Die Grenzboten. Jg. 39, 1880, Viertes Quartal.findet. Er meint damit, daß es nutzlos sei, dasselbe zu betreiben, man müßte Das also ist es, was dieses stereotyp gewordene polnische "Es ist verfault" Es ist auch uns wahrlich nicht leicht ums Herz, wenn wir die "polnische findet. Er meint damit, daß es nutzlos sei, dasselbe zu betreiben, man müßte Das also ist es, was dieses stereotyp gewordene polnische „Es ist verfault" Es ist auch uns wahrlich nicht leicht ums Herz, wenn wir die „polnische <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0033" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/147680"/> <p xml:id="ID_85" prev="#ID_84"> findet. Er meint damit, daß es nutzlos sei, dasselbe zu betreiben, man müßte<lb/> denn als Handlanger jüdischer Unternehmer dienen wollen, welche den Gewinn<lb/> einstreichen und der bildnerischen Hand kaum einen dürftigen Tagelohn ge¬<lb/> währen. Dies Wort: „Es ist verfault" tönt gleichmüthig von seinen Lippen;<lb/> er zuckt dabei mit den Achseln und legt sich gähnend auf die audere Seite.<lb/> Wozu sollte er sich mühen und quälen, um sein Handwerk, seine Kunst zu üben<lb/> und zu vervollkommnen? Ju einem Lande, wo man am Sonnabend weder<lb/> kaufen noch verkaufen kam, weil die Juden den gesammten Geschäftsbetrieb in<lb/> den Händen haben und denjenigen Polen, der es wagen wollte, an ihrem<lb/> Sabbath etwa einen Koffer oder ein paar Stiefeln herzugeben, mit dem äußer¬<lb/> sten Terrorismus verfolgen und „in die Grube des Verderbens" stürzen würden,<lb/> ist eben alles „verfault". Die Ehrbegriffe sind geschwunden, Selbstachtung, An¬<lb/> sehen und Schaffensfreude siud dahin. Die tüchtige^ redliche Leistung sieht sich<lb/> als solche weder anerkannt, noch gefördert. Der jüdische Mittler, der den Ver¬<lb/> trieb der fertigen Arbeit an sich reißt, versteht nichts davon und hat auch nicht<lb/> die Absicht, andere als billige Pfuscharbeit auf den Markt zu bringen. Die<lb/> sogenannten „Kinder des Landes" haben sich jeder Anmaßung zu enthalten und<lb/> müssen mit dem zufrieden sein, was ihnen der Jude zu den höchsten nennbaren<lb/> Preisen bietet. Ein alter Rock kostet in Polen relativ mehr als ein neuer in Paris.</p><lb/> <p xml:id="ID_86"> Das also ist es, was dieses stereotyp gewordene polnische „Es ist verfault"<lb/> zu bedeuten hat. Nur wenn er an Kasimir den Großen denkt, dann treten dem<lb/> Polen ein paar Thränen ins Auge und er trinkt ein Glas Branntwein mehr<lb/> beim sogenannten „Gemeindefresser". Denn jener Kasimir der Große ist der<lb/> Repräsentant des goldenen Zeitalters, welches auch die polnische Nation erlebt<lb/> hat. Das war eine glänzende üppige Vergangenheit. Polen war es, das sich<lb/> dem Flnthstrome der türkischen Invasion entgegenwarf und dem ganzen Europa<lb/> als Schutzwehr diente, Polen war die größte Militärmacht im Abendlande und<lb/> dictirte den Völkern die Politik. Aber indem es diesen Gipfel des Ruhms er¬<lb/> reichte, sog es auch schon den Tod mit vollen Zügen ein. Eben jener berühmte<lb/> Kasimir der Große, welcher die Welt zu seinen Füßen sah, zog auch die Pest<lb/> ins Land, das geldmächtige Judenthum, welches dann das Mark jenes einst so<lb/> tüchtigen Volkes verzehrt, Acker und Feld, Wald und Wiese, Haus und Hof in<lb/> sein Zinsjoch gelockt und ihm die Fähigkeit zu jedem Eigenregiment zerstört hat.</p><lb/> <p xml:id="ID_87" next="#ID_88"> Es ist auch uns wahrlich nicht leicht ums Herz, wenn wir die „polnische<lb/> Wirthschaft" vor Augen sehen, welche in den verschiedensten Zweigen des ge¬<lb/> werblichen Lebens auch in Deutschland um sich greift, und wenn wir beobachten<lb/> müssen, wie auch bei uns das Judenthum die eine wirthschaftliche Function<lb/> nach der anderen in seine Kreise zieht und uuter den Bann des Wuchers nimmt,<lb/> nachdem es den organischen Zusammenhang derselben zerstört und den bete-</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0033]
findet. Er meint damit, daß es nutzlos sei, dasselbe zu betreiben, man müßte
denn als Handlanger jüdischer Unternehmer dienen wollen, welche den Gewinn
einstreichen und der bildnerischen Hand kaum einen dürftigen Tagelohn ge¬
währen. Dies Wort: „Es ist verfault" tönt gleichmüthig von seinen Lippen;
er zuckt dabei mit den Achseln und legt sich gähnend auf die audere Seite.
Wozu sollte er sich mühen und quälen, um sein Handwerk, seine Kunst zu üben
und zu vervollkommnen? Ju einem Lande, wo man am Sonnabend weder
kaufen noch verkaufen kam, weil die Juden den gesammten Geschäftsbetrieb in
den Händen haben und denjenigen Polen, der es wagen wollte, an ihrem
Sabbath etwa einen Koffer oder ein paar Stiefeln herzugeben, mit dem äußer¬
sten Terrorismus verfolgen und „in die Grube des Verderbens" stürzen würden,
ist eben alles „verfault". Die Ehrbegriffe sind geschwunden, Selbstachtung, An¬
sehen und Schaffensfreude siud dahin. Die tüchtige^ redliche Leistung sieht sich
als solche weder anerkannt, noch gefördert. Der jüdische Mittler, der den Ver¬
trieb der fertigen Arbeit an sich reißt, versteht nichts davon und hat auch nicht
die Absicht, andere als billige Pfuscharbeit auf den Markt zu bringen. Die
sogenannten „Kinder des Landes" haben sich jeder Anmaßung zu enthalten und
müssen mit dem zufrieden sein, was ihnen der Jude zu den höchsten nennbaren
Preisen bietet. Ein alter Rock kostet in Polen relativ mehr als ein neuer in Paris.
Das also ist es, was dieses stereotyp gewordene polnische „Es ist verfault"
zu bedeuten hat. Nur wenn er an Kasimir den Großen denkt, dann treten dem
Polen ein paar Thränen ins Auge und er trinkt ein Glas Branntwein mehr
beim sogenannten „Gemeindefresser". Denn jener Kasimir der Große ist der
Repräsentant des goldenen Zeitalters, welches auch die polnische Nation erlebt
hat. Das war eine glänzende üppige Vergangenheit. Polen war es, das sich
dem Flnthstrome der türkischen Invasion entgegenwarf und dem ganzen Europa
als Schutzwehr diente, Polen war die größte Militärmacht im Abendlande und
dictirte den Völkern die Politik. Aber indem es diesen Gipfel des Ruhms er¬
reichte, sog es auch schon den Tod mit vollen Zügen ein. Eben jener berühmte
Kasimir der Große, welcher die Welt zu seinen Füßen sah, zog auch die Pest
ins Land, das geldmächtige Judenthum, welches dann das Mark jenes einst so
tüchtigen Volkes verzehrt, Acker und Feld, Wald und Wiese, Haus und Hof in
sein Zinsjoch gelockt und ihm die Fähigkeit zu jedem Eigenregiment zerstört hat.
Es ist auch uns wahrlich nicht leicht ums Herz, wenn wir die „polnische
Wirthschaft" vor Augen sehen, welche in den verschiedensten Zweigen des ge¬
werblichen Lebens auch in Deutschland um sich greift, und wenn wir beobachten
müssen, wie auch bei uns das Judenthum die eine wirthschaftliche Function
nach der anderen in seine Kreise zieht und uuter den Bann des Wuchers nimmt,
nachdem es den organischen Zusammenhang derselben zerstört und den bete-
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