Die Grenzboten. Jg. 33, 1874, I. Semester. I. Band.hielt ihnen eine begeisternde Anrede, welche mit den Worten schloß: ,,(^ou- Und mit den moralischen Mitteln vereinigte er die materiellen. Er be¬ " Das war eine Fülle gehäufter Fehlschläge; das Haupthinderniß für hielt ihnen eine begeisternde Anrede, welche mit den Worten schloß: ,,(^ou- Und mit den moralischen Mitteln vereinigte er die materiellen. Er be¬ » Das war eine Fülle gehäufter Fehlschläge; das Haupthinderniß für <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0102" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/130746"/> <p xml:id="ID_275" prev="#ID_274"> hielt ihnen eine begeisternde Anrede, welche mit den Worten schloß: ,,(^ou-<lb/> rage, mes ckers colnxaßnons, es-nes lei aida-lor votro valsur, cetto jouriu^s<lb/> va ä^eiäör du sort as 1^ I^ÄNee. Oombattons xour notrs patris; uns<lb/> 6tern<zI1e röeompsnLö sera. 1s xrix An LanZ verso pour ig. ästsusö ac cette<lb/> ville, et los diörMits as notre prines og.gng.no6 mevisnäront Jos louan-<lb/> A6S immorteUvs ig. xost^rils!"</p><lb/> <p xml:id="ID_276"> Und mit den moralischen Mitteln vereinigte er die materiellen. Er be¬<lb/> reitete hinter beiden Breschen ein förmliches Schlachtfeld vor, auf welchem<lb/> Infanterie, Kavallerie und Artillerie vereinigt, gegen die etwa Eindringenden<lb/> fechten sollten. Gewiß eine schöne, echt militärische Idee, deren Ausführung<lb/> jedoch unterblieb, weil die kaiserlichen Offiziere keine der Breschen für sturm¬<lb/> reif erklärten. — Auch die Minenarbeiten kamen nicht von der Stelle. Die<lb/> Hauptmine sollte unter dem Graben fortgeführt werden, aber sie scheint<lb/> nicht genügend gegen oben gestützt gewesen zu sein; denn das Wasser drang<lb/> ein, und die Mine ersoff.</p><lb/> <p xml:id="ID_277" next="#ID_278"> » Das war eine Fülle gehäufter Fehlschläge; das Haupthinderniß für<lb/> einen guten Fortgang der Belagerung lag jedoch offenbar in dem fürchterlichen<lb/> Wetter. — Manche unserer Leser haben ja gewiß eine nur zu gründliche<lb/> Kenntniß des Zustandes der Umgebung von Metz bei Spätherbstregen an<lb/> Ort und Stelle selbst gewonnen und können sich das Bild leicht in die De¬<lb/> zembertage von 1652 übersetzen. Der Erdboden läßt dort nicht durch; denn<lb/> auf felsigem Grunde liegt eine an vielen Stellen kaum fußdichte fette und<lb/> zähe, stark mit Geröll untermischte Erdschicht, welche die Feuchtigkeit sehr<lb/> lange festhält. Kein Wunder, daß sich bei nassem Wetter die Lager so leicht<lb/> in Schlamm und Sumpf verwandeln. Selbst i. I. 1870 waren ja trotz der<lb/> Eisenbahn die Communicationen zur Heranschaffung von Material zu Ba¬<lb/> rackenbau u. tgi. noch ganz unzureichend; man kann sich also denken, wie es<lb/> 1532 damit stand. Wenn man nun erwägt, daß 1870 schon in der 2. De¬<lb/> kade des Monats October die Krankenzahl des deutschen Heeres 18°/y der<lb/> Kopfstärke betrug, so wird man ermessen, wie es 1552 bei der so geringen<lb/> Disciplin, bei dem Geldmangel des Kaisers und bei den völlig unbrauchbaren<lb/> Sanitätsmaßregeln zugehn mußte. Um Mitte Dezember war denn auch be¬<lb/> reits die Hälfte des Heeres kampfunfähig und in der andern Hälfte nahmen<lb/> Unzufriedenheit, Typhus und Ruhr täglich mehr überHand. — Je mißlicher<lb/> sich jedoch die Umstände auf kaiserlicher Seite gestalteten, desto größere An¬<lb/> strengungen machten die Franzosen, um den Gegner durch Ausfälle, durch<lb/> Abschneiden der Zufuhr u. tgi. noch mehr Schwierigkeiten zu bereiten. Sie<lb/> waren in der Stadt allerdings weit besser geschützt, aber offenbar auch von<lb/> besserem Geist erfüllt; und in deutlichster Weise zeigte sich in dem Einflüsse<lb/> des Herzogs von Guise die Macht, welche eine geniale Persönlichkeit und eine</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0102]
hielt ihnen eine begeisternde Anrede, welche mit den Worten schloß: ,,(^ou-
rage, mes ckers colnxaßnons, es-nes lei aida-lor votro valsur, cetto jouriu^s
va ä^eiäör du sort as 1^ I^ÄNee. Oombattons xour notrs patris; uns
6tern<zI1e röeompsnLö sera. 1s xrix An LanZ verso pour ig. ästsusö ac cette
ville, et los diörMits as notre prines og.gng.no6 mevisnäront Jos louan-
A6S immorteUvs ig. xost^rils!"
Und mit den moralischen Mitteln vereinigte er die materiellen. Er be¬
reitete hinter beiden Breschen ein förmliches Schlachtfeld vor, auf welchem
Infanterie, Kavallerie und Artillerie vereinigt, gegen die etwa Eindringenden
fechten sollten. Gewiß eine schöne, echt militärische Idee, deren Ausführung
jedoch unterblieb, weil die kaiserlichen Offiziere keine der Breschen für sturm¬
reif erklärten. — Auch die Minenarbeiten kamen nicht von der Stelle. Die
Hauptmine sollte unter dem Graben fortgeführt werden, aber sie scheint
nicht genügend gegen oben gestützt gewesen zu sein; denn das Wasser drang
ein, und die Mine ersoff.
» Das war eine Fülle gehäufter Fehlschläge; das Haupthinderniß für
einen guten Fortgang der Belagerung lag jedoch offenbar in dem fürchterlichen
Wetter. — Manche unserer Leser haben ja gewiß eine nur zu gründliche
Kenntniß des Zustandes der Umgebung von Metz bei Spätherbstregen an
Ort und Stelle selbst gewonnen und können sich das Bild leicht in die De¬
zembertage von 1652 übersetzen. Der Erdboden läßt dort nicht durch; denn
auf felsigem Grunde liegt eine an vielen Stellen kaum fußdichte fette und
zähe, stark mit Geröll untermischte Erdschicht, welche die Feuchtigkeit sehr
lange festhält. Kein Wunder, daß sich bei nassem Wetter die Lager so leicht
in Schlamm und Sumpf verwandeln. Selbst i. I. 1870 waren ja trotz der
Eisenbahn die Communicationen zur Heranschaffung von Material zu Ba¬
rackenbau u. tgi. noch ganz unzureichend; man kann sich also denken, wie es
1532 damit stand. Wenn man nun erwägt, daß 1870 schon in der 2. De¬
kade des Monats October die Krankenzahl des deutschen Heeres 18°/y der
Kopfstärke betrug, so wird man ermessen, wie es 1552 bei der so geringen
Disciplin, bei dem Geldmangel des Kaisers und bei den völlig unbrauchbaren
Sanitätsmaßregeln zugehn mußte. Um Mitte Dezember war denn auch be¬
reits die Hälfte des Heeres kampfunfähig und in der andern Hälfte nahmen
Unzufriedenheit, Typhus und Ruhr täglich mehr überHand. — Je mißlicher
sich jedoch die Umstände auf kaiserlicher Seite gestalteten, desto größere An¬
strengungen machten die Franzosen, um den Gegner durch Ausfälle, durch
Abschneiden der Zufuhr u. tgi. noch mehr Schwierigkeiten zu bereiten. Sie
waren in der Stadt allerdings weit besser geschützt, aber offenbar auch von
besserem Geist erfüllt; und in deutlichster Weise zeigte sich in dem Einflüsse
des Herzogs von Guise die Macht, welche eine geniale Persönlichkeit und eine
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |