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Die Grenzboten. Jg. 40, 1881, Drittes Quartal.

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Literatur.

So nähert sich das ungarische Gymnasium bei seiner geringern Pflege der
alten Sprachen und der starken Bevorzugung, die es der Mathematik nud Physik
zukommen läßt, eher unsern Realschulen.

Die neuesten Instructionen, welche das Ministerium für die methodische Be¬
handlung der Lehrfächer vorschreibt, enthalten manchen anerkennenswerther Gedanken.
Wie allerdings der den ungarischen Verhältnissen angepaßte Lehrplan sich in der
Wirklichkeit aufnehmen wird, bleibt abzuwarten. Die Reaction nach dem Jahre 1360
hat auch die Stellung der Gymnasiallehrer empfindlich beeinflußt. An die Stelle
der enthobnen oder entlassncn Professoren wurden großentheils ungeeignete Leute
berufen, die selber, der erforderlichen wissenschaftlichen und pädagogischen Bildung
entbehrend, auch nicht imstande Ware", die Lehrziele des Gymnasiums zu erreichen.
Dieser Uebelstnnd ist wohl in den letzten Jahren weniger empfindlich geworden.
Es macht aber doch noch einen eigenthümlichen Eindruck, wenn mau liest, daß von
den "ordentlichen Professoren" an den Gymnasien 30,3 "/g und von den "Sup-
Plenten" sogar 79,6 "/g ungeprüft sind und bei den Lehramtsprüfungen der letzten
3 Jahre nur 20 bez. 32 und 39 "/" Candidaten bestanden.

Die dritte Abtheilung des Buches versucht auf Grund der amtlichen Berichte eine
Statistik der ungarischen Gymnasien. Ans dieser geht hervor, daß die Zahl der Gymnasien
wie der Schüler zumal an den staatlichen Anstalten in fortwährendem Steigen begriffen ist.

Von besondern! Interesse ist die statistische Zusammenstellung der Schüler nach
der Nationalität. Wir ersehen daraus, daß in dem Zeitraum 1867--1877 die
Zahl der magyarischen Schüler um 10 "/", der slowakischen und ruthenischen um 11 "/",
der rumänische" um 20 "/", der serbischen um 18 "j" gefallen, dagegen die der deutschen
um 15"/" gestiegen ist. Setzt man jedoch den tiefsten Stand des Gymnasiaibesnches
vom Jahre 1874 mit dem vom Jahre 1877 in Vergleich, dann befinden sich sämmt¬
liche Nationalitäten in der Zunahme, und zwar ist die Vermehrung bei deu Deutsche,!
und Slovaken (und Nuthenen) am stärksten (74,3 "/" und 43,2 "/"). Dann folgen
die Magyaren, doch mit einer erheblich niedrigeren Verhültnißzahl (7,6 "/"), so daß
die Gymnasiasten deutscher Nationalität zehnmal, die slowakischer Nationalität nahezu
sechsmal rascher zugenommen haben. Die Vermehrung der serbischen und rumänischen
Gymnasiasten ist dagegen eine sehr geringe (1,9 "/" und 1,3 "/"). An der Gesammt-
zahl der Schüler waren im Jahre 1867 die Magyaren mit 72,6 "/", dagegen 1877
nur mit 71,2 "/" betheiligt. Bei den Deutschen ist in dem gleichen Zeitraum das
Verhältniß: 11,1 "," und 13,3 "/", bei Slowake" und Rutheuen 6,6 "/" und 6,3 "/>,,
bei Rumänen 7,6 "/<, und 6,8"/.,, endlich bei den Serben 2,1"/" und 1,9"/,,.
Man ersieht auch aus diesen Zahlen die erhebliche Zunahme der Schüler
deutscher Nationalität.

Bezüglich der Sprachkenntuissc der Gymnasiasten findet man, daß in dein
Jahre 1878/79 -- 1879/30 die Zahl der viersprachigen Schüler um 51,2"/", die
der zweisprachigen um 16,5 "/" und die der eiusprachigen um 4,6 "/" gewachsen ist.
Gefallen ist nur die Zahl der dreisprachigen Schüler und zwar um 9,7 "/". Unter
deu eiusprachigen ist die Zahl der magyarisch, rumänisch, italienisch sprechenden in
diesen! Jahre um 6,7"/", 41,3"/", 31,6"/" gestiegen, dagegen gesunken die Zahl
der bloß deutsch, slovakisch, serbisch sprechenden um 29,7 "/". 41,3 "/", 18,3 "/".

Hinsichtlich der Unterrichtssprache, die an den meisten ministeriellen Gymnasien
ausschließlich oder doch vorwiegend die ungarische ist, und mit Rücksicht darauf, daß
die deutsche Sprache in allen diesen Lehranstalten einen obligaten Lehrgegenstand
bildet, erschien es von Wichtigkeit zu untersuchen, wie viele Schüler des Ungarischen
und wie viele des Deutschen kundig waren. Aus den von Schwicker angeführten


Literatur.

So nähert sich das ungarische Gymnasium bei seiner geringern Pflege der
alten Sprachen und der starken Bevorzugung, die es der Mathematik nud Physik
zukommen läßt, eher unsern Realschulen.

Die neuesten Instructionen, welche das Ministerium für die methodische Be¬
handlung der Lehrfächer vorschreibt, enthalten manchen anerkennenswerther Gedanken.
Wie allerdings der den ungarischen Verhältnissen angepaßte Lehrplan sich in der
Wirklichkeit aufnehmen wird, bleibt abzuwarten. Die Reaction nach dem Jahre 1360
hat auch die Stellung der Gymnasiallehrer empfindlich beeinflußt. An die Stelle
der enthobnen oder entlassncn Professoren wurden großentheils ungeeignete Leute
berufen, die selber, der erforderlichen wissenschaftlichen und pädagogischen Bildung
entbehrend, auch nicht imstande Ware», die Lehrziele des Gymnasiums zu erreichen.
Dieser Uebelstnnd ist wohl in den letzten Jahren weniger empfindlich geworden.
Es macht aber doch noch einen eigenthümlichen Eindruck, wenn mau liest, daß von
den „ordentlichen Professoren" an den Gymnasien 30,3 "/g und von den „Sup-
Plenten" sogar 79,6 «/g ungeprüft sind und bei den Lehramtsprüfungen der letzten
3 Jahre nur 20 bez. 32 und 39 «/„ Candidaten bestanden.

Die dritte Abtheilung des Buches versucht auf Grund der amtlichen Berichte eine
Statistik der ungarischen Gymnasien. Ans dieser geht hervor, daß die Zahl der Gymnasien
wie der Schüler zumal an den staatlichen Anstalten in fortwährendem Steigen begriffen ist.

Von besondern! Interesse ist die statistische Zusammenstellung der Schüler nach
der Nationalität. Wir ersehen daraus, daß in dem Zeitraum 1867—1877 die
Zahl der magyarischen Schüler um 10 «/«, der slowakischen und ruthenischen um 11 «/„,
der rumänische» um 20 «/«, der serbischen um 18 «j« gefallen, dagegen die der deutschen
um 15«/« gestiegen ist. Setzt man jedoch den tiefsten Stand des Gymnasiaibesnches
vom Jahre 1874 mit dem vom Jahre 1877 in Vergleich, dann befinden sich sämmt¬
liche Nationalitäten in der Zunahme, und zwar ist die Vermehrung bei deu Deutsche,!
und Slovaken (und Nuthenen) am stärksten (74,3 «/« und 43,2 «/«). Dann folgen
die Magyaren, doch mit einer erheblich niedrigeren Verhültnißzahl (7,6 «/«), so daß
die Gymnasiasten deutscher Nationalität zehnmal, die slowakischer Nationalität nahezu
sechsmal rascher zugenommen haben. Die Vermehrung der serbischen und rumänischen
Gymnasiasten ist dagegen eine sehr geringe (1,9 «/« und 1,3 «/«). An der Gesammt-
zahl der Schüler waren im Jahre 1867 die Magyaren mit 72,6 "/«, dagegen 1877
nur mit 71,2 «/„ betheiligt. Bei den Deutschen ist in dem gleichen Zeitraum das
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Man ersieht auch aus diesen Zahlen die erhebliche Zunahme der Schüler
deutscher Nationalität.

Bezüglich der Sprachkenntuissc der Gymnasiasten findet man, daß in dein
Jahre 1878/79 — 1879/30 die Zahl der viersprachigen Schüler um 51,2»/«, die
der zweisprachigen um 16,5 «/« und die der eiusprachigen um 4,6 «/« gewachsen ist.
Gefallen ist nur die Zahl der dreisprachigen Schüler und zwar um 9,7 «/«. Unter
deu eiusprachigen ist die Zahl der magyarisch, rumänisch, italienisch sprechenden in
diesen! Jahre um 6,7«/«, 41,3«/«, 31,6«/« gestiegen, dagegen gesunken die Zahl
der bloß deutsch, slovakisch, serbisch sprechenden um 29,7 «/«. 41,3 «/«, 18,3 «/„.

Hinsichtlich der Unterrichtssprache, die an den meisten ministeriellen Gymnasien
ausschließlich oder doch vorwiegend die ungarische ist, und mit Rücksicht darauf, daß
die deutsche Sprache in allen diesen Lehranstalten einen obligaten Lehrgegenstand
bildet, erschien es von Wichtigkeit zu untersuchen, wie viele Schüler des Ungarischen
und wie viele des Deutschen kundig waren. Aus den von Schwicker angeführten


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[0143] Literatur. So nähert sich das ungarische Gymnasium bei seiner geringern Pflege der alten Sprachen und der starken Bevorzugung, die es der Mathematik nud Physik zukommen läßt, eher unsern Realschulen. Die neuesten Instructionen, welche das Ministerium für die methodische Be¬ handlung der Lehrfächer vorschreibt, enthalten manchen anerkennenswerther Gedanken. Wie allerdings der den ungarischen Verhältnissen angepaßte Lehrplan sich in der Wirklichkeit aufnehmen wird, bleibt abzuwarten. Die Reaction nach dem Jahre 1360 hat auch die Stellung der Gymnasiallehrer empfindlich beeinflußt. An die Stelle der enthobnen oder entlassncn Professoren wurden großentheils ungeeignete Leute berufen, die selber, der erforderlichen wissenschaftlichen und pädagogischen Bildung entbehrend, auch nicht imstande Ware», die Lehrziele des Gymnasiums zu erreichen. Dieser Uebelstnnd ist wohl in den letzten Jahren weniger empfindlich geworden. Es macht aber doch noch einen eigenthümlichen Eindruck, wenn mau liest, daß von den „ordentlichen Professoren" an den Gymnasien 30,3 "/g und von den „Sup- Plenten" sogar 79,6 «/g ungeprüft sind und bei den Lehramtsprüfungen der letzten 3 Jahre nur 20 bez. 32 und 39 «/„ Candidaten bestanden. Die dritte Abtheilung des Buches versucht auf Grund der amtlichen Berichte eine Statistik der ungarischen Gymnasien. Ans dieser geht hervor, daß die Zahl der Gymnasien wie der Schüler zumal an den staatlichen Anstalten in fortwährendem Steigen begriffen ist. Von besondern! Interesse ist die statistische Zusammenstellung der Schüler nach der Nationalität. Wir ersehen daraus, daß in dem Zeitraum 1867—1877 die Zahl der magyarischen Schüler um 10 «/«, der slowakischen und ruthenischen um 11 «/„, der rumänische» um 20 «/«, der serbischen um 18 «j« gefallen, dagegen die der deutschen um 15«/« gestiegen ist. Setzt man jedoch den tiefsten Stand des Gymnasiaibesnches vom Jahre 1874 mit dem vom Jahre 1877 in Vergleich, dann befinden sich sämmt¬ liche Nationalitäten in der Zunahme, und zwar ist die Vermehrung bei deu Deutsche,! und Slovaken (und Nuthenen) am stärksten (74,3 «/« und 43,2 «/«). Dann folgen die Magyaren, doch mit einer erheblich niedrigeren Verhültnißzahl (7,6 «/«), so daß die Gymnasiasten deutscher Nationalität zehnmal, die slowakischer Nationalität nahezu sechsmal rascher zugenommen haben. Die Vermehrung der serbischen und rumänischen Gymnasiasten ist dagegen eine sehr geringe (1,9 «/« und 1,3 «/«). An der Gesammt- zahl der Schüler waren im Jahre 1867 die Magyaren mit 72,6 "/«, dagegen 1877 nur mit 71,2 «/„ betheiligt. Bei den Deutschen ist in dem gleichen Zeitraum das Verhältniß: 11,1 «,„ und 13,3 «/«, bei Slowake» und Rutheuen 6,6 «/„ und 6,3 «/>,, bei Rumänen 7,6 "/<, und 6,8«/.,, endlich bei den Serben 2,1«/« und 1,9«/,,. Man ersieht auch aus diesen Zahlen die erhebliche Zunahme der Schüler deutscher Nationalität. Bezüglich der Sprachkenntuissc der Gymnasiasten findet man, daß in dein Jahre 1878/79 — 1879/30 die Zahl der viersprachigen Schüler um 51,2»/«, die der zweisprachigen um 16,5 «/« und die der eiusprachigen um 4,6 «/« gewachsen ist. Gefallen ist nur die Zahl der dreisprachigen Schüler und zwar um 9,7 «/«. Unter deu eiusprachigen ist die Zahl der magyarisch, rumänisch, italienisch sprechenden in diesen! Jahre um 6,7«/«, 41,3«/«, 31,6«/« gestiegen, dagegen gesunken die Zahl der bloß deutsch, slovakisch, serbisch sprechenden um 29,7 «/«. 41,3 «/«, 18,3 «/„. Hinsichtlich der Unterrichtssprache, die an den meisten ministeriellen Gymnasien ausschließlich oder doch vorwiegend die ungarische ist, und mit Rücksicht darauf, daß die deutsche Sprache in allen diesen Lehranstalten einen obligaten Lehrgegenstand bildet, erschien es von Wichtigkeit zu untersuchen, wie viele Schüler des Ungarischen und wie viele des Deutschen kundig waren. Aus den von Schwicker angeführten

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 40, 1881, Drittes Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341833_157968/143>, abgerufen am 01.09.2024.