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Die Grenzboten. Jg. 37, 1878, II. Semester. II. Band.

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Wels die Unterzeichnung des Todesurtheils betrifft, so ließ Elisabeth
Davison rufen, mit dem Befehle, das Urtheil fertig mitzubringen. Als
Davison erschien, war die Königin überaus gesprächig, sie fragte nach seiner
Gesundheit und endlich nach dem Urtheil.

Davison überreichte es, und Elisabeth unterzeichnete es rasch und ohne zu
zaudern. Dann fragte sie Davison, ob er darüber bekümmert sei. Dieser er¬
widerte, er sei nur bekümmert über das Schicksal einer ihr so nahe verwandten
Fürstin, er sehe aber ihren Tod als einen Akt der Gerechtigkeit und der Noth¬
wendigkeit an. Elisabeth lächelte und sagte, er möge das Urtheil zum Lord
Kanzler bringen, damit es gesiegelt werde, da der Befehl nicht vor der
Hinrichtung bekannt werden solle. Als Davison sich zum Gehen
wandte, sagte die Königin alsdann noch scherzend zu ihm, ob er nicht glaube,
daß die Nachricht Walsingham tödten werde.**) So die Unterredung. Auf¬
fallend ist es allerdings, daß Elisabeth kein Wort weiter über die Hinrichtung
verlor, unzweifelhaft geht aber aus den Worten, "daß der Befehl vor der Hin¬
richtung nicht bekannt werden solle", hervor, daß sie die Hinrichtung auch voll¬
zogen zu wissen wünschte.

Prozeß und Hinrichtung. Maria Stuart's Antheil an der Ver¬
schwörung Autors Babington's kann nach den in dem Record Office befindlichen
Briefen nicht geleugnet werden. Die unberechtigten Versuche, in verschiedenen
Stellen des kompromittirendsten Briefes Maria's an Babington vom 17. Juli
1586 eine Fälschung Walsingham's erkennen zu wollen, die dieser durch einen
seiner Agenten, Namens Phelips vollführen ließ, müssen ganz entschieden zu¬
rückgewiesen werden.***) Eine Verdächtigung dieser Art ist leicht ausgesprochen,
wenn dieselbe aber unbewiesen bleibt, so geht aus einem solchen Versuche nur
die Keckheit derjenigen hervor, welche das Urtheil des Publikums zu verwirren
bemüht sind. Lsinxsr all^rM K^rst. Gleichwohl verdient Maria Stuart's





*) Lodge, II. 294.
Zir Mvolks Harris, ins ok ^V. v^visou.
Daß Pyelips und Gilbert Gifford im Auftrage Walsingham's falsche Briefe schrieben,
um den Plänen der Katholiken auf die Spur zu kommen, war längst bekannt. Zur Ver-
urtheilung Maria Stuart's waren diese Zusätze gar nicht einmal nothwendig, Der Gerichts¬
hof urtheilte, "daß eine Einwilligung in ein persönliches Attentat auf Elisabeth, die Maria
Stuart bis zuletzt leugnete, während sie alles andere zugestand, gar nicht erforderlich sei,
denn die Rebellion, die sie habe erregen wollen, lasse sich nicht denken, ohne die Königin wu
England, wie in ihrer Regierung, so in ihrem Leben zu gefährden." Kola"nes ".Minst, eh"
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Wels die Unterzeichnung des Todesurtheils betrifft, so ließ Elisabeth
Davison rufen, mit dem Befehle, das Urtheil fertig mitzubringen. Als
Davison erschien, war die Königin überaus gesprächig, sie fragte nach seiner
Gesundheit und endlich nach dem Urtheil.

Davison überreichte es, und Elisabeth unterzeichnete es rasch und ohne zu
zaudern. Dann fragte sie Davison, ob er darüber bekümmert sei. Dieser er¬
widerte, er sei nur bekümmert über das Schicksal einer ihr so nahe verwandten
Fürstin, er sehe aber ihren Tod als einen Akt der Gerechtigkeit und der Noth¬
wendigkeit an. Elisabeth lächelte und sagte, er möge das Urtheil zum Lord
Kanzler bringen, damit es gesiegelt werde, da der Befehl nicht vor der
Hinrichtung bekannt werden solle. Als Davison sich zum Gehen
wandte, sagte die Königin alsdann noch scherzend zu ihm, ob er nicht glaube,
daß die Nachricht Walsingham tödten werde.**) So die Unterredung. Auf¬
fallend ist es allerdings, daß Elisabeth kein Wort weiter über die Hinrichtung
verlor, unzweifelhaft geht aber aus den Worten, „daß der Befehl vor der Hin¬
richtung nicht bekannt werden solle", hervor, daß sie die Hinrichtung auch voll¬
zogen zu wissen wünschte.

Prozeß und Hinrichtung. Maria Stuart's Antheil an der Ver¬
schwörung Autors Babington's kann nach den in dem Record Office befindlichen
Briefen nicht geleugnet werden. Die unberechtigten Versuche, in verschiedenen
Stellen des kompromittirendsten Briefes Maria's an Babington vom 17. Juli
1586 eine Fälschung Walsingham's erkennen zu wollen, die dieser durch einen
seiner Agenten, Namens Phelips vollführen ließ, müssen ganz entschieden zu¬
rückgewiesen werden.***) Eine Verdächtigung dieser Art ist leicht ausgesprochen,
wenn dieselbe aber unbewiesen bleibt, so geht aus einem solchen Versuche nur
die Keckheit derjenigen hervor, welche das Urtheil des Publikums zu verwirren
bemüht sind. Lsinxsr all^rM K^rst. Gleichwohl verdient Maria Stuart's





*) Lodge, II. 294.
Zir Mvolks Harris, ins ok ^V. v^visou.
Daß Pyelips und Gilbert Gifford im Auftrage Walsingham's falsche Briefe schrieben,
um den Plänen der Katholiken auf die Spur zu kommen, war längst bekannt. Zur Ver-
urtheilung Maria Stuart's waren diese Zusätze gar nicht einmal nothwendig, Der Gerichts¬
hof urtheilte, „daß eine Einwilligung in ein persönliches Attentat auf Elisabeth, die Maria
Stuart bis zuletzt leugnete, während sie alles andere zugestand, gar nicht erforderlich sei,
denn die Rebellion, die sie habe erregen wollen, lasse sich nicht denken, ohne die Königin wu
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 37, 1878, II. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341827_157670/497>, abgerufen am 05.02.2025.