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Die Grenzboten. Jg. 31, 1872, I. Semester. II. Band.

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theilungen, mit 60 Illustrationen und Specialkarten, Bielefeld und Leipzig,
Velhagen und Klasing 1872. -- Der Originaltitel ist noch umfänglicher, zum
Beweise dessen, daß jeder Verleger, der heute noch mit einem neuen Kriegs¬
werk vor das deutsche Publikum tritt, sich veranlaßt fühlt, auf dem Titelblatt
schon in kurzen Umrissen die Reichhaltigkeit und Eigenart seiner Bestrebungen
auszudrücken. Danach kann jeder Leser ungefähr schon beurtheilen, ob er in
dem Buche das findet, was er sucht, vorausgesetzt, daß die Titel ehrlich sind,
was hier natürlich der Fall ist. In einer doppelten Richtung halten wir,
bis zum Erscheinen des großen Generalstabswerkes und bis zu den späteren
Generationen vorbehaltenen Einblicken in die geheimen Archive unserer Staats¬
regierungen, die der Gegenwart mögliche schriftstellerische Ausbeute des großen
Krieges für erschöpft. Einmal in Hinsicht der sogenannten reinen Quellen¬
werke, die, nach irgend einer Kategorie geordnet, die bisher bekannten Acten¬
stücke veröffentlichen. Und sodann in Betreff der rein strategischen Werke, die
sich auf die "besten Quellen" d. h. die Generalstabsacten stützen. In letzterer
Hinficht sind natürlich alle früheren Arbeiten durch das Werk des Major
Blume überflügelt. Aber so sehr wir den zwischen beiden Kategorien liegen¬
den Bearbeitungen des Krieges, besonders wenn sie von Laien ausgehen, und
dann in der Regel Quellen, Strategie und noch Einiges Andere zusammen-
hciusen, von vorne herein mit Mißtrauen begegnen : so lebhaft heißen wir jedes
neue Werk über den Krieg willkommen, bei welchem Verfasser und Bildner
ihre selbstgeschauten und selbstempfundenen Kriegsfahrten zu lebendigen indi¬
viduellen Schilderungen verbinden. Und in dieser Beziehung bietet das vor¬
liegende Werk durchaus eigene selbständige Leistungen, deren innere Wahrheit
und Treue aus jeder Zeile und Linie zu dem Herzen der Leser und Beschauer
sprechen. Wir werden in dieser ersten Abtheilung nur bis in die Bivouacs
nach der Schlacht von Wörth geführt. Hoffentlich führen uns die Feldherren
des "Daheim" bald weiter zum Siege.




Mit dieser Ur. beginnt diese Zeitschrift ein nettes Quartal, welches
durch alle Buchhandlungen und Postämter des In- und Aus¬
landes zu beziehen ist.
Leipzig, im März 1872.Die Verlagshandlung.




Verantwortlicher Redacteur! !)>'. Haus Blum.
Perlas, von F. L. Heri'ig. -- Druck von Hüthcl " Lcftler in Leipzig.

theilungen, mit 60 Illustrationen und Specialkarten, Bielefeld und Leipzig,
Velhagen und Klasing 1872. — Der Originaltitel ist noch umfänglicher, zum
Beweise dessen, daß jeder Verleger, der heute noch mit einem neuen Kriegs¬
werk vor das deutsche Publikum tritt, sich veranlaßt fühlt, auf dem Titelblatt
schon in kurzen Umrissen die Reichhaltigkeit und Eigenart seiner Bestrebungen
auszudrücken. Danach kann jeder Leser ungefähr schon beurtheilen, ob er in
dem Buche das findet, was er sucht, vorausgesetzt, daß die Titel ehrlich sind,
was hier natürlich der Fall ist. In einer doppelten Richtung halten wir,
bis zum Erscheinen des großen Generalstabswerkes und bis zu den späteren
Generationen vorbehaltenen Einblicken in die geheimen Archive unserer Staats¬
regierungen, die der Gegenwart mögliche schriftstellerische Ausbeute des großen
Krieges für erschöpft. Einmal in Hinsicht der sogenannten reinen Quellen¬
werke, die, nach irgend einer Kategorie geordnet, die bisher bekannten Acten¬
stücke veröffentlichen. Und sodann in Betreff der rein strategischen Werke, die
sich auf die „besten Quellen" d. h. die Generalstabsacten stützen. In letzterer
Hinficht sind natürlich alle früheren Arbeiten durch das Werk des Major
Blume überflügelt. Aber so sehr wir den zwischen beiden Kategorien liegen¬
den Bearbeitungen des Krieges, besonders wenn sie von Laien ausgehen, und
dann in der Regel Quellen, Strategie und noch Einiges Andere zusammen-
hciusen, von vorne herein mit Mißtrauen begegnen : so lebhaft heißen wir jedes
neue Werk über den Krieg willkommen, bei welchem Verfasser und Bildner
ihre selbstgeschauten und selbstempfundenen Kriegsfahrten zu lebendigen indi¬
viduellen Schilderungen verbinden. Und in dieser Beziehung bietet das vor¬
liegende Werk durchaus eigene selbständige Leistungen, deren innere Wahrheit
und Treue aus jeder Zeile und Linie zu dem Herzen der Leser und Beschauer
sprechen. Wir werden in dieser ersten Abtheilung nur bis in die Bivouacs
nach der Schlacht von Wörth geführt. Hoffentlich führen uns die Feldherren
des „Daheim" bald weiter zum Siege.




Mit dieser Ur. beginnt diese Zeitschrift ein nettes Quartal, welches
durch alle Buchhandlungen und Postämter des In- und Aus¬
landes zu beziehen ist.
Leipzig, im März 1872.Die Verlagshandlung.




Verantwortlicher Redacteur! !)>'. Haus Blum.
Perlas, von F. L. Heri'ig. — Druck von Hüthcl » Lcftler in Leipzig.
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 31, 1872, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341815_127395/48>, abgerufen am 22.12.2024.