Die Grenzboten. Jg. 30, 1871, II. Semester. II. Band.Stellen wir also die obigen Ergebnisse noch einmal übersichtlich zusam¬ Preußen: Sachsen: Gymnasien 208 12 Realschulen I. O. 76 9 Realschulen II. O. 13 1 Progymnasien 40 va<At Höhere Bürgerschulen 70 vu,vu,t Demnach höhere Schulen überhaupt 407 22 Nimmt man nach der letzten Volkszählung von 1867 die Einwohner¬ , ", < in Sachsen auf 201,800 Einw. 1 Gymnasium . " ' ..^"^^ l in Preußen schon auf 11S,600 " 1 höhere Schule / w Sachsen auf 110,000 Einw. ^ in Preußen schon auf 59,000 " Die Anzahl der Schüler, welche höhere Schulen besuchen, beläuft sich in Sachsen auf 0. S900 in Preußen " c 104,000. Wäre in Sachsen der Zudrang zu den höheren Schulen verhältnißmäßig so Wenn übrigens das sächsische Cultusministerium in jenem oben erwähn¬ ") Da das preußische Berechtigungswesen nicht allgemein bekannt ist, so geben wir im
Folgenden eine übersichtliche Zusammenstellung der einzelnen Berechtigungen. Dieselben gel¬ ten für die gleichnamigen Klassen der Gymnasien und der Realschulen I. O. 1) Nbsolvirte III: Aufnahme in die obere Abtheilung der k. Gnrtncrlehranstalt zu Potsdam. 2) Reife für II: ->) Aufnahme als Postervcditionsgchülfcz d) technische Lchrerstcllcn (Zeichenlehrer, Musiklehrer). -!) sechsmonatlicher Besuch der II- Apothckcrlchrling; b) Einjähriger Mili¬ tärdienst. Stellen wir also die obigen Ergebnisse noch einmal übersichtlich zusam¬ Preußen: Sachsen: Gymnasien 208 12 Realschulen I. O. 76 9 Realschulen II. O. 13 1 Progymnasien 40 va<At Höhere Bürgerschulen 70 vu,vu,t Demnach höhere Schulen überhaupt 407 22 Nimmt man nach der letzten Volkszählung von 1867 die Einwohner¬ , „, < in Sachsen auf 201,800 Einw. 1 Gymnasium . " ' ..^„^^ l in Preußen schon auf 11S,600 „ 1 höhere Schule / w Sachsen auf 110,000 Einw. ^ in Preußen schon auf 59,000 „ Die Anzahl der Schüler, welche höhere Schulen besuchen, beläuft sich in Sachsen auf 0. S900 in Preußen „ c 104,000. Wäre in Sachsen der Zudrang zu den höheren Schulen verhältnißmäßig so Wenn übrigens das sächsische Cultusministerium in jenem oben erwähn¬ ") Da das preußische Berechtigungswesen nicht allgemein bekannt ist, so geben wir im
Folgenden eine übersichtliche Zusammenstellung der einzelnen Berechtigungen. Dieselben gel¬ ten für die gleichnamigen Klassen der Gymnasien und der Realschulen I. O. 1) Nbsolvirte III: Aufnahme in die obere Abtheilung der k. Gnrtncrlehranstalt zu Potsdam. 2) Reife für II: ->) Aufnahme als Postervcditionsgchülfcz d) technische Lchrerstcllcn (Zeichenlehrer, Musiklehrer). -!) sechsmonatlicher Besuch der II- Apothckcrlchrling; b) Einjähriger Mili¬ tärdienst. <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0092" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/192392"/> <p xml:id="ID_330"> Stellen wir also die obigen Ergebnisse noch einmal übersichtlich zusam¬<lb/> men, so finden wir in</p><lb/> <list> <item> Preußen: Sachsen:</item> <item> Gymnasien 208 12</item> <item> Realschulen I. O. 76 9</item> <item> Realschulen II. O. 13 1</item> <item> Progymnasien 40 va<At</item> <item> Höhere Bürgerschulen 70 vu,vu,t</item> <item> Demnach höhere Schulen überhaupt 407 22</item> </list><lb/> <p xml:id="ID_331"> Nimmt man nach der letzten Volkszählung von 1867 die Einwohner¬<lb/> zahl Preußens zu 24,043,296 und die Sachsens zu 2,423,401 an. so kommt</p><lb/> <list> <item> , „, < in Sachsen auf 201,800 Einw.<lb/> 1 Gymnasium . " ' ..^„^^ l in Preußen schon auf 11S,600 „</item> <item> 1 höhere Schule / w Sachsen auf 110,000 Einw.<lb/> ^ in Preußen schon auf 59,000 „</item> </list><lb/> <p xml:id="ID_332"> Die Anzahl der Schüler, welche höhere Schulen besuchen, beläuft sich</p><lb/> <list> <item> in Sachsen auf 0. S900</item> <item> in Preußen „ c 104,000.</item> </list><lb/> <p xml:id="ID_333"> Wäre in Sachsen der Zudrang zu den höheren Schulen verhältnißmäßig so<lb/> groß wie in Preußen, so müßten nicht S900, sondern 10,400 Schüler vor¬<lb/> handen sein.</p><lb/> <p xml:id="ID_334"> Wenn übrigens das sächsische Cultusministerium in jenem oben erwähn¬<lb/> ten Expose das Uebergewicht Preußens auf dem Gebiete des höheren Schul¬<lb/> wesens fast ausschließlich auf Rechnung der Militärgesetzgebung setzen will,<lb/> so ist dies doch nicht ganz zutreffend. Allerdings ist die Erlangung der Be¬<lb/> rechtigung zum einjährigen Freiwilligendienst ein bedeutender Factor für den<lb/> stärkeren Besuch der höheren Schule, und wir können diese Thatsache nur<lb/> mit Freuden begrüßen, insofern eine große Anzahl junger Leute, die sonst<lb/> nach erfolgter Konfirmation schon aus den unteren Klassen abgehen würden,<lb/> veranlaßt werden, wenigstens bis zur Untersecunda vorzuschreiten und sich<lb/> dadurch etwas mehr als eine elementare Bildung anzueignen. Aber die Frei¬<lb/> willigenberechtigung gibt nicht allein den Ausschlag für Preußen. *)</p><lb/> <note xml:id="FID_10" place="foot" next="#FID_11"> <p xml:id="ID_335"> ") Da das preußische Berechtigungswesen nicht allgemein bekannt ist, so geben wir im<lb/> Folgenden eine übersichtliche Zusammenstellung der einzelnen Berechtigungen. Dieselben gel¬<lb/> ten für die gleichnamigen Klassen der Gymnasien und der Realschulen I. O.</p> <list> <item> 1) Nbsolvirte III: Aufnahme in die obere Abtheilung der k. Gnrtncrlehranstalt zu<lb/> Potsdam.</item> <item> 2) Reife für II: ->) Aufnahme als Postervcditionsgchülfcz d) technische Lchrerstcllcn<lb/> (Zeichenlehrer, Musiklehrer).</item> <item> -!) sechsmonatlicher Besuch der II- Apothckcrlchrling; b) Einjähriger Mili¬<lb/> tärdienst.</item> </list> </note><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0092]
Stellen wir also die obigen Ergebnisse noch einmal übersichtlich zusam¬
men, so finden wir in
Preußen: Sachsen:
Gymnasien 208 12
Realschulen I. O. 76 9
Realschulen II. O. 13 1
Progymnasien 40 va<At
Höhere Bürgerschulen 70 vu,vu,t
Demnach höhere Schulen überhaupt 407 22
Nimmt man nach der letzten Volkszählung von 1867 die Einwohner¬
zahl Preußens zu 24,043,296 und die Sachsens zu 2,423,401 an. so kommt
, „, < in Sachsen auf 201,800 Einw.
1 Gymnasium . " ' ..^„^^ l in Preußen schon auf 11S,600 „
1 höhere Schule / w Sachsen auf 110,000 Einw.
^ in Preußen schon auf 59,000 „
Die Anzahl der Schüler, welche höhere Schulen besuchen, beläuft sich
in Sachsen auf 0. S900
in Preußen „ c 104,000.
Wäre in Sachsen der Zudrang zu den höheren Schulen verhältnißmäßig so
groß wie in Preußen, so müßten nicht S900, sondern 10,400 Schüler vor¬
handen sein.
Wenn übrigens das sächsische Cultusministerium in jenem oben erwähn¬
ten Expose das Uebergewicht Preußens auf dem Gebiete des höheren Schul¬
wesens fast ausschließlich auf Rechnung der Militärgesetzgebung setzen will,
so ist dies doch nicht ganz zutreffend. Allerdings ist die Erlangung der Be¬
rechtigung zum einjährigen Freiwilligendienst ein bedeutender Factor für den
stärkeren Besuch der höheren Schule, und wir können diese Thatsache nur
mit Freuden begrüßen, insofern eine große Anzahl junger Leute, die sonst
nach erfolgter Konfirmation schon aus den unteren Klassen abgehen würden,
veranlaßt werden, wenigstens bis zur Untersecunda vorzuschreiten und sich
dadurch etwas mehr als eine elementare Bildung anzueignen. Aber die Frei¬
willigenberechtigung gibt nicht allein den Ausschlag für Preußen. *)
") Da das preußische Berechtigungswesen nicht allgemein bekannt ist, so geben wir im
Folgenden eine übersichtliche Zusammenstellung der einzelnen Berechtigungen. Dieselben gel¬
ten für die gleichnamigen Klassen der Gymnasien und der Realschulen I. O.
1) Nbsolvirte III: Aufnahme in die obere Abtheilung der k. Gnrtncrlehranstalt zu
Potsdam.
2) Reife für II: ->) Aufnahme als Postervcditionsgchülfcz d) technische Lchrerstcllcn
(Zeichenlehrer, Musiklehrer).
-!) sechsmonatlicher Besuch der II- Apothckcrlchrling; b) Einjähriger Mili¬
tärdienst.
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |