Die Grenzboten. Jg. 37, 1878, II. Semester. II. Band.seitens dreier Panzerschiffe. Am 5. Mai folgte eine Beschießung von Poli. Bei dem Zentrum der Operationsarmee war die Achalzich-Kolonne, in Die Hauptkolonne hatte am 24. April bei Alexandrapol die Grenze seitens dreier Panzerschiffe. Am 5. Mai folgte eine Beschießung von Poli. Bei dem Zentrum der Operationsarmee war die Achalzich-Kolonne, in Die Hauptkolonne hatte am 24. April bei Alexandrapol die Grenze <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0184" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/141063"/> <p xml:id="ID_641" prev="#ID_640"> seitens dreier Panzerschiffe. Am 5. Mai folgte eine Beschießung von Poli.<lb/> Am 12. Mai wurde Dorf Gndanty, etwa halbwegs zwischen Poli und<lb/> Suchnmkale beschossen und hier 1000 Mann früher Ausgewanderte gelandet,<lb/> Truppen aus Suchnmkale unter General Krawtschenkv rückten ihnen entgegen.<lb/> Am 13. wird Otschamtschiri bombardirt, während rnssischerseits der Dampfer<lb/> Konstantin bei Nacht vor Batna erscheint und ein türkisches Panzerschiff ver¬<lb/> geblich durch Torpedos anzugreifen sucht. Vom 14. Mai ab wird Suchnm¬<lb/> kale beschossen, und am 16. von den Russen geräumt. General Krnwtschenko<lb/> ist dann bis zum 24. Mai von den Aufständischen vollständig eingeschlossen.<lb/> Vom 17. ab haben die Türken die Beschießung der Küstenorte fortgesetzt und<lb/> an verschiedenen Punkten früher Ausgewanderte gelandet. Ganz Abchasien ist<lb/> im Aufstand. Am 30. Mai aber langt General Alchasow vom Rion-Korps<lb/> am Flusse Kodor an und schlägt hier die Aufständischen zurück. Am 1. Juni<lb/> vereitelt er eine Landung bei Ssotscha; am 13. schlägt er einen Angriff zu<lb/> Land und Wasser ans Jlori ab; am 15. Juni wird ihm der Oberbefehl über<lb/> alle Truppen in Abchasien und Kulans übertragen, am 23. schlägt er die In¬<lb/> surgenten bei Mergula und Molina, am 27. Juni entreißt er ihnen nach hartem<lb/> Kampfe Otschamtschiri. Längere Zeit ist er dann ans reine Defensive angewiesen,<lb/> beginnt aber am 19. August das Vorgehen gegen Ssuchnmkalc, nimmt am 23.<lb/> die Stellung von Gudauty und eröffnet am 28. die Angriffsoperationen gegen<lb/> Suchumkale. Am 31. August wurde dieser feste Platz von den Türken und<lb/> Emigranten geräumt. Erst nachdem dies geschehe», war es möglich, den Auf¬<lb/> stand in Abchasien völlig zu unterdrücken, und konnten im Anfang September<lb/> dem Rion-Korps die so lauge entbehrten Kräfte wieder zugeführt werden. Der<lb/> Aufstand in andern Theilen des Kaukasus hatte keinen so direkten Einfluß auf<lb/> den Gang der Operationen gegen die Türken.</p><lb/> <p xml:id="ID_642"> Bei dem Zentrum der Operationsarmee war die Achalzich-Kolonne, in<lb/> Widerspruch mit ihrem Namen, bei Achalkalaki zusammengezogen, und trat auf<lb/> beschwerlichen Wegen von hier ans den Vormarsch an. Nach Ueberschreitung<lb/> des 2100 in. hohen Kammes des Tschnldyr-Gebirges kam die Kolonne mit<lb/> ihrer Avantgarde am 28. April bei Bagrjachotun an. Hier wurde Halt ge¬<lb/> macht, und, nach schneller Beruhigung der Bewohner dieser Gegend, am I. Mai<lb/> durch Kavallerie-Detachements die Verbindung mit der bei Zaun stehenden<lb/> Hauptkolonne hergestellt. Die Festung Ardcchau wurde gleichzeitig möglichst<lb/> eingehend rekognvszirt.</p><lb/> <p xml:id="ID_643" next="#ID_644"> Die Hauptkolonne hatte am 24. April bei Alexandrapol die Grenze<lb/> überschritten, und rückte in mehr offener Gegend, unter leichten Kämpfen mit<lb/> den türkischen, nahe der Grenze stehenden Vortruppen, aber ohne ernsten Wider¬<lb/> stand zu finden, bis in die Gegend von Kars. Auf dem Hinmarsche wurde</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0184]
seitens dreier Panzerschiffe. Am 5. Mai folgte eine Beschießung von Poli.
Am 12. Mai wurde Dorf Gndanty, etwa halbwegs zwischen Poli und
Suchnmkale beschossen und hier 1000 Mann früher Ausgewanderte gelandet,
Truppen aus Suchnmkale unter General Krawtschenkv rückten ihnen entgegen.
Am 13. wird Otschamtschiri bombardirt, während rnssischerseits der Dampfer
Konstantin bei Nacht vor Batna erscheint und ein türkisches Panzerschiff ver¬
geblich durch Torpedos anzugreifen sucht. Vom 14. Mai ab wird Suchnm¬
kale beschossen, und am 16. von den Russen geräumt. General Krnwtschenko
ist dann bis zum 24. Mai von den Aufständischen vollständig eingeschlossen.
Vom 17. ab haben die Türken die Beschießung der Küstenorte fortgesetzt und
an verschiedenen Punkten früher Ausgewanderte gelandet. Ganz Abchasien ist
im Aufstand. Am 30. Mai aber langt General Alchasow vom Rion-Korps
am Flusse Kodor an und schlägt hier die Aufständischen zurück. Am 1. Juni
vereitelt er eine Landung bei Ssotscha; am 13. schlägt er einen Angriff zu
Land und Wasser ans Jlori ab; am 15. Juni wird ihm der Oberbefehl über
alle Truppen in Abchasien und Kulans übertragen, am 23. schlägt er die In¬
surgenten bei Mergula und Molina, am 27. Juni entreißt er ihnen nach hartem
Kampfe Otschamtschiri. Längere Zeit ist er dann ans reine Defensive angewiesen,
beginnt aber am 19. August das Vorgehen gegen Ssuchnmkalc, nimmt am 23.
die Stellung von Gudauty und eröffnet am 28. die Angriffsoperationen gegen
Suchumkale. Am 31. August wurde dieser feste Platz von den Türken und
Emigranten geräumt. Erst nachdem dies geschehe», war es möglich, den Auf¬
stand in Abchasien völlig zu unterdrücken, und konnten im Anfang September
dem Rion-Korps die so lauge entbehrten Kräfte wieder zugeführt werden. Der
Aufstand in andern Theilen des Kaukasus hatte keinen so direkten Einfluß auf
den Gang der Operationen gegen die Türken.
Bei dem Zentrum der Operationsarmee war die Achalzich-Kolonne, in
Widerspruch mit ihrem Namen, bei Achalkalaki zusammengezogen, und trat auf
beschwerlichen Wegen von hier ans den Vormarsch an. Nach Ueberschreitung
des 2100 in. hohen Kammes des Tschnldyr-Gebirges kam die Kolonne mit
ihrer Avantgarde am 28. April bei Bagrjachotun an. Hier wurde Halt ge¬
macht, und, nach schneller Beruhigung der Bewohner dieser Gegend, am I. Mai
durch Kavallerie-Detachements die Verbindung mit der bei Zaun stehenden
Hauptkolonne hergestellt. Die Festung Ardcchau wurde gleichzeitig möglichst
eingehend rekognvszirt.
Die Hauptkolonne hatte am 24. April bei Alexandrapol die Grenze
überschritten, und rückte in mehr offener Gegend, unter leichten Kämpfen mit
den türkischen, nahe der Grenze stehenden Vortruppen, aber ohne ernsten Wider¬
stand zu finden, bis in die Gegend von Kars. Auf dem Hinmarsche wurde
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