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Die Grenzboten. Jg. 40, 1881, Drittes Quartal.

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Briefe Schillers an G. I. Göschen.

Ueber den rsrmin, zu welchem ich Ihnen den neuen Carlos fertig liefern könnte,
kamm ich jetzt nichts genau bestimmen; es kommt nehmlich darauf ein, wie bald ich
mit zwey neuen Stücken, davon ich tels Eine jetzt unter Händen habe, fertig
werde. Denn diese zwey Stücke müssen voran gehen. Doch sollen Sie ihn spätestens
ans Ostern 1799 herausgeben können. Nun kommt es auf Sie an, ob Sie für
diese Zwischenzeit noch eine Wclitivn des alten varlos für unumgänglich nöthig
halten.

An den Geisterseher will ich noch die letzte Hand und eine sorgfältige Feile
legen; auch werde ich das 1'iÄFmont, welches in der Italia, steht, und welches
gleich anfangs für deu Ersten Theil bestimmt gewesen, darein placieren. Den An¬
fang des Nserxts erhalten Sie in wenigen Wochen.


Leben Sie recht wohl und empfehlen Sie mich dem freundschaftlichen An¬
d Lvlrillor. enken Ihrer lieben Fran.
3.

Hier wieder Merxt zum Geisterseher. Haben Sie die Güte n. senden mir
dasjenige Heft der 'Iluüi",, welches den Abschied enthält. Ich entdecke so eben,
da ichs gebrauchen will, daß ich es weggelegt und verloren habe.


Leben Sie bestens Wohl.Ihr Lolüllvr. ^oua. 26. Nov.
97.

Die folgenden Briefe stammen alle aus dem Jahre 1801 und ergänzen
die in den "Geschäftsbriefen" abgedruckten Schriftstücke.


4.

Weimar 15 ^our. 1801.

Sehr spät, mein lieber Freund erfolgt endlich der Anfang des versprochenen
Asvi-ot"*), doch soll es hoffe ich, noch gerade Zeit genug seyn, und die nächsten
Sendungen sollen rasch auf einander folgen.

Haben Sie die Güte, mir deu ersten Bogen, der gesezt ist, eh er abgedruckt
wird, scheu zu lassen, ob vielleicht noch etwas dabey zu erinnern seyn möchte.
''

Jezto ersuche ich Sie um das III^ Stück der neuen 1Junis. und um die erste
Fortsetzung meines (ÄlonAors vom 30jährigen Kriege.

Alles erfreuliche wünschen wir Ihnen und den Ihrigen zum neuen Jahr und
Jahrhundert.


Ihr aufrichtig ergebener Sobillsr.
5.

Weimar 21 Jänner 1801.

Meine Fran dankt Ihnen aufs freundlichste für Ihr angenehmes Geschenk,
lieber Freund. Es macht uns großes Vergnügen, die Jfflandische Stücke zu be¬
sitzen, denen ihr herzlicher und sittlicher Geist und deutsche Schlichtheit eiuen blei-
benden Werth versichert.

Vom Wallenstein hätte ich Ihrer lieben Jelde gern ein feines Exemplar be-
stimmt, wenn nur noch eins zu haben wäre. Nehme" Sie einstweilen mit diesem



*) Das Mmiuscript zur neuen Auflage des Dem Carlos.
Briefe Schillers an G. I. Göschen.

Ueber den rsrmin, zu welchem ich Ihnen den neuen Carlos fertig liefern könnte,
kamm ich jetzt nichts genau bestimmen; es kommt nehmlich darauf ein, wie bald ich
mit zwey neuen Stücken, davon ich tels Eine jetzt unter Händen habe, fertig
werde. Denn diese zwey Stücke müssen voran gehen. Doch sollen Sie ihn spätestens
ans Ostern 1799 herausgeben können. Nun kommt es auf Sie an, ob Sie für
diese Zwischenzeit noch eine Wclitivn des alten varlos für unumgänglich nöthig
halten.

An den Geisterseher will ich noch die letzte Hand und eine sorgfältige Feile
legen; auch werde ich das 1'iÄFmont, welches in der Italia, steht, und welches
gleich anfangs für deu Ersten Theil bestimmt gewesen, darein placieren. Den An¬
fang des Nserxts erhalten Sie in wenigen Wochen.


Leben Sie recht wohl und empfehlen Sie mich dem freundschaftlichen An¬
d Lvlrillor. enken Ihrer lieben Fran.
3.

Hier wieder Merxt zum Geisterseher. Haben Sie die Güte n. senden mir
dasjenige Heft der 'Iluüi»,, welches den Abschied enthält. Ich entdecke so eben,
da ichs gebrauchen will, daß ich es weggelegt und verloren habe.


Leben Sie bestens Wohl.Ihr Lolüllvr. ^oua. 26. Nov.
97.

Die folgenden Briefe stammen alle aus dem Jahre 1801 und ergänzen
die in den „Geschäftsbriefen" abgedruckten Schriftstücke.


4.

Weimar 15 ^our. 1801.

Sehr spät, mein lieber Freund erfolgt endlich der Anfang des versprochenen
Asvi-ot«*), doch soll es hoffe ich, noch gerade Zeit genug seyn, und die nächsten
Sendungen sollen rasch auf einander folgen.

Haben Sie die Güte, mir deu ersten Bogen, der gesezt ist, eh er abgedruckt
wird, scheu zu lassen, ob vielleicht noch etwas dabey zu erinnern seyn möchte.
''

Jezto ersuche ich Sie um das III^ Stück der neuen 1Junis. und um die erste
Fortsetzung meines (ÄlonAors vom 30jährigen Kriege.

Alles erfreuliche wünschen wir Ihnen und den Ihrigen zum neuen Jahr und
Jahrhundert.


Ihr aufrichtig ergebener Sobillsr.
5.

Weimar 21 Jänner 1801.

Meine Fran dankt Ihnen aufs freundlichste für Ihr angenehmes Geschenk,
lieber Freund. Es macht uns großes Vergnügen, die Jfflandische Stücke zu be¬
sitzen, denen ihr herzlicher und sittlicher Geist und deutsche Schlichtheit eiuen blei-
benden Werth versichert.

Vom Wallenstein hätte ich Ihrer lieben Jelde gern ein feines Exemplar be-
stimmt, wenn nur noch eins zu haben wäre. Nehme» Sie einstweilen mit diesem



*) Das Mmiuscript zur neuen Auflage des Dem Carlos.
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[0029] Briefe Schillers an G. I. Göschen. Ueber den rsrmin, zu welchem ich Ihnen den neuen Carlos fertig liefern könnte, kamm ich jetzt nichts genau bestimmen; es kommt nehmlich darauf ein, wie bald ich mit zwey neuen Stücken, davon ich tels Eine jetzt unter Händen habe, fertig werde. Denn diese zwey Stücke müssen voran gehen. Doch sollen Sie ihn spätestens ans Ostern 1799 herausgeben können. Nun kommt es auf Sie an, ob Sie für diese Zwischenzeit noch eine Wclitivn des alten varlos für unumgänglich nöthig halten. An den Geisterseher will ich noch die letzte Hand und eine sorgfältige Feile legen; auch werde ich das 1'iÄFmont, welches in der Italia, steht, und welches gleich anfangs für deu Ersten Theil bestimmt gewesen, darein placieren. Den An¬ fang des Nserxts erhalten Sie in wenigen Wochen. Leben Sie recht wohl und empfehlen Sie mich dem freundschaftlichen An¬ d Lvlrillor. enken Ihrer lieben Fran. 3. Hier wieder Merxt zum Geisterseher. Haben Sie die Güte n. senden mir dasjenige Heft der 'Iluüi»,, welches den Abschied enthält. Ich entdecke so eben, da ichs gebrauchen will, daß ich es weggelegt und verloren habe. Leben Sie bestens Wohl.Ihr Lolüllvr. ^oua. 26. Nov. 97. Die folgenden Briefe stammen alle aus dem Jahre 1801 und ergänzen die in den „Geschäftsbriefen" abgedruckten Schriftstücke. 4. Weimar 15 ^our. 1801. Sehr spät, mein lieber Freund erfolgt endlich der Anfang des versprochenen Asvi-ot«*), doch soll es hoffe ich, noch gerade Zeit genug seyn, und die nächsten Sendungen sollen rasch auf einander folgen. Haben Sie die Güte, mir deu ersten Bogen, der gesezt ist, eh er abgedruckt wird, scheu zu lassen, ob vielleicht noch etwas dabey zu erinnern seyn möchte. '' Jezto ersuche ich Sie um das III^ Stück der neuen 1Junis. und um die erste Fortsetzung meines (ÄlonAors vom 30jährigen Kriege. Alles erfreuliche wünschen wir Ihnen und den Ihrigen zum neuen Jahr und Jahrhundert. Ihr aufrichtig ergebener Sobillsr. 5. Weimar 21 Jänner 1801. Meine Fran dankt Ihnen aufs freundlichste für Ihr angenehmes Geschenk, lieber Freund. Es macht uns großes Vergnügen, die Jfflandische Stücke zu be¬ sitzen, denen ihr herzlicher und sittlicher Geist und deutsche Schlichtheit eiuen blei- benden Werth versichert. Vom Wallenstein hätte ich Ihrer lieben Jelde gern ein feines Exemplar be- stimmt, wenn nur noch eins zu haben wäre. Nehme» Sie einstweilen mit diesem *) Das Mmiuscript zur neuen Auflage des Dem Carlos.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 40, 1881, Drittes Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341833_157968/29>, abgerufen am 28.11.2024.