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Die Grenzboten. Jg. 34, 1875, I. Semester. I. Band.

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Umwallung hereingezogen werden soll, ist genau so umfangreich, als es sich
bisher die kühnste,'oft belächelte Phantasie unserer Bauspeculanlen ausgemalt
hat. Es ist mindestens eben so groß als dasjenige, welches die heutige Stadt
einnimmt. Von den 20 Mill. Mark, welche für die Erweiterung verwendet
werden sollen, sind 3 Millionen bereits durch ein Gesetz vom 8. Juli 1872
bewilligt, die übrigen 17 Millionen sollen bei ausgedehnten Zahlungsterminen
von der Stadt übernommen werden, die dann ihrerseits wieder der Eisenbahn,
dem Reich (Militärfiscus) und dem Lande das von diesen für Bahnhofsbau,
Militärgebäude und Universität, Hafenanlage in, benöthigte Gebiet verkaufen
soll. Jedenfalls dürfte dieser Modus der Ueberlassung des Geschäftes an
Private, oder eine bezw. mehrere Aktiengesellschaften vorzuziehen sein. Es
fehlt bereits nicht an Stimmen, welche ängstlich von der ungeheuren Last
reden, welche dadurch der Stadt für die Zukunft auferlegt werde, und die
Uebelwollenden sind natürlich sofort bereit, von einem neuen "Bombardements¬
schaden" zu reden, der ärger sein werde als der wirkliche von 1870, da es
für ihn keine Entschädigung aus den Milliarden gebe. Aber der umsichtige
Verwaltungsbeamte, welcher an der Spitze der Stadt steht und dem die El-
sässer selbst nachrühmen, daß er sein Amt musterhaft versehe, für einen Deut¬
schen und noch dazu einen Polizeidirektor sogar unbegreiflich musterhaft, Herr
Bürgermeisterei-Verwalter Back also ist gutes Muthes und hegt die Ueber¬
zeugung, daß die Stadt dieser Last gewachsen sei, ja schließlich noch ein gutes
Geschäft dabei machen werde. Er will sich übrigens dieser Tage noch einmal
nach Berlin begeben, hauptsächlich, um die Einzelheiten des Vertrags mit
der Stadt in deren bestem Interesse durchzusetzen und in dieser Hinsicht Füh¬
lung mit den Mitgliedern der Commission zu gewinnen, welche der Reichstag,
sobald der Gesetzentwurf aus dem Bundesrath an ihn gelangt ist, ohne Zweifel
behufs Vorberathung der Vorlage erwählen wird. Er und alle, die mit ihm
der Meinung sind, daß Straßburg eine Zukunft hat, welche ein Opfer für
die Gegenwart rechtfertigt, gehen dabei aber von der Hoffnung aus, daß dann,
auch mit der Herstellung eines Kanals von hier nach Ludwigshafen Ernst
gemacht bezw. der Gedanke aufgegeben wird, aus dem Oberrhein eine den
Eisenbahnen gegenüber konkurrenzfähige Wasserstraße zu erzwingen. Auch darf
man ja wohl das Wort "Hafenanlage", welches in den Motiven vorkommen
soll, -- man kennt heute den Wortlaut derselben hier noch nicht! -- in die¬
sem Sinne deuten.

Was die politische Stimmung der Elsässer anlangt, so ist in der letzten
Zeit eine steigende Besorgnis; vor dem Wiederaufiauchen des Kaiserthums in
Frankreich bemerklich. Beim Plebiscit hat man zwar in hellen Haufen für
Badinguet gestimmt, seit der Annexion aber, deren Schuld man allein dem
Kaiserreich zumißt, ist der Haß gegen die napoleoniden Modesache geworden.
Jedenfalls würde eine imperialistische Restauration in Frankreich hier sehr viele
Gemüther von Frankreich abwenden. Im Gefühl dieser Gefahr hat denn
auch der französische Abgeordnete für Belfort, Herr Scheurer-Kestner, ein ge-
borner Elsässer, letzthin im "Industrie!" einen Artikel veröffentlicht, worin
er diese Besorgniß, die ihm während eines kurzen Aufenthalts im Elsaß sehr
oft und lebhaft entgegengetreten sei, für ganz unnöthig erklärt. Er und seine
republikanischen Freunde könnten die Elsässer gar nicht begreifen, eine imperia¬
listische und -- klerikale (!) Restauration sei schlechterdings undenkbar. Ich
habe wohl kaum nöthig, hinzuzufügen, daß nur wenige Elsässer für die kur¬
zen Beine dieses -- Trostes blind sind. Man nennt Herrn Kestner bereits
den Vogel Strauß. Warum, bedarf keiner Erläuterung!




Verantwortlicher Redakteur: Dr. Hans Blau in Leipzig.
Verlag von F. L- Hcrbig in Leipzig. -- Druck von Hiiihcl >K Hermann in Leipzig.

Umwallung hereingezogen werden soll, ist genau so umfangreich, als es sich
bisher die kühnste,'oft belächelte Phantasie unserer Bauspeculanlen ausgemalt
hat. Es ist mindestens eben so groß als dasjenige, welches die heutige Stadt
einnimmt. Von den 20 Mill. Mark, welche für die Erweiterung verwendet
werden sollen, sind 3 Millionen bereits durch ein Gesetz vom 8. Juli 1872
bewilligt, die übrigen 17 Millionen sollen bei ausgedehnten Zahlungsterminen
von der Stadt übernommen werden, die dann ihrerseits wieder der Eisenbahn,
dem Reich (Militärfiscus) und dem Lande das von diesen für Bahnhofsbau,
Militärgebäude und Universität, Hafenanlage in, benöthigte Gebiet verkaufen
soll. Jedenfalls dürfte dieser Modus der Ueberlassung des Geschäftes an
Private, oder eine bezw. mehrere Aktiengesellschaften vorzuziehen sein. Es
fehlt bereits nicht an Stimmen, welche ängstlich von der ungeheuren Last
reden, welche dadurch der Stadt für die Zukunft auferlegt werde, und die
Uebelwollenden sind natürlich sofort bereit, von einem neuen „Bombardements¬
schaden" zu reden, der ärger sein werde als der wirkliche von 1870, da es
für ihn keine Entschädigung aus den Milliarden gebe. Aber der umsichtige
Verwaltungsbeamte, welcher an der Spitze der Stadt steht und dem die El-
sässer selbst nachrühmen, daß er sein Amt musterhaft versehe, für einen Deut¬
schen und noch dazu einen Polizeidirektor sogar unbegreiflich musterhaft, Herr
Bürgermeisterei-Verwalter Back also ist gutes Muthes und hegt die Ueber¬
zeugung, daß die Stadt dieser Last gewachsen sei, ja schließlich noch ein gutes
Geschäft dabei machen werde. Er will sich übrigens dieser Tage noch einmal
nach Berlin begeben, hauptsächlich, um die Einzelheiten des Vertrags mit
der Stadt in deren bestem Interesse durchzusetzen und in dieser Hinsicht Füh¬
lung mit den Mitgliedern der Commission zu gewinnen, welche der Reichstag,
sobald der Gesetzentwurf aus dem Bundesrath an ihn gelangt ist, ohne Zweifel
behufs Vorberathung der Vorlage erwählen wird. Er und alle, die mit ihm
der Meinung sind, daß Straßburg eine Zukunft hat, welche ein Opfer für
die Gegenwart rechtfertigt, gehen dabei aber von der Hoffnung aus, daß dann,
auch mit der Herstellung eines Kanals von hier nach Ludwigshafen Ernst
gemacht bezw. der Gedanke aufgegeben wird, aus dem Oberrhein eine den
Eisenbahnen gegenüber konkurrenzfähige Wasserstraße zu erzwingen. Auch darf
man ja wohl das Wort „Hafenanlage", welches in den Motiven vorkommen
soll, — man kennt heute den Wortlaut derselben hier noch nicht! — in die¬
sem Sinne deuten.

Was die politische Stimmung der Elsässer anlangt, so ist in der letzten
Zeit eine steigende Besorgnis; vor dem Wiederaufiauchen des Kaiserthums in
Frankreich bemerklich. Beim Plebiscit hat man zwar in hellen Haufen für
Badinguet gestimmt, seit der Annexion aber, deren Schuld man allein dem
Kaiserreich zumißt, ist der Haß gegen die napoleoniden Modesache geworden.
Jedenfalls würde eine imperialistische Restauration in Frankreich hier sehr viele
Gemüther von Frankreich abwenden. Im Gefühl dieser Gefahr hat denn
auch der französische Abgeordnete für Belfort, Herr Scheurer-Kestner, ein ge-
borner Elsässer, letzthin im „Industrie!" einen Artikel veröffentlicht, worin
er diese Besorgniß, die ihm während eines kurzen Aufenthalts im Elsaß sehr
oft und lebhaft entgegengetreten sei, für ganz unnöthig erklärt. Er und seine
republikanischen Freunde könnten die Elsässer gar nicht begreifen, eine imperia¬
listische und — klerikale (!) Restauration sei schlechterdings undenkbar. Ich
habe wohl kaum nöthig, hinzuzufügen, daß nur wenige Elsässer für die kur¬
zen Beine dieses — Trostes blind sind. Man nennt Herrn Kestner bereits
den Vogel Strauß. Warum, bedarf keiner Erläuterung!




Verantwortlicher Redakteur: Dr. Hans Blau in Leipzig.
Verlag von F. L- Hcrbig in Leipzig. — Druck von Hiiihcl >K Hermann in Leipzig.
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[0168] Umwallung hereingezogen werden soll, ist genau so umfangreich, als es sich bisher die kühnste,'oft belächelte Phantasie unserer Bauspeculanlen ausgemalt hat. Es ist mindestens eben so groß als dasjenige, welches die heutige Stadt einnimmt. Von den 20 Mill. Mark, welche für die Erweiterung verwendet werden sollen, sind 3 Millionen bereits durch ein Gesetz vom 8. Juli 1872 bewilligt, die übrigen 17 Millionen sollen bei ausgedehnten Zahlungsterminen von der Stadt übernommen werden, die dann ihrerseits wieder der Eisenbahn, dem Reich (Militärfiscus) und dem Lande das von diesen für Bahnhofsbau, Militärgebäude und Universität, Hafenanlage in, benöthigte Gebiet verkaufen soll. Jedenfalls dürfte dieser Modus der Ueberlassung des Geschäftes an Private, oder eine bezw. mehrere Aktiengesellschaften vorzuziehen sein. Es fehlt bereits nicht an Stimmen, welche ängstlich von der ungeheuren Last reden, welche dadurch der Stadt für die Zukunft auferlegt werde, und die Uebelwollenden sind natürlich sofort bereit, von einem neuen „Bombardements¬ schaden" zu reden, der ärger sein werde als der wirkliche von 1870, da es für ihn keine Entschädigung aus den Milliarden gebe. Aber der umsichtige Verwaltungsbeamte, welcher an der Spitze der Stadt steht und dem die El- sässer selbst nachrühmen, daß er sein Amt musterhaft versehe, für einen Deut¬ schen und noch dazu einen Polizeidirektor sogar unbegreiflich musterhaft, Herr Bürgermeisterei-Verwalter Back also ist gutes Muthes und hegt die Ueber¬ zeugung, daß die Stadt dieser Last gewachsen sei, ja schließlich noch ein gutes Geschäft dabei machen werde. Er will sich übrigens dieser Tage noch einmal nach Berlin begeben, hauptsächlich, um die Einzelheiten des Vertrags mit der Stadt in deren bestem Interesse durchzusetzen und in dieser Hinsicht Füh¬ lung mit den Mitgliedern der Commission zu gewinnen, welche der Reichstag, sobald der Gesetzentwurf aus dem Bundesrath an ihn gelangt ist, ohne Zweifel behufs Vorberathung der Vorlage erwählen wird. Er und alle, die mit ihm der Meinung sind, daß Straßburg eine Zukunft hat, welche ein Opfer für die Gegenwart rechtfertigt, gehen dabei aber von der Hoffnung aus, daß dann, auch mit der Herstellung eines Kanals von hier nach Ludwigshafen Ernst gemacht bezw. der Gedanke aufgegeben wird, aus dem Oberrhein eine den Eisenbahnen gegenüber konkurrenzfähige Wasserstraße zu erzwingen. Auch darf man ja wohl das Wort „Hafenanlage", welches in den Motiven vorkommen soll, — man kennt heute den Wortlaut derselben hier noch nicht! — in die¬ sem Sinne deuten. Was die politische Stimmung der Elsässer anlangt, so ist in der letzten Zeit eine steigende Besorgnis; vor dem Wiederaufiauchen des Kaiserthums in Frankreich bemerklich. Beim Plebiscit hat man zwar in hellen Haufen für Badinguet gestimmt, seit der Annexion aber, deren Schuld man allein dem Kaiserreich zumißt, ist der Haß gegen die napoleoniden Modesache geworden. Jedenfalls würde eine imperialistische Restauration in Frankreich hier sehr viele Gemüther von Frankreich abwenden. Im Gefühl dieser Gefahr hat denn auch der französische Abgeordnete für Belfort, Herr Scheurer-Kestner, ein ge- borner Elsässer, letzthin im „Industrie!" einen Artikel veröffentlicht, worin er diese Besorgniß, die ihm während eines kurzen Aufenthalts im Elsaß sehr oft und lebhaft entgegengetreten sei, für ganz unnöthig erklärt. Er und seine republikanischen Freunde könnten die Elsässer gar nicht begreifen, eine imperia¬ listische und — klerikale (!) Restauration sei schlechterdings undenkbar. Ich habe wohl kaum nöthig, hinzuzufügen, daß nur wenige Elsässer für die kur¬ zen Beine dieses — Trostes blind sind. Man nennt Herrn Kestner bereits den Vogel Strauß. Warum, bedarf keiner Erläuterung! Verantwortlicher Redakteur: Dr. Hans Blau in Leipzig. Verlag von F. L- Hcrbig in Leipzig. — Druck von Hiiihcl >K Hermann in Leipzig.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 34, 1875, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341821_134957/168>, abgerufen am 23.07.2024.