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Die Grenzboten. Jg. 40, 1881, Zweites Quartal.

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Polens Wiedergeburt.

seien, daß die Franzosen ebenso tugendhaft sein würden wie wir, und daß sie uns
infolge dessen Metz, das sie uns im sechzehnten und Straßvnrg, das sie uus im
siebzehnten Jahrhundert abgenommen, desgleichen die Kricgseontributivnen, die wir
ihnen von Richelicns Zeiten um bis auf den ersten Napoleon entrichten gemußt,
wieder nusautworteu würden, .Also, um das geschehene ungeschehen zu machen/
versetzte Decazes nachdenklich, .müßten wir in der Geschichte rückwärts gehen und
Savoyen, Nizza und am Ende gar Algerien herausgeben. Wo sollte" wir denn
anhalten?' -- ,Gar nicht anhalten/ erwiderte Hohenlohe. ,Die Sache ist so einfach
wie möglich: um ein Unrecht wieder gut zu macheu, soll Polen wiederhergestellt
werden. So lautet der Antrag Preußens, das seinen Antheil herausgiebt. Oester¬
reich folgt diesem Beispiele, Rußland schlägt vor, den Act der Gerechtigkeit auch
auf andre Theile der drei Kaiserreiche auszudehnen, und wir drei macheu Ihnen
nun den Vorschlag, ebenso gerecht zu sein wie wir. Sollte Frankreich sich dessen
weigern und die Gelegenheit vorübergehen lassen, sich mit neuer Gloire zu krönen?
Mit der Rückgabe von Nizza, Savoyen und Algerien ist die Sache aber noch lauge
nicht perfeet; auch die Provence und Navnrra, Burgund und Flandern, alles muß
sich selbst wiedergegeben werden. Das ist folgerecht. Sie dürfen nicht feilschen
und mäkeln, Sie dürfen nicht sagen: bis hierher und uicht weiter, ich will diesem
gerecht werden und jenem uicht, nur das Unrecht bon heute, von gestern, von diesem
Jahrhundert beseitigen; nein, das Unrecht aller vergangnen Zeiten muß wieder gut
gemacht werden . . . Bedenke" Sie, Principien, Verehrtester, erhabne, heilige
Principien -- können Sie da widerstehen?' -- Einen Augenblick saß der Herzog
nachsinnend da, dann sagte er Plötzlich: ,Nein, es geht nicht, es geht wahrhaftig
nicht -- es ist wider das Gesetz.' -- .Was? Wider das Gesetz, tugendhaft zu
sein? Und der Montyousche Preis?' -- .Alles richtig, aber -- kennen Sie den
Proceß Lesnrqne?' -- .Was hat der hiermit zu thun?' -- ,Je nun, Lesurqne
war angeklagt, die Post beraubt und den Postillon erschlagen zu haben, er wurde
verurtheilt und hingerichtet. Später entdeckte man den eigentlichen Mörder, welcher
gestand und darauf gleichfalls guillotinirt wurde. Nun forderten die Hiuterbliebuen
des unschuldig Hingerichteten von der Regierung Rchabilitirung und Restitution
des während des Processes eingezogneu Vermögens desselben. Aber ihr Verlangen
konnte, obwohl seine Unschuld schon seit mehr als achtzig Jahren anerkannt ist, bis
heute uicht erfüllt werden, da nach unsern Gesetzen nnr das Gericht, welches den
Irrthum begnügen, ihn wieder gut machen kann.' -- .Ich sehe nicht ein/ sagte
Hohenlohe ungeduldig, .was das mit der Angelegenheit zu schaffe" hat, welche zu
ordnen ich hergekommen bin.' -- .Und doch ist das klar/ erwiderte Decazes lächelnd-
.Wie bei Ihnen die alte Mamsell den Anstoß gegeben hat, die Weltgeschichte rück¬
gängig zu machen, so zeigt bei uns die Affaire Lesnrqne, daß dies nach unsern
Gesetzen nnr bis zu einem gewissen Maße möglich ist. Die Restitution von Straß-
bnrg und Metz sowie der fünf Milliarden von feiten der deutschen Regierung kann
leicht bewerkstelligt werden. Geschieht sie doch durch dasselbe Tribunal, das die
Spoliatiou ausgesprochen hat. Wir nehmen daher Ihr Anerbieten dankbar an.
Ferner könnten wir uns uach diesem Präcedenzfall vielleicht dazu verstehe", NiM
und Savvye" a" Piemont zurückzugeben -- an Piemont, sage ich; denn das
Königreich Italien würde nach dem von Ihnen aufgestellten neuen Völkerrechte auf¬
hören, zu existiren, weil die Generation, welche die Annexion bon Toscana, Ne¬
apel, Oesterreichisch-Jtalien und Rom decretirt hat, heilte uoch lebt. Aber Algeriens
Eroberung dcitirt schon aus dem Jahre 1830, und die Männer, die sich dieser
That schuldig gemacht haben, sind längst todt und begraben. Und nun erst Burgund


Polens Wiedergeburt.

seien, daß die Franzosen ebenso tugendhaft sein würden wie wir, und daß sie uns
infolge dessen Metz, das sie uns im sechzehnten und Straßvnrg, das sie uus im
siebzehnten Jahrhundert abgenommen, desgleichen die Kricgseontributivnen, die wir
ihnen von Richelicns Zeiten um bis auf den ersten Napoleon entrichten gemußt,
wieder nusautworteu würden, .Also, um das geschehene ungeschehen zu machen/
versetzte Decazes nachdenklich, .müßten wir in der Geschichte rückwärts gehen und
Savoyen, Nizza und am Ende gar Algerien herausgeben. Wo sollte» wir denn
anhalten?' — ,Gar nicht anhalten/ erwiderte Hohenlohe. ,Die Sache ist so einfach
wie möglich: um ein Unrecht wieder gut zu macheu, soll Polen wiederhergestellt
werden. So lautet der Antrag Preußens, das seinen Antheil herausgiebt. Oester¬
reich folgt diesem Beispiele, Rußland schlägt vor, den Act der Gerechtigkeit auch
auf andre Theile der drei Kaiserreiche auszudehnen, und wir drei macheu Ihnen
nun den Vorschlag, ebenso gerecht zu sein wie wir. Sollte Frankreich sich dessen
weigern und die Gelegenheit vorübergehen lassen, sich mit neuer Gloire zu krönen?
Mit der Rückgabe von Nizza, Savoyen und Algerien ist die Sache aber noch lauge
nicht perfeet; auch die Provence und Navnrra, Burgund und Flandern, alles muß
sich selbst wiedergegeben werden. Das ist folgerecht. Sie dürfen nicht feilschen
und mäkeln, Sie dürfen nicht sagen: bis hierher und uicht weiter, ich will diesem
gerecht werden und jenem uicht, nur das Unrecht bon heute, von gestern, von diesem
Jahrhundert beseitigen; nein, das Unrecht aller vergangnen Zeiten muß wieder gut
gemacht werden . . . Bedenke» Sie, Principien, Verehrtester, erhabne, heilige
Principien — können Sie da widerstehen?' — Einen Augenblick saß der Herzog
nachsinnend da, dann sagte er Plötzlich: ,Nein, es geht nicht, es geht wahrhaftig
nicht — es ist wider das Gesetz.' — .Was? Wider das Gesetz, tugendhaft zu
sein? Und der Montyousche Preis?' — .Alles richtig, aber — kennen Sie den
Proceß Lesnrqne?' — .Was hat der hiermit zu thun?' — ,Je nun, Lesurqne
war angeklagt, die Post beraubt und den Postillon erschlagen zu haben, er wurde
verurtheilt und hingerichtet. Später entdeckte man den eigentlichen Mörder, welcher
gestand und darauf gleichfalls guillotinirt wurde. Nun forderten die Hiuterbliebuen
des unschuldig Hingerichteten von der Regierung Rchabilitirung und Restitution
des während des Processes eingezogneu Vermögens desselben. Aber ihr Verlangen
konnte, obwohl seine Unschuld schon seit mehr als achtzig Jahren anerkannt ist, bis
heute uicht erfüllt werden, da nach unsern Gesetzen nnr das Gericht, welches den
Irrthum begnügen, ihn wieder gut machen kann.' — .Ich sehe nicht ein/ sagte
Hohenlohe ungeduldig, .was das mit der Angelegenheit zu schaffe» hat, welche zu
ordnen ich hergekommen bin.' — .Und doch ist das klar/ erwiderte Decazes lächelnd-
.Wie bei Ihnen die alte Mamsell den Anstoß gegeben hat, die Weltgeschichte rück¬
gängig zu machen, so zeigt bei uns die Affaire Lesnrqne, daß dies nach unsern
Gesetzen nnr bis zu einem gewissen Maße möglich ist. Die Restitution von Straß-
bnrg und Metz sowie der fünf Milliarden von feiten der deutschen Regierung kann
leicht bewerkstelligt werden. Geschieht sie doch durch dasselbe Tribunal, das die
Spoliatiou ausgesprochen hat. Wir nehmen daher Ihr Anerbieten dankbar an.
Ferner könnten wir uns uach diesem Präcedenzfall vielleicht dazu verstehe», NiM
und Savvye» a» Piemont zurückzugeben — an Piemont, sage ich; denn das
Königreich Italien würde nach dem von Ihnen aufgestellten neuen Völkerrechte auf¬
hören, zu existiren, weil die Generation, welche die Annexion bon Toscana, Ne¬
apel, Oesterreichisch-Jtalien und Rom decretirt hat, heilte uoch lebt. Aber Algeriens
Eroberung dcitirt schon aus dem Jahre 1830, und die Männer, die sich dieser
That schuldig gemacht haben, sind längst todt und begraben. Und nun erst Burgund


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[0518] Polens Wiedergeburt. seien, daß die Franzosen ebenso tugendhaft sein würden wie wir, und daß sie uns infolge dessen Metz, das sie uns im sechzehnten und Straßvnrg, das sie uus im siebzehnten Jahrhundert abgenommen, desgleichen die Kricgseontributivnen, die wir ihnen von Richelicns Zeiten um bis auf den ersten Napoleon entrichten gemußt, wieder nusautworteu würden, .Also, um das geschehene ungeschehen zu machen/ versetzte Decazes nachdenklich, .müßten wir in der Geschichte rückwärts gehen und Savoyen, Nizza und am Ende gar Algerien herausgeben. Wo sollte» wir denn anhalten?' — ,Gar nicht anhalten/ erwiderte Hohenlohe. ,Die Sache ist so einfach wie möglich: um ein Unrecht wieder gut zu macheu, soll Polen wiederhergestellt werden. So lautet der Antrag Preußens, das seinen Antheil herausgiebt. Oester¬ reich folgt diesem Beispiele, Rußland schlägt vor, den Act der Gerechtigkeit auch auf andre Theile der drei Kaiserreiche auszudehnen, und wir drei macheu Ihnen nun den Vorschlag, ebenso gerecht zu sein wie wir. Sollte Frankreich sich dessen weigern und die Gelegenheit vorübergehen lassen, sich mit neuer Gloire zu krönen? Mit der Rückgabe von Nizza, Savoyen und Algerien ist die Sache aber noch lauge nicht perfeet; auch die Provence und Navnrra, Burgund und Flandern, alles muß sich selbst wiedergegeben werden. Das ist folgerecht. Sie dürfen nicht feilschen und mäkeln, Sie dürfen nicht sagen: bis hierher und uicht weiter, ich will diesem gerecht werden und jenem uicht, nur das Unrecht bon heute, von gestern, von diesem Jahrhundert beseitigen; nein, das Unrecht aller vergangnen Zeiten muß wieder gut gemacht werden . . . Bedenke» Sie, Principien, Verehrtester, erhabne, heilige Principien — können Sie da widerstehen?' — Einen Augenblick saß der Herzog nachsinnend da, dann sagte er Plötzlich: ,Nein, es geht nicht, es geht wahrhaftig nicht — es ist wider das Gesetz.' — .Was? Wider das Gesetz, tugendhaft zu sein? Und der Montyousche Preis?' — .Alles richtig, aber — kennen Sie den Proceß Lesnrqne?' — .Was hat der hiermit zu thun?' — ,Je nun, Lesurqne war angeklagt, die Post beraubt und den Postillon erschlagen zu haben, er wurde verurtheilt und hingerichtet. Später entdeckte man den eigentlichen Mörder, welcher gestand und darauf gleichfalls guillotinirt wurde. Nun forderten die Hiuterbliebuen des unschuldig Hingerichteten von der Regierung Rchabilitirung und Restitution des während des Processes eingezogneu Vermögens desselben. Aber ihr Verlangen konnte, obwohl seine Unschuld schon seit mehr als achtzig Jahren anerkannt ist, bis heute uicht erfüllt werden, da nach unsern Gesetzen nnr das Gericht, welches den Irrthum begnügen, ihn wieder gut machen kann.' — .Ich sehe nicht ein/ sagte Hohenlohe ungeduldig, .was das mit der Angelegenheit zu schaffe» hat, welche zu ordnen ich hergekommen bin.' — .Und doch ist das klar/ erwiderte Decazes lächelnd- .Wie bei Ihnen die alte Mamsell den Anstoß gegeben hat, die Weltgeschichte rück¬ gängig zu machen, so zeigt bei uns die Affaire Lesnrqne, daß dies nach unsern Gesetzen nnr bis zu einem gewissen Maße möglich ist. Die Restitution von Straß- bnrg und Metz sowie der fünf Milliarden von feiten der deutschen Regierung kann leicht bewerkstelligt werden. Geschieht sie doch durch dasselbe Tribunal, das die Spoliatiou ausgesprochen hat. Wir nehmen daher Ihr Anerbieten dankbar an. Ferner könnten wir uns uach diesem Präcedenzfall vielleicht dazu verstehe», NiM und Savvye» a» Piemont zurückzugeben — an Piemont, sage ich; denn das Königreich Italien würde nach dem von Ihnen aufgestellten neuen Völkerrechte auf¬ hören, zu existiren, weil die Generation, welche die Annexion bon Toscana, Ne¬ apel, Oesterreichisch-Jtalien und Rom decretirt hat, heilte uoch lebt. Aber Algeriens Eroberung dcitirt schon aus dem Jahre 1830, und die Männer, die sich dieser That schuldig gemacht haben, sind längst todt und begraben. Und nun erst Burgund

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 40, 1881, Zweites Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341833_157699/518>, abgerufen am 23.07.2024.