Die Grenzboten. Jg. 41, 1882, Drittes Quartal.Der jüngste Tag. von Edward Lggleston. (Fortsetzung.) Drittes Kapitel. Gin Lebewohl. ran Anderson fühlte, daß sie einen Mißgriff begangen hatte. So beschloß sie denn jetzt, ihren Mann durch ihre Version der Geschichte Der jüngste Tag. von Edward Lggleston. (Fortsetzung.) Drittes Kapitel. Gin Lebewohl. ran Anderson fühlte, daß sie einen Mißgriff begangen hatte. So beschloß sie denn jetzt, ihren Mann durch ihre Version der Geschichte <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0283" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/193624"/> <figure facs="http://media.dwds.de/dta/images/grenzboten_341835_193340/figures/grenzboten_341835_193340_193624_000.jpg"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Der jüngste Tag.<lb/><note type="byline"> von Edward Lggleston.</note><milestone rendition="#hr" unit="section"/> (Fortsetzung.) </head><lb/> <div n="2"> <head> Drittes Kapitel.<lb/> Gin Lebewohl.</head><lb/> <p xml:id="ID_903"> ran Anderson fühlte, daß sie einen Mißgriff begangen hatte.<lb/> Sie hatte nicht die Absicht gehabt, Julien zu sagen, daß Angust<lb/> entlassen werden sollte. Aber jetzt, wo dieser stürmische Austritt<lb/> stcittgefnnden hatte, dachte sie, daß er sich gut benutzen lassen<lb/> werde. Sie wußte, daß ihr Mann nur deshalb in ihrer<lb/> Opposition gegen den „Dntchman" mit ihr ging, weil er sich vor seiner Frau<lb/> ?>irchtete. Im Herzen konnte Samuel Anderson seiner Tochter nichts abschlagen.<lb/> ihm all das Glück versagt war, welches die meisten Männer in der Liebe<lb/> ihrer Frauen finden, fand er Trost in der Liebe zu seiner Tochter. Heimlich,<lb/> als ob seine väterliche Zuneigung ein Verbrechen wäre, herzte und streichelte er<lb/> und es währte nicht lange, so entdeckte seine Frau, daß sich der Vater mehr<lb/> ^us einer liebreichen Tochter machte als ans einer herrschsüchtigen und wider-<lb/> hanrigen Ehegattin. Sie beobachtete ihn eifersüchtig und war dahin gelangt,<lb/> ^aß sie ihre Tochter als ein Frauenzimmer betrachtete, welches sie ans dem<lb/> Herzen ihres Mannes verdrängt habe, und daß sie ihren Mann beschuldigte,<lb/> ^W die Liebe ihrer Tochter geraubt zu haben. In Wahrheit verhielt sichs so,<lb/> Fran Abigail Anderson so lange gegen eingebildete Schmälernngen ihrer<lb/> Rechte uns der Wache gestanden hatte, daß sie allenthalben Feinde sah. Sie<lb/> haßte Weste, weil er ein Deutscher war, sie würde ihn ans einem Dutzend<lb/> ^»dern Gründen gehaßt haben, wenn er ein Amerikaner gewesen wäre. Es war<lb/> Senug Beleidigung sür sie, daß Julia ihn liebte.</p><lb/> <p xml:id="ID_904" next="#ID_905"> So beschloß sie denn jetzt, ihren Mann durch ihre Version der Geschichte<lb/> "uf ihre Seite zu ziehen, und vor dem Mittagsessen schon erzählte sie ihm, wie</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0283]
[Abbildung]
Der jüngste Tag.
von Edward Lggleston.
(Fortsetzung.)
Drittes Kapitel.
Gin Lebewohl.
ran Anderson fühlte, daß sie einen Mißgriff begangen hatte.
Sie hatte nicht die Absicht gehabt, Julien zu sagen, daß Angust
entlassen werden sollte. Aber jetzt, wo dieser stürmische Austritt
stcittgefnnden hatte, dachte sie, daß er sich gut benutzen lassen
werde. Sie wußte, daß ihr Mann nur deshalb in ihrer
Opposition gegen den „Dntchman" mit ihr ging, weil er sich vor seiner Frau
?>irchtete. Im Herzen konnte Samuel Anderson seiner Tochter nichts abschlagen.
ihm all das Glück versagt war, welches die meisten Männer in der Liebe
ihrer Frauen finden, fand er Trost in der Liebe zu seiner Tochter. Heimlich,
als ob seine väterliche Zuneigung ein Verbrechen wäre, herzte und streichelte er
und es währte nicht lange, so entdeckte seine Frau, daß sich der Vater mehr
^us einer liebreichen Tochter machte als ans einer herrschsüchtigen und wider-
hanrigen Ehegattin. Sie beobachtete ihn eifersüchtig und war dahin gelangt,
^aß sie ihre Tochter als ein Frauenzimmer betrachtete, welches sie ans dem
Herzen ihres Mannes verdrängt habe, und daß sie ihren Mann beschuldigte,
^W die Liebe ihrer Tochter geraubt zu haben. In Wahrheit verhielt sichs so,
Fran Abigail Anderson so lange gegen eingebildete Schmälernngen ihrer
Rechte uns der Wache gestanden hatte, daß sie allenthalben Feinde sah. Sie
haßte Weste, weil er ein Deutscher war, sie würde ihn ans einem Dutzend
^»dern Gründen gehaßt haben, wenn er ein Amerikaner gewesen wäre. Es war
Senug Beleidigung sür sie, daß Julia ihn liebte.
So beschloß sie denn jetzt, ihren Mann durch ihre Version der Geschichte
"uf ihre Seite zu ziehen, und vor dem Mittagsessen schon erzählte sie ihm, wie
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