Die Grenzboten. Jg. 35, 1876, II. Semester. I. Band.grauen zurecht gelegt hat, sondern auch unter Griechen und Candioten und E. B. Zur preußischen Heschichte. In jüngster Zeit sind zwei Bücher erschienen, welche wichtige Punkte Gründliche und detaillirte Erforschung unserer heimischen Archive ist die noth¬ Eine Reihe von Jahren hindurch haben die preußischen Staatsarchive Der bewunderte Historiker des Alterthumes hat selbst Hand angelegt an Vor mehr als Jahresfrist ist Duncker von seinem mühevollen und ver¬ grauen zurecht gelegt hat, sondern auch unter Griechen und Candioten und E. B. Zur preußischen Heschichte. In jüngster Zeit sind zwei Bücher erschienen, welche wichtige Punkte Gründliche und detaillirte Erforschung unserer heimischen Archive ist die noth¬ Eine Reihe von Jahren hindurch haben die preußischen Staatsarchive Der bewunderte Historiker des Alterthumes hat selbst Hand angelegt an Vor mehr als Jahresfrist ist Duncker von seinem mühevollen und ver¬ <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0384" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/136495"/> <p xml:id="ID_992" prev="#ID_991"> grauen zurecht gelegt hat, sondern auch unter Griechen und Candioten und<lb/> unter den bisher noch vorsichtiger zuwartenden Bulgaren. Sollte daher die<lb/> große Katastrophe des Zusammenbruches unerwartet früh doch eintreten,<lb/> dann ist es um so nothwendiger, daß Oesterreich und Nußland sich nicht trennen.</p><lb/> <note type="byline"> E. B.</note><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Zur preußischen Heschichte.</head><lb/> <p xml:id="ID_993"> In jüngster Zeit sind zwei Bücher erschienen, welche wichtige Punkte<lb/> unserer vaterländischen Geschichte neu beleuchten und erhellen und auf die<lb/> also das Auge unserer Leser hinzulenken unsere Pflicht ist. Beider Bücher<lb/> Bestreben ist es, aus der Erforschung der Archive neue Belehrung zu<lb/> schaffen.</p><lb/> <p xml:id="ID_994"> Gründliche und detaillirte Erforschung unserer heimischen Archive ist die noth¬<lb/> wendige Voraussetzung jeder historischen Arbeit auf dem Gebiete unserer Landes¬<lb/> und Staatsgeschichte. Man kann rühmend sagen, daß heutzutage auch die Staats¬<lb/> regierungen in Deutschland von der Nothwendigkeit und dem Nutzen archiva-<lb/> lischer Studien überzeugt sind; fast überall in deutschen Archiven sind solche<lb/> Studien heutzutage möglich gemacht, an einigen Stellen werden sie durch die<lb/> Verwaltung selbst befördert und nach Kräften erleichtert.</p><lb/> <p xml:id="ID_995"> Eine Reihe von Jahren hindurch haben die preußischen Staatsarchive<lb/> der obersten Leitung von Max Duncker unterstanden; und daß einer<lb/> unserer berühmtesten und hervorragendsten Historiker mit der Verwaltung<lb/> der Archivschätze betraut worden, war an und für sich schon ein Zeugniß von<lb/> dem Geiste, der auch die preußische Regierung hinsichtlich der Behandlung der<lb/> Archive zu ergreifen angefangen hatte.</p><lb/> <p xml:id="ID_996"> Der bewunderte Historiker des Alterthumes hat selbst Hand angelegt an<lb/> die Durchforschung und Bearbeitung des seiner Oberleitung anvertrauten<lb/> Materials; ihm haben wir in den letzten Jahren wiederholte Aufschlüsse und<lb/> Belehrungen verdankt, und Anregung zu Forschungen und Veröffentlichungen<lb/> Anderer hat er mehrfach gegeben.</p><lb/> <p xml:id="ID_997" next="#ID_998"> Vor mehr als Jahresfrist ist Duncker von seinem mühevollen und ver¬<lb/> antwortungsschweren Amte zurückgetreten — es ist nicht bekannt geworden,<lb/> welche Motive ihn dazu bewogen. Und die Leitung der Archive ist endlich</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0384]
grauen zurecht gelegt hat, sondern auch unter Griechen und Candioten und
unter den bisher noch vorsichtiger zuwartenden Bulgaren. Sollte daher die
große Katastrophe des Zusammenbruches unerwartet früh doch eintreten,
dann ist es um so nothwendiger, daß Oesterreich und Nußland sich nicht trennen.
E. B.
Zur preußischen Heschichte.
In jüngster Zeit sind zwei Bücher erschienen, welche wichtige Punkte
unserer vaterländischen Geschichte neu beleuchten und erhellen und auf die
also das Auge unserer Leser hinzulenken unsere Pflicht ist. Beider Bücher
Bestreben ist es, aus der Erforschung der Archive neue Belehrung zu
schaffen.
Gründliche und detaillirte Erforschung unserer heimischen Archive ist die noth¬
wendige Voraussetzung jeder historischen Arbeit auf dem Gebiete unserer Landes¬
und Staatsgeschichte. Man kann rühmend sagen, daß heutzutage auch die Staats¬
regierungen in Deutschland von der Nothwendigkeit und dem Nutzen archiva-
lischer Studien überzeugt sind; fast überall in deutschen Archiven sind solche
Studien heutzutage möglich gemacht, an einigen Stellen werden sie durch die
Verwaltung selbst befördert und nach Kräften erleichtert.
Eine Reihe von Jahren hindurch haben die preußischen Staatsarchive
der obersten Leitung von Max Duncker unterstanden; und daß einer
unserer berühmtesten und hervorragendsten Historiker mit der Verwaltung
der Archivschätze betraut worden, war an und für sich schon ein Zeugniß von
dem Geiste, der auch die preußische Regierung hinsichtlich der Behandlung der
Archive zu ergreifen angefangen hatte.
Der bewunderte Historiker des Alterthumes hat selbst Hand angelegt an
die Durchforschung und Bearbeitung des seiner Oberleitung anvertrauten
Materials; ihm haben wir in den letzten Jahren wiederholte Aufschlüsse und
Belehrungen verdankt, und Anregung zu Forschungen und Veröffentlichungen
Anderer hat er mehrfach gegeben.
Vor mehr als Jahresfrist ist Duncker von seinem mühevollen und ver¬
antwortungsschweren Amte zurückgetreten — es ist nicht bekannt geworden,
welche Motive ihn dazu bewogen. Und die Leitung der Archive ist endlich
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