Die Grenzboten. Jg. 34, 1875, II. Semester. II. Band.
Und nach diesem offiziösen Schluß, der einer gewissen Energie, die Ge¬
Man steht, die offiziöse Presse verstand schon damals ihr Geschäft, und
Und nach diesem offiziösen Schluß, der einer gewissen Energie, die Ge¬
Man steht, die offiziöse Presse verstand schon damals ihr Geschäft, und <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0065" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/134411"/> <quote> <lg xml:id="POEMID_4" type="poem"> <l><cb type="start"/> Uns gab Gott über Land und Leut'<lb/> Die Obrigkeit,<lb/> Die wir nicht übergeben;<lb/> Dabei bleib' ich, so fest ich kann,<lb/> Steht mir wol an.<lb/> Weil Gott mir frist't mein Leben,<lb/> Gewalt muß sein,<lb/> Die Gott setzt ein;<lb/> Ein Unterthan<lb/> He.le' sich daran.<lb/> An Gottes Wort daneben. Herzog zu S<lb/> Von Gott erkor'n<lb/> Bin meines Volk<lb/> Was ich jetzt hab<lb/> Durch Krieg geth<lb/> Das wissen meine<lb/> Die stimmten drei<lb/> Die Ursach mein<lb/> Ist allbereit<lb/> Durch Schrift gez<lb/> Das sei des Liede<cb/> So ich nun bien' dem Kaiser mein,<lb/> Geb' Gott, was sein.<lb/> Wer will darum mich meiden?<lb/> Der Glaub wird angefochten nicht,<lb/> Ob man's auch spricht;<lb/> Im Glauben will ich leiden.<lb/> Nichts hilft der Schein.<lb/> Den man führt ein;<lb/> Das Wort ist hie.<lb/> Das trüget die.<lb/> So Mensch und Wort nicht scheiden.<lb/> achsen hochgebor'n,<lb/> ,<lb/> s Negente.<lb/> gefangen an.<lb/> an.<lb/> Stände.<lb/> n;<lb/> eigt;<lb/> s Ende.<cb type="end"/><lb/><lb/><lb/><lb/><lb/></l> </lg> </quote><lb/> <p xml:id="ID_151"> Und nach diesem offiziösen Schluß, der einer gewissen Energie, die Ge¬<lb/> genpartei mochte sagen Frechheit, nicht ermangelt, hält es der Verfasser für<lb/> nöthig, seine eigene Gesinnungstüchtigkeit in einer besonderen Strophe hervor¬<lb/> zuheben, um den Eindruck seines Liedes zu verstärken:</p><lb/> <quote> <lg xml:id="POEMID_5" type="poem"> <l> Der uns dies Lied gesungen hat,<lb/> Mit gutem Rath<lb/> Gedicht't in Gottes Namen,<lb/> Der Wahrheit ist er stets geneigt,<lb/> Sein Herz das zeugt,<lb/> Und haßt des Teufels Samen,<lb/> Der Krieg sät ein.<lb/> Gott schützt die Sein'n.<lb/> Geb' Einigkeit<lb/> In Ewigkeit.<lb/> Wünscht er von Herzen. Amen.</l> </lg> </quote><lb/> <p xml:id="ID_152" next="#ID_153"> Man steht, die offiziöse Presse verstand schon damals ihr Geschäft, und<lb/> der Herzog war gut bedient. Was für einen biedern Ton weiß sein scribere<lb/> anzuschlagen! Wie versteht er seinen Herrn rein zu waschen und als den<lb/> Mißkannten. Beleidigten hinzustellen! Wie geschickt weiß er. die religiöse</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0065]
Uns gab Gott über Land und Leut'
Die Obrigkeit,
Die wir nicht übergeben;
Dabei bleib' ich, so fest ich kann,
Steht mir wol an.
Weil Gott mir frist't mein Leben,
Gewalt muß sein,
Die Gott setzt ein;
Ein Unterthan
He.le' sich daran.
An Gottes Wort daneben. Herzog zu S
Von Gott erkor'n
Bin meines Volk
Was ich jetzt hab
Durch Krieg geth
Das wissen meine
Die stimmten drei
Die Ursach mein
Ist allbereit
Durch Schrift gez
Das sei des Liede
So ich nun bien' dem Kaiser mein,
Geb' Gott, was sein.
Wer will darum mich meiden?
Der Glaub wird angefochten nicht,
Ob man's auch spricht;
Im Glauben will ich leiden.
Nichts hilft der Schein.
Den man führt ein;
Das Wort ist hie.
Das trüget die.
So Mensch und Wort nicht scheiden.
achsen hochgebor'n,
,
s Negente.
gefangen an.
an.
Stände.
n;
eigt;
s Ende.
Und nach diesem offiziösen Schluß, der einer gewissen Energie, die Ge¬
genpartei mochte sagen Frechheit, nicht ermangelt, hält es der Verfasser für
nöthig, seine eigene Gesinnungstüchtigkeit in einer besonderen Strophe hervor¬
zuheben, um den Eindruck seines Liedes zu verstärken:
Der uns dies Lied gesungen hat,
Mit gutem Rath
Gedicht't in Gottes Namen,
Der Wahrheit ist er stets geneigt,
Sein Herz das zeugt,
Und haßt des Teufels Samen,
Der Krieg sät ein.
Gott schützt die Sein'n.
Geb' Einigkeit
In Ewigkeit.
Wünscht er von Herzen. Amen.
Man steht, die offiziöse Presse verstand schon damals ihr Geschäft, und
der Herzog war gut bedient. Was für einen biedern Ton weiß sein scribere
anzuschlagen! Wie versteht er seinen Herrn rein zu waschen und als den
Mißkannten. Beleidigten hinzustellen! Wie geschickt weiß er. die religiöse
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