Die Grenzboten. Jg. 37, 1878, I. Semester. I. Band.leiten und die gelegentlichen Unbequemlichkeiten weder verbergen, noch zu Erfreulich ist es, daß Präsident Hayes sowohl in der Silberfrage, als Was die vielbesprochene Reform im Civildienste anbetrifft, so bleibt leiten und die gelegentlichen Unbequemlichkeiten weder verbergen, noch zu Erfreulich ist es, daß Präsident Hayes sowohl in der Silberfrage, als Was die vielbesprochene Reform im Civildienste anbetrifft, so bleibt <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0115" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/139408"/> <p xml:id="ID_322" prev="#ID_321"> leiten und die gelegentlichen Unbequemlichkeiten weder verbergen, noch zu<lb/> gering anschlagen, die hei diesem Vorwärtsschreiten der Nation zu ihrem<lb/> früheren Zustande allgemeinen und dauernden Wohlstandes eintreten möchten,<lb/> aber ich muß doch meiner innersten Ueberzeugung treu bleiben, daß irgend ein<lb/> Schwanken in der Absicht oder eine Unsicherheit in der Ausführung die bei<lb/> dem Uebergange von uneinlösbarem zu einlösbarem Papiergelde<lb/> unvermeidlichen Mißstände nicht nur uicht vermeiden oder verringern hilft,<lb/> sondern vielmehr nur dazu dient, die Störungen in den Werthen zu vergrößern<lb/> und zu verlängern. Wenn aber diesen Werthschwankungen kein Ende gemacht<lb/> wird, so müssen daraus nothwendig verderbliche Unordnung, Unehre und<lb/> Unglück (sizrious äisoräer, äislumor g,na clisastoi-) für die finanziellen An¬<lb/> gelegenheiten der Regierung und des Landes resultiren." Mit Recht hebt<lb/> Hayes uoch hervor, daß die mit einem uneinlvsbaren Papiergelde stets ver¬<lb/> bundenen Werthschwanknngen vor allen Dingen die gewöhnlichen Handarbeiter,<lb/> mögen dieselben nun dem Tagelöhner- oder dem Handwerkerstande angehören,<lb/> am empfindlichsten treffen. Die reichen, spekulirenden und unternehmungs¬<lb/> lustigen Volksklassen, die mit dem Gelde Geschäfte machen, leiden nicht immer,<lb/> haben vielmehr öfters Gewinn von einem an Werth stets veränderlichen<lb/> Papiergelde; anders aber ist dies mit den für Gehalt und Lohn arbeitenden<lb/> Leuten; für diese ist es von der größten Wichtigkeit, daß sie für ihre Arbeit<lb/> in solchem Gelde bezahlt werden, welches in sich den Kaufwerth trägt, der mit<lb/> der Arbeit, welche es erzeugt, in vollstem und sichersten Einklange steht.<lb/> Dieser für jedes Volk so wünschenswerthe, möglichst unveränderliche Geldwerth<lb/> kann aber, nach der richtigen Anschauung von Hayes, sür das amerikanische<lb/> Volk nur durch die Wiederaufnahme der Barzahlung erreicht werden.</p><lb/> <p xml:id="ID_323"> Erfreulich ist es, daß Präsident Hayes sowohl in der Silberfrage, als<lb/> wie in der möglichst baldigen Wiederaufnahme der Barzahlung von dem<lb/> Finanzminister S serin an kräftigst unterstützt wird, wie dies aus dessen<lb/> Jahresberichte deutlich hervorgeht.</p><lb/> <p xml:id="ID_324" next="#ID_325"> Was die vielbesprochene Reform im Civildienste anbetrifft, so bleibt<lb/> Hayes in seiner Botschaft im Wesentlichen bei der Ansicht stehen, welche er<lb/> vor Antritt des Präsidentenamtes wiederholt öffentlich kund gab. Er sagt<lb/> u. A: „Meine Erfahrung, die ich in der Ausübung der Pflichten des Präsidenten-<lb/> amtes mir erworben, hat in mir den Glauben daran nur gestärkt, daß die<lb/> Union großen Nutzen daraus ziehen wird, wenn der in der Bundesverfassung<lb/> niedergelegte Plan beachtet wird, nach welchem der Exekutive allein die Pflicht<lb/> und die Verantwortlichkeit für die Auswahl derjenigen Bundesbeamten obliegt,<lb/> welche dem Gesetze gemäß angestellt (g-Mvivwä) und nicht gewählt (öleeteä)<lb/> werden. Derselbe Plan spricht jedoch dem Bundessenate das volle Recht zu,</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0115]
leiten und die gelegentlichen Unbequemlichkeiten weder verbergen, noch zu
gering anschlagen, die hei diesem Vorwärtsschreiten der Nation zu ihrem
früheren Zustande allgemeinen und dauernden Wohlstandes eintreten möchten,
aber ich muß doch meiner innersten Ueberzeugung treu bleiben, daß irgend ein
Schwanken in der Absicht oder eine Unsicherheit in der Ausführung die bei
dem Uebergange von uneinlösbarem zu einlösbarem Papiergelde
unvermeidlichen Mißstände nicht nur uicht vermeiden oder verringern hilft,
sondern vielmehr nur dazu dient, die Störungen in den Werthen zu vergrößern
und zu verlängern. Wenn aber diesen Werthschwankungen kein Ende gemacht
wird, so müssen daraus nothwendig verderbliche Unordnung, Unehre und
Unglück (sizrious äisoräer, äislumor g,na clisastoi-) für die finanziellen An¬
gelegenheiten der Regierung und des Landes resultiren." Mit Recht hebt
Hayes uoch hervor, daß die mit einem uneinlvsbaren Papiergelde stets ver¬
bundenen Werthschwanknngen vor allen Dingen die gewöhnlichen Handarbeiter,
mögen dieselben nun dem Tagelöhner- oder dem Handwerkerstande angehören,
am empfindlichsten treffen. Die reichen, spekulirenden und unternehmungs¬
lustigen Volksklassen, die mit dem Gelde Geschäfte machen, leiden nicht immer,
haben vielmehr öfters Gewinn von einem an Werth stets veränderlichen
Papiergelde; anders aber ist dies mit den für Gehalt und Lohn arbeitenden
Leuten; für diese ist es von der größten Wichtigkeit, daß sie für ihre Arbeit
in solchem Gelde bezahlt werden, welches in sich den Kaufwerth trägt, der mit
der Arbeit, welche es erzeugt, in vollstem und sichersten Einklange steht.
Dieser für jedes Volk so wünschenswerthe, möglichst unveränderliche Geldwerth
kann aber, nach der richtigen Anschauung von Hayes, sür das amerikanische
Volk nur durch die Wiederaufnahme der Barzahlung erreicht werden.
Erfreulich ist es, daß Präsident Hayes sowohl in der Silberfrage, als
wie in der möglichst baldigen Wiederaufnahme der Barzahlung von dem
Finanzminister S serin an kräftigst unterstützt wird, wie dies aus dessen
Jahresberichte deutlich hervorgeht.
Was die vielbesprochene Reform im Civildienste anbetrifft, so bleibt
Hayes in seiner Botschaft im Wesentlichen bei der Ansicht stehen, welche er
vor Antritt des Präsidentenamtes wiederholt öffentlich kund gab. Er sagt
u. A: „Meine Erfahrung, die ich in der Ausübung der Pflichten des Präsidenten-
amtes mir erworben, hat in mir den Glauben daran nur gestärkt, daß die
Union großen Nutzen daraus ziehen wird, wenn der in der Bundesverfassung
niedergelegte Plan beachtet wird, nach welchem der Exekutive allein die Pflicht
und die Verantwortlichkeit für die Auswahl derjenigen Bundesbeamten obliegt,
welche dem Gesetze gemäß angestellt (g-Mvivwä) und nicht gewählt (öleeteä)
werden. Derselbe Plan spricht jedoch dem Bundessenate das volle Recht zu,
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