Die Grenzboten. Jg. 39, 1880, Erstes Quartal.Monumeutentafelu, auf solche Weise die Aufgabe der römische" ^.irnali und Die römischen Publikationen erlitten nach der Einverleibung Roms in das Im Jahre 1873 war auch der Neubau des Institutes in Angriff genommen Monumeutentafelu, auf solche Weise die Aufgabe der römische» ^.irnali und Die römischen Publikationen erlitten nach der Einverleibung Roms in das Im Jahre 1873 war auch der Neubau des Institutes in Angriff genommen <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0478" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/146407"/> <p xml:id="ID_1397" prev="#ID_1396"> Monumeutentafelu, auf solche Weise die Aufgabe der römische» ^.irnali und<lb/> LuIIettini in sich vereinigend.</p><lb/> <p xml:id="ID_1398"> Die römischen Publikationen erlitten nach der Einverleibung Roms in das<lb/> Königreich Italien eine Art von Modification dadurch, daß mit der Aufnahme<lb/> der specifisch römischen Fundberichte in die amtlichen Regierungs- und Gemeinde¬<lb/> publikationen das LMsttino sich mehr den außerrömischen Entdeckungen widmete.<lb/> Namentlich wurde den pompejanischen Ausgrabungen, die seit 1863 durch<lb/> Fiorellis Entgegenkommen zugänglich geworden waren, ein bedeutender Platz<lb/> eingeräumt und seit 1873 im EinVerständniß mit demselben durch den Assistenten<lb/> A. Mau ein jährlicher Fundbericht im LuUsttino veröffentlicht. Als ein Zeichen<lb/> der Anerkennung seitens der italienischen Regierung sei erwähnt, daß dieselbe<lb/> Heuzeu in die historisch-archäologische Commission berief und Helbig zu Vor¬<lb/> lesungen und Erklärungen auch für italienische Studirende veranlaßte, sowie<lb/> daß beide Seeretäre als „geborene Mitglieder" in die neu gegründete Akademie<lb/> der Iiioem aufgenommen wurden. Trotz der Gründung des „Bulletin der<lb/> städtischen archäologischen Commission" und der „Notizen über die Alterthümer-<lb/> Ausgrabungen" blieb das Jnstituts-Lullsttwo eine Uebersicht der Entdeckungen<lb/> des ganzen Königreichs. Die Zahl der Korrespondenten und Mitarbeiter nahm<lb/> beständig zu, und die Sitzungen erfreuten sich der Betheiligung vieler einheimischer<lb/> Gelehrten, darunter der Brüder de Rossi, Brizios, Ligncmas, Fiorellis, Lumbrosos,<lb/> Pigorinis u. a.</p><lb/> <p xml:id="ID_1399" next="#ID_1400"> Im Jahre 1873 war auch der Neubau des Institutes in Angriff genommen<lb/> worden, nachdem der schou 1872 vom preußischen Minister Falk gebilligte um¬<lb/> fangreiche Plan des Architekten P. Laspeyres auch vou den Reichsbehörden accep-<lb/> tirt worden war. Der stattliche Neubau erhebt sich scharf am Rande des<lb/> tarpejischen Felsens, weithinschauend über den Palatin und Aventin und das<lb/> Tiberthal bis zu den Höhen des Janiculum. Um einen kleinen geschmackvolle::<lb/> Hof herum liegen die Zimmer für die Stipendiaten und die gelehrten Gäste<lb/> sowie die Wohnungen der beiden Secretäre. Im oberen Stock, zu welchem man<lb/> über einen mit immergrünen Gesträuchen bepflanzten und mit antiken Sculptur-<lb/> fragmenten geschmückten Gartenplatz vom Capitol her gelangt, befinden sich die<lb/> Bibliothek- und Archivräume mit dem Lesezimmer. Der große Saal der Bibliothek,<lb/> in welchem die bedeutend vermehrten Bücherschätze in neuen Schränken eine<lb/> musterhafte Aufstellung gefunden haben, dient zugleich als Arbeits- und Sitzungs¬<lb/> saal. Er ist durch fünf große Lünettenfenster erhellt und mit den Marmorbüsten<lb/> der verdienten Stifter und Gönner des Instituts geziert. Vor zwei Pfeilern<lb/> stehen die der königlichen Brüder Friedrich Wilhelms IV. und Wilhelms I.<lb/> Ueber den Schränken inmitten der Langseite Winckelmann, ihm zur Rechten<lb/> Goethe, Visconti und Bvrghesi, zur Linken Herder, Humboldt und Niebuhr.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0478]
Monumeutentafelu, auf solche Weise die Aufgabe der römische» ^.irnali und
LuIIettini in sich vereinigend.
Die römischen Publikationen erlitten nach der Einverleibung Roms in das
Königreich Italien eine Art von Modification dadurch, daß mit der Aufnahme
der specifisch römischen Fundberichte in die amtlichen Regierungs- und Gemeinde¬
publikationen das LMsttino sich mehr den außerrömischen Entdeckungen widmete.
Namentlich wurde den pompejanischen Ausgrabungen, die seit 1863 durch
Fiorellis Entgegenkommen zugänglich geworden waren, ein bedeutender Platz
eingeräumt und seit 1873 im EinVerständniß mit demselben durch den Assistenten
A. Mau ein jährlicher Fundbericht im LuUsttino veröffentlicht. Als ein Zeichen
der Anerkennung seitens der italienischen Regierung sei erwähnt, daß dieselbe
Heuzeu in die historisch-archäologische Commission berief und Helbig zu Vor¬
lesungen und Erklärungen auch für italienische Studirende veranlaßte, sowie
daß beide Seeretäre als „geborene Mitglieder" in die neu gegründete Akademie
der Iiioem aufgenommen wurden. Trotz der Gründung des „Bulletin der
städtischen archäologischen Commission" und der „Notizen über die Alterthümer-
Ausgrabungen" blieb das Jnstituts-Lullsttwo eine Uebersicht der Entdeckungen
des ganzen Königreichs. Die Zahl der Korrespondenten und Mitarbeiter nahm
beständig zu, und die Sitzungen erfreuten sich der Betheiligung vieler einheimischer
Gelehrten, darunter der Brüder de Rossi, Brizios, Ligncmas, Fiorellis, Lumbrosos,
Pigorinis u. a.
Im Jahre 1873 war auch der Neubau des Institutes in Angriff genommen
worden, nachdem der schou 1872 vom preußischen Minister Falk gebilligte um¬
fangreiche Plan des Architekten P. Laspeyres auch vou den Reichsbehörden accep-
tirt worden war. Der stattliche Neubau erhebt sich scharf am Rande des
tarpejischen Felsens, weithinschauend über den Palatin und Aventin und das
Tiberthal bis zu den Höhen des Janiculum. Um einen kleinen geschmackvolle::
Hof herum liegen die Zimmer für die Stipendiaten und die gelehrten Gäste
sowie die Wohnungen der beiden Secretäre. Im oberen Stock, zu welchem man
über einen mit immergrünen Gesträuchen bepflanzten und mit antiken Sculptur-
fragmenten geschmückten Gartenplatz vom Capitol her gelangt, befinden sich die
Bibliothek- und Archivräume mit dem Lesezimmer. Der große Saal der Bibliothek,
in welchem die bedeutend vermehrten Bücherschätze in neuen Schränken eine
musterhafte Aufstellung gefunden haben, dient zugleich als Arbeits- und Sitzungs¬
saal. Er ist durch fünf große Lünettenfenster erhellt und mit den Marmorbüsten
der verdienten Stifter und Gönner des Instituts geziert. Vor zwei Pfeilern
stehen die der königlichen Brüder Friedrich Wilhelms IV. und Wilhelms I.
Ueber den Schränken inmitten der Langseite Winckelmann, ihm zur Rechten
Goethe, Visconti und Bvrghesi, zur Linken Herder, Humboldt und Niebuhr.
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