Die Grenzboten. Jg. 37, 1878, II. Semester. II. Band.fahren habe. Und in diesem Stile geht es weiter. Nicht glücklicher ist der Eine merkwürdige Schrift ist John Skelton's "tus IllixsÄLNrnöQt ot Atar^ Aehnliches läßt sich von Hosack's ungleich bedeutenderem zweibändigen *) Indem ich von allen Aktenstücken, in denen Darnlcy's Name vorkommt, absehe, möchte ich Herrn Petrick nur an jenen Brief Jakob's IV erinnern, in welchem er seine Mutter beschuldigt, daß sie ihn auf die Herrschaft Darnley habe beschränken wollen. Mignet, II 216. ** ) Damals noch in Gestalt einiger kleinen Aufsätze.
fahren habe. Und in diesem Stile geht es weiter. Nicht glücklicher ist der Eine merkwürdige Schrift ist John Skelton's „tus IllixsÄLNrnöQt ot Atar^ Aehnliches läßt sich von Hosack's ungleich bedeutenderem zweibändigen *) Indem ich von allen Aktenstücken, in denen Darnlcy's Name vorkommt, absehe, möchte ich Herrn Petrick nur an jenen Brief Jakob's IV erinnern, in welchem er seine Mutter beschuldigt, daß sie ihn auf die Herrschaft Darnley habe beschränken wollen. Mignet, II 216. ** ) Damals noch in Gestalt einiger kleinen Aufsätze.
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fahren habe. Und in diesem Stile geht es weiter. Nicht glücklicher ist der
Verfasser bei seinen Ausführungen über den Grafen Bothwell. Schlern's ver¬
dienstvolle Forschungen*) werden nur insofern berücksichtigt, als es Herrn
Petrick für seine Auffassung von dem Verhältnisse Maria Stuart's zu Bothwell
paßt, so das Testament, so das Datum von Bothwell's Tode, so die Anklage
jener Anna Drondsen von Bergen u. A. mehr. Gerade sür die letzten Lebens¬
schicksale Bothwell's und seine Gefangenschaft in Dänemark sind wir Schlern
zu hohem Danke verpflichtet.^) Mit großer Sorgfalt hat dieser dänische
Historiker letzthin alles zusammengestellt, was in dem Kopenhagener Archive
über Bothwell vorhanden war, und namentlich die Unechtheit des sogenannten
Bothwell'schen Testamentes ist von ihm in überzeugendster Weise nachgewiesen
worden.
Eine merkwürdige Schrift ist John Skelton's „tus IllixsÄLNrnöQt ot Atar^
Lwart". „Jo äötsnes" steht obenan. Der Verfasser verleugnet nicht nur, wie
Hosack, niemals den Juristen, sondern hat auch seiner Vertheidigung Maria
Stuart's die Form einer Rede vor den Geschworenen gegeben. Mit der An¬
rede „AMtlsmön" sind alle geschickten Wendungen eines Plaidoyers verbunden.
Skelton plaidirt indessen oft mehr für „mildernde Umstände" und entschuldigt
manches, weil die Königin „ein kühnes, geistvolles und hochsinniges Weib ge¬
wesen, das da liebte und haßte mit einem lebhaften, das Feige verachtenden
Gemüthe". Skelton gibt zu, daß die Angeklagte nicht so unschuldig und un¬
wissend wie ein Kind über Bothwell's Absichten gewesen sei, aber ebenso wenig
habe sie Darnley getödtet aus Liebe zu Bothwell. Er betont, daß die Apo¬
logeten Maria's bisher immer einen falschen Weg eingeschlagen, indem sie die
Königin zu einer Art von „virZW ins-re^r" hätten machen wollen. Die Folge
davon sei gewesen, daß ihre Gegner den Umstand, daß sie von den Absichten
der Verschwörer unterrichtet war, benutzt hätten, um daraus ein verbrecherisches
Verhältniß zu dem Grafen herzuleiten. Die Schrift ist geschickt und nicht ohne
Geist geschrieben, irgend welchen Werth für den Historiker besitzt sie indessen
nicht. Wo Skelton das geschichtliche Gebiet betritt, wie z. B. wenn er das
Verhältniß Maria Stuart's zu den katholischen Mächten bespricht, zeigt er sich
geradezu unwissend und ohne Kritik.
Aehnliches läßt sich von Hosack's ungleich bedeutenderem zweibändigen
Werke sagen. Mit scharfem Verstände hat dieser begabte Jurist alles hervor-
*) Indem ich von allen Aktenstücken, in denen Darnlcy's Name vorkommt, absehe,
möchte ich Herrn Petrick nur an jenen Brief Jakob's IV erinnern, in welchem er seine Mutter
beschuldigt, daß sie ihn auf die Herrschaft Darnley habe beschränken wollen. Mignet, II 216.
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) Damals noch in Gestalt einiger kleinen Aufsätze.
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