Die Grenzboten. Jg. 32, 1873, I. Semester. I. Band.die Verhältnisse ihn allein zu jener erstgenannten Vertrauensstellung erhoben Dem Einsender obiger Mittheilungen bekennen wir uns für die Ver¬ N. Jer Mstor a. I. Kröte und sein Kalender- Der Pastor a. D. Ludwig Grote hat einen "Althannover'schen Volks- die Verhältnisse ihn allein zu jener erstgenannten Vertrauensstellung erhoben Dem Einsender obiger Mittheilungen bekennen wir uns für die Ver¬ N. Jer Mstor a. I. Kröte und sein Kalender- Der Pastor a. D. Ludwig Grote hat einen „Althannover'schen Volks- <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0074" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/129066"/> <p xml:id="ID_244" prev="#ID_243"> die Verhältnisse ihn allein zu jener erstgenannten Vertrauensstellung erhoben<lb/> und ihm die Möglichkeit zu der anderen, größeren Leistung abgeschnitten<lb/> haben.</p><lb/> <p xml:id="ID_245"> Dem Einsender obiger Mittheilungen bekennen wir uns für die Ver¬<lb/> öffentlichung jener Aeußerungen aus Stockmar's letztem Lebensabschnitte noch<lb/> besonders verpflichtet. Zeigen sie uns doch den alten Herrn noch einmal in<lb/> erfreulichem Lichte: seit dem Eintritts des Regenten in Preußen, dessen<lb/> Charakter doch wohl vorher Stockmar schon bekannt geworden sein dürfte,<lb/> hebt sich sein Sinn und seine Hoffnung für Preußen zu alter Sicherheit wieder<lb/> empor. Ja, der Alte selbst war mehr als ein „Biedermann", er war wirklich<lb/> ein „Staatsmann!" —</p><lb/> <note type="byline"> N.</note><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Jer Mstor a. I. Kröte und sein Kalender-</head><lb/> <p xml:id="ID_246" next="#ID_247"> Der Pastor a. D. Ludwig Grote hat einen „Althannover'schen Volks-<lb/> Kalender für das Jahr Christi 1873" herausgegeben. Dieser Kalender ist<lb/> Gegenstand der Beschlagnahme und einer Untersuchung geworden, welche in<lb/> erster und zweiter Instanz zum Nachtheile des Herrn Verfassers entschieden<lb/> worden ist. Wie sich der Inhalt des Kalenders zum Strafgesetzbuch<lb/> verhält, darüber verbietet uns die Litispendenz jede Aeußerung. Auch ist<lb/> diese Frage für uns von völlig untergeordnetem Werthe. Weit wichtiger<lb/> sind die politischen Aufschlüsse, welche der Kalender-Proceß gewährt hat.<lb/> Um dieselben ihrem vollen Werthe und ihrer ganzen Tragweite nach<lb/> würdigen zu können, müssen einige Bemerkungen über Beschaffenheit und<lb/> Inhalt des welfischen Kalenders vorausgeschickt werden nach Maßgabe<lb/> dessen, was der Proceß an die Oeffentlichkeit gebracht hat. — Der Kalender<lb/> ist gelb und weiß, und die Korrespondenz des Verfassers mit dem Prinzen<lb/> Ernst August in Hietzing oder in Penzing, läßt keinen Zweifel darüber,<lb/> was dies bedeuten soll. Das hervorragendste unter den Bildern des Titel¬<lb/> blatts ist das hannover'sche Pferd; die zweite Rolle daneben spielen das Kreuz<lb/> und andere fromme Embleme und Bilder. Eingeleitet wird der Kalender mit<lb/> dem bekannten Gedicht von Ernst Moritz Arndt „Mit Gott", welches, ge¬<lb/> dichtet 1813, Deutschland zum Kampfe wider die französische Fremdherrschaft<lb/> aufruft und ihm in dem schweren Kampfe den Beistand Gottes verheißt.<lb/> Dies hochpatriotische, ächt deutsche Gedicht ist so gewendet und gedreht, als</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0074]
die Verhältnisse ihn allein zu jener erstgenannten Vertrauensstellung erhoben
und ihm die Möglichkeit zu der anderen, größeren Leistung abgeschnitten
haben.
Dem Einsender obiger Mittheilungen bekennen wir uns für die Ver¬
öffentlichung jener Aeußerungen aus Stockmar's letztem Lebensabschnitte noch
besonders verpflichtet. Zeigen sie uns doch den alten Herrn noch einmal in
erfreulichem Lichte: seit dem Eintritts des Regenten in Preußen, dessen
Charakter doch wohl vorher Stockmar schon bekannt geworden sein dürfte,
hebt sich sein Sinn und seine Hoffnung für Preußen zu alter Sicherheit wieder
empor. Ja, der Alte selbst war mehr als ein „Biedermann", er war wirklich
ein „Staatsmann!" —
N.
Jer Mstor a. I. Kröte und sein Kalender-
Der Pastor a. D. Ludwig Grote hat einen „Althannover'schen Volks-
Kalender für das Jahr Christi 1873" herausgegeben. Dieser Kalender ist
Gegenstand der Beschlagnahme und einer Untersuchung geworden, welche in
erster und zweiter Instanz zum Nachtheile des Herrn Verfassers entschieden
worden ist. Wie sich der Inhalt des Kalenders zum Strafgesetzbuch
verhält, darüber verbietet uns die Litispendenz jede Aeußerung. Auch ist
diese Frage für uns von völlig untergeordnetem Werthe. Weit wichtiger
sind die politischen Aufschlüsse, welche der Kalender-Proceß gewährt hat.
Um dieselben ihrem vollen Werthe und ihrer ganzen Tragweite nach
würdigen zu können, müssen einige Bemerkungen über Beschaffenheit und
Inhalt des welfischen Kalenders vorausgeschickt werden nach Maßgabe
dessen, was der Proceß an die Oeffentlichkeit gebracht hat. — Der Kalender
ist gelb und weiß, und die Korrespondenz des Verfassers mit dem Prinzen
Ernst August in Hietzing oder in Penzing, läßt keinen Zweifel darüber,
was dies bedeuten soll. Das hervorragendste unter den Bildern des Titel¬
blatts ist das hannover'sche Pferd; die zweite Rolle daneben spielen das Kreuz
und andere fromme Embleme und Bilder. Eingeleitet wird der Kalender mit
dem bekannten Gedicht von Ernst Moritz Arndt „Mit Gott", welches, ge¬
dichtet 1813, Deutschland zum Kampfe wider die französische Fremdherrschaft
aufruft und ihm in dem schweren Kampfe den Beistand Gottes verheißt.
Dies hochpatriotische, ächt deutsche Gedicht ist so gewendet und gedreht, als
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