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Die Grenzboten. Jg. 39, 1880, Erstes Quartal.

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flügel kam unzerschnitten auf den Tisch, die übrigen Braten aber schon zerlegt.
Jenes wurde von den Pagen, bisweilen auch von Edelfräulein tranchirt. Ein
besonderer Vorzug war es für den Gast, wenn eine der Damen vom Hause ihm
die Bissen vorschritt. Andere Knaben reichten den Wein herum und füllten die
geleerten Becher von neuem. Gewöhnlich tranken mehrere Gäste aus einem und
demselben Geschirr, bei Hoffesten dagegen mußte jeder sein besonderes haben.

Sieben bis acht Gänge konnten bei einer Festmahlzeit wohl vorkommen. Bei
den gastfreien Slawen aber wurde dem Besuche noch viel mehr zugemuthet. Helmold
berichtet in seiner slawischen Chronik: "Nach Beendigung des Gottesdienstes bat
uns Pribislaus, in seinem Hause, das etwas von dem Orte (Altenburg) entfernt
liegt, einzukehren. Und er empfing uns mit großer Fröhlichkeit und bereitete
uns eine köstliche Mahlzeit. Zwanzig Gerichte waren auf dem Tische vor uns
aufgestellt."

Daß bei Festlichkeiten auch die Tafelmusik nicht fehlen durfte, wurde oben
schoir erwähnt. Zuweilen aber wurde dazu von den Gästen selbst mitgewirkt. So
wird in der Geschichte vom Chastelain de Couci berichtet, daß bei einem Mahle
die Nachbarin des Helden während des Essens ein Lied zu singen beginnt. Alle
fallen bei dem Refrain ein, und nachdem die Tafel aufgehoben worden, singen auch
die Dame von Fayel und andere hohe Frauen. Sehr beherzigenswerth mag er¬
schienen sein, was Robert de Blois im OIl"stiemont ass v-unes dem schönen
Geschlecht empfiehlt, wenn er sagt: "Habt ihr eine gute Singstimme, so singt laut.
Schön zu singen am gehörigen Orte und zu rechter Zeit, ist etwas sehr Ange¬
nehmes. Aber wisset, durch zu viel Singen kann man erreichen, daß auch ein
schöner Gesang gering geachtet wird. Darum sagen manche Leute, gute Sänger
langweilen oft."

Wenn wir uns die prunkvollen Tafeln, die Masse von kostbaren Geschirren
und die aus den theuersten Stoffen geschnittenen Kleider der Gäste bei diesen Gast¬
mählern vergegenwärtigen, so scheint dazu zu gehören, daß die Theilnehmer an
denselben sich auch durchweg eines Betragens nach den Geboten des Anstandes
befleißigt hätten. Das scheint aber keineswegs der Fall gewesen zu sein. In den
Anweisungen zu guter Sitte wird vor Unarten gewarnt, die heute kaum der ge¬
meinste Mann sich zu Schulden kommen läßt. Thomassin von Zirklar im "Welschen
Gaste" spricht offenbar zu Leuten der besseren Klasse, und was legt er ihnen ans
Herz? Der Wirth soll sorgen, daß alle Gäste genug haben, und ihnen nicht Gerichte
bringen, welche sie nicht essen. Die Gäste aber sollen bescheiden und mit dem Ge¬
botenen zufrieden sein. Man soll nicht vor dem ersten Gerichte das Brot aufessen,
nicht mit beiden Händen stopfen, nicht mit vollem Munde trinken oder sprechen.
Es schickt sich ferner nicht, seinem Nachbar den Becher zu bieten, während man
ihn selbst noch an den Lippen Hai. Beim Trinken soll man in den Pocal sehen,
beim Essen nicht zu hastig verfahren, dem Schüsselgenossen nichts wegnehmen, auch,
wenn der Nachbar rechts sitzt, mit der linken Hand essen u. s. w. Noch schlimmere
Ungebühr rügen "Des Tcmhcmsers Hofzucht" und die "Wiener Tischzucht". Es mag
angehen, wenn man die Leute ernähren mußte, ihre Hände und Fingernagel recht
sauber zu halten, damit sie beim Zulangen in die gemeinsame Schüssel ihren Eid¬
genossen nicht das Mahl verekelten. Schlimmer schon ist es, daß man ihnen ein¬
zuschärfen hatte, nicht mit bloßer Hand die Kehle zu kratzen, sondern lieber einen
Zipfel des Gewandes dazu zu nehmen, während des Essens nicht die Nase zu säubern
oder sich in den Augen oder den Ohren zu schaffen zu machen. Ja selbst das mußte
gesagt werden, daß es sich nicht schickt, sich bei Tische in die bloße Hand zu
schneuzen oder das Tischtuch dazu zu benutzen. Gewiß werden viele von den


flügel kam unzerschnitten auf den Tisch, die übrigen Braten aber schon zerlegt.
Jenes wurde von den Pagen, bisweilen auch von Edelfräulein tranchirt. Ein
besonderer Vorzug war es für den Gast, wenn eine der Damen vom Hause ihm
die Bissen vorschritt. Andere Knaben reichten den Wein herum und füllten die
geleerten Becher von neuem. Gewöhnlich tranken mehrere Gäste aus einem und
demselben Geschirr, bei Hoffesten dagegen mußte jeder sein besonderes haben.

Sieben bis acht Gänge konnten bei einer Festmahlzeit wohl vorkommen. Bei
den gastfreien Slawen aber wurde dem Besuche noch viel mehr zugemuthet. Helmold
berichtet in seiner slawischen Chronik: „Nach Beendigung des Gottesdienstes bat
uns Pribislaus, in seinem Hause, das etwas von dem Orte (Altenburg) entfernt
liegt, einzukehren. Und er empfing uns mit großer Fröhlichkeit und bereitete
uns eine köstliche Mahlzeit. Zwanzig Gerichte waren auf dem Tische vor uns
aufgestellt."

Daß bei Festlichkeiten auch die Tafelmusik nicht fehlen durfte, wurde oben
schoir erwähnt. Zuweilen aber wurde dazu von den Gästen selbst mitgewirkt. So
wird in der Geschichte vom Chastelain de Couci berichtet, daß bei einem Mahle
die Nachbarin des Helden während des Essens ein Lied zu singen beginnt. Alle
fallen bei dem Refrain ein, und nachdem die Tafel aufgehoben worden, singen auch
die Dame von Fayel und andere hohe Frauen. Sehr beherzigenswerth mag er¬
schienen sein, was Robert de Blois im OIl»stiemont ass v-unes dem schönen
Geschlecht empfiehlt, wenn er sagt: „Habt ihr eine gute Singstimme, so singt laut.
Schön zu singen am gehörigen Orte und zu rechter Zeit, ist etwas sehr Ange¬
nehmes. Aber wisset, durch zu viel Singen kann man erreichen, daß auch ein
schöner Gesang gering geachtet wird. Darum sagen manche Leute, gute Sänger
langweilen oft."

Wenn wir uns die prunkvollen Tafeln, die Masse von kostbaren Geschirren
und die aus den theuersten Stoffen geschnittenen Kleider der Gäste bei diesen Gast¬
mählern vergegenwärtigen, so scheint dazu zu gehören, daß die Theilnehmer an
denselben sich auch durchweg eines Betragens nach den Geboten des Anstandes
befleißigt hätten. Das scheint aber keineswegs der Fall gewesen zu sein. In den
Anweisungen zu guter Sitte wird vor Unarten gewarnt, die heute kaum der ge¬
meinste Mann sich zu Schulden kommen läßt. Thomassin von Zirklar im „Welschen
Gaste" spricht offenbar zu Leuten der besseren Klasse, und was legt er ihnen ans
Herz? Der Wirth soll sorgen, daß alle Gäste genug haben, und ihnen nicht Gerichte
bringen, welche sie nicht essen. Die Gäste aber sollen bescheiden und mit dem Ge¬
botenen zufrieden sein. Man soll nicht vor dem ersten Gerichte das Brot aufessen,
nicht mit beiden Händen stopfen, nicht mit vollem Munde trinken oder sprechen.
Es schickt sich ferner nicht, seinem Nachbar den Becher zu bieten, während man
ihn selbst noch an den Lippen Hai. Beim Trinken soll man in den Pocal sehen,
beim Essen nicht zu hastig verfahren, dem Schüsselgenossen nichts wegnehmen, auch,
wenn der Nachbar rechts sitzt, mit der linken Hand essen u. s. w. Noch schlimmere
Ungebühr rügen „Des Tcmhcmsers Hofzucht" und die „Wiener Tischzucht". Es mag
angehen, wenn man die Leute ernähren mußte, ihre Hände und Fingernagel recht
sauber zu halten, damit sie beim Zulangen in die gemeinsame Schüssel ihren Eid¬
genossen nicht das Mahl verekelten. Schlimmer schon ist es, daß man ihnen ein¬
zuschärfen hatte, nicht mit bloßer Hand die Kehle zu kratzen, sondern lieber einen
Zipfel des Gewandes dazu zu nehmen, während des Essens nicht die Nase zu säubern
oder sich in den Augen oder den Ohren zu schaffen zu machen. Ja selbst das mußte
gesagt werden, daß es sich nicht schickt, sich bei Tische in die bloße Hand zu
schneuzen oder das Tischtuch dazu zu benutzen. Gewiß werden viele von den


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 39, 1880, Erstes Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341831_157681/262>, abgerufen am 23.07.2024.