Die Grenzboten. Jg. 36, 1877, II. Semester. II. Band.die Regimentsobersten (Tschorbadschi), mit zuverlässigen, dem Sultan ergebenen Aeser Theilung der Kröeit im wissenschaftlichen Lehren und Lernen auf der Universität. Von Dr. C. Hneter, Professor der Chirurgie an der Universität Greifswald. Die Frage, die im Nachstehenden untersucht werden soll, lautet: Was die Regimentsobersten (Tschorbadschi), mit zuverlässigen, dem Sultan ergebenen Aeser Theilung der Kröeit im wissenschaftlichen Lehren und Lernen auf der Universität. Von Dr. C. Hneter, Professor der Chirurgie an der Universität Greifswald. Die Frage, die im Nachstehenden untersucht werden soll, lautet: Was <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0198" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/138957"/> <p xml:id="ID_563" prev="#ID_562"> die Regimentsobersten (Tschorbadschi), mit zuverlässigen, dem Sultan ergebenen<lb/> Personen zu besetzen. Hussein kennzeichnete sich alsbald als der Mann, dem<lb/> bei Unterwerfung der Janitscharen die erste Rolle anvertraut werden durfte.<lb/> Zu einer solchen Unterwerfung bedürfte es jedoch einer neuen Kriegsmacht, die<lb/> Hussein als Janitscharen - Aga nicht organisiren konnte. Der Sultan übertrug<lb/> ihm daher die Statthalterschaft der Konstantinopel nahe gelegenen reichen Pro¬<lb/> vinzen Brnsscr und Nicomedien, nebst der Kommandantschaft über die Bos¬<lb/> porusschlösser und ernannte eine andere ihm ergebene Persönlichkeit zu seinem<lb/><note type="byline"> A. v. H.</note> Nachfolger. </p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Aeser Theilung der Kröeit<lb/> im wissenschaftlichen Lehren und Lernen auf der Universität.<lb/><note type="byline"> Von Dr. C. Hneter,<lb/> Professor der Chirurgie an der Universität Greifswald.</note></head><lb/> <p xml:id="ID_564" next="#ID_565"> Die Frage, die im Nachstehenden untersucht werden soll, lautet: Was<lb/> bedeutet die Theilung der Arbeit für das Lehren und Lernen auf den<lb/> Universitäten? Wenn ich versuche, diese Frage zu erörtern, so muß<lb/> ich von vornherein meine Unfähigkeit bekennen, sie in irgend einer Rich¬<lb/> tung mit bestimmter Formel zu beantworten. Gehört ja doch die allge¬<lb/> meine Frage von dem Nutzen der Arbeitstheilung für die Fortschritte<lb/> der menschlichen Kultur zu denjenigen Fragen, welche den Entwickelungsgang<lb/> der Menschheit ohne Aufhören begleiten und erst im Abschluß dieses Entwicke¬<lb/> lungsgangs selbst ihr Ende finden werden. Man kann sogar sagen, daß die<lb/> Theilung der Arbeit überhaupt dem Entwickelungsgang der Menschheit zur<lb/> Grundlage dient; denn das Zusammenleben der Menschen in Familien,<lb/> Stämmen, Völkern und Staaten bedingt mit Nothwendigkeit, daß der einzelne<lb/> Mensch für ewige oder mehrere seiner Familien, seiner Stammes- und Volks¬<lb/> genossen eine besondere Art der Arbeit zu leisten übernimmt; dafür leistet für<lb/> ihn ein anderer eine andere Art der Arbeit, welche jenen für seine Arbeit be¬<lb/> lohnen muß. So beruht auf einer geordneten Theilung der Arbeit jede Art<lb/> der geselligen Gliederung und Ordnung für Familie, Stamm, für Volk und<lb/> Staat. Die geschichtliche Entwickelung der Arbeitstheilung trägt in sich die<lb/> Gewähr ihrer Zweckmäßigkeit; denn sobald Leistung und Gegenleistung sich<lb/> nicht mehr entsprechen, so tritt mit innerer Nothwendigkeit eine Verschiebung</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0198]
die Regimentsobersten (Tschorbadschi), mit zuverlässigen, dem Sultan ergebenen
Personen zu besetzen. Hussein kennzeichnete sich alsbald als der Mann, dem
bei Unterwerfung der Janitscharen die erste Rolle anvertraut werden durfte.
Zu einer solchen Unterwerfung bedürfte es jedoch einer neuen Kriegsmacht, die
Hussein als Janitscharen - Aga nicht organisiren konnte. Der Sultan übertrug
ihm daher die Statthalterschaft der Konstantinopel nahe gelegenen reichen Pro¬
vinzen Brnsscr und Nicomedien, nebst der Kommandantschaft über die Bos¬
porusschlösser und ernannte eine andere ihm ergebene Persönlichkeit zu seinem
A. v. H. Nachfolger.
Aeser Theilung der Kröeit
im wissenschaftlichen Lehren und Lernen auf der Universität.
Von Dr. C. Hneter,
Professor der Chirurgie an der Universität Greifswald.
Die Frage, die im Nachstehenden untersucht werden soll, lautet: Was
bedeutet die Theilung der Arbeit für das Lehren und Lernen auf den
Universitäten? Wenn ich versuche, diese Frage zu erörtern, so muß
ich von vornherein meine Unfähigkeit bekennen, sie in irgend einer Rich¬
tung mit bestimmter Formel zu beantworten. Gehört ja doch die allge¬
meine Frage von dem Nutzen der Arbeitstheilung für die Fortschritte
der menschlichen Kultur zu denjenigen Fragen, welche den Entwickelungsgang
der Menschheit ohne Aufhören begleiten und erst im Abschluß dieses Entwicke¬
lungsgangs selbst ihr Ende finden werden. Man kann sogar sagen, daß die
Theilung der Arbeit überhaupt dem Entwickelungsgang der Menschheit zur
Grundlage dient; denn das Zusammenleben der Menschen in Familien,
Stämmen, Völkern und Staaten bedingt mit Nothwendigkeit, daß der einzelne
Mensch für ewige oder mehrere seiner Familien, seiner Stammes- und Volks¬
genossen eine besondere Art der Arbeit zu leisten übernimmt; dafür leistet für
ihn ein anderer eine andere Art der Arbeit, welche jenen für seine Arbeit be¬
lohnen muß. So beruht auf einer geordneten Theilung der Arbeit jede Art
der geselligen Gliederung und Ordnung für Familie, Stamm, für Volk und
Staat. Die geschichtliche Entwickelung der Arbeitstheilung trägt in sich die
Gewähr ihrer Zweckmäßigkeit; denn sobald Leistung und Gegenleistung sich
nicht mehr entsprechen, so tritt mit innerer Nothwendigkeit eine Verschiebung
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