Die Grenzboten. Jg. 36, 1877, I. Semester. I. Band.zum Wasser zu kommen, und ehe der Brunnen Alpai-Maß erreicht wäre, In Jltje-Jdje wurde wieder eine Befestigung angelegt und mit einer Der General Werewkin selbst war von Kassarma am 28. April abmar- Die Aibugir-Bucht fand man bei dem Weitermarsche ausgetrocknet, und Das chiwesische Fort wurde zerstört, und an seiner Stelle eine Feldredoute Auch das Orenburger Detachement hatte nun die Oase betreten. 600 Am 6. Mai trat das Detachement den Vormarsch wieder an; -- am 12. Der Overst Lomakin hatte, um die unpassirbarer Salzlachen Barssa- zum Wasser zu kommen, und ehe der Brunnen Alpai-Maß erreicht wäre, In Jltje-Jdje wurde wieder eine Befestigung angelegt und mit einer Der General Werewkin selbst war von Kassarma am 28. April abmar- Die Aibugir-Bucht fand man bei dem Weitermarsche ausgetrocknet, und Das chiwesische Fort wurde zerstört, und an seiner Stelle eine Feldredoute Auch das Orenburger Detachement hatte nun die Oase betreten. 600 Am 6. Mai trat das Detachement den Vormarsch wieder an; — am 12. Der Overst Lomakin hatte, um die unpassirbarer Salzlachen Barssa- <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0055" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/137228"/> <p xml:id="ID_192" prev="#ID_191"> zum Wasser zu kommen, und ehe der Brunnen Alpai-Maß erreicht wäre,<lb/> hätten die Truppen 1 '/s Tage auf einem Marsche von 70 Werst bei glühender<lb/> Hitze ohne einen Trunk Wasser bleiben müssen, wäre nicht zufällig etwa<lb/> 2 Werst nördlich der Route ein bis dahin unbekannter Brunnen entdeckt<lb/> worden.</p><lb/> <p xml:id="ID_193"> In Jltje-Jdje wurde wieder eine Befestigung angelegt und mit einer<lb/> Compagnie besetzt. Am 1. Mai setzte das Detachement seinen Marsch über<lb/> den Ast-Art weiter fort. Die anfangs eingeschlagene Richtung auf die Süd¬<lb/> spitze der Aibugir-Bucht änderte der Oberst Lomakin in Folge jenes vom<lb/> General Werewkin erlassenen Befehles nunmehr dahin ab, daß sich das De¬<lb/> tachement bei dem Brunnen Alan concentriren sollte. Das geschah am 6. und<lb/> 7. Mai. Mittlerweile trafen neue Boten vom General Werewkin ein, welche<lb/> den bereits erfolgten Abmarsch der Orenburger von Urga meldeten, und die<lb/> Directive überbrachten, baldmöglichst die Vereinigung vor Kungrad zu be¬<lb/> werkstelligen. —</p><lb/> <p xml:id="ID_194"> Der General Werewkin selbst war von Kassarma am 28. April abmar-<lb/> schirt und hatte am 2. Mai Urga erreicht, wo bereits in Folge einer Prokla¬<lb/> mation des Generals Karakalpaken, Turkmenen und Kirgisen eintrafen, um<lb/> ihre Unterwerfung unter das Scepter des „weißen Zaren" anzuzeigen.</p><lb/> <p xml:id="ID_195"> Die Aibugir-Bucht fand man bei dem Weitermarsche ausgetrocknet, und<lb/> das Chiwesische Fort Djany-tala, wo man Widerstand erwartet hatte, von den<lb/> Chiwesen verlassen. Nachrichten besagten, daß der Feind die Russen erst bei<lb/> Kungrad erwarte.</p><lb/> <p xml:id="ID_196"> Das chiwesische Fort wurde zerstört, und an seiner Stelle eine Feldredoute<lb/> als Etappen- und Stützpunkt aufgeführt, und dort eine Compagnie und eine<lb/> Ssvtnie als Besatzung zurückgelassen.</p><lb/> <p xml:id="ID_197"> Auch das Orenburger Detachement hatte nun die Oase betreten. 600<lb/> Werst hatten die Truppen vom Embaposten bis Urga in 35 Tagen<lb/> durchmessen.</p><lb/> <p xml:id="ID_198"> Am 6. Mai trat das Detachement den Vormarsch wieder an; — am 12.<lb/> passirte es schon die erste chiwesische Stadt Kungrad und an demselben Tage<lb/> wurde die Vereinigung mit der mangyschlakschen Colonne hergestellt. —</p><lb/> <p xml:id="ID_199"> Der Overst Lomakin hatte, um die unpassirbarer Salzlachen Barssa-<lb/> kilmaß zu umgehen, am 7. Mai von Alan aus eine nordöstliche Richtung auf<lb/> den Brunnen Jrbasan eingeschlagen, und sich dann nach Südosten gewandt:<lb/> er berührte den Brunnen Karaknduk, traf den Aibugir bei Karakumbet, über¬<lb/> schritt diesen in der directen Richtung nach Kungrad und vereinigte sich hier<lb/> — wie schon erwähnt — mit dem orenburger Detachement.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0055]
zum Wasser zu kommen, und ehe der Brunnen Alpai-Maß erreicht wäre,
hätten die Truppen 1 '/s Tage auf einem Marsche von 70 Werst bei glühender
Hitze ohne einen Trunk Wasser bleiben müssen, wäre nicht zufällig etwa
2 Werst nördlich der Route ein bis dahin unbekannter Brunnen entdeckt
worden.
In Jltje-Jdje wurde wieder eine Befestigung angelegt und mit einer
Compagnie besetzt. Am 1. Mai setzte das Detachement seinen Marsch über
den Ast-Art weiter fort. Die anfangs eingeschlagene Richtung auf die Süd¬
spitze der Aibugir-Bucht änderte der Oberst Lomakin in Folge jenes vom
General Werewkin erlassenen Befehles nunmehr dahin ab, daß sich das De¬
tachement bei dem Brunnen Alan concentriren sollte. Das geschah am 6. und
7. Mai. Mittlerweile trafen neue Boten vom General Werewkin ein, welche
den bereits erfolgten Abmarsch der Orenburger von Urga meldeten, und die
Directive überbrachten, baldmöglichst die Vereinigung vor Kungrad zu be¬
werkstelligen. —
Der General Werewkin selbst war von Kassarma am 28. April abmar-
schirt und hatte am 2. Mai Urga erreicht, wo bereits in Folge einer Prokla¬
mation des Generals Karakalpaken, Turkmenen und Kirgisen eintrafen, um
ihre Unterwerfung unter das Scepter des „weißen Zaren" anzuzeigen.
Die Aibugir-Bucht fand man bei dem Weitermarsche ausgetrocknet, und
das Chiwesische Fort Djany-tala, wo man Widerstand erwartet hatte, von den
Chiwesen verlassen. Nachrichten besagten, daß der Feind die Russen erst bei
Kungrad erwarte.
Das chiwesische Fort wurde zerstört, und an seiner Stelle eine Feldredoute
als Etappen- und Stützpunkt aufgeführt, und dort eine Compagnie und eine
Ssvtnie als Besatzung zurückgelassen.
Auch das Orenburger Detachement hatte nun die Oase betreten. 600
Werst hatten die Truppen vom Embaposten bis Urga in 35 Tagen
durchmessen.
Am 6. Mai trat das Detachement den Vormarsch wieder an; — am 12.
passirte es schon die erste chiwesische Stadt Kungrad und an demselben Tage
wurde die Vereinigung mit der mangyschlakschen Colonne hergestellt. —
Der Overst Lomakin hatte, um die unpassirbarer Salzlachen Barssa-
kilmaß zu umgehen, am 7. Mai von Alan aus eine nordöstliche Richtung auf
den Brunnen Jrbasan eingeschlagen, und sich dann nach Südosten gewandt:
er berührte den Brunnen Karaknduk, traf den Aibugir bei Karakumbet, über¬
schritt diesen in der directen Richtung nach Kungrad und vereinigte sich hier
— wie schon erwähnt — mit dem orenburger Detachement.
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |