Die Grenzboten. Jg. 40, 1881, Erstes Quartal.Die letzte Loiigreszbotschaft des Präsidenten hayes. stimumugeii eines zwischen den Vereinigten Staaten und der Republik vo" Columbia Bezüglich der Finanzfrage, des Glauzpuukts der amerikanischen Politik, Die letzte Loiigreszbotschaft des Präsidenten hayes. stimumugeii eines zwischen den Vereinigten Staaten und der Republik vo» Columbia Bezüglich der Finanzfrage, des Glauzpuukts der amerikanischen Politik, <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0233" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/149217"/> <fw type="header" place="top"> Die letzte Loiigreszbotschaft des Präsidenten hayes.</fw><lb/> <p xml:id="ID_632" prev="#ID_631"> stimumugeii eines zwischen den Vereinigten Staaten und der Republik vo» Columbia<lb/> "bgeschlosseneu Vertrages hin, wonach der nordamerikmüscheu Union als der be¬<lb/> deutendsten Handelsmacht der westlichen Hemisphäre die Berechtigung zustehe die<lb/> erwähnte Welthandelsstraße zu beaufsichtigen. Am 12. December kam diese An¬<lb/> gelegenheit auch schon im Kongresse zur Sprache, und die betreffende Bill, welche<lb/> das Oberaufsichtsrecht der Verewigten Staaten wahrt, wurde uach kurzer Debatte<lb/> dem Ausschusse für äußere Angelegenheiten überwiesen. Die Hcmptgcgner des<lb/> Lesseps'schen Planes sind in Amerika die Befürworter des Nicaraguacanals, zu<lb/> denen in erster Linie der bei den amerikanischen Geldmänuern in hohem Ansehen<lb/> stehende Ex-Präsident Grant gehört. Am 1-1. December wurde auch im ReprNseu-<lb/> tautenhause des Congresses eine Bill von dem Abgeordneten Levi P. Morton ein¬<lb/> gebracht, welche die/Incorporation der Niearagnacanal-Compagnie bezweckt und<lb/> dem Handelsausschusse überwiesen wurde. Nach neuern Nachrichten hat diese<lb/> Bill, die vorzugsweise von den Vertretern der atlantischen und Golfstaaten in<lb/> der Buudcslegislatiir unterstützt wird, alle Aussicht auf baldige Annahme. in¬<lb/> zwischen bereist der durch seine Mississippi-Bauten rühmlichst bekannte und einflu߬<lb/> reiche Ingenieur Eads aus Missouri deu Isthmus vou Tehunntepee. u»i dort<lb/> einen passenden Weg für einen interveeanischcn Canal zu finden. Somit liegen<lb/> denn drei Projecte für einen solchen Canal vor, und man darf mit Recht gespannt<lb/> sein, was das Endresultat dieser für deu Welthandel so bedeutungsvollen Concnrrenz-<lb/> unteruehmungen sein wird.</p><lb/> <p xml:id="ID_633" next="#ID_634"> Bezüglich der Finanzfrage, des Glauzpuukts der amerikanischen Politik,<lb/> glaubt Präsident Hayes coirstatircii zu können, daß die Finanzlage der Vereinigten<lb/> Staaten günstiger sei als die irgend eines andern Landes der Erde. Die Gesaimut-<lb/> s'""me der Einnahme» während des mit dem 30. Juni 1380 abschließendem Fis-<lb/> calsahres war 333 526 610 Dollars, d. h. ein Mehrbetrag gegell das Vorjahr<lb/> von S969942K Dollars. Die Einnahmen des laufenden Finanzjahres werden<lb/> >"is 350000000 Dollars geschähe und der lleberschuß auf 90 000 000 Dollars.<lb/> Die öffentliche Schuld der Vereiuiqteu Staate», mit Abzug des Baarbetrages un<lb/> Schatzamte und der laufenden Zinsen, erreichte im August 1365 ihr Maximum<lb/> "ut 2756431571 Dollars; sie wurde seitdem auf 1336019504 Dollars n'-<lb/> ducirt. Im Jahre 1865 schuldeten die Vereinigte» Staaten mit Ausnahme GrcM-<lb/> britaunieus mehr als irgend eine andere Nation der Welt; im Jahre 1330 dngegeu<lb/> schuldeten sie weniger als Frankreich, Rußland, Spanien, Oesterreich-Ungarn und<lb/> Italien. Präsident Hayes empfiehlt nun im Einklange mit dem Finanzminister ^ohn<lb/> Sherman dem Congreß, Vorkehrungen zu treffen, daß die Schulden der Union,<lb/> welche demnächst (1381) fällig werde» oder jetzt bereits fällig geworden sind, z»<lb/> «nein niedrigern Procentsatz (3,65 Procent) refundirt werden möchte»; ebenso rath^ M Einziehung der sogenannte» Legaltender-Noten, welche Zwcmgsconrs haben,<lb/> '"w zur Prägung von einer nicht z» großen Anzahl von Silberdollars, die jedochZur Einziehung der sogenannte» Legaltender-Noten, welche Zwangsconrs haben,<lb/> , , 6^ Prägung von einer nicht zu großen Anzahl von Silberdvllars, die jedoch<lb/> ^hwerthig mit dem Golddollar sein sollen, so daß sich die Union immer mehr<lb/> in s.^ve» Goldwährung nähern würde. Wie die Sachen jetzt liegen, haben die<lb/> eitrclmmzen der Silber- und Papiergeldleute, die bisher stark in der demokratische»<lb/> ;Mbl' ^^^in waren, wenig Aussicht auf Erfolg; die von der Partei der Re¬<lb/> doll 7t"^ ^ festgehaltene Politik, Prompt und gewissenhaft die Staatsschuld in<lb/> der ^de zu bezahlen, hat den Sieg davongetragen. Ob und in wie weit<lb/> >y .^wähnte Refundirungsplan von dem jetzt lagerten Congresse angenommen<lb/> tara ^'°t zweifelhaft; sollte der Kongreß durch politische Parteizänkereien<lb/> ran verhindert werden, in dieser Angelegenheit definitive Schritte zu thun, so</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0233]
Die letzte Loiigreszbotschaft des Präsidenten hayes.
stimumugeii eines zwischen den Vereinigten Staaten und der Republik vo» Columbia
"bgeschlosseneu Vertrages hin, wonach der nordamerikmüscheu Union als der be¬
deutendsten Handelsmacht der westlichen Hemisphäre die Berechtigung zustehe die
erwähnte Welthandelsstraße zu beaufsichtigen. Am 12. December kam diese An¬
gelegenheit auch schon im Kongresse zur Sprache, und die betreffende Bill, welche
das Oberaufsichtsrecht der Verewigten Staaten wahrt, wurde uach kurzer Debatte
dem Ausschusse für äußere Angelegenheiten überwiesen. Die Hcmptgcgner des
Lesseps'schen Planes sind in Amerika die Befürworter des Nicaraguacanals, zu
denen in erster Linie der bei den amerikanischen Geldmänuern in hohem Ansehen
stehende Ex-Präsident Grant gehört. Am 1-1. December wurde auch im ReprNseu-
tautenhause des Congresses eine Bill von dem Abgeordneten Levi P. Morton ein¬
gebracht, welche die/Incorporation der Niearagnacanal-Compagnie bezweckt und
dem Handelsausschusse überwiesen wurde. Nach neuern Nachrichten hat diese
Bill, die vorzugsweise von den Vertretern der atlantischen und Golfstaaten in
der Buudcslegislatiir unterstützt wird, alle Aussicht auf baldige Annahme. in¬
zwischen bereist der durch seine Mississippi-Bauten rühmlichst bekannte und einflu߬
reiche Ingenieur Eads aus Missouri deu Isthmus vou Tehunntepee. u»i dort
einen passenden Weg für einen interveeanischcn Canal zu finden. Somit liegen
denn drei Projecte für einen solchen Canal vor, und man darf mit Recht gespannt
sein, was das Endresultat dieser für deu Welthandel so bedeutungsvollen Concnrrenz-
unteruehmungen sein wird.
Bezüglich der Finanzfrage, des Glauzpuukts der amerikanischen Politik,
glaubt Präsident Hayes coirstatircii zu können, daß die Finanzlage der Vereinigten
Staaten günstiger sei als die irgend eines andern Landes der Erde. Die Gesaimut-
s'""me der Einnahme» während des mit dem 30. Juni 1380 abschließendem Fis-
calsahres war 333 526 610 Dollars, d. h. ein Mehrbetrag gegell das Vorjahr
von S969942K Dollars. Die Einnahmen des laufenden Finanzjahres werden
>"is 350000000 Dollars geschähe und der lleberschuß auf 90 000 000 Dollars.
Die öffentliche Schuld der Vereiuiqteu Staate», mit Abzug des Baarbetrages un
Schatzamte und der laufenden Zinsen, erreichte im August 1365 ihr Maximum
"ut 2756431571 Dollars; sie wurde seitdem auf 1336019504 Dollars n'-
ducirt. Im Jahre 1865 schuldeten die Vereinigte» Staaten mit Ausnahme GrcM-
britaunieus mehr als irgend eine andere Nation der Welt; im Jahre 1330 dngegeu
schuldeten sie weniger als Frankreich, Rußland, Spanien, Oesterreich-Ungarn und
Italien. Präsident Hayes empfiehlt nun im Einklange mit dem Finanzminister ^ohn
Sherman dem Congreß, Vorkehrungen zu treffen, daß die Schulden der Union,
welche demnächst (1381) fällig werde» oder jetzt bereits fällig geworden sind, z»
«nein niedrigern Procentsatz (3,65 Procent) refundirt werden möchte»; ebenso rath^ M Einziehung der sogenannte» Legaltender-Noten, welche Zwcmgsconrs haben,
'"w zur Prägung von einer nicht z» großen Anzahl von Silberdollars, die jedochZur Einziehung der sogenannte» Legaltender-Noten, welche Zwangsconrs haben,
, , 6^ Prägung von einer nicht zu großen Anzahl von Silberdvllars, die jedoch
^hwerthig mit dem Golddollar sein sollen, so daß sich die Union immer mehr
in s.^ve» Goldwährung nähern würde. Wie die Sachen jetzt liegen, haben die
eitrclmmzen der Silber- und Papiergeldleute, die bisher stark in der demokratische»
;Mbl' ^^^in waren, wenig Aussicht auf Erfolg; die von der Partei der Re¬
doll 7t"^ ^ festgehaltene Politik, Prompt und gewissenhaft die Staatsschuld in
der ^de zu bezahlen, hat den Sieg davongetragen. Ob und in wie weit
>y .^wähnte Refundirungsplan von dem jetzt lagerten Congresse angenommen
tara ^'°t zweifelhaft; sollte der Kongreß durch politische Parteizänkereien
ran verhindert werden, in dieser Angelegenheit definitive Schritte zu thun, so
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