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Die Grenzboten. Jg. 33, 1874, II. Semester, II. Band.

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Friedrich von Schack zurückzukommen. Einstweilen mögen unsere Leser auch
die wenigen Worte für eine freudige Empfehlung nehmen. --

An Jugendschrften sind noch besonders zu erwähnen, (bez. einge¬
gangen, seitdem wir diese Rubrik verlassen): unter den Schriften des Spamer -
schen Verlags in Leipzig: Ost-Afrika von Hermann von Barth, welche
den Osten des schwarzen Erdtheils vom Limpopo bis zum Somalilande aus
sachkundiger Feder und gut illustrirt darstellt; dann, der wärmsten Empfehlung
würdig, Central.Asien von Friedrich von Hellwald, dem bekannten
und verdienstvollen Redacteur des "Ausland." mit großentheils authentischen
bildlichen Erläuterungen über Land und Leute; weiter die dritte "Auflage des
guten Buches von Dr. Karl Oppel "das alte Wunderland der
Pyramiden" und endlich die vortreffliche Mythologie unsres geehrten
Mitarbeiters Prof. Dr. Hermann Göll unter dem Titel: "Göttersagen
und Kulturformen." gleichfalls bereits in dritter Auflage, an welcher
der Text weit über den Illustrationen steht. Ueber die hervorragendsten
sonstigen Jugendschriften des Spamer'schen Verlags, die ihre Lebensfähigkeit
und Beliebtheit großentheils auch dieses Jahr durch neue Auflagen bekunden,
wie E. Laufes. Buch der schönsten Kindermärchen (6. Auflage),
"Jahrbuch der Welt der Jugend von Ernst Stützen (187S). der
Skalpjäger v. Th. Bade und Franz Otto (4. Auflage), das Deutsche
Flottenbuch v. Heinrich Smidt (4. Auflage) u. A.: haben wir uns
schon früher günstig ausgesprochen. Neu hinzugetreten ist der Wegweiser
durch die drei Reiche der Natur von Eduard Teller, dessen Text
das redlichste und tüchtigste leistet in knapper Form -- freilich ohne besondere
Anziehungskraft für jüngere Naturforscher - aber dagegen in einer großen
Anzahl von Abbildungen bestimmt zu sein scheint, einer Reihe wohlbekannter
Cliche's ein fröhliches Rendezvous zu geben.

Weit höher steht die Ausstattung, das Bilderwerk und die fesselnde Kraft
der Darstellung in dem "Reich der Luft" von C. Flamarion. deutsch
bearbeitet von W. Schütte (Leipzig. Brandstetters Verlag). Alle die zahl¬
reichen Erscheinungen, welche im Reiche der Luft zur Erscheinung gelangen:
Wind und Wetter Schatten und Licht. Electricität und Feuchtigkeit u. f. w.
finden hier die interessanteste Erörterung, basirt auf die Grundlage ewrg
waltender Naturgesetze und zeichnen sich dadurch an Solidität und Unan¬
fechtbarkeit sehr vortheilhaft aus vor jener Denkschrift des Sachs. Kultus-
Ministeriums in Sachen des höheren Schulwesens gegen die Grenzboten,
welche in demselben Verlag vor einigen Jahren vorübergehend das Licht der
Welt erblickte. --




Friedrich von Schack zurückzukommen. Einstweilen mögen unsere Leser auch
die wenigen Worte für eine freudige Empfehlung nehmen. —

An Jugendschrften sind noch besonders zu erwähnen, (bez. einge¬
gangen, seitdem wir diese Rubrik verlassen): unter den Schriften des Spamer -
schen Verlags in Leipzig: Ost-Afrika von Hermann von Barth, welche
den Osten des schwarzen Erdtheils vom Limpopo bis zum Somalilande aus
sachkundiger Feder und gut illustrirt darstellt; dann, der wärmsten Empfehlung
würdig, Central.Asien von Friedrich von Hellwald, dem bekannten
und verdienstvollen Redacteur des „Ausland." mit großentheils authentischen
bildlichen Erläuterungen über Land und Leute; weiter die dritte „Auflage des
guten Buches von Dr. Karl Oppel „das alte Wunderland der
Pyramiden" und endlich die vortreffliche Mythologie unsres geehrten
Mitarbeiters Prof. Dr. Hermann Göll unter dem Titel: „Göttersagen
und Kulturformen." gleichfalls bereits in dritter Auflage, an welcher
der Text weit über den Illustrationen steht. Ueber die hervorragendsten
sonstigen Jugendschriften des Spamer'schen Verlags, die ihre Lebensfähigkeit
und Beliebtheit großentheils auch dieses Jahr durch neue Auflagen bekunden,
wie E. Laufes. Buch der schönsten Kindermärchen (6. Auflage),
»Jahrbuch der Welt der Jugend von Ernst Stützen (187S). der
Skalpjäger v. Th. Bade und Franz Otto (4. Auflage), das Deutsche
Flottenbuch v. Heinrich Smidt (4. Auflage) u. A.: haben wir uns
schon früher günstig ausgesprochen. Neu hinzugetreten ist der Wegweiser
durch die drei Reiche der Natur von Eduard Teller, dessen Text
das redlichste und tüchtigste leistet in knapper Form — freilich ohne besondere
Anziehungskraft für jüngere Naturforscher - aber dagegen in einer großen
Anzahl von Abbildungen bestimmt zu sein scheint, einer Reihe wohlbekannter
Cliche's ein fröhliches Rendezvous zu geben.

Weit höher steht die Ausstattung, das Bilderwerk und die fesselnde Kraft
der Darstellung in dem „Reich der Luft" von C. Flamarion. deutsch
bearbeitet von W. Schütte (Leipzig. Brandstetters Verlag). Alle die zahl¬
reichen Erscheinungen, welche im Reiche der Luft zur Erscheinung gelangen:
Wind und Wetter Schatten und Licht. Electricität und Feuchtigkeit u. f. w.
finden hier die interessanteste Erörterung, basirt auf die Grundlage ewrg
waltender Naturgesetze und zeichnen sich dadurch an Solidität und Unan¬
fechtbarkeit sehr vortheilhaft aus vor jener Denkschrift des Sachs. Kultus-
Ministeriums in Sachen des höheren Schulwesens gegen die Grenzboten,
welche in demselben Verlag vor einigen Jahren vorübergehend das Licht der
Welt erblickte. —




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[0483] Friedrich von Schack zurückzukommen. Einstweilen mögen unsere Leser auch die wenigen Worte für eine freudige Empfehlung nehmen. — An Jugendschrften sind noch besonders zu erwähnen, (bez. einge¬ gangen, seitdem wir diese Rubrik verlassen): unter den Schriften des Spamer - schen Verlags in Leipzig: Ost-Afrika von Hermann von Barth, welche den Osten des schwarzen Erdtheils vom Limpopo bis zum Somalilande aus sachkundiger Feder und gut illustrirt darstellt; dann, der wärmsten Empfehlung würdig, Central.Asien von Friedrich von Hellwald, dem bekannten und verdienstvollen Redacteur des „Ausland." mit großentheils authentischen bildlichen Erläuterungen über Land und Leute; weiter die dritte „Auflage des guten Buches von Dr. Karl Oppel „das alte Wunderland der Pyramiden" und endlich die vortreffliche Mythologie unsres geehrten Mitarbeiters Prof. Dr. Hermann Göll unter dem Titel: „Göttersagen und Kulturformen." gleichfalls bereits in dritter Auflage, an welcher der Text weit über den Illustrationen steht. Ueber die hervorragendsten sonstigen Jugendschriften des Spamer'schen Verlags, die ihre Lebensfähigkeit und Beliebtheit großentheils auch dieses Jahr durch neue Auflagen bekunden, wie E. Laufes. Buch der schönsten Kindermärchen (6. Auflage), »Jahrbuch der Welt der Jugend von Ernst Stützen (187S). der Skalpjäger v. Th. Bade und Franz Otto (4. Auflage), das Deutsche Flottenbuch v. Heinrich Smidt (4. Auflage) u. A.: haben wir uns schon früher günstig ausgesprochen. Neu hinzugetreten ist der Wegweiser durch die drei Reiche der Natur von Eduard Teller, dessen Text das redlichste und tüchtigste leistet in knapper Form — freilich ohne besondere Anziehungskraft für jüngere Naturforscher - aber dagegen in einer großen Anzahl von Abbildungen bestimmt zu sein scheint, einer Reihe wohlbekannter Cliche's ein fröhliches Rendezvous zu geben. Weit höher steht die Ausstattung, das Bilderwerk und die fesselnde Kraft der Darstellung in dem „Reich der Luft" von C. Flamarion. deutsch bearbeitet von W. Schütte (Leipzig. Brandstetters Verlag). Alle die zahl¬ reichen Erscheinungen, welche im Reiche der Luft zur Erscheinung gelangen: Wind und Wetter Schatten und Licht. Electricität und Feuchtigkeit u. f. w. finden hier die interessanteste Erörterung, basirt auf die Grundlage ewrg waltender Naturgesetze und zeichnen sich dadurch an Solidität und Unan¬ fechtbarkeit sehr vortheilhaft aus vor jener Denkschrift des Sachs. Kultus- Ministeriums in Sachen des höheren Schulwesens gegen die Grenzboten, welche in demselben Verlag vor einigen Jahren vorübergehend das Licht der Welt erblickte. —

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 33, 1874, II. Semester, II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341819_359154/483>, abgerufen am 27.07.2024.