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Die Grenzboten. Jg. 33, 1874, II. Semester, I. Band.

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schreiben zu richten, in dem ich von dorther gar wohl ein motu proxrio er¬
warten darf.

Eben deshalb hab' ich auch des Herrn von Naglers Excellenz mit keiner
weiteren Anmeldung belästigt und darf nicht unbemerkt lassen, daß ich von
des Freyherrn Herrn von Münch-Bellinghausen Exc. auf zwey Schreiben,
eins nach Wien, das andere nach Frankfurt am Mahn noch mit keiner Ant¬
wort beehrt worden bin; weshalb ich denn wohl seiner geneigten Fortwirkung
im Stillen mir schmeicheln dürfte.

Sollte, wie in des Herrn Baron von Gruben Excellenz früherer Note
geschehen, auch noch über den Inhalt der neuen Auflage weitere Aufklärung
verlangt werden, so giebt die Copie meines an die drei königl. Majestäten
gerichteten Schreibens hierüber allgemeine Auskunft, das Nähere jedoch er¬
hellet aus einer Beylage, welche zu Vergleichung der neueren Ausgabe mit
dem älteren Abdruck verfaßt worden.

Hiernach fey mir denn serner erlaubt noch einen Umstand zur Sprache zu
bringen: Jhro Majestät der König v. Dänemark haben geruht, das aller-
gnädigste Privilegium auch auf das Herzogthum Schleswig, das mit dem
deutschen Bunde in keinem Verhältniß steht, durch ein besonderes Document
auszudehnen. Sollte man wohl bey Jhro Majestät dem König der Nieder¬
lande ein Privilegium für Höchstdero sämmtliche Staaten zugleich mit dem
für das Großherzogthum Luxemburg erbitten dürfen? Vielleicht sondiren Hoch,
dieselben des Herrn von Grünne Excellenz, ob man mit dergleichen Gesuch
hervortreten dürfe; ich würde mich sodann an denselben unmittelbar wenden
und eine frühere aus persönlicher Bekanntschaft entsprungene Gewogenheit
bescheidentlich in Anspruch nehmen.

Und so darf ich denn wohl für dies mal mit bescheidenem Vorbehalt
fernerer Mittheilungen für die bis jetzt erzeigte unschätzbare Geneigtheit höch¬
lich dankend mich mit vollkommenster Hochachtung unterzeichnen


Ew. Excellenz
ganz gehorsamster Diener

Weimar den 22. July
1825.


I. W. v. Goethe.
3-

An die Könige von Sachsen, Bayern und Württemberg.

Allerdurchlauchtigster :c. Ew. K. M. haben die von allerunterthänigst
Unterzeichneten bey der hohen Bundes-Versammlung eingereichte submissiste
Bitte um ein Privilegium für die Ausgabe seiner Werke letzter Hand schon
eines allergnädigsten Blickes gewürdigt und ich erkühne mich daher, das
Nähere zu Unterstützung jenes Gesuchs umständlicher vorzulegen.

Die Absicht ist, meine schriftstellerischen Arbeiten, mit denen ich mich


Grenzboten III. 187", 34

schreiben zu richten, in dem ich von dorther gar wohl ein motu proxrio er¬
warten darf.

Eben deshalb hab' ich auch des Herrn von Naglers Excellenz mit keiner
weiteren Anmeldung belästigt und darf nicht unbemerkt lassen, daß ich von
des Freyherrn Herrn von Münch-Bellinghausen Exc. auf zwey Schreiben,
eins nach Wien, das andere nach Frankfurt am Mahn noch mit keiner Ant¬
wort beehrt worden bin; weshalb ich denn wohl seiner geneigten Fortwirkung
im Stillen mir schmeicheln dürfte.

Sollte, wie in des Herrn Baron von Gruben Excellenz früherer Note
geschehen, auch noch über den Inhalt der neuen Auflage weitere Aufklärung
verlangt werden, so giebt die Copie meines an die drei königl. Majestäten
gerichteten Schreibens hierüber allgemeine Auskunft, das Nähere jedoch er¬
hellet aus einer Beylage, welche zu Vergleichung der neueren Ausgabe mit
dem älteren Abdruck verfaßt worden.

Hiernach fey mir denn serner erlaubt noch einen Umstand zur Sprache zu
bringen: Jhro Majestät der König v. Dänemark haben geruht, das aller-
gnädigste Privilegium auch auf das Herzogthum Schleswig, das mit dem
deutschen Bunde in keinem Verhältniß steht, durch ein besonderes Document
auszudehnen. Sollte man wohl bey Jhro Majestät dem König der Nieder¬
lande ein Privilegium für Höchstdero sämmtliche Staaten zugleich mit dem
für das Großherzogthum Luxemburg erbitten dürfen? Vielleicht sondiren Hoch,
dieselben des Herrn von Grünne Excellenz, ob man mit dergleichen Gesuch
hervortreten dürfe; ich würde mich sodann an denselben unmittelbar wenden
und eine frühere aus persönlicher Bekanntschaft entsprungene Gewogenheit
bescheidentlich in Anspruch nehmen.

Und so darf ich denn wohl für dies mal mit bescheidenem Vorbehalt
fernerer Mittheilungen für die bis jetzt erzeigte unschätzbare Geneigtheit höch¬
lich dankend mich mit vollkommenster Hochachtung unterzeichnen


Ew. Excellenz
ganz gehorsamster Diener

Weimar den 22. July
1825.


I. W. v. Goethe.
3-

An die Könige von Sachsen, Bayern und Württemberg.

Allerdurchlauchtigster :c. Ew. K. M. haben die von allerunterthänigst
Unterzeichneten bey der hohen Bundes-Versammlung eingereichte submissiste
Bitte um ein Privilegium für die Ausgabe seiner Werke letzter Hand schon
eines allergnädigsten Blickes gewürdigt und ich erkühne mich daher, das
Nähere zu Unterstützung jenes Gesuchs umständlicher vorzulegen.

Die Absicht ist, meine schriftstellerischen Arbeiten, mit denen ich mich


Grenzboten III. 187», 34
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 33, 1874, II. Semester, I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341819_359152/273>, abgerufen am 03.07.2024.