Die Grenzboten. Jg. 41, 1882, Erstes Quartal.Vakchen und Thyrsosträger. R August Niemann ( oman von Gotha). Das Recht der Äbcrschimg vorve- halten, Nachdruck verboten. j (Fortsetzung ) Achtes Aapitel. Eine kluge Braut. Was die Weiber lieben und hassen, ylvia hatte ein eben diesem Vormittage, während ihre Mutter und Häufige Besuche von seiner Seite wurden im Hause nicht gern gesehen, Sie zog ihre Sechundsfelljackc an, setzte ihr Scehundsfellbarctt auf, nahm Ein junger Mann mit einem Rembrandthut auf den blonden Locken und Vakchen und Thyrsosträger. R August Niemann ( oman von Gotha). Das Recht der Äbcrschimg vorve- halten, Nachdruck verboten. j (Fortsetzung ) Achtes Aapitel. Eine kluge Braut. Was die Weiber lieben und hassen, ylvia hatte ein eben diesem Vormittage, während ihre Mutter und Häufige Besuche von seiner Seite wurden im Hause nicht gern gesehen, Sie zog ihre Sechundsfelljackc an, setzte ihr Scehundsfellbarctt auf, nahm Ein junger Mann mit einem Rembrandthut auf den blonden Locken und <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0419" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/86540"/> <figure facs="http://media.dwds.de/dta/images/grenzboten_341835_89804/figures/grenzboten_341835_89804_86540_000.jpg"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Vakchen und Thyrsosträger.<lb/> R<note type="byline"> August Niemann (</note> oman von Gotha).<lb/> Das Recht der Äbcrschimg vorve-<lb/> halten, Nachdruck verboten. j<lb/> (Fortsetzung ) </head><lb/> <div n="2"> <head> Achtes Aapitel.<lb/> Eine kluge Braut.</head><lb/> <quote type="epigraph"> Was die Weiber lieben und hassen,<lb/> Das wollen wir ihnen gelten lassen;<lb/> Wenn sie aber urteilen und meinen,<lb/> Da will's oft wunderlich erscheinen,</quote><lb/> <p xml:id="ID_1711"> ylvia hatte ein eben diesem Vormittage, während ihre Mutter und<lb/> Scheindl Velde! über indirekte Steuern sprachen und dann mit<lb/> großer Geschmacklosigkeit ein Staatsklcid für die Gesellschaft kom-<lb/> ponirter, welche Ende der Woche bei Irrwischs stattfinden sollte,<lb/> eine ernste Unterredung mit ihrem Bräutigam,</p><lb/> <p xml:id="ID_1712"> Häufige Besuche von seiner Seite wurden im Hause nicht gern gesehen,<lb/> deshalb hatte Sylvia es so eingerichtet, daß sie ihm begegnete, wenn sie an be¬<lb/> stimmten Tagen einen bestimmten Weg ging.</p><lb/> <p xml:id="ID_1713"> Sie zog ihre Sechundsfelljackc an, setzte ihr Scehundsfellbarctt auf, nahm<lb/> zum Schutz gegen die Augen der Welt eine rote Mappe mit der goldnen Auf¬<lb/> schrift „Musik" unter den Arm und stieg in eine Droschke. In der Nähe des<lb/> Brandenburger Thores ließ sie halten, verabschiedete das Gefährt und schritt<lb/> auf das Thor zu. Es war ein kalter Tag, obwohl im Juni, von Zeit zu Zeit<lb/> fegte ein scharfer Regen herab, und dann wieder trieb ein frischer Wind helle,<lb/> kleine Wolken am blauen Himmel hin.</p><lb/> <p xml:id="ID_1714"> Ein junger Mann mit einem Rembrandthut auf den blonden Locken und<lb/> in einem kurzen blauen Tuchrock von dem Schnitt der kleidsamen österreichischen<lb/> Offiziersblousen kam ihr mit freudigem Gesicht entgegen.</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0419]
[Abbildung]
Vakchen und Thyrsosträger.
R August Niemann ( oman von Gotha).
Das Recht der Äbcrschimg vorve-
halten, Nachdruck verboten. j
(Fortsetzung )
Achtes Aapitel.
Eine kluge Braut.
Was die Weiber lieben und hassen,
Das wollen wir ihnen gelten lassen;
Wenn sie aber urteilen und meinen,
Da will's oft wunderlich erscheinen,
ylvia hatte ein eben diesem Vormittage, während ihre Mutter und
Scheindl Velde! über indirekte Steuern sprachen und dann mit
großer Geschmacklosigkeit ein Staatsklcid für die Gesellschaft kom-
ponirter, welche Ende der Woche bei Irrwischs stattfinden sollte,
eine ernste Unterredung mit ihrem Bräutigam,
Häufige Besuche von seiner Seite wurden im Hause nicht gern gesehen,
deshalb hatte Sylvia es so eingerichtet, daß sie ihm begegnete, wenn sie an be¬
stimmten Tagen einen bestimmten Weg ging.
Sie zog ihre Sechundsfelljackc an, setzte ihr Scehundsfellbarctt auf, nahm
zum Schutz gegen die Augen der Welt eine rote Mappe mit der goldnen Auf¬
schrift „Musik" unter den Arm und stieg in eine Droschke. In der Nähe des
Brandenburger Thores ließ sie halten, verabschiedete das Gefährt und schritt
auf das Thor zu. Es war ein kalter Tag, obwohl im Juni, von Zeit zu Zeit
fegte ein scharfer Regen herab, und dann wieder trieb ein frischer Wind helle,
kleine Wolken am blauen Himmel hin.
Ein junger Mann mit einem Rembrandthut auf den blonden Locken und
in einem kurzen blauen Tuchrock von dem Schnitt der kleidsamen österreichischen
Offiziersblousen kam ihr mit freudigem Gesicht entgegen.
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