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Die Grenzboten. Jg. 39, 1880, Zweites Quartal.

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Jsraeliten Deutschlands als klassisches Werk betrachtet. Was er endlich in seinein
komischen Hochmuthe von der "noch schweren Kämpfen unterliegenden Anerkennung
des Judenthumes" in der deutschen und der europäischen Welt überhaupt perorirt,
stimmt mit dem, was Stimmführer der jüdischen Reformpartei wie Holdheim und
Stern meinten, wenn sie ihren Leuten sagten, das Judenvolk müsse sich zu einem
Elemente des Staatsorganismus machen, um seiner "weltgeschichtlichen Aufgabe" ge¬
recht zu werden, mit anderen Worten, um mit seinem Geist und Glauben zur
Weltherrschaft zu gelangen.

Wem eine solche Prätension lächerlich erscheint, der nehme sich in Acht. Das
Geld ist eine Macht, und die Presse ist eine zweite Macht, Beides aber ist im Begriffe,
allmählich ganz in die Hände der Juden zu gerathen, und wie viel unsere Semiten
sich bereits herausnehmen, mag ein Beispiel aus der Reichshauptstadt zeigen.

In der Passionswoche des laufenden Jahres führte der Berliner Verein
"Eulenspiegel" vor einem Kreise, der fast ausschließlich aus reichen und "gebildeten"
Juden bestand, eine gemeine Posse aus. Ein gottvergessner Bube stellte mit Talar
und Bäffchcn einen evangelischen Geistlichen dar, hielt zu höchlichem Ergötzen der
Anwesenden eine Kapuzinade, in welcher Worte Christi spöttisch citirt wurden, und
trank dazwischen aus einer Schnapsflasche. "Nicht wahr, eine nette Gesellschaft,"
ruft der Hofprediger Stöcker aus, der diese anmuthige Historie im "Staatssocialist"
vom 3. März 1880 erzählt. "Das waren die seinen Juden und Jüdinnen von
Berlin. Man hat mir immer entgegengehalten, daß ich ungerechterweise ein paar
nichtswürdige Redacteure als Vertreter des modernen Judentums hinstelle und das
ganze Judenthum um etlicher schlechter Subjecte willen verurtheile. Ich kenne dieses
Volk aber besser. Nach jener Eulenspiegelei wird kein Mensch mehr im Zweifel
sein, daß ein großer Theil des feinen modernen Judenthums noch ordinärer ist
als seine Presse."

Das semitische Element hat sich seit der Emancipation in verschiedenen Be¬
ziehungen äußerst schädlich für unsere politischen Einrichtungen gezeigt. Wie es
unseren Handelsstand mit Geschäftsmaximen inficirt hat, deren Moralität mindestens
Zweifelhaft ist, so hat es sich mit ähnlichen Maximen und mit seiner Betriebsamkeit
in der deutschen Presse, in unserem Vereinswesen, unseren Parteien und unseren Ver¬
tretungen breit und unnütz gemacht. Es muß überall dabei sein, nicht blos als
gleichberechtigt, sondern als Ton und Maß angebend, als gebietend, wo möglich als
alleinherrschend. Die österreichisch-ungarische Presse wird beinahe ausschließlich von
Juden und nach jüdischen Grundsätzen geleitet, die deutsche wenigstens in den meisten
ihrer großen Blätter, ihrer Wochen- und Monatsschriften. Die einzelnen Correspon-
denten, die Besitzer der Correspondenzfabriken in Berlin, Paris und London gehören
Mit kaum zählenswerthen Ausnahmen einem großen internationalen Judenklüngel
der kein Vaterland und überhaupt nichts als das Geschäft kennt. Selbst auf
"icht semitische Redactionen erstreckt sich zuweilen in recht merklicher Weise der
Einfluß des Judenthums; sie sind von jenen Correspondenten abhängig, und wo
ihr Blatt ein Actienunternchmen ist, schreiben ihnen getaufte und umgetaufte Juden,


Jsraeliten Deutschlands als klassisches Werk betrachtet. Was er endlich in seinein
komischen Hochmuthe von der „noch schweren Kämpfen unterliegenden Anerkennung
des Judenthumes" in der deutschen und der europäischen Welt überhaupt perorirt,
stimmt mit dem, was Stimmführer der jüdischen Reformpartei wie Holdheim und
Stern meinten, wenn sie ihren Leuten sagten, das Judenvolk müsse sich zu einem
Elemente des Staatsorganismus machen, um seiner „weltgeschichtlichen Aufgabe" ge¬
recht zu werden, mit anderen Worten, um mit seinem Geist und Glauben zur
Weltherrschaft zu gelangen.

Wem eine solche Prätension lächerlich erscheint, der nehme sich in Acht. Das
Geld ist eine Macht, und die Presse ist eine zweite Macht, Beides aber ist im Begriffe,
allmählich ganz in die Hände der Juden zu gerathen, und wie viel unsere Semiten
sich bereits herausnehmen, mag ein Beispiel aus der Reichshauptstadt zeigen.

In der Passionswoche des laufenden Jahres führte der Berliner Verein
„Eulenspiegel" vor einem Kreise, der fast ausschließlich aus reichen und „gebildeten"
Juden bestand, eine gemeine Posse aus. Ein gottvergessner Bube stellte mit Talar
und Bäffchcn einen evangelischen Geistlichen dar, hielt zu höchlichem Ergötzen der
Anwesenden eine Kapuzinade, in welcher Worte Christi spöttisch citirt wurden, und
trank dazwischen aus einer Schnapsflasche. „Nicht wahr, eine nette Gesellschaft,"
ruft der Hofprediger Stöcker aus, der diese anmuthige Historie im „Staatssocialist"
vom 3. März 1880 erzählt. „Das waren die seinen Juden und Jüdinnen von
Berlin. Man hat mir immer entgegengehalten, daß ich ungerechterweise ein paar
nichtswürdige Redacteure als Vertreter des modernen Judentums hinstelle und das
ganze Judenthum um etlicher schlechter Subjecte willen verurtheile. Ich kenne dieses
Volk aber besser. Nach jener Eulenspiegelei wird kein Mensch mehr im Zweifel
sein, daß ein großer Theil des feinen modernen Judenthums noch ordinärer ist
als seine Presse."

Das semitische Element hat sich seit der Emancipation in verschiedenen Be¬
ziehungen äußerst schädlich für unsere politischen Einrichtungen gezeigt. Wie es
unseren Handelsstand mit Geschäftsmaximen inficirt hat, deren Moralität mindestens
Zweifelhaft ist, so hat es sich mit ähnlichen Maximen und mit seiner Betriebsamkeit
in der deutschen Presse, in unserem Vereinswesen, unseren Parteien und unseren Ver¬
tretungen breit und unnütz gemacht. Es muß überall dabei sein, nicht blos als
gleichberechtigt, sondern als Ton und Maß angebend, als gebietend, wo möglich als
alleinherrschend. Die österreichisch-ungarische Presse wird beinahe ausschließlich von
Juden und nach jüdischen Grundsätzen geleitet, die deutsche wenigstens in den meisten
ihrer großen Blätter, ihrer Wochen- und Monatsschriften. Die einzelnen Correspon-
denten, die Besitzer der Correspondenzfabriken in Berlin, Paris und London gehören
Mit kaum zählenswerthen Ausnahmen einem großen internationalen Judenklüngel
der kein Vaterland und überhaupt nichts als das Geschäft kennt. Selbst auf
"icht semitische Redactionen erstreckt sich zuweilen in recht merklicher Weise der
Einfluß des Judenthums; sie sind von jenen Correspondenten abhängig, und wo
ihr Blatt ein Actienunternchmen ist, schreiben ihnen getaufte und umgetaufte Juden,


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 39, 1880, Zweites Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341831_157679/191>, abgerufen am 22.07.2024.