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Die Grenzboten. Jg. 38, 1879, Viertes Quartal.

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Majestät, jeder Preuße ist ein ganzer Soldat/ -- ,AH, Sie stehen beim zwan¬
zigsten Landwehrregiment?' -- ,Zu Befehl, Eure Majestät. Ich habe die Ehre,
mit Eurer Majestät bei einer Division zu stehen/ -- Mchtig, da sind wir
ja Kameraden. Würden Sie auch mitmarschiren, wenn es einmal gegen mich
ginge-" -- ,Ja, Eure Majestät, wenn es der König, mein Herr, befiehlt/ --
,AH, eine vernünftige Antwort! Da ist es am Ende doch wohl nichts mit
dem halben Soldaten. Haben Sie gestern meine Kavallerie gesehen? Ich
glaube die Herren bemerkt zu haben/ -- ,Wir waren alle entzückt; denn so
etwas hatten wir noch nie gesehen/ -- ,Nun, nun. Gestern ging es eben nicht
zum besten. Aber wenn der König erst da ist, dann müssen Sie meine Garden
sehen. Sind Sie gut einquartirt? Leiden Sie keinen Mangels -- ,Nein,
Eure Majestät, wir sind besser daran als viele Andere bei diesem außerordent¬
lichen Zusammenflusse von Menschen/ -- ,Jch hätte Sie freilich gar nicht
fragen sollen; denn als Soldat werden Sie wohl auch mit einem schlechten
Quartiere zufrieden sein. Die Damen werden mir vielleicht die Wahrheit sagen.
Ah, da kommt ja eben Aräulein v. Hagn. Auf Wiedersehn, Herr Schneider/"

Später wurde Schneider bewogen, sich dem Obersten v. Rauch, dem
damaligen preußischen Militärbevollmächtigten am russischen Hofe, der dort
sehr beliebt war, vorzustellen. Derselbe erzählte ihm, daß dem Kaiser Schneiders
unbefangene Antworten bei jenem ersten Zusammentreffen sehr gefallen, und
fragte, ob er nicht etwas hätte, was er ihm überreichen könnte; das wolle er
dann selbst übernehmen und so Gelegenheit zu einer nochmaligen Vorstellung
schaffen. Der Verfasser unserer Denkwürdigkeiten besann sich, daß er ein
Exemplar vom ersten Jahrgange des "Svloatenfreundes" mitgebracht, um die
darin enthaltenen Nachrichten über die russische Armee mit der Wirklichkeit zu
vergleichen. "Vortrefflich!" sagte der Oberst, und Schneider eilte nach Hause,
um das Buch zu holen. Als' er zu Rauch, der im Kalischer Schlosse wohnte,
zurückgekehrt und mit ihm in den Hos hinabgegangen war, stieg der Kaiser
mit einem andern Herrn gerade in seinen offnen Wagen. Rauch rief, so
berichtet das Buch weiter, "zu meiner Verwunderung über den ganzen Hos
hinüber: Hier ist Schneider, Eure Majestät, worauf der Wagen statt aus dem
Thore gerade auf uns zufuhr. Ich wußte gar nicht, wie mir geschah, als
der Kaiser mir aus dem Wagen mit der größten Freundlichkeit zurief: ,Aha,
Sie bringen mir wohl Ihren Soldatenfreund. Rauch hat mir schon gesagt/ --
,Jch hätte es nicht gewagt, wenn nicht der Herr Oberst v. Rauchs ----Ich
was, gewagt! Jch'abonnire darauf für die nächsten fünfundzwanzig Jahre.
Hier neben mir sitzt auch ein Abonnent und ein großer Verehrer von Ihnen/ --
Ich verbeugte mich, wußte aber damals noch nicht, daß es der Großfürst
Michael war. -- Haben Sie mir noch etwas zu sagen, lieber Schneider?'
fragte der Kaiser. -- Großer Gott! was hätte ich ni'ehe noch alles zu sagen
gehabt! Aber der liebe Schneider hatte mich so perplex gemacht, daß ich mich
abermals in eine endlose Verbeugung verwickelte. Als ich mich von derselben
erholt hatte, rollte der Wagen schon dem Hofthore zu. Ich hörte nur noch
die Worte: ,Rauch, Sie werden mir das Buch geben/" Dies geschah, und
Schneiders Wunsch, die bevorstehenden Manöver unbehindert sehen zu können
und von den russischen Obervsfiziren über alles Wissenswerthe genaue Aus¬
kunft zu bekommen, wurde durch besonderen kaiserlichen Befehl erfüllt.

Eine dritte Begegnung in Kalisch fand vor der Thür der Theatergarderobe
statt. Der Kaiser hatte Fräulein v. Hagn besuchen wollen, dieselbe aber noch
im Frisirmantel gefunden und war rasch wieder gegangen. "Als er sich um-


Majestät, jeder Preuße ist ein ganzer Soldat/ — ,AH, Sie stehen beim zwan¬
zigsten Landwehrregiment?' — ,Zu Befehl, Eure Majestät. Ich habe die Ehre,
mit Eurer Majestät bei einer Division zu stehen/ — Mchtig, da sind wir
ja Kameraden. Würden Sie auch mitmarschiren, wenn es einmal gegen mich
ginge-" — ,Ja, Eure Majestät, wenn es der König, mein Herr, befiehlt/ —
,AH, eine vernünftige Antwort! Da ist es am Ende doch wohl nichts mit
dem halben Soldaten. Haben Sie gestern meine Kavallerie gesehen? Ich
glaube die Herren bemerkt zu haben/ — ,Wir waren alle entzückt; denn so
etwas hatten wir noch nie gesehen/ — ,Nun, nun. Gestern ging es eben nicht
zum besten. Aber wenn der König erst da ist, dann müssen Sie meine Garden
sehen. Sind Sie gut einquartirt? Leiden Sie keinen Mangels — ,Nein,
Eure Majestät, wir sind besser daran als viele Andere bei diesem außerordent¬
lichen Zusammenflusse von Menschen/ — ,Jch hätte Sie freilich gar nicht
fragen sollen; denn als Soldat werden Sie wohl auch mit einem schlechten
Quartiere zufrieden sein. Die Damen werden mir vielleicht die Wahrheit sagen.
Ah, da kommt ja eben Aräulein v. Hagn. Auf Wiedersehn, Herr Schneider/"

Später wurde Schneider bewogen, sich dem Obersten v. Rauch, dem
damaligen preußischen Militärbevollmächtigten am russischen Hofe, der dort
sehr beliebt war, vorzustellen. Derselbe erzählte ihm, daß dem Kaiser Schneiders
unbefangene Antworten bei jenem ersten Zusammentreffen sehr gefallen, und
fragte, ob er nicht etwas hätte, was er ihm überreichen könnte; das wolle er
dann selbst übernehmen und so Gelegenheit zu einer nochmaligen Vorstellung
schaffen. Der Verfasser unserer Denkwürdigkeiten besann sich, daß er ein
Exemplar vom ersten Jahrgange des „Svloatenfreundes" mitgebracht, um die
darin enthaltenen Nachrichten über die russische Armee mit der Wirklichkeit zu
vergleichen. „Vortrefflich!" sagte der Oberst, und Schneider eilte nach Hause,
um das Buch zu holen. Als' er zu Rauch, der im Kalischer Schlosse wohnte,
zurückgekehrt und mit ihm in den Hos hinabgegangen war, stieg der Kaiser
mit einem andern Herrn gerade in seinen offnen Wagen. Rauch rief, so
berichtet das Buch weiter, „zu meiner Verwunderung über den ganzen Hos
hinüber: Hier ist Schneider, Eure Majestät, worauf der Wagen statt aus dem
Thore gerade auf uns zufuhr. Ich wußte gar nicht, wie mir geschah, als
der Kaiser mir aus dem Wagen mit der größten Freundlichkeit zurief: ,Aha,
Sie bringen mir wohl Ihren Soldatenfreund. Rauch hat mir schon gesagt/ —
,Jch hätte es nicht gewagt, wenn nicht der Herr Oberst v. Rauchs ----Ich
was, gewagt! Jch'abonnire darauf für die nächsten fünfundzwanzig Jahre.
Hier neben mir sitzt auch ein Abonnent und ein großer Verehrer von Ihnen/ —
Ich verbeugte mich, wußte aber damals noch nicht, daß es der Großfürst
Michael war. — Haben Sie mir noch etwas zu sagen, lieber Schneider?'
fragte der Kaiser. — Großer Gott! was hätte ich ni'ehe noch alles zu sagen
gehabt! Aber der liebe Schneider hatte mich so perplex gemacht, daß ich mich
abermals in eine endlose Verbeugung verwickelte. Als ich mich von derselben
erholt hatte, rollte der Wagen schon dem Hofthore zu. Ich hörte nur noch
die Worte: ,Rauch, Sie werden mir das Buch geben/" Dies geschah, und
Schneiders Wunsch, die bevorstehenden Manöver unbehindert sehen zu können
und von den russischen Obervsfiziren über alles Wissenswerthe genaue Aus¬
kunft zu bekommen, wurde durch besonderen kaiserlichen Befehl erfüllt.

Eine dritte Begegnung in Kalisch fand vor der Thür der Theatergarderobe
statt. Der Kaiser hatte Fräulein v. Hagn besuchen wollen, dieselbe aber noch
im Frisirmantel gefunden und war rasch wieder gegangen. „Als er sich um-


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 38, 1879, Viertes Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341829_157675/380>, abgerufen am 23.07.2024.