Die Grenzboten. Jg. 34, 1875, II. Semester. I. Band.
<TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0327" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/134145"/> <quote> <lg xml:id="POEMID_13" type="poem"> <l> Und wenn sie rechnat, daß an' 's Militär<lb/> Da größta Thon vom Stuira ja verzehr' —<lb/> Na' niuaß's halt hau, es ist zwar scho' fatal, —<lb/> Dcsweaga bleibt a Schwank doch liberal.</l> <l> Und 's dummast no' von deann Schreier ist<lb/> Wenn's hoißt: der Bismarck ist der Antichrist;<lb/> Mit solian G'schwatz, dann wacht mia nu Skandal,<lb/> Dos macht earst recht da Schwanba liberal.</l> <l> Und wear loi oiches Brett am Hiara haut,<lb/> Und si' vom Weib it ganz regler« laut,<lb/> Dcar zoigt's am best« bei der nächst« Wahl:<lb/> A rechter Schwank, der wählt nu' liberal.</l> </lg> </quote><lb/> <quote> <lg xml:id="POEMID_14" type="poem"> <head> B ismarck.</head> <l> Schwäbische Dakthla, kausal wia b'Sessa,<lb/> Schwäbische Versla, iatz land sei it aus,<lb/> Laufe auf Berlin 'na, lahr brauchat — mir z'assa,<lb/> Glei in der Wilhelmsstrauß, dann staut a Hans,<lb/> Dann woahnt der Bismarck. a Jeder ka's wissa,<lb/> Dann tantae a, vielleicht gnckat car' ra,<lb/> Haut mir sei Kölner sei Nöckle vcrrissa?<lb/> Puzat sei d'Hösla und Stiefela a'! Laßt er ni für, el nau sind sei manierle,<lb/> Laufat it so über d' Stiagala 'nauf,<lb/> Mandat sei mir Ncvarenzlc recht zierte,<lb/> Bleibt rüabig starba und sagat nau drauf:<lb/> Durchlaucht! wiar sind halt so g'müatliche Schwanba,<lb/> Laufat scho' lang und Hand hablar müade Füaß,<lb/> Aber wiar bringat — Ihr därfat's scho' glauba —<lb/> Aus unserm Landin die fruindlichste Grüaß. Nehmat's it übel, Herr, unsere Neda,<lb/> Oisans und teilete und wauhr müassat's sei,<lb/> Bon Oeana sei diplomatische Fata<lb/> Haut um' bei uns dahoim no' gar loin Schei'.<lb/> Aber dös sagt mer und drauf Hand mer g'wcttat:<lb/> So viel haut Kölner für Deutschland no thua,<lb/> Als der Fürst Bismarck, wenn beeilt wir it hättat,<lb/> Herrgott! i' glaub, nau wär alles nie« ma.<lb/> Was Ihr all'S missae. und was Ihr all's treibat. —<lb/> Unscroins bracht halt dia Sacha it 'rum,<lb/> Was Ihr für Briaf und für Zeattala schreibat,<lb/> Gieng über unseren Horizont 'numi.<lb/> Aber es braucht's an', von gar alle Seit«<lb/> Laufat si überzwcrch's Necker dahcar;<lb/> Aber wiar wissats, bei allem team Serena<lb/> Wearat doch z'letztes Ihr Meister und Hearr.<lb/> Schwäbische Daktyla, thuand ni empfehla,<lb/> Versla, iatz kommat und nchmat da Hnat,<lb/> Mit uirem G'schlvätz iatz da Fürsta no' quäla.<lb/> Dös staut de' giniiatliche Schwauba it gnat! </l> </lg> </quote><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0327]
Und wenn sie rechnat, daß an' 's Militär
Da größta Thon vom Stuira ja verzehr' —
Na' niuaß's halt hau, es ist zwar scho' fatal, —
Dcsweaga bleibt a Schwank doch liberal. Und 's dummast no' von deann Schreier ist
Wenn's hoißt: der Bismarck ist der Antichrist;
Mit solian G'schwatz, dann wacht mia nu Skandal,
Dos macht earst recht da Schwanba liberal. Und wear loi oiches Brett am Hiara haut,
Und si' vom Weib it ganz regler« laut,
Dcar zoigt's am best« bei der nächst« Wahl:
A rechter Schwank, der wählt nu' liberal.
B ismarck. Schwäbische Dakthla, kausal wia b'Sessa,
Schwäbische Versla, iatz land sei it aus,
Laufe auf Berlin 'na, lahr brauchat — mir z'assa,
Glei in der Wilhelmsstrauß, dann staut a Hans,
Dann woahnt der Bismarck. a Jeder ka's wissa,
Dann tantae a, vielleicht gnckat car' ra,
Haut mir sei Kölner sei Nöckle vcrrissa?
Puzat sei d'Hösla und Stiefela a'! Laßt er ni für, el nau sind sei manierle,
Laufat it so über d' Stiagala 'nauf,
Mandat sei mir Ncvarenzlc recht zierte,
Bleibt rüabig starba und sagat nau drauf:
Durchlaucht! wiar sind halt so g'müatliche Schwanba,
Laufat scho' lang und Hand hablar müade Füaß,
Aber wiar bringat — Ihr därfat's scho' glauba —
Aus unserm Landin die fruindlichste Grüaß. Nehmat's it übel, Herr, unsere Neda,
Oisans und teilete und wauhr müassat's sei,
Bon Oeana sei diplomatische Fata
Haut um' bei uns dahoim no' gar loin Schei'.
Aber dös sagt mer und drauf Hand mer g'wcttat:
So viel haut Kölner für Deutschland no thua,
Als der Fürst Bismarck, wenn beeilt wir it hättat,
Herrgott! i' glaub, nau wär alles nie« ma.
Was Ihr all'S missae. und was Ihr all's treibat. —
Unscroins bracht halt dia Sacha it 'rum,
Was Ihr für Briaf und für Zeattala schreibat,
Gieng über unseren Horizont 'numi.
Aber es braucht's an', von gar alle Seit«
Laufat si überzwcrch's Necker dahcar;
Aber wiar wissats, bei allem team Serena
Wearat doch z'letztes Ihr Meister und Hearr.
Schwäbische Daktyla, thuand ni empfehla,
Versla, iatz kommat und nchmat da Hnat,
Mit uirem G'schlvätz iatz da Fürsta no' quäla.
Dös staut de' giniiatliche Schwauba it gnat!
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |