Die Grenzboten. Jg. 37, 1878, II. Semester. II. Band.am 13. Oktober den großen Jagni wieder besetzen und befestigen. Ein türki¬ Am 14. Oktober begann der Angriff auf die türkische Stellung am In der Front erfolgte am 15. Oktober der Angriff in drei Kolonnen, Die Grenadier-Brigade, welche hier nichts mehr zu thun findet, wendet am 13. Oktober den großen Jagni wieder besetzen und befestigen. Ein türki¬ Am 14. Oktober begann der Angriff auf die türkische Stellung am In der Front erfolgte am 15. Oktober der Angriff in drei Kolonnen, Die Grenadier-Brigade, welche hier nichts mehr zu thun findet, wendet <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0330" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/141209"/> <p xml:id="ID_1127" prev="#ID_1126"> am 13. Oktober den großen Jagni wieder besetzen und befestigen. Ein türki¬<lb/> scher Versuch dies zu hindern mißlang.</p><lb/> <p xml:id="ID_1128"> Am 14. Oktober begann der Angriff auf die türkische Stellung am<lb/> Aladscha-Gebirge dadurch, daß im Rücken derselben General Lazarew<lb/> gegen die Flanke der türkischen Reserven in Basardschik und auf deu Höhen<lb/> von Schatir Ogli vorging. Zur Wegnahme der Höhen genügten schon die<lb/> fünf Bataillone seiner Avantgarde. Am Nachmittag gelang es ferner noch, die<lb/> nördlich Basardschik gelegene Stellung auf dem südlichen Theile des Orluk-<lb/> Berges zu stürmen, so daß Lazarew am Abend gerade im Rücken des feind¬<lb/> lichen Zentrums stand.</p><lb/> <p xml:id="ID_1129"> In der Front erfolgte am 15. Oktober der Angriff in drei Kolonnen,<lb/> neben denen ein rechtes Seitendetachement, ans Kavallerie bestehend, am Kars-<lb/> Flnsse für die Sicherheit des äußersten Flügels zu sorgen hatte. Den Haupt¬<lb/> angriff hatte die mittlere Kolonne durchzuführen, die einschließlich ihrer Reserven<lb/> 24 Bataillone, 8 Eskadrons, 11 Feldbatterien und 16 bespannte Belage¬<lb/> rungsgeschütze zählte. Die 2. kaukasische Grenadier-Brigade mit 3 Batterien<lb/> deckte den großen Jagni gegen Verstöße vom kleinen Jagni und von Kars<lb/> her. Zum Angriff auf der Höhe von Awliar wurden um 9 Uhr 8 Bat¬<lb/> terien (64 Geschütze) in Stellung gebracht, die um 10 Uhr bis auf Kartätsch¬<lb/> schußweite an die türkische Stellung heranrückten. Die 1. kaukasische Grena¬<lb/> dier-Brigade und das 151. Infanterie-Regiment treten eben zum Angriff an,<lb/> als 7 türkische Bataillone von Wisinkjew gegen den rechten Flügel der russischen<lb/> Linie vorbrechen; 2 Bataillone der Reserven eilen diesem Flügel zu Hilfe, und<lb/> unter Mitwirkung der Batterien vom großen Jagni wird der Vorstoß abge¬<lb/> wiesen. Der nun, um 12 Uhr, beginnende russische Angriff hat dagegen voll¬<lb/> ständigen Erfolg. Die Türken gehen auf die Höhen von Orluk und Wisinkjew<lb/> zurück. Ehe General Heimen mit feinen Regimentern herankommt, hat Lazarew<lb/> diese Höhen bereits mit 8 Bataillonen der Regimenter Ur. 75, 153 und 154<lb/> genommen und die Türken in wilder Flucht nach dem Dorfe Wisinkjew zurück¬<lb/> getrieben. Das 16. Dragoner-Regiment nimmt bei der Verfolgung die Trümmer<lb/> mehrerer türkischer Bataillone gefangen. Das Regiment Ur. 154 stürmt auch<lb/> noch das Dorf Wisinkjew.</p><lb/> <p xml:id="ID_1130" next="#ID_1131"> Die Grenadier-Brigade, welche hier nichts mehr zu thun findet, wendet<lb/> sich gegen einen andern Theil der Höhen, den Tschift Tepe, und schließt die<lb/> dort stehenden Truppen von ihren Verbindungen ab. General Lazarew sammelt<lb/> die noch zu seiner Verfügung stehenden Truppen im Rücken der Stellung auf<lb/> dem Aladscha-Berge, vor deren Front der General Roop mit der linken Flügel¬<lb/> kolonne von 8 Bataillonen, 24 Eskadrons und 3 Batterien bisher nur demon-<lb/> strirt hat. Gegen den Aladscha-Berg werden jetzt auch noch die 5 Batterien</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0330]
am 13. Oktober den großen Jagni wieder besetzen und befestigen. Ein türki¬
scher Versuch dies zu hindern mißlang.
Am 14. Oktober begann der Angriff auf die türkische Stellung am
Aladscha-Gebirge dadurch, daß im Rücken derselben General Lazarew
gegen die Flanke der türkischen Reserven in Basardschik und auf deu Höhen
von Schatir Ogli vorging. Zur Wegnahme der Höhen genügten schon die
fünf Bataillone seiner Avantgarde. Am Nachmittag gelang es ferner noch, die
nördlich Basardschik gelegene Stellung auf dem südlichen Theile des Orluk-
Berges zu stürmen, so daß Lazarew am Abend gerade im Rücken des feind¬
lichen Zentrums stand.
In der Front erfolgte am 15. Oktober der Angriff in drei Kolonnen,
neben denen ein rechtes Seitendetachement, ans Kavallerie bestehend, am Kars-
Flnsse für die Sicherheit des äußersten Flügels zu sorgen hatte. Den Haupt¬
angriff hatte die mittlere Kolonne durchzuführen, die einschließlich ihrer Reserven
24 Bataillone, 8 Eskadrons, 11 Feldbatterien und 16 bespannte Belage¬
rungsgeschütze zählte. Die 2. kaukasische Grenadier-Brigade mit 3 Batterien
deckte den großen Jagni gegen Verstöße vom kleinen Jagni und von Kars
her. Zum Angriff auf der Höhe von Awliar wurden um 9 Uhr 8 Bat¬
terien (64 Geschütze) in Stellung gebracht, die um 10 Uhr bis auf Kartätsch¬
schußweite an die türkische Stellung heranrückten. Die 1. kaukasische Grena¬
dier-Brigade und das 151. Infanterie-Regiment treten eben zum Angriff an,
als 7 türkische Bataillone von Wisinkjew gegen den rechten Flügel der russischen
Linie vorbrechen; 2 Bataillone der Reserven eilen diesem Flügel zu Hilfe, und
unter Mitwirkung der Batterien vom großen Jagni wird der Vorstoß abge¬
wiesen. Der nun, um 12 Uhr, beginnende russische Angriff hat dagegen voll¬
ständigen Erfolg. Die Türken gehen auf die Höhen von Orluk und Wisinkjew
zurück. Ehe General Heimen mit feinen Regimentern herankommt, hat Lazarew
diese Höhen bereits mit 8 Bataillonen der Regimenter Ur. 75, 153 und 154
genommen und die Türken in wilder Flucht nach dem Dorfe Wisinkjew zurück¬
getrieben. Das 16. Dragoner-Regiment nimmt bei der Verfolgung die Trümmer
mehrerer türkischer Bataillone gefangen. Das Regiment Ur. 154 stürmt auch
noch das Dorf Wisinkjew.
Die Grenadier-Brigade, welche hier nichts mehr zu thun findet, wendet
sich gegen einen andern Theil der Höhen, den Tschift Tepe, und schließt die
dort stehenden Truppen von ihren Verbindungen ab. General Lazarew sammelt
die noch zu seiner Verfügung stehenden Truppen im Rücken der Stellung auf
dem Aladscha-Berge, vor deren Front der General Roop mit der linken Flügel¬
kolonne von 8 Bataillonen, 24 Eskadrons und 3 Batterien bisher nur demon-
strirt hat. Gegen den Aladscha-Berg werden jetzt auch noch die 5 Batterien
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