Die Grenzboten. Jg. 40, 1881, Drittes Quartal.Zur Lh-imktcrislir des Mauchestorthuiiis. gezahlt werden, Das Evangelium Cobdens, wie es dem Auslande gepredigt Die Propaganda des Manchesterthums für den Freihandel hat auf dem Zur Lh-imktcrislir des Mauchestorthuiiis. gezahlt werden, Das Evangelium Cobdens, wie es dem Auslande gepredigt Die Propaganda des Manchesterthums für den Freihandel hat auf dem <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0323" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/150473"/> <fw type="header" place="top"> Zur Lh-imktcrislir des Mauchestorthuiiis.</fw><lb/> <p xml:id="ID_1024" prev="#ID_1023"> gezahlt werden, Das Evangelium Cobdens, wie es dem Auslande gepredigt<lb/> wird, beruht auf dem Interesse des Consumenten, Der Cobden-Club läßt es<lb/> sich, wie wir gesehen haben, Geld kosten, den Landwirthen im Westen der Ver¬<lb/> engten Staaten und den Franzosen ein Licht darüber aufzustecken, wie schwer<lb/> unter den Schutzzöllen zu leiden haben. Auch wir haben in den letzten<lb/> wahren von Parlamentariern und Leitartikelfabrikanten in dem heuchlerischen<lb/> Gewimmer von der Pfeife und der Lampe des armen Mannes Variationen uns<lb/> dieses Thema überreichlich zu hören bekommen. Man sollte nun meinen, daß<lb/> die im Cabinet Ihrer britischen Majestät sitzenden Mitglieder des Cobden-Clubs<lb/> !ur den englischen Consumenten dasselbe Herz haben und sich darüber freuen<lb/> würden, daß er den Zucker wohlfeiler bekommt und noch dazu auf Kosten des<lb/> ^nslandcs. Aber näher besehen beruht das Evangelium Cvbdens, wie er es<lb/> eigentlich verstand, ans dem Interesse der Fabrikanten und Händler. Nun haben<lb/> Vertreter der englischen Zuckerraffinerien Herrn Gladstone auseinandergesetzt, daß<lb/> der raffinirte Zucker Oesterreichs und Frankreichs den westindischen Rohzucker<lb/> ze, ihre Industrie todtmache und vierzigtausend in derselben beschäftigte<lb/> auf die Straße werfe. Der Minister erwiederte, daß ihre Zahlen falsch<lb/> leim, und gab andre an. Die Naffineure ersuchten ihn um Auskunft, woher er<lb/> >^ne Zahlen habe, und als er diesem Verlangen vieil » grLirt ävick ol MMing-,<lb/> ""t vielen verlegner Kratzfüßen, vielem Trippeln und allerlei Winkelzügen aus-<lb/> ^es, schrieben sie ihm mit einer Deutlichkeit, die wenig zu wünschen übrig ließ,<lb/> >le konnten in seinem ganzen Briefe vom 24. Juni nur einen einzigen Satz als<lb/> ^adlig anerkennen, den nämlich, daß es nutzlos sein würde, diese Korrespondenz<lb/> lausche». Einige Tage später, in der ersten Woche des Juli, bekam Gladstone<lb/> ^und von den betreffenden Arbeitern Autwort auf jenen Brief. Die Seeretäre<lb/> es nationalen Exeeutiv-Comitvs für die Abschaffung der Zuckerprämien schriebe»<lb/> ^w, wiederholten ihre Angaben und versicherten, daß die statistischen Zahlen,<lb/> ano denen sie ihre Schlüsse gezogen, genau seien. Sie schlössen ihren Brief,<lb/> "-ein sie dem Premier zu verstehen gaben, „daß die vereinigten Anstrengungen<lb/> r industriellen Klassen des Landes jetzt darauf gerichtet werden müßten, eine<lb/> ^'nationalen Arbeit drohende Gefahr abzuwenden, die zu greifbar sei, um<lb/> ""W Acht gelassen zu werden."</p><lb/> <p xml:id="ID_1025" next="#ID_1026"> Die Propaganda des Manchesterthums für den Freihandel hat auf dem<lb/> ^"tuend nichts dauerndes erreicht, und doch haben sich Zoll- und Steuer-<lb/> ^etzgebnng und Industrie in England mehr und mehr nach der Voraussetzung<lb/> 'gerichtet, daß die ganze Welt demnächst dem Freihandel huldigen müsse. Die<lb/> ^'lgen davon liegen zu Tage: 1872 führte England nach Deutschland, Frankreich<lb/> "d den Verewigten Staaten Erzeugnisse im Werthe von 256 257 347 Pfd. Se.<lb/> ^ war der Werth der Ausfuhr nach jenen Ländern ans 191 531 758<lb/> ^öd'Se. gesunken. Die Pachte sind nach der l'un )Jan «!->x.>u» vom 21. Mai<lb/> ' ^- M allen Theile» Englands sowie im südlichen Schottland seit einigen Jahren</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0323]
Zur Lh-imktcrislir des Mauchestorthuiiis.
gezahlt werden, Das Evangelium Cobdens, wie es dem Auslande gepredigt
wird, beruht auf dem Interesse des Consumenten, Der Cobden-Club läßt es
sich, wie wir gesehen haben, Geld kosten, den Landwirthen im Westen der Ver¬
engten Staaten und den Franzosen ein Licht darüber aufzustecken, wie schwer
unter den Schutzzöllen zu leiden haben. Auch wir haben in den letzten
wahren von Parlamentariern und Leitartikelfabrikanten in dem heuchlerischen
Gewimmer von der Pfeife und der Lampe des armen Mannes Variationen uns
dieses Thema überreichlich zu hören bekommen. Man sollte nun meinen, daß
die im Cabinet Ihrer britischen Majestät sitzenden Mitglieder des Cobden-Clubs
!ur den englischen Consumenten dasselbe Herz haben und sich darüber freuen
würden, daß er den Zucker wohlfeiler bekommt und noch dazu auf Kosten des
^nslandcs. Aber näher besehen beruht das Evangelium Cvbdens, wie er es
eigentlich verstand, ans dem Interesse der Fabrikanten und Händler. Nun haben
Vertreter der englischen Zuckerraffinerien Herrn Gladstone auseinandergesetzt, daß
der raffinirte Zucker Oesterreichs und Frankreichs den westindischen Rohzucker
ze, ihre Industrie todtmache und vierzigtausend in derselben beschäftigte
auf die Straße werfe. Der Minister erwiederte, daß ihre Zahlen falsch
leim, und gab andre an. Die Naffineure ersuchten ihn um Auskunft, woher er
>^ne Zahlen habe, und als er diesem Verlangen vieil » grLirt ävick ol MMing-,
""t vielen verlegner Kratzfüßen, vielem Trippeln und allerlei Winkelzügen aus-
^es, schrieben sie ihm mit einer Deutlichkeit, die wenig zu wünschen übrig ließ,
>le konnten in seinem ganzen Briefe vom 24. Juni nur einen einzigen Satz als
^adlig anerkennen, den nämlich, daß es nutzlos sein würde, diese Korrespondenz
lausche». Einige Tage später, in der ersten Woche des Juli, bekam Gladstone
^und von den betreffenden Arbeitern Autwort auf jenen Brief. Die Seeretäre
es nationalen Exeeutiv-Comitvs für die Abschaffung der Zuckerprämien schriebe»
^w, wiederholten ihre Angaben und versicherten, daß die statistischen Zahlen,
ano denen sie ihre Schlüsse gezogen, genau seien. Sie schlössen ihren Brief,
"-ein sie dem Premier zu verstehen gaben, „daß die vereinigten Anstrengungen
r industriellen Klassen des Landes jetzt darauf gerichtet werden müßten, eine
^'nationalen Arbeit drohende Gefahr abzuwenden, die zu greifbar sei, um
""W Acht gelassen zu werden."
Die Propaganda des Manchesterthums für den Freihandel hat auf dem
^"tuend nichts dauerndes erreicht, und doch haben sich Zoll- und Steuer-
^etzgebnng und Industrie in England mehr und mehr nach der Voraussetzung
'gerichtet, daß die ganze Welt demnächst dem Freihandel huldigen müsse. Die
^'lgen davon liegen zu Tage: 1872 führte England nach Deutschland, Frankreich
"d den Verewigten Staaten Erzeugnisse im Werthe von 256 257 347 Pfd. Se.
^ war der Werth der Ausfuhr nach jenen Ländern ans 191 531 758
^öd'Se. gesunken. Die Pachte sind nach der l'un )Jan «!->x.>u» vom 21. Mai
' ^- M allen Theile» Englands sowie im südlichen Schottland seit einigen Jahren
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