<lb/> doppelte Beachtung, und wir leiten aus demselben wie aus Tendenz, Ton und<lb/> Wesen des ganzen Buches die Berechtigung her, auch die Leser dieser Zeitschrift<lb/> eingehender auf seinen Inhalt hinzuweisen.</p><lb/> <p xml:id="ID_1315" next="#ID_1316"> Der als Militärschriftsteller wie auf andern Gebieten der Literatur gleich<lb/> hochgeschätzte Verfasser hat es verstanden, in dem 516 Oktavseiten umfassenden<lb/> Bande in klarer, allgemein verständlicher Sprache ein auf ernste Studien ge¬<lb/> stütztes, durch zahlreiche treffende geschichtliche Beispiele erläutertes Bild von<lb/> der Art und dem Wesen der Kriegführung der Neuzeit zu entwerfen. Der<lb/> spröde Stoff, dessen Kenntnis der Fachmann sonst in mühseliger Arbeit nur<lb/> aus trockenen wissenschaftlichen Abhandlungen schöpfen kann, hat sich unter der<lb/> geschickten Feder des Majors v. d. Goltz zu einer spannenden Lektüre gestaltet,<lb/> ohne an Gründlichkeit und wissenschaftlicher Bedeutung eingebüßt zu haben</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0438]
Das Volk in Waffe».
und des Vaterlandes geleert worden sind. Das Übermaß hätte das Gute an
den Ausstellungen Paralysiren müssen, selbst wenn bei denselben immer die Sache
im Auge behalten worden wäre; aber nur zu häufig sind auch sie nur zu Vor¬
wänden für Volksfeste gemacht worden, die den doppelten Nachteil haben, einmal
viel länger zu währen als andre, dann daß sie die Selbsttäuschung so beqnem
machen. Man feiert ja nicht, um zu feiern, sondern um sich zu belehren, um
des eignen Geschäfts und des Fortschritts im allgemeinen halber!
Genug, wohin wir blicken, stehen Wohlthäter bereit, der Knciplust des
Deutschen ein ehrsames Mäntelchen umzuhängen. Hier Wandel zu schaffen,
sollte sich jeder angelegen sein lassen, dem die nationale Sache im Herzen, nicht
bloß auf der Zunge sitzt, der nicht die Nation der Denker zu einer Nation
müßiger Schwätzer werden lassen möchte. Aber die Erinnerung an die große
Zeit vor dreizehn Jahren wolle man uns nicht verkümmern.
Das Volk in Waffen.
ich Buch ist vornehmlich bestimmt, über die Kreise des Heeres
hinaus Klarheit vom Wesen des Krieges zu erzeugen. Der Wunsch,
darüber unterrichtet zu sein, ist schon vielfach laut geworden, und
das Verständnis für die Natur des Krieges gehört nicht zum
geringsten Teile zur Wehrhaftigkeit des Volkes. So sagt Frei¬
herr v. d. Goltz in der Einführung zu seiner jüngst im Deckerschen Verlage
zu Berlin erschienenen Schrift: Das Volk in Waffen. Ein Buch über Heer¬
wesen und Kriegführung unsrer Zeit.
In dem Lande, wo die allgemeine Wehrpflicht seit mehr als siebzig Jahren
in Fleisch und Blut der Nation übergegangen ist, verdient der letzte Satz gewiß
doppelte Beachtung, und wir leiten aus demselben wie aus Tendenz, Ton und
Wesen des ganzen Buches die Berechtigung her, auch die Leser dieser Zeitschrift
eingehender auf seinen Inhalt hinzuweisen.
Der als Militärschriftsteller wie auf andern Gebieten der Literatur gleich
hochgeschätzte Verfasser hat es verstanden, in dem 516 Oktavseiten umfassenden
Bande in klarer, allgemein verständlicher Sprache ein auf ernste Studien ge¬
stütztes, durch zahlreiche treffende geschichtliche Beispiele erläutertes Bild von
der Art und dem Wesen der Kriegführung der Neuzeit zu entwerfen. Der
spröde Stoff, dessen Kenntnis der Fachmann sonst in mühseliger Arbeit nur
aus trockenen wissenschaftlichen Abhandlungen schöpfen kann, hat sich unter der
geschickten Feder des Majors v. d. Goltz zu einer spannenden Lektüre gestaltet,
ohne an Gründlichkeit und wissenschaftlicher Bedeutung eingebüßt zu haben
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