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Die Grenzboten. Jg. 38, 1879, Viertes Quartal.

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sämmtlich französisch geschriebenen -- Briefe von Benj. Constant (32)^ und
Fran v. Staöl (18); ihnen schließen sich der Zahl nach die von Friedrich Hein¬
rich Jacobi (27) und Joseph Görres (10) an; kleinere Kollektivum rühren von
Voß, Johannes von Müller, Jacob Grimm und -- Samuel Hahnemann her, dem
Begründer der Homöopathie, der de Villers in einem Krankheitsfalle in rühren¬
der Weise seine Hilfe anbietet und dann mit ihm in Verbindung blieb, ver¬
einzelte Briefe endlich v. Klopstock, Gerstenberg, Goethe, Kotzebue, Jean Paul,
Schelling, Anselm Feuerbach u. a. Der Herausgeber hat die Briefe, was bei
den sehr verschiedenartigen Interessen, durch welche die einzelnen Persönlichkei¬
ten mit dem Adressaten in Berührung gekommen find, wohl das Richtige war,
einfach nach alphabetischer Reihenfolge der Briefschreiber geordnet, wo es
nöthig schien, mit Erläuterungen versehen und kurze Mittheilungen über Leben
und Schriften von de Villers vorangeschickt. Für Literatur- und Geschichts¬
freunde wird es nur dieses Hinweises bedürfen, sie zur Durchsicht der interessanten
und nach den verschiedensten Seiten hin ergiebigen Sammlung zu veranlassen.


K. Baedeker, Die Rheinlande von der Schweizer bis zur holländischen Grenze.
20. Aufl. -- Derselbe, Süddeutschland und Oesterreich. 18. Aufl. -- Derselbe, Die
Schweiz nebst den cingrenzenden Theilen von Oberitcilien, Savoyen und Tirol.
18. Aufl. Leipzig, Baedeker, 1879.

Mitte Oktober, wo selbst die "Kartoffelferien" vorüber sind, dem Leser
noch neue Baedeker-Auflagen empfehlen zu wollen, könnte wie ein lächerlicher
Anachronismus erscheinen. Baedeker gehört ja aber nicht blos ins Reiseränzel,
er gehört anch in den Bücherschrank, und zwar hat er dort seinen Platz neben
den besten Namen, neben Ccmabich, Wappcins, Klöden, Daniel n. a. Ueber
zahllose Fragen, in deren Beantwortung auch das beste und ausführlichste
geographische Handbuch uns im Stiche läßt, Fragen, die aber doch am Ende
auch ins geographische Kapitel schlagen, belehrt uns Baedeker mit nie ver¬
sagender Promptheit und Sicherheit. Und dann ist es gewiß nicht eine der
schlechtesten Wintervergnügnngen, in Reiseplänen zu schwelgen für den kommenden
Frühling; ja wir könnten uns sogar vorstellen, daß einer oder der andere von
den geschmeidigen rothen Bänden sich auf dem Weihnachtstische allerliebst auf-
nehmen und unter Umständen große Freude stiften könnte. Die Verlagshand-
lung ist, wie männiglich bekannt, mit unablässigem Eifer auf die Erneuerung
und Vervollständigung ihrer Reisehandbücher bedacht. Mehr und mehr ist es
ihr gelungen, hervorragende wissenschaftliche Kräfte für ihre Bemühungen zu
interessiren, wie es denn in zweien der vorliegenden Bände (Rheinlande und
Süddentschland) selbst Anton Springer, der xrinesps unter den Vertretern der
modernen Kunstwissenschaft, nicht verschmäht hat, die Herausgeber mit Bei¬
trägen zu unterstützen. So mögen denn auch diese neuen Auflagen unsern
Lesern bestens empfohlen sein, für jetzt zu fleißigem Studium, für später zu
treuer Begleitung.




Für die Redaktion verantwortlich: Johannes Grunow in Leipzig.
Verlag von F. L. Herbig in Leipzig. -- Druck von Hensel K, Herrmann in Leipzig.

sämmtlich französisch geschriebenen — Briefe von Benj. Constant (32)^ und
Fran v. Staöl (18); ihnen schließen sich der Zahl nach die von Friedrich Hein¬
rich Jacobi (27) und Joseph Görres (10) an; kleinere Kollektivum rühren von
Voß, Johannes von Müller, Jacob Grimm und — Samuel Hahnemann her, dem
Begründer der Homöopathie, der de Villers in einem Krankheitsfalle in rühren¬
der Weise seine Hilfe anbietet und dann mit ihm in Verbindung blieb, ver¬
einzelte Briefe endlich v. Klopstock, Gerstenberg, Goethe, Kotzebue, Jean Paul,
Schelling, Anselm Feuerbach u. a. Der Herausgeber hat die Briefe, was bei
den sehr verschiedenartigen Interessen, durch welche die einzelnen Persönlichkei¬
ten mit dem Adressaten in Berührung gekommen find, wohl das Richtige war,
einfach nach alphabetischer Reihenfolge der Briefschreiber geordnet, wo es
nöthig schien, mit Erläuterungen versehen und kurze Mittheilungen über Leben
und Schriften von de Villers vorangeschickt. Für Literatur- und Geschichts¬
freunde wird es nur dieses Hinweises bedürfen, sie zur Durchsicht der interessanten
und nach den verschiedensten Seiten hin ergiebigen Sammlung zu veranlassen.


K. Baedeker, Die Rheinlande von der Schweizer bis zur holländischen Grenze.
20. Aufl. — Derselbe, Süddeutschland und Oesterreich. 18. Aufl. — Derselbe, Die
Schweiz nebst den cingrenzenden Theilen von Oberitcilien, Savoyen und Tirol.
18. Aufl. Leipzig, Baedeker, 1879.

Mitte Oktober, wo selbst die „Kartoffelferien" vorüber sind, dem Leser
noch neue Baedeker-Auflagen empfehlen zu wollen, könnte wie ein lächerlicher
Anachronismus erscheinen. Baedeker gehört ja aber nicht blos ins Reiseränzel,
er gehört anch in den Bücherschrank, und zwar hat er dort seinen Platz neben
den besten Namen, neben Ccmabich, Wappcins, Klöden, Daniel n. a. Ueber
zahllose Fragen, in deren Beantwortung auch das beste und ausführlichste
geographische Handbuch uns im Stiche läßt, Fragen, die aber doch am Ende
auch ins geographische Kapitel schlagen, belehrt uns Baedeker mit nie ver¬
sagender Promptheit und Sicherheit. Und dann ist es gewiß nicht eine der
schlechtesten Wintervergnügnngen, in Reiseplänen zu schwelgen für den kommenden
Frühling; ja wir könnten uns sogar vorstellen, daß einer oder der andere von
den geschmeidigen rothen Bänden sich auf dem Weihnachtstische allerliebst auf-
nehmen und unter Umständen große Freude stiften könnte. Die Verlagshand-
lung ist, wie männiglich bekannt, mit unablässigem Eifer auf die Erneuerung
und Vervollständigung ihrer Reisehandbücher bedacht. Mehr und mehr ist es
ihr gelungen, hervorragende wissenschaftliche Kräfte für ihre Bemühungen zu
interessiren, wie es denn in zweien der vorliegenden Bände (Rheinlande und
Süddentschland) selbst Anton Springer, der xrinesps unter den Vertretern der
modernen Kunstwissenschaft, nicht verschmäht hat, die Herausgeber mit Bei¬
trägen zu unterstützen. So mögen denn auch diese neuen Auflagen unsern
Lesern bestens empfohlen sein, für jetzt zu fleißigem Studium, für später zu
treuer Begleitung.




Für die Redaktion verantwortlich: Johannes Grunow in Leipzig.
Verlag von F. L. Herbig in Leipzig. — Druck von Hensel K, Herrmann in Leipzig.
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 38, 1879, Viertes Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341829_157675/136>, abgerufen am 23.07.2024.