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Die Grenzboten. Jg. 33, 1874, II. Semester, II. Band.

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bisher nur werthvoller Familienbesitz gewesen, der Oeffentlichkeit übergeben und
mit pietätvollen Worten begleitet hat. Haben wir doch aus dem Werk kennen
gelernt, den kennen zu lernen immer wieder erfreut, sei es nun, daß er uns
persönlich in Wirklichkeit oder aus vergilbten Blättern entgegentritt: Einen
tüchtigen Menschen und ganzen Mann.

Diese Zeilen gehen hinaus Angesichts des Jubeltages, an dem Klöden's
bedeutendstes Werk, die Friedrichs-Werber'sche Gewerbschule in Berlin ihr
fünfzigjähriges Bestehen feiert. Möchte dieser Tag dazu beitragen den "Jugend¬
erinnerungen" des theuren Mannes, die der Enkel mit einem Umriß seiner
späteren Tage ergänzt hat, die dankbare Aufmerksamkeit des Vaterlandes zu¬
B. zuwenden.




An WujterstücK bonapartistischer Propaganda in
Frankreich.

Der Bonapartismus ist in Frankreich wieder eine Macht geworden.
Zum Verständniß dieser Erscheinung wird die Mittheilung des folgenden
Schriftstücks beitragen, dem eine äußerst geschickte Mache nicht abzusprechen
ist und welches außerdem, was die Frage nach der Schuld des französischen
Volkes am Krieg gegen Deutschland betrifft, ebenso übersichtlich als wahr'
heitsgetreu ein schätzbares Material zusammenstellt. In dieser doppelten Be¬
ziehung hoffen wir durch das Interesse des Lesers für die mechanische Arbeit
der Uebersetzung des umfangreichen Schriftstücks entschädigt zu werden.

Dasselbe ist am 26. Sept. d. I. im "Ordre" erschienen, dem bonopar-
tistischen Hetzblatt von Paris, das zwar wenig Abonnenten, aber sehr viele
Leser zählt, da es mit reichen Mitteln aus dem Chislehurster Preßfond ver¬
sehen , in großen Massen umsonst colportirt und ausgetheilt wird. Nament¬
lich geschieht das mit Nummern, wie die vorliegende, welche besonders wich¬
tige Artikel enthalten. Der politische Direktor des Blattes ist ein bonapar¬
tistisches Blaublut, der bekannte Herr Vague de la Fauconnerie. Er hat auch
das fragliche Schriftstück verfaßt, um sich durch dasselbe den Weg zu einem
Sitz im Conseil General des Cantons de None (Orne) zu bahnen bezw. seinen
republikanischen Gegencandidaten zu vernichten. Deshalb trägt es auch den
Charakter eines "Offenen Briefes" an den letzteren. Dieser "offene Brief"
lautet:


bisher nur werthvoller Familienbesitz gewesen, der Oeffentlichkeit übergeben und
mit pietätvollen Worten begleitet hat. Haben wir doch aus dem Werk kennen
gelernt, den kennen zu lernen immer wieder erfreut, sei es nun, daß er uns
persönlich in Wirklichkeit oder aus vergilbten Blättern entgegentritt: Einen
tüchtigen Menschen und ganzen Mann.

Diese Zeilen gehen hinaus Angesichts des Jubeltages, an dem Klöden's
bedeutendstes Werk, die Friedrichs-Werber'sche Gewerbschule in Berlin ihr
fünfzigjähriges Bestehen feiert. Möchte dieser Tag dazu beitragen den „Jugend¬
erinnerungen" des theuren Mannes, die der Enkel mit einem Umriß seiner
späteren Tage ergänzt hat, die dankbare Aufmerksamkeit des Vaterlandes zu¬
B. zuwenden.




An WujterstücK bonapartistischer Propaganda in
Frankreich.

Der Bonapartismus ist in Frankreich wieder eine Macht geworden.
Zum Verständniß dieser Erscheinung wird die Mittheilung des folgenden
Schriftstücks beitragen, dem eine äußerst geschickte Mache nicht abzusprechen
ist und welches außerdem, was die Frage nach der Schuld des französischen
Volkes am Krieg gegen Deutschland betrifft, ebenso übersichtlich als wahr'
heitsgetreu ein schätzbares Material zusammenstellt. In dieser doppelten Be¬
ziehung hoffen wir durch das Interesse des Lesers für die mechanische Arbeit
der Uebersetzung des umfangreichen Schriftstücks entschädigt zu werden.

Dasselbe ist am 26. Sept. d. I. im „Ordre" erschienen, dem bonopar-
tistischen Hetzblatt von Paris, das zwar wenig Abonnenten, aber sehr viele
Leser zählt, da es mit reichen Mitteln aus dem Chislehurster Preßfond ver¬
sehen , in großen Massen umsonst colportirt und ausgetheilt wird. Nament¬
lich geschieht das mit Nummern, wie die vorliegende, welche besonders wich¬
tige Artikel enthalten. Der politische Direktor des Blattes ist ein bonapar¬
tistisches Blaublut, der bekannte Herr Vague de la Fauconnerie. Er hat auch
das fragliche Schriftstück verfaßt, um sich durch dasselbe den Weg zu einem
Sitz im Conseil General des Cantons de None (Orne) zu bahnen bezw. seinen
republikanischen Gegencandidaten zu vernichten. Deshalb trägt es auch den
Charakter eines „Offenen Briefes" an den letzteren. Dieser „offene Brief"
lautet:


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 33, 1874, II. Semester, II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341819_359154/60>, abgerufen am 28.12.2024.