Die Grenzboten. Jg. 31, 1872, II. Semester. II. Band.Mittler Sohn, 1872. Der Verfasser hat jedenfalls aus den vorzüglich¬ in. Von Berthold Auerbach's, Zur guten Stunde, Stuttgart Verantwortlicher Redacteur: Dr. Hans Blum. Verlag von K. L. Hcrvig. -- Druck von Hütyel <b Legler in Leipzig. Mittler Sohn, 1872. Der Verfasser hat jedenfalls aus den vorzüglich¬ in. Von Berthold Auerbach's, Zur guten Stunde, Stuttgart Verantwortlicher Redacteur: Dr. Hans Blum. Verlag von K. L. Hcrvig. — Druck von Hütyel <b Legler in Leipzig. <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0088" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/128542"/> <p xml:id="ID_216" prev="#ID_215"> Mittler Sohn, 1872. Der Verfasser hat jedenfalls aus den vorzüglich¬<lb/> sten deutschen Quellen geschöpft, und nicht minder allen Schriften des Feindes,<lb/> welche über dieselben Vorgänge berichten, seine Beachtung geschenkt — frei¬<lb/> lich tritt die Oberflächlichkeit und Unwahrheit französischer „Kriegsgeschichte"<lb/> niemals deutlicher zu Tage, als im Vergleich mit dem Inhalt deutscher<lb/> Kriegsacten. Der Verfasser hat ferner — und gewiß mit Recht, wenn er<lb/> die Menge seines Lesepublicums ins Auge faßte — eine nichttechnische Dar¬<lb/> stellung seines Stoffes gegeben, und daher von einer Specification der Be¬<lb/> wegungen der einzelnen Truppenabtheilungen u, s. w. abgesehen. Dadurch<lb/> ist die Darstellung der Ereignisse eine ^ununterbrochene, das Werk auch für<lb/> weiteste Kreise zu einer ebenso fesselnden als erhebenden Lectüre geworden,<lb/> deren Reiz nur erhöht wird dadurch, daß der Verfasser überall als Augen¬<lb/> zeuge die Ereignisse vorführt und seine Schilderungen der Gegend und<lb/> Witterung, der Stimmungen und Kämpfe mit einer Localfarbe belebt, die<lb/> so treu und warm in der That nur von einem Augenzeugen bewahrt<lb/> werden konnte.</p><lb/> <note type="byline"> in.</note><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p xml:id="ID_217"> Von Berthold Auerbach's, Zur guten Stunde, Stuttgart<lb/> 1872, Hoffmann'sche Verlagshandlung, liegen uns die ersten 15 Lie¬<lb/> ferungen vor. Dieses vortreffliche, von Ludwig Richter, Karl Hofes,<lb/> Paul Thumann, I. Schmorr, Moritz von Schwind, Paul Meyer-<lb/> heim, C. Ille, Adolph Menzel, A. von Ramberg u. A. außerordent¬<lb/> lich reich illustrirte Werk enthält die vorzüglichsten kleineren Erzählungen des<lb/> berühmten Verfassers der Dorfgeschichten, die sich namentlich in seinen Dorf¬<lb/> kalendern früher zerstreut fanden, in stattlichster Form gesammelt. Doch ist<lb/> auch manches neue hinzugekommen, was beweist, daß die volksthümliche Phan¬<lb/> tasie und Lebensweisheit des alternden Dichters noch jugendfrisch arbeitet.<lb/> Da vor Weihnachten die letzte, zwanzigste, Lieferung der zweibändigen Samm¬<lb/> lung jedenfalls erschienen ist, so empfehlen wir unsern Lesern schon jetzt dieses<lb/> interessante Buch als ein Festgeschenk von bleibendem Werthe zu verdienter<lb/> Beachtung.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <note type="byline"> Verantwortlicher Redacteur: Dr. Hans Blum.<lb/> Verlag von K. L. Hcrvig. — Druck von Hütyel <b Legler in Leipzig.</note><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0088]
Mittler Sohn, 1872. Der Verfasser hat jedenfalls aus den vorzüglich¬
sten deutschen Quellen geschöpft, und nicht minder allen Schriften des Feindes,
welche über dieselben Vorgänge berichten, seine Beachtung geschenkt — frei¬
lich tritt die Oberflächlichkeit und Unwahrheit französischer „Kriegsgeschichte"
niemals deutlicher zu Tage, als im Vergleich mit dem Inhalt deutscher
Kriegsacten. Der Verfasser hat ferner — und gewiß mit Recht, wenn er
die Menge seines Lesepublicums ins Auge faßte — eine nichttechnische Dar¬
stellung seines Stoffes gegeben, und daher von einer Specification der Be¬
wegungen der einzelnen Truppenabtheilungen u, s. w. abgesehen. Dadurch
ist die Darstellung der Ereignisse eine ^ununterbrochene, das Werk auch für
weiteste Kreise zu einer ebenso fesselnden als erhebenden Lectüre geworden,
deren Reiz nur erhöht wird dadurch, daß der Verfasser überall als Augen¬
zeuge die Ereignisse vorführt und seine Schilderungen der Gegend und
Witterung, der Stimmungen und Kämpfe mit einer Localfarbe belebt, die
so treu und warm in der That nur von einem Augenzeugen bewahrt
werden konnte.
in.
Von Berthold Auerbach's, Zur guten Stunde, Stuttgart
1872, Hoffmann'sche Verlagshandlung, liegen uns die ersten 15 Lie¬
ferungen vor. Dieses vortreffliche, von Ludwig Richter, Karl Hofes,
Paul Thumann, I. Schmorr, Moritz von Schwind, Paul Meyer-
heim, C. Ille, Adolph Menzel, A. von Ramberg u. A. außerordent¬
lich reich illustrirte Werk enthält die vorzüglichsten kleineren Erzählungen des
berühmten Verfassers der Dorfgeschichten, die sich namentlich in seinen Dorf¬
kalendern früher zerstreut fanden, in stattlichster Form gesammelt. Doch ist
auch manches neue hinzugekommen, was beweist, daß die volksthümliche Phan¬
tasie und Lebensweisheit des alternden Dichters noch jugendfrisch arbeitet.
Da vor Weihnachten die letzte, zwanzigste, Lieferung der zweibändigen Samm¬
lung jedenfalls erschienen ist, so empfehlen wir unsern Lesern schon jetzt dieses
interessante Buch als ein Festgeschenk von bleibendem Werthe zu verdienter
Beachtung.
Verantwortlicher Redacteur: Dr. Hans Blum.
Verlag von K. L. Hcrvig. — Druck von Hütyel <b Legler in Leipzig.
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