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Die Grenzboten. Jg. 40, 1881, Drittes Quartal.

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Ein liberaler österreichischer Minister.

beiden Hunden fassen und solche als ihre Stütze auf das gewissenhafteste zu ver¬
werthen sich bemühen. Ans Zeitnngstelcgrammcn wirst dn schon erfahren haben,
daß ich vorgestern zum Hofball geladen war. Ich und Doctor Unger*) waren der
Gegenstand, um welchen sich die Aufmerksamkeit der gesammten Gäste und des
Hofes drehte. Keine Dame, ja keine Prinzeß war auf dem Balle, welche nicht ge¬
fordert Hütte, daß wir derselben vorgestellt werden; jede verlangte eine Tour, und
ich glaube, wenn die Allerhöchste Fran anwesend gewesen wäre, daß wenigstens ich
das Glück gehabt hätte, vom Ceremonienmeister zu einer Quadrille mit Höchstder-
selbeu befohlen zu werden. Fürstinnen, Prinzessinnen, Fürsten, Grafen und wie
sie alle heißen, jeder hatte ein Wort mir zu sagen, und ich hatte große Mühe, alle
diese Aufmerksamkeiten mit der vorgeschriebnen Hofetiquette abzufertigen. Endlich
kam die Zeit zum Büffet, und ich benutzte diese Gelegenheit, um mich nach Mög¬
lichkeit der Aufmerksamkeit zu entziehen und mich stillen Betrachtungen zu widmen.
Dieser Moment war es, lieber Vater, in welchem alle Erinnerungen meiner Jugend
an mir vorübergezogen sind, nnter andrem auch jener Tag, an dem ich mit dir
im Curgartcn (zu Teplitz) spazieren ging und wir der Fürstin Colloredo neugierig zu¬
sahen, wie sie um Balcon, von einem Schwarm von Offizieren belagert, sich mit diesen
unterhielt und, als sie unsre Neugierde bemerkte, uns Blicke sichtbarer Verachtung zuwarf,
und heute sind derlei Menschen froh, wenn ich ihnen mit wohlwollendem Lächeln begegne.
Erinnerst du dich auch, wie wir Adolf (Fürst Auersperg, der damalige Minister¬
präsident) am Grüumarkte gerade in dem Momente begegnet sind, als er seine
Taschen mit Grünzeug und Eiern vollstopfte, um sie in höchst eigner Person nach
Hause zu bringen? Erinnerst du dich auch, lieber Vater, aller jeuer Streiche, welche
Adolf mit diversen Stubenmädchen in Schönau ausgeführt hat? Gott, welche dumme
und unwürdige Rolle hat damals dieser Adolf gespielt; wer hätte es je ahnen
können, daß wir zwei berufen werden, im Rathe der Krone als Seiner Majestät
Minister zu sitzen. Wunderbar siud die Wege des Schicksals, noch wunderbarer
ober, wenn Menschen ohne Bildung und bestimmten Charakter eine Höhe erklimmen,
von der sie sich selbst nie eine Vorstellung zu machen imstande waren noch sind.
Mau sagt zwar, die Verhältnisse bestimmen den Menschen, aber diesen Adolf be¬
stimmt gar nichts; er ist unverändert; ein frugales Mahl und eine schöne Tänzerin
erfüllen heute noch wie ehedem sein ganzes Ich, und es ist sür alle seine College"
keine kleine Aufgabe, ihm bei jeder Gelegenheit seine Stellung zurecht zu legen,
woraus du ersehen kannst, daß wir nichts sehnlicher wünschen, als die Zeit heran¬
kommen zu sehen, wo wir ihm Valet sagen und an seine Stelle Einen
aus unsrer Mitte setzen können.

Die Fortschritte, welche wir in der Niederwerfung der oppositionellen Partei
machen, sind ein schlagender Beweis für das Wachsen unseres Einflusses und unserer
Macht. Die Erfolge werden in den höchsten Kreisen mit wahrhaftigen Entzücken
beobachtet, und so oft Unger und seine Organe neue kräftige Bomben Platzen lassen,
reibt man sich vor Freude die Hände. Doch nicht in Böhmen allein liegt der
Schwerpunkt unsrer Feinde, mich hier in Wien bei Hofe ist noch immer eine Partei,
die aus dem Grunde weit gefährlicher ist, als die ganze Opposition, weil sie nicht
so wie diese Opposition mit offnem Visir, sondern im Finstern und schleichend
kämpft. Es ist die hohe und höchste Adelspnrtci, und gelingt es uns, gegen die¬
selbe hinreichende Vcrdachtsgrüudc ins Feld zu bringen und sie damit bei der Dy-



. *) Joseph Unger, ebenfalls österreichischer Jurist von Ruf, ebenfalls Mitglied des Mini-
steriums Auersperg und, wenn wir nicht irren, ebenfalls seiner Nnwucilitttt nach Jude.
Grenzboten III. 1881. ^
Ein liberaler österreichischer Minister.

beiden Hunden fassen und solche als ihre Stütze auf das gewissenhafteste zu ver¬
werthen sich bemühen. Ans Zeitnngstelcgrammcn wirst dn schon erfahren haben,
daß ich vorgestern zum Hofball geladen war. Ich und Doctor Unger*) waren der
Gegenstand, um welchen sich die Aufmerksamkeit der gesammten Gäste und des
Hofes drehte. Keine Dame, ja keine Prinzeß war auf dem Balle, welche nicht ge¬
fordert Hütte, daß wir derselben vorgestellt werden; jede verlangte eine Tour, und
ich glaube, wenn die Allerhöchste Fran anwesend gewesen wäre, daß wenigstens ich
das Glück gehabt hätte, vom Ceremonienmeister zu einer Quadrille mit Höchstder-
selbeu befohlen zu werden. Fürstinnen, Prinzessinnen, Fürsten, Grafen und wie
sie alle heißen, jeder hatte ein Wort mir zu sagen, und ich hatte große Mühe, alle
diese Aufmerksamkeiten mit der vorgeschriebnen Hofetiquette abzufertigen. Endlich
kam die Zeit zum Büffet, und ich benutzte diese Gelegenheit, um mich nach Mög¬
lichkeit der Aufmerksamkeit zu entziehen und mich stillen Betrachtungen zu widmen.
Dieser Moment war es, lieber Vater, in welchem alle Erinnerungen meiner Jugend
an mir vorübergezogen sind, nnter andrem auch jener Tag, an dem ich mit dir
im Curgartcn (zu Teplitz) spazieren ging und wir der Fürstin Colloredo neugierig zu¬
sahen, wie sie um Balcon, von einem Schwarm von Offizieren belagert, sich mit diesen
unterhielt und, als sie unsre Neugierde bemerkte, uns Blicke sichtbarer Verachtung zuwarf,
und heute sind derlei Menschen froh, wenn ich ihnen mit wohlwollendem Lächeln begegne.
Erinnerst du dich auch, wie wir Adolf (Fürst Auersperg, der damalige Minister¬
präsident) am Grüumarkte gerade in dem Momente begegnet sind, als er seine
Taschen mit Grünzeug und Eiern vollstopfte, um sie in höchst eigner Person nach
Hause zu bringen? Erinnerst du dich auch, lieber Vater, aller jeuer Streiche, welche
Adolf mit diversen Stubenmädchen in Schönau ausgeführt hat? Gott, welche dumme
und unwürdige Rolle hat damals dieser Adolf gespielt; wer hätte es je ahnen
können, daß wir zwei berufen werden, im Rathe der Krone als Seiner Majestät
Minister zu sitzen. Wunderbar siud die Wege des Schicksals, noch wunderbarer
ober, wenn Menschen ohne Bildung und bestimmten Charakter eine Höhe erklimmen,
von der sie sich selbst nie eine Vorstellung zu machen imstande waren noch sind.
Mau sagt zwar, die Verhältnisse bestimmen den Menschen, aber diesen Adolf be¬
stimmt gar nichts; er ist unverändert; ein frugales Mahl und eine schöne Tänzerin
erfüllen heute noch wie ehedem sein ganzes Ich, und es ist sür alle seine College»
keine kleine Aufgabe, ihm bei jeder Gelegenheit seine Stellung zurecht zu legen,
woraus du ersehen kannst, daß wir nichts sehnlicher wünschen, als die Zeit heran¬
kommen zu sehen, wo wir ihm Valet sagen und an seine Stelle Einen
aus unsrer Mitte setzen können.

Die Fortschritte, welche wir in der Niederwerfung der oppositionellen Partei
machen, sind ein schlagender Beweis für das Wachsen unseres Einflusses und unserer
Macht. Die Erfolge werden in den höchsten Kreisen mit wahrhaftigen Entzücken
beobachtet, und so oft Unger und seine Organe neue kräftige Bomben Platzen lassen,
reibt man sich vor Freude die Hände. Doch nicht in Böhmen allein liegt der
Schwerpunkt unsrer Feinde, mich hier in Wien bei Hofe ist noch immer eine Partei,
die aus dem Grunde weit gefährlicher ist, als die ganze Opposition, weil sie nicht
so wie diese Opposition mit offnem Visir, sondern im Finstern und schleichend
kämpft. Es ist die hohe und höchste Adelspnrtci, und gelingt es uns, gegen die¬
selbe hinreichende Vcrdachtsgrüudc ins Feld zu bringen und sie damit bei der Dy-



. *) Joseph Unger, ebenfalls österreichischer Jurist von Ruf, ebenfalls Mitglied des Mini-
steriums Auersperg und, wenn wir nicht irren, ebenfalls seiner Nnwucilitttt nach Jude.
Grenzboten III. 1881. ^
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[0137] Ein liberaler österreichischer Minister. beiden Hunden fassen und solche als ihre Stütze auf das gewissenhafteste zu ver¬ werthen sich bemühen. Ans Zeitnngstelcgrammcn wirst dn schon erfahren haben, daß ich vorgestern zum Hofball geladen war. Ich und Doctor Unger*) waren der Gegenstand, um welchen sich die Aufmerksamkeit der gesammten Gäste und des Hofes drehte. Keine Dame, ja keine Prinzeß war auf dem Balle, welche nicht ge¬ fordert Hütte, daß wir derselben vorgestellt werden; jede verlangte eine Tour, und ich glaube, wenn die Allerhöchste Fran anwesend gewesen wäre, daß wenigstens ich das Glück gehabt hätte, vom Ceremonienmeister zu einer Quadrille mit Höchstder- selbeu befohlen zu werden. Fürstinnen, Prinzessinnen, Fürsten, Grafen und wie sie alle heißen, jeder hatte ein Wort mir zu sagen, und ich hatte große Mühe, alle diese Aufmerksamkeiten mit der vorgeschriebnen Hofetiquette abzufertigen. Endlich kam die Zeit zum Büffet, und ich benutzte diese Gelegenheit, um mich nach Mög¬ lichkeit der Aufmerksamkeit zu entziehen und mich stillen Betrachtungen zu widmen. Dieser Moment war es, lieber Vater, in welchem alle Erinnerungen meiner Jugend an mir vorübergezogen sind, nnter andrem auch jener Tag, an dem ich mit dir im Curgartcn (zu Teplitz) spazieren ging und wir der Fürstin Colloredo neugierig zu¬ sahen, wie sie um Balcon, von einem Schwarm von Offizieren belagert, sich mit diesen unterhielt und, als sie unsre Neugierde bemerkte, uns Blicke sichtbarer Verachtung zuwarf, und heute sind derlei Menschen froh, wenn ich ihnen mit wohlwollendem Lächeln begegne. Erinnerst du dich auch, wie wir Adolf (Fürst Auersperg, der damalige Minister¬ präsident) am Grüumarkte gerade in dem Momente begegnet sind, als er seine Taschen mit Grünzeug und Eiern vollstopfte, um sie in höchst eigner Person nach Hause zu bringen? Erinnerst du dich auch, lieber Vater, aller jeuer Streiche, welche Adolf mit diversen Stubenmädchen in Schönau ausgeführt hat? Gott, welche dumme und unwürdige Rolle hat damals dieser Adolf gespielt; wer hätte es je ahnen können, daß wir zwei berufen werden, im Rathe der Krone als Seiner Majestät Minister zu sitzen. Wunderbar siud die Wege des Schicksals, noch wunderbarer ober, wenn Menschen ohne Bildung und bestimmten Charakter eine Höhe erklimmen, von der sie sich selbst nie eine Vorstellung zu machen imstande waren noch sind. Mau sagt zwar, die Verhältnisse bestimmen den Menschen, aber diesen Adolf be¬ stimmt gar nichts; er ist unverändert; ein frugales Mahl und eine schöne Tänzerin erfüllen heute noch wie ehedem sein ganzes Ich, und es ist sür alle seine College» keine kleine Aufgabe, ihm bei jeder Gelegenheit seine Stellung zurecht zu legen, woraus du ersehen kannst, daß wir nichts sehnlicher wünschen, als die Zeit heran¬ kommen zu sehen, wo wir ihm Valet sagen und an seine Stelle Einen aus unsrer Mitte setzen können. Die Fortschritte, welche wir in der Niederwerfung der oppositionellen Partei machen, sind ein schlagender Beweis für das Wachsen unseres Einflusses und unserer Macht. Die Erfolge werden in den höchsten Kreisen mit wahrhaftigen Entzücken beobachtet, und so oft Unger und seine Organe neue kräftige Bomben Platzen lassen, reibt man sich vor Freude die Hände. Doch nicht in Böhmen allein liegt der Schwerpunkt unsrer Feinde, mich hier in Wien bei Hofe ist noch immer eine Partei, die aus dem Grunde weit gefährlicher ist, als die ganze Opposition, weil sie nicht so wie diese Opposition mit offnem Visir, sondern im Finstern und schleichend kämpft. Es ist die hohe und höchste Adelspnrtci, und gelingt es uns, gegen die¬ selbe hinreichende Vcrdachtsgrüudc ins Feld zu bringen und sie damit bei der Dy- . *) Joseph Unger, ebenfalls österreichischer Jurist von Ruf, ebenfalls Mitglied des Mini- steriums Auersperg und, wenn wir nicht irren, ebenfalls seiner Nnwucilitttt nach Jude. Grenzboten III. 1881. ^

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 40, 1881, Drittes Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341833_157968/137>, abgerufen am 01.09.2024.