Die Grenzboten. Jg. 37, 1878, II. Semester. I. Band.herabhing"), Cäsar ersetzte den Holzdorn wieder durch einen Metallniet, er¬ ') ?Inr. Ug.rin8, 25. ") O^hö. L. 0. 1, 26. VoreiiSrs als Kön>e- a, a, O. -- Berh, der PlM.-Vers, 18SS. f) (Moliei'g.t: Dxg,in"n ass armes rrouvöss 5 ^1i8s-8s,line,-Iiki,ik, Paris 186K. -- Gegen Quichemt's Auffassung wendet sich Lindenschmit in der Rep. "ren, vol. XI. 1865. x>. 337 ff. 1">) Im Mainzer Museum ist in dieser Hinsicht besonders lehrreich der Grabstein des
Q. Pctilius Secundus (XV. lox,), in Wiesbaden der des Caj, Valerius Crispus, Der letztere hat als Vorbild für Lindenschmit's treffliche Modelle gedient, welche die Pilum- Frage, wenigstens soweit sie sich ans die Zeit von Cäsar an bezieht, wohl zum endgiltigen Abschluß brachten, herabhing"), Cäsar ersetzte den Holzdorn wieder durch einen Metallniet, er¬ ') ?Inr. Ug.rin8, 25. ") O^hö. L. 0. 1, 26. VoreiiSrs als Kön>e- a, a, O. — Berh, der PlM.-Vers, 18SS. f) (Moliei'g.t: Dxg,in«n ass armes rrouvöss 5 ^1i8s-8s,line,-Iiki,ik, Paris 186K. — Gegen Quichemt's Auffassung wendet sich Lindenschmit in der Rep. »ren, vol. XI. 1865. x>. 337 ff. 1">) Im Mainzer Museum ist in dieser Hinsicht besonders lehrreich der Grabstein des
Q. Pctilius Secundus (XV. lox,), in Wiesbaden der des Caj, Valerius Crispus, Der letztere hat als Vorbild für Lindenschmit's treffliche Modelle gedient, welche die Pilum- Frage, wenigstens soweit sie sich ans die Zeit von Cäsar an bezieht, wohl zum endgiltigen Abschluß brachten, <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0220" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/140571"/> <p xml:id="ID_672" prev="#ID_671" next="#ID_673"> herabhing"), Cäsar ersetzte den Holzdorn wieder durch einen Metallniet, er¬<lb/> reichte aber doch denselben Effekt, den Marius erstrebt, indem er den oberen<lb/> Theil des xiwin aus welchem Eisen in geringer Stärke herstellen und nur<lb/> die Spitze stählen ließ; nnn bog sich das Eisen, sobald es getroffen hatte, unter<lb/> der Schwere des Schaftes. Dies war, wenn die Spitze im Fleische saß, höchst<lb/> gefährlich; aber auch dann, wenn nicht der Feind selbst, sondern nur der Schild<lb/> getroffen, befand der Gegner sich in peinlicher Lage; er war außer Stande,<lb/> den Schild zu brauchen, so lange das xilrrin haftete; leicht konnte ihm mit<lb/> Hilfe des festsitzenden piluw, die Schutzwehr herabgerissen werden; und gelang<lb/> es ihm endlich, was oft schwierig, das xiluiri zu lösen, so war es unbrauch¬<lb/> bar; er vermochte nicht, es zurückzuschaudern'^). Neuere Versuche haben<lb/> ergeben, daß das cäsarische xiluiQ, von kräftiger Hand geworfen, tannene<lb/> Scheiben von 3 Ca. Dicke, ja selbst eichene Scheiben von 1,5 Ca. mit doppeltem<lb/> Eisenblechbeschlag durchdringt^). Unter den in Frankreich und Deutschland<lb/> seit der ersten Entdeckung Lindenschmit's zahlreich gemachten Funden von<lb/> Pilen-Eisen aus der Zeit von Cäsar bis zum Ende des Reiches gaben beson¬<lb/> ders die von Alesiaf) und die von Mainz Anlaß zu genauen Untersuchungen<lb/> und Rekonstruktionen. Die Mainzer Pileneisen bestehen aus einer 2 Fuß<lb/> langen vierkantigen Eiseustange mit pyramidaler Spitze. Da, wo die Stange<lb/> in den Schaft eingelassen wurde, geht sie in eine breitgeschmiedete, platte, jetzt<lb/> großentheils zerstörte Zunge aus. Diese Zunge wurde in eine Nuthe des<lb/> vierkantigen Schaftes eingelassen und mit Querriegeln befestigt. Die Breite<lb/> der Zunge (3 Ca. — 1,5 al^nus) stimmt genan mit den Angaben des Polybios<lb/> hinsichtlich der Schaftdicke der leichten xita. Ueber die Spitze und bis zum Kopfe<lb/> des Schaftes hinab konnte eine vierkantige Tülle geschoben werden, wie sie die<lb/> Bonner und Wiesbadener Grabsteine ausweisen und wie sie zugleich einen vor¬<lb/> trefflichen Handschutz gewährte ff). Die Länge des Speereisens, einschließlich<lb/> der muthmaßlichen Länge der Zunge, beträgt 2 Fuß 10 Zoll, die des Schaftes<lb/> mit dem bei allen Speeren vorkommenden Eisenschuh etwa 3 Fuß, die ganze<lb/> Länge der Waffe mithin ungefähr 6 Fuß. Dies ist das xilum, welches</p><lb/> <note xml:id="FID_155" place="foot"> ') ?Inr. Ug.rin8, 25.</note><lb/> <note xml:id="FID_156" place="foot"> ") O^hö. L. 0. 1, 26.</note><lb/> <note xml:id="FID_157" place="foot"> VoreiiSrs als Kön>e- a, a, O. — Berh, der PlM.-Vers, 18SS.</note><lb/> <note xml:id="FID_158" place="foot"> f) (Moliei'g.t: Dxg,in«n ass armes rrouvöss 5 ^1i8s-8s,line,-Iiki,ik, Paris 186K. — Gegen<lb/> Quichemt's Auffassung wendet sich Lindenschmit in der Rep. »ren, vol. XI. 1865. x>. 337 ff.</note><lb/> <note xml:id="FID_159" place="foot"> 1">) Im Mainzer Museum ist in dieser Hinsicht besonders lehrreich der Grabstein des<lb/> Q. Pctilius Secundus (XV. lox,), in Wiesbaden der des Caj, Valerius Crispus, Der<lb/> letztere hat als Vorbild für Lindenschmit's treffliche Modelle gedient, welche die Pilum-<lb/> Frage, wenigstens soweit sie sich ans die Zeit von Cäsar an bezieht, wohl zum endgiltigen<lb/> Abschluß brachten,</note><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0220]
herabhing"), Cäsar ersetzte den Holzdorn wieder durch einen Metallniet, er¬
reichte aber doch denselben Effekt, den Marius erstrebt, indem er den oberen
Theil des xiwin aus welchem Eisen in geringer Stärke herstellen und nur
die Spitze stählen ließ; nnn bog sich das Eisen, sobald es getroffen hatte, unter
der Schwere des Schaftes. Dies war, wenn die Spitze im Fleische saß, höchst
gefährlich; aber auch dann, wenn nicht der Feind selbst, sondern nur der Schild
getroffen, befand der Gegner sich in peinlicher Lage; er war außer Stande,
den Schild zu brauchen, so lange das xilrrin haftete; leicht konnte ihm mit
Hilfe des festsitzenden piluw, die Schutzwehr herabgerissen werden; und gelang
es ihm endlich, was oft schwierig, das xiluiri zu lösen, so war es unbrauch¬
bar; er vermochte nicht, es zurückzuschaudern'^). Neuere Versuche haben
ergeben, daß das cäsarische xiluiQ, von kräftiger Hand geworfen, tannene
Scheiben von 3 Ca. Dicke, ja selbst eichene Scheiben von 1,5 Ca. mit doppeltem
Eisenblechbeschlag durchdringt^). Unter den in Frankreich und Deutschland
seit der ersten Entdeckung Lindenschmit's zahlreich gemachten Funden von
Pilen-Eisen aus der Zeit von Cäsar bis zum Ende des Reiches gaben beson¬
ders die von Alesiaf) und die von Mainz Anlaß zu genauen Untersuchungen
und Rekonstruktionen. Die Mainzer Pileneisen bestehen aus einer 2 Fuß
langen vierkantigen Eiseustange mit pyramidaler Spitze. Da, wo die Stange
in den Schaft eingelassen wurde, geht sie in eine breitgeschmiedete, platte, jetzt
großentheils zerstörte Zunge aus. Diese Zunge wurde in eine Nuthe des
vierkantigen Schaftes eingelassen und mit Querriegeln befestigt. Die Breite
der Zunge (3 Ca. — 1,5 al^nus) stimmt genan mit den Angaben des Polybios
hinsichtlich der Schaftdicke der leichten xita. Ueber die Spitze und bis zum Kopfe
des Schaftes hinab konnte eine vierkantige Tülle geschoben werden, wie sie die
Bonner und Wiesbadener Grabsteine ausweisen und wie sie zugleich einen vor¬
trefflichen Handschutz gewährte ff). Die Länge des Speereisens, einschließlich
der muthmaßlichen Länge der Zunge, beträgt 2 Fuß 10 Zoll, die des Schaftes
mit dem bei allen Speeren vorkommenden Eisenschuh etwa 3 Fuß, die ganze
Länge der Waffe mithin ungefähr 6 Fuß. Dies ist das xilum, welches
') ?Inr. Ug.rin8, 25.
") O^hö. L. 0. 1, 26.
VoreiiSrs als Kön>e- a, a, O. — Berh, der PlM.-Vers, 18SS.
f) (Moliei'g.t: Dxg,in«n ass armes rrouvöss 5 ^1i8s-8s,line,-Iiki,ik, Paris 186K. — Gegen
Quichemt's Auffassung wendet sich Lindenschmit in der Rep. »ren, vol. XI. 1865. x>. 337 ff.
1">) Im Mainzer Museum ist in dieser Hinsicht besonders lehrreich der Grabstein des
Q. Pctilius Secundus (XV. lox,), in Wiesbaden der des Caj, Valerius Crispus, Der
letztere hat als Vorbild für Lindenschmit's treffliche Modelle gedient, welche die Pilum-
Frage, wenigstens soweit sie sich ans die Zeit von Cäsar an bezieht, wohl zum endgiltigen
Abschluß brachten,
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