Die Grenzboten. Jg. 40, 1881, Drittes Quartal.?in Lntivicklung der fendalität und das deutsche Kriegswesen im frühen Mittelalter. diesem Attentate ausgesetzt gewesen sein würde." Aehnlich änßertetl sich andre Hoffentlich wird Präsident Garfield, der aufrichtige Freund des Dcutsch- Die Entwicklung der Feudalität und das deutsche Kriegswesen im frühen Mttelalter. von Max Jcihns. i ?in Lntivicklung der fendalität und das deutsche Kriegswesen im frühen Mittelalter. diesem Attentate ausgesetzt gewesen sein würde." Aehnlich änßertetl sich andre Hoffentlich wird Präsident Garfield, der aufrichtige Freund des Dcutsch- Die Entwicklung der Feudalität und das deutsche Kriegswesen im frühen Mttelalter. von Max Jcihns. i <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0100" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/150250"/> <fw type="header" place="top"> ?in Lntivicklung der fendalität und das deutsche Kriegswesen im frühen Mittelalter.</fw><lb/> <p xml:id="ID_273" prev="#ID_272"> diesem Attentate ausgesetzt gewesen sein würde." Aehnlich änßertetl sich andre<lb/> amerikanische Blätter, wie die 5tho ?M ^VvM und die Rov ?orta Iribrme.</p><lb/> <p xml:id="ID_274"> Hoffentlich wird Präsident Garfield, der aufrichtige Freund des Dcutsch-<lb/> thunis in Amerika, seiner Wunde nicht erliegen, sondern in nicht zu langer Zeit<lb/> in voller körperlicher und geistiger Frische das ihm anvertraute hohe und schwere<lb/> Amt weiter führen können. Hoffentlich wird aber auch der Mordversuch vom<lb/> 2. Juli dazu beitraget,, daß das verderbliche Beutesystem, welches die Sittlich¬<lb/> keit und das politische Leben in der nordamerikanischen Union so schwer schädigt,<lb/> immer mehr und mehr schwindet.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Die Entwicklung der Feudalität<lb/> und das deutsche Kriegswesen im frühen Mttelalter.<lb/><note type="byline"> von Max Jcihns.</note></head><lb/> <p xml:id="ID_275" next="#ID_276"> i<lb/> ns der wichtigsten und zugleich schwierigsten Probleme der mittel¬<lb/> alterlichen Geschichte ist die Entstehung der feudalen Staats- und<lb/> Kriegsverfassung. Seit langer Zeit haben jenseits wie diesseits<lb/> der Vogesen Gelehrte sich mit der Erklärung jenes Phänomens<lb/> beschäftigt, und bis zur Gegenwart hat eine lebhafte Polemik<lb/> darüber das Interesse der betheiligten Kreise in Spannung gehalten. Bei den<lb/> Franzosen lassen sich hauptsächlich drei Auffasfungsweism unterscheiden: Den einen<lb/> erscheint als Quelle der Feudalität lediglich das Comitatswesen der fränkischen<lb/> Häuptlinge, welche weniger Könige gewesen seien als vielmehr Bandenchefs, die<lb/> dem untcrworfnen Gallien die barbarische Einrichtung des Lehnswesens aufge¬<lb/> zwungen hätten. Im Gegensatze zu dieser Ansicht wollen andre Franzosen in<lb/> der Vassallität gerade eine uralt keltische Ueberlieferung erkennen, welche recht<lb/> eigentlich der druidischen Vorzeit angehöre. Die dritten endlich finden den Ur¬<lb/> sprung des Lehuswesens in der socialen Gruppirung des spätrömischen Provinzial-<lb/> volkes. Unter den deutschen Forschern entbrannte vornehmlich darüber Streit,<lb/> ob Vassallität und Feudalität überhaupt an das urgermanische Gefvlgschafts-<lb/> wesen anzuknüpfen seien oder nicht, und darüber, wann und wie die Berbindung<lb/> zwischen der rein persönlichen Abhängigkeit der Vassallität und der auf dem<lb/> Bcueficialweseu beruhenden dinglichen Leistungspflicht stattgefunden habe. Nicht<lb/> minder auseinander gehen die Meinungen über die Einrichtungen des früh-mittel¬<lb/> alterlichen, wesentlich ini Lehnsverbandc^ beschlossnen Kriegswesens Deutschlands.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0100]
?in Lntivicklung der fendalität und das deutsche Kriegswesen im frühen Mittelalter.
diesem Attentate ausgesetzt gewesen sein würde." Aehnlich änßertetl sich andre
amerikanische Blätter, wie die 5tho ?M ^VvM und die Rov ?orta Iribrme.
Hoffentlich wird Präsident Garfield, der aufrichtige Freund des Dcutsch-
thunis in Amerika, seiner Wunde nicht erliegen, sondern in nicht zu langer Zeit
in voller körperlicher und geistiger Frische das ihm anvertraute hohe und schwere
Amt weiter führen können. Hoffentlich wird aber auch der Mordversuch vom
2. Juli dazu beitraget,, daß das verderbliche Beutesystem, welches die Sittlich¬
keit und das politische Leben in der nordamerikanischen Union so schwer schädigt,
immer mehr und mehr schwindet.
Die Entwicklung der Feudalität
und das deutsche Kriegswesen im frühen Mttelalter.
von Max Jcihns.
i
ns der wichtigsten und zugleich schwierigsten Probleme der mittel¬
alterlichen Geschichte ist die Entstehung der feudalen Staats- und
Kriegsverfassung. Seit langer Zeit haben jenseits wie diesseits
der Vogesen Gelehrte sich mit der Erklärung jenes Phänomens
beschäftigt, und bis zur Gegenwart hat eine lebhafte Polemik
darüber das Interesse der betheiligten Kreise in Spannung gehalten. Bei den
Franzosen lassen sich hauptsächlich drei Auffasfungsweism unterscheiden: Den einen
erscheint als Quelle der Feudalität lediglich das Comitatswesen der fränkischen
Häuptlinge, welche weniger Könige gewesen seien als vielmehr Bandenchefs, die
dem untcrworfnen Gallien die barbarische Einrichtung des Lehnswesens aufge¬
zwungen hätten. Im Gegensatze zu dieser Ansicht wollen andre Franzosen in
der Vassallität gerade eine uralt keltische Ueberlieferung erkennen, welche recht
eigentlich der druidischen Vorzeit angehöre. Die dritten endlich finden den Ur¬
sprung des Lehuswesens in der socialen Gruppirung des spätrömischen Provinzial-
volkes. Unter den deutschen Forschern entbrannte vornehmlich darüber Streit,
ob Vassallität und Feudalität überhaupt an das urgermanische Gefvlgschafts-
wesen anzuknüpfen seien oder nicht, und darüber, wann und wie die Berbindung
zwischen der rein persönlichen Abhängigkeit der Vassallität und der auf dem
Bcueficialweseu beruhenden dinglichen Leistungspflicht stattgefunden habe. Nicht
minder auseinander gehen die Meinungen über die Einrichtungen des früh-mittel¬
alterlichen, wesentlich ini Lehnsverbandc^ beschlossnen Kriegswesens Deutschlands.
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