Die Grenzboten. Jg. 36, 1877, I. Semester. II. Band.einem geradezu rohen Zelotismus zum Opfer gebracht und u. a. das neue Gehen wir zu der ultramontanen Presse Hollands über, so ist zunächst Grwzbotm II. 1377. 14
einem geradezu rohen Zelotismus zum Opfer gebracht und u. a. das neue Gehen wir zu der ultramontanen Presse Hollands über, so ist zunächst Grwzbotm II. 1377. 14
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einem geradezu rohen Zelotismus zum Opfer gebracht und u. a. das neue
deutsche Kaiserthum und dessen ehrwürdigen Träger mit förmlich sinnloser
Wuth angefallen. Neben den Dichtern kommt unter den literarischen Ver¬
tretern des holländischen Klerikalismus zunächst der Historiker Nuyens, der
"Niederländische Veuillot", in Betracht, dessen Leistungen zwar nur Mittelgut
^"d, sich aber weiter Verbreitung erfreuen. Sein Hauptwerk, die Geschichte
„Nederlandsche Beroerten" läßt sich am Besten Jörgs „Deutschland im
^evolutivnszeitalter" an die Seite stellen. Beide Werke bringen manches ver¬
schollene Material, von einer geschichtlichen Würdigung der Dinge ist aber nicht
die Rede. Sein leidenschaftlicher Protest gegen die Feier der Schlacht bei
Heiligerlee und sein Einspruch gegen das Fest der Befreiung Briels durch die
^eergeusen bezeichnen ihn als offnen Gegner des holländischen Vaterlandsge-
>"bis. In dieser Beziehung ist ihm der Pater Brouwer, „die windigste Ge¬
stalt der ultramontanen Partei", verwandt, der sich dadurch in weiteren Kreisen
gekannt gemacht hat, daß er den Krieg gegen die Erinnerungsfeste an den Be-
^einngskampf in bizarrster Weise eröffnete. Uuter den parlamentarischen
Größen der 'niederländischen Ultramontanen ist nur der Konvertit van der
Zoeven von einiger Bedeutung. Von den Bischöfen, unter denen es „keine
^Nelierg und Hefele gibt, die für frühere wissenschaftliche Sünden die Buße des
^riüeio <1eII' iutelletto vor der Öffentlichkeit auf sich zu nehmen gehabt
^dem", sind nur der Erzbischof Zwysen von Utrecht, „durchaus kein Fama-
"er, ceder ein ausgezeichneter Führer seiner politischen Partei, der auch außer-
seiner Diözese die Parole gibt, und der haarleiner Bischof van Vree zu
erwählt^. Weder die literarischen noch die bischöflichen Führer sind aber
^genniärtig die eigentlichen Leiter des holländischen Ultramontanismus,
^dern dies sind schon seit Jahren die Jesuiten des Katwyker Instituts, dessen
Rektor, der in Belgien ausgebildete, seit 1859 naturalisirte Franzose Pater
Justin Heuriet, ohne Zweifel mehr Fäden in Händen hat, als die Bischöfe.
Gehen wir zu der ultramontanen Presse Hollands über, so ist zunächst
^ vor etwa dreißig Jahren von Schmidt und Cramer gegründeten, wöchentlich
^chsinal erscheinenden „Tyd" zu gedenken, die sich in drei Dezennien ihres
estehens als der Moniteur ihrer Partei zu behaupten gewußt hat. „In den
Attischen Krisen Pflegt dieses Blatt noch hente dem klerikalen Heerbann die
^v!e zu geben. Ebenso sind die eigentlichen Grundlinien der päpstlichen
zumal hinsichtlich des stets neu angeschürten Hasses gegen Deutschland,
" der ununterbrochenen Polemik gegen die Freimaurerei und in dem Hohn
ud Spott über die sogenannte aufgeklärte Meinung hier am schärfsten ge.
de^""' in Amsterdam erscheinenden „Tyd" steht als zweites Hauptorgan
w Rotterdam herauskommende „Maasbooe" zur Seite, der wöchentlich
Grwzbotm II. 1377. 14
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