Die Grenzboten. Jg. 37, 1878, II. Semester. II. Band.Verlust 4 Schanzen und macht 3854 Gefangene. Die übrigen Werke werden Nach heldenmüthigen Widerstande war endlich Plewna bezwungen. Die Die Jurte von Mympia. Adolf Rosenberg. Von Was der Vater der griechischen Kunstgeschichte, Winckelmann, vor hundert Verlust 4 Schanzen und macht 3854 Gefangene. Die übrigen Werke werden Nach heldenmüthigen Widerstande war endlich Plewna bezwungen. Die Die Jurte von Mympia. Adolf Rosenberg. Von Was der Vater der griechischen Kunstgeschichte, Winckelmann, vor hundert <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0262" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/141141"/> <p xml:id="ID_924" prev="#ID_923"> Verlust 4 Schanzen und macht 3854 Gefangene. Die übrigen Werke werden<lb/> ohne Kampf besetzt. Gegen Mittag dringen die russischen Truppen auf dem<lb/> rechten Wid-User gegen den Rücken Osman Pascha's vor. Dieser hat bereits<lb/> an 6000 Todte und Verwundete verloren und ergibt sich nun mit 10 Ge¬<lb/> neralen, 2130 Offizieren und 41,200 Mann.</p><lb/> <p xml:id="ID_925"> Nach heldenmüthigen Widerstande war endlich Plewna bezwungen. Die<lb/> durch dreimalige harte Schläge hier stark engagirte Ehre des russischen Heeres<lb/> war wieder eingelöst. Die jetzt überall an Zahl überlegene Armee des Siegers<lb/> hatte nunmehr die volle Freiheit des Handelns. Es fragte sich nur, ob und<lb/> inwieweit sie nun mitten im Winter in der Lage sein würde, den mit so<lb/> großen Opfern und so bedeutendem Zeitaufwands errungenen Erfolg auch so¬<lb/> fort uoch weiter auszubeuten.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Die Jurte von Mympia.<lb/><note type="byline"> Adolf Rosenberg.</note> Von</head><lb/> <p xml:id="ID_926" next="#ID_927"> Was der Vater der griechischen Kunstgeschichte, Winckelmann, vor hundert<lb/> Jahren geträumt, was ueben seiner Kunstgeschichte das andere Ziel seines<lb/> Lebens war, auf der Stätte des alten Olympia den dort verborgenen Resten<lb/> der alten Kunst nachzuforschen, das ist hente glänzend vollendet worden. Man<lb/> hat uus Deutsche, die wir 200,000 Mark und mehr ausgegeben haben, um den<lb/> Griechen ein Museum zu füllen, idealistisch gescholten, weil wir uus, ähnlich<lb/> den Siegern in der Attis, mit einem idealen Siegespreise begnügt haben, mit<lb/> dem Ruhme, unsere neu erworbene Machtfülle, unsere Geldmittel in den interesse¬<lb/> losen Dienst der Wissenschaft gestellt zu haben. Aber ohne unseren viel be¬<lb/> spöttelten Idealismus wäre das große Ziel, zu dem wir in überraschend kurzer<lb/> Zeit gelaugt sind, nimmermehr erreicht worden. Das griechische Gesetz ver¬<lb/> bietet ohne Ausnahme die Ausfuhr von im Lande gefundenen Antiken. Der<lb/> egoistische Engländer, der praktische Franzose, die anßer uns allein die Mittel<lb/> und das Interesse für derartige Unternehmungen besitzen, würden sich niemals<lb/> mit Bedingungen einverstanden erklärt haben, welche den Löwenantheil dem¬<lb/> jenigen sichern, der bei dem Pakt die geringsten Opfer gebracht. Was also<lb/> erreicht worden ist, ist durch den deutschen Idealismus erreicht worden, durch<lb/> die selbstlose Opferfreudigkeit, welche stets eine Zierde der deutschen Wissenschaft</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0262]
Verlust 4 Schanzen und macht 3854 Gefangene. Die übrigen Werke werden
ohne Kampf besetzt. Gegen Mittag dringen die russischen Truppen auf dem
rechten Wid-User gegen den Rücken Osman Pascha's vor. Dieser hat bereits
an 6000 Todte und Verwundete verloren und ergibt sich nun mit 10 Ge¬
neralen, 2130 Offizieren und 41,200 Mann.
Nach heldenmüthigen Widerstande war endlich Plewna bezwungen. Die
durch dreimalige harte Schläge hier stark engagirte Ehre des russischen Heeres
war wieder eingelöst. Die jetzt überall an Zahl überlegene Armee des Siegers
hatte nunmehr die volle Freiheit des Handelns. Es fragte sich nur, ob und
inwieweit sie nun mitten im Winter in der Lage sein würde, den mit so
großen Opfern und so bedeutendem Zeitaufwands errungenen Erfolg auch so¬
fort uoch weiter auszubeuten.
Die Jurte von Mympia.
Adolf Rosenberg. Von
Was der Vater der griechischen Kunstgeschichte, Winckelmann, vor hundert
Jahren geträumt, was ueben seiner Kunstgeschichte das andere Ziel seines
Lebens war, auf der Stätte des alten Olympia den dort verborgenen Resten
der alten Kunst nachzuforschen, das ist hente glänzend vollendet worden. Man
hat uus Deutsche, die wir 200,000 Mark und mehr ausgegeben haben, um den
Griechen ein Museum zu füllen, idealistisch gescholten, weil wir uus, ähnlich
den Siegern in der Attis, mit einem idealen Siegespreise begnügt haben, mit
dem Ruhme, unsere neu erworbene Machtfülle, unsere Geldmittel in den interesse¬
losen Dienst der Wissenschaft gestellt zu haben. Aber ohne unseren viel be¬
spöttelten Idealismus wäre das große Ziel, zu dem wir in überraschend kurzer
Zeit gelaugt sind, nimmermehr erreicht worden. Das griechische Gesetz ver¬
bietet ohne Ausnahme die Ausfuhr von im Lande gefundenen Antiken. Der
egoistische Engländer, der praktische Franzose, die anßer uns allein die Mittel
und das Interesse für derartige Unternehmungen besitzen, würden sich niemals
mit Bedingungen einverstanden erklärt haben, welche den Löwenantheil dem¬
jenigen sichern, der bei dem Pakt die geringsten Opfer gebracht. Was also
erreicht worden ist, ist durch den deutschen Idealismus erreicht worden, durch
die selbstlose Opferfreudigkeit, welche stets eine Zierde der deutschen Wissenschaft
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