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Die Grenzboten. Jg. 32, 1873, I. Semester. I. Band.

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faßt. -- Das 12. Kapitel schildert zunächst das Vorrücken des 8. Corps nach
Bapaume, die Cernirung und das Bombardement von Verrönne, die Gefechte
bei Langpre, Bufigny u. s. w. und den Ueberfall von Souchez. Dann kehrt
die Darstellung an die untere Seine zurück, berichtet von dem Vorrücken des
Feindes gegen Rouen, von dem Gefecht an der Seine und der Erstürmung
des Schlosses Robert le Diable. -- Von nun an drängten sich die Ereignisse.
Das Schlußkapitel berichtet über die Kapitulationen von Meziöres am 1. und
von Roeroi am 6. Januar und über das Ausscheiden der 14. Division aus
dem Armeeverbande. Es erzählt dann von den Niederlagen des französischen
Truppencorps unter General Roye auf dem linken Seineufer am 4. Januar,
von dem Vorrücken der französischen Nordarmee zum Entsatz von Peronne,
von dem Gefecht bei Sapignies am 2. und der Schlacht von Bapaume am
3. Januar und endlich von den Operationen der Cavallerie-Division Lippe
gegen Verviers. Am 9. Januar capitulirte Peronne und mit diesem Ereigniß
war das seit der Schlacht an der Hallue vom General Manteuffel ins Auge
gefaßte Ziel, der gesicherte Besitz der Somme-Linie von La Före bis Amiens
erreicht. -- An demselben Tage aber wurde General Manteuffel aus seinem
bisherigen Wirkungskreise abberufen, um den Oberbefehl über die neugebildete
Südarmee zu übernehmen. Seinem Nachfolger, General von (Soeben,
blieb es vorbehalten, die erfolgreiche Thätigkeit seiner Vorgänger durch den
glänzenden Sieg von Se. Quentin zu krönen.

Das Werk des Grafen von Wartensleben ist als ein in seiner Art
klassisches zu bezeichnen. Die höchste Übersichtlichkeit, Klarheit und Kürze,
eine durch und durch soldatische Haltung, vorzügliche Sprache und endlich eine
gewisse schöne Wärme, welche wie von innen her das ganze Werk durchglüht,
machen seine Lecture in hohem Grade angenehm, wozu endlich das Inne¬
halten edelster Rücksicht auch gegen den Feind nicht wenig beiträgt. -- Im
Anhange gibt der Verfasser 1. eine Uebersicht der Verpflegungsdispositionen
beim Obercommando der I. Armee; 2. eine übersichtliche Darstellung der
Munitionsergänzung -- Aufsätze, die in hohem Grade belehrend sind und
auf welche wir ganz besonders aufmerksam machen. Ferner findet man die
Ordres de bataille der I. Armee vom 7. Novbr. und vom 9. Decbr. und
eine Ordre de bataille der ^rmvs du Mrcl nach der (x-^ello as paaw'in
vom 30. Decbr. 1870. -- An kartographischen Anlagen sind beigefügt: eine
Uebersichtskarte i. M. 1:800.000, welche das Kriegstheater zwischen Caen,
Falaise, Paris, Nancy, Lüttich, Lille und Montreuil darstellt, und eine
Operationskarte des Geländes um Amiens, Peronne und Se. Quentin
in 1:320,000.

Von demselben ausgezeichneten Verfasser, welcher als Chef der kriegs¬
geschichtlichen Abtheilung bereits für das 2. Heft des Generalstabswerkes auch


Grenzboten I. 187?. 18

faßt. — Das 12. Kapitel schildert zunächst das Vorrücken des 8. Corps nach
Bapaume, die Cernirung und das Bombardement von Verrönne, die Gefechte
bei Langpre, Bufigny u. s. w. und den Ueberfall von Souchez. Dann kehrt
die Darstellung an die untere Seine zurück, berichtet von dem Vorrücken des
Feindes gegen Rouen, von dem Gefecht an der Seine und der Erstürmung
des Schlosses Robert le Diable. — Von nun an drängten sich die Ereignisse.
Das Schlußkapitel berichtet über die Kapitulationen von Meziöres am 1. und
von Roeroi am 6. Januar und über das Ausscheiden der 14. Division aus
dem Armeeverbande. Es erzählt dann von den Niederlagen des französischen
Truppencorps unter General Roye auf dem linken Seineufer am 4. Januar,
von dem Vorrücken der französischen Nordarmee zum Entsatz von Peronne,
von dem Gefecht bei Sapignies am 2. und der Schlacht von Bapaume am
3. Januar und endlich von den Operationen der Cavallerie-Division Lippe
gegen Verviers. Am 9. Januar capitulirte Peronne und mit diesem Ereigniß
war das seit der Schlacht an der Hallue vom General Manteuffel ins Auge
gefaßte Ziel, der gesicherte Besitz der Somme-Linie von La Före bis Amiens
erreicht. — An demselben Tage aber wurde General Manteuffel aus seinem
bisherigen Wirkungskreise abberufen, um den Oberbefehl über die neugebildete
Südarmee zu übernehmen. Seinem Nachfolger, General von (Soeben,
blieb es vorbehalten, die erfolgreiche Thätigkeit seiner Vorgänger durch den
glänzenden Sieg von Se. Quentin zu krönen.

Das Werk des Grafen von Wartensleben ist als ein in seiner Art
klassisches zu bezeichnen. Die höchste Übersichtlichkeit, Klarheit und Kürze,
eine durch und durch soldatische Haltung, vorzügliche Sprache und endlich eine
gewisse schöne Wärme, welche wie von innen her das ganze Werk durchglüht,
machen seine Lecture in hohem Grade angenehm, wozu endlich das Inne¬
halten edelster Rücksicht auch gegen den Feind nicht wenig beiträgt. — Im
Anhange gibt der Verfasser 1. eine Uebersicht der Verpflegungsdispositionen
beim Obercommando der I. Armee; 2. eine übersichtliche Darstellung der
Munitionsergänzung — Aufsätze, die in hohem Grade belehrend sind und
auf welche wir ganz besonders aufmerksam machen. Ferner findet man die
Ordres de bataille der I. Armee vom 7. Novbr. und vom 9. Decbr. und
eine Ordre de bataille der ^rmvs du Mrcl nach der (x-^ello as paaw'in
vom 30. Decbr. 1870. — An kartographischen Anlagen sind beigefügt: eine
Uebersichtskarte i. M. 1:800.000, welche das Kriegstheater zwischen Caen,
Falaise, Paris, Nancy, Lüttich, Lille und Montreuil darstellt, und eine
Operationskarte des Geländes um Amiens, Peronne und Se. Quentin
in 1:320,000.

Von demselben ausgezeichneten Verfasser, welcher als Chef der kriegs¬
geschichtlichen Abtheilung bereits für das 2. Heft des Generalstabswerkes auch


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 32, 1873, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341817_128991/145>, abgerufen am 25.08.2024.