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Die Grenzboten. Jg. 39, 1880, Zweites Quartal.

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armen Leute mit diesem Wilde, sondern daran, daß der starke jüdische Wildstand
in diesen unglücklichen Gegenden den Bauern ihre Saaten abgeweidet, mit anderen
Worten, daß der jüdische Wucher ihnen ihr Brot genommen hatte. Es muß dort
schlimm stehen, wenn ein Geistlicher so bittere Worte laut werden läßt, und an
vielen anderen Orten Süd- und Mitteldeutschlands, z. B. in Weimarischen Gegenden,
scheint es aus ähnlichen Gründen nicht viel besser herzugehen. Aus Oberschlesien
verlautete im vergangen Winter Gleiches. Die "Schlesische Volkszeitung" zeichnete
uns im vorigen December eine Anzahl von reichgewordenen semitischen Wucherern
ans Breslau, wo es von solchen Blutegeln S. 1" Ehrenthal hör. und Benet Jtzig
wimmelt, und die "norddeutsche Allgemeine Zeitung" berichtete im Februar d. I.
über den Wucher im Posenschen Thatsachen*), aus denen hervorgeht, daß es dort
in dieser Beziehung nicht bloß noch genau so steht wie vor siebzig Jahren am
Rheine, sondern in Folge der Ausdehnung der Wechselfähigkeit schlimmer.

Hat ferner die Reform die verhältnißmäßig ungeheure Zahl der jüdischen
Gauner ü, Is. Spiegelberg vermindert, die sich zu derjenigen der deutschen, wenn es
mit rechten Dingen zugegangen wäre, vor sechzig Jahren, als Schrencken schrieb,
wie eins zu siebzig hätte verhalten müssen, sich aber in Wahrheit wie sechs zu fünf
verhielt? Nach den Polizeischriftstellern hatte es sich hiermit bis 1831 wenigstens
in Preußen eher verschlimmert, als gebessert, 1847 war es, wie wir im fünften
Abschnitt unsrer Untersuchung fanden, hier ebensowenig zu erfreulicheren Ergebnissen
gekommen, und gegenwärtig wird man getrost die höchste Wette auf die Behauptung
eingehen können, daß das frühere Verhältniß niemals eine wesentliche Veränderung
erfahren habe.

Hat die "Selbstemancipation" der Juden im Verein mit der staatlichen be¬
wirkt, daß dieselben sich in erheblicher Zahl vom Handel abgewendet haben, daß
sie Handwerker oder Landwirthe geworden sind? Der Schluß unseres ersten Artikels
antwortet darauf: Die große Mehrzahl der in Deutschland lebenden Semiten be¬
steht nach wie vor aus Kaufleuten, die in den Hauptstädten Preußens (sowie in
Frankfurt a. M, München und mehreren anderen süddeutschen Centren merkantilen
Verkehrs), den Großhandel und den Geldhandel fast ganz in ihre Hände gebracht
haben -- beiläufig nicht allein durch ihre Rührigkeit, sowie in Folge eines gewissen
phlegmatischen und schwerfälligen Wesens ihrer deutschen Berufsgenossen, sondern
zugleich und zwar vorwiegend durch die ihnen eigene Moral, durch dreistes Vor¬
gehen auf Wegen, welche andere Leute ihr Gewissen und ihre Ehre nicht betreten
lassen, und durch festen Zusammenhalt unter einander. Ein paar Dutzend ehren¬
werthe Ausnahmen ändern den Schluß nicht, den wir aus dieser Anhäufung von
Capital durch allerlei Manöver bedenklicher Art, diesem rapiden Neichwerden des
unter uns lebenden, uns ausbeutenden semitischen Kaufmannsvolkes durch seine
besondere Handelsmethode mit ihren Reclamen und Ramschgeschäften, ihren Mont-



5) Auch darüber wird die demnächst erscheinende Schrift "Israel und die Gojim"
ausführliche Berichte und darunter erschreckende Einzelnheiten enthalten.

armen Leute mit diesem Wilde, sondern daran, daß der starke jüdische Wildstand
in diesen unglücklichen Gegenden den Bauern ihre Saaten abgeweidet, mit anderen
Worten, daß der jüdische Wucher ihnen ihr Brot genommen hatte. Es muß dort
schlimm stehen, wenn ein Geistlicher so bittere Worte laut werden läßt, und an
vielen anderen Orten Süd- und Mitteldeutschlands, z. B. in Weimarischen Gegenden,
scheint es aus ähnlichen Gründen nicht viel besser herzugehen. Aus Oberschlesien
verlautete im vergangen Winter Gleiches. Die „Schlesische Volkszeitung" zeichnete
uns im vorigen December eine Anzahl von reichgewordenen semitischen Wucherern
ans Breslau, wo es von solchen Blutegeln S. 1» Ehrenthal hör. und Benet Jtzig
wimmelt, und die „norddeutsche Allgemeine Zeitung" berichtete im Februar d. I.
über den Wucher im Posenschen Thatsachen*), aus denen hervorgeht, daß es dort
in dieser Beziehung nicht bloß noch genau so steht wie vor siebzig Jahren am
Rheine, sondern in Folge der Ausdehnung der Wechselfähigkeit schlimmer.

Hat ferner die Reform die verhältnißmäßig ungeheure Zahl der jüdischen
Gauner ü, Is. Spiegelberg vermindert, die sich zu derjenigen der deutschen, wenn es
mit rechten Dingen zugegangen wäre, vor sechzig Jahren, als Schrencken schrieb,
wie eins zu siebzig hätte verhalten müssen, sich aber in Wahrheit wie sechs zu fünf
verhielt? Nach den Polizeischriftstellern hatte es sich hiermit bis 1831 wenigstens
in Preußen eher verschlimmert, als gebessert, 1847 war es, wie wir im fünften
Abschnitt unsrer Untersuchung fanden, hier ebensowenig zu erfreulicheren Ergebnissen
gekommen, und gegenwärtig wird man getrost die höchste Wette auf die Behauptung
eingehen können, daß das frühere Verhältniß niemals eine wesentliche Veränderung
erfahren habe.

Hat die „Selbstemancipation" der Juden im Verein mit der staatlichen be¬
wirkt, daß dieselben sich in erheblicher Zahl vom Handel abgewendet haben, daß
sie Handwerker oder Landwirthe geworden sind? Der Schluß unseres ersten Artikels
antwortet darauf: Die große Mehrzahl der in Deutschland lebenden Semiten be¬
steht nach wie vor aus Kaufleuten, die in den Hauptstädten Preußens (sowie in
Frankfurt a. M, München und mehreren anderen süddeutschen Centren merkantilen
Verkehrs), den Großhandel und den Geldhandel fast ganz in ihre Hände gebracht
haben — beiläufig nicht allein durch ihre Rührigkeit, sowie in Folge eines gewissen
phlegmatischen und schwerfälligen Wesens ihrer deutschen Berufsgenossen, sondern
zugleich und zwar vorwiegend durch die ihnen eigene Moral, durch dreistes Vor¬
gehen auf Wegen, welche andere Leute ihr Gewissen und ihre Ehre nicht betreten
lassen, und durch festen Zusammenhalt unter einander. Ein paar Dutzend ehren¬
werthe Ausnahmen ändern den Schluß nicht, den wir aus dieser Anhäufung von
Capital durch allerlei Manöver bedenklicher Art, diesem rapiden Neichwerden des
unter uns lebenden, uns ausbeutenden semitischen Kaufmannsvolkes durch seine
besondere Handelsmethode mit ihren Reclamen und Ramschgeschäften, ihren Mont-



5) Auch darüber wird die demnächst erscheinende Schrift „Israel und die Gojim"
ausführliche Berichte und darunter erschreckende Einzelnheiten enthalten.
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 39, 1880, Zweites Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341831_157679/188>, abgerufen am 22.07.2024.