Die Grenzboten. Jg. 30, 1871, II. Semester. II. Band.Leipz. 1863-65. Eine interessante Melodiensammlung verdanken wir dem Viele Nummern der vorstehend aufgezählten Sammlungen enthalten Kunstgeübten Dilettanten dürsten sich aber als wahrhafte Bereicherungen Leipz. 1863-65. Eine interessante Melodiensammlung verdanken wir dem Viele Nummern der vorstehend aufgezählten Sammlungen enthalten Kunstgeübten Dilettanten dürsten sich aber als wahrhafte Bereicherungen <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0274" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/192575"/> <p xml:id="ID_1054" prev="#ID_1053"> Leipz. 1863-65. Eine interessante Melodiensammlung verdanken wir dem<lb/> fleißigen C. F. Becker: Lieder und Weisen vergangener Jahrh. Leipz. 1853.<lb/> Damit ist aber auch, will man die Publicationen auf dem Gebiete des geist¬<lb/> lichen und des Volksliedes hier unberührt lassen, fast alles genannt, und es<lb/> erübrigt nur noch weniges nachzutragen: zwei Liebeslieder von A. Scarlatti.<lb/> Leipz. b. B. Senff und ein deutscher Liederkranz aus der ersten Hälfte des<lb/> 17. Jahrhunderts 1627—50. (Lieder von Albert, Voigtländer und Mauerach),<lb/> Leipz. b. Breitkopf und Härtel. Beide Hefte hat der verdienstvolle K. Bauet<lb/> in Dresden zum Drucke befördert. In der letztgenannten Verlagshandlung<lb/> sind ferner drei Duette von Lully, Händel und Haydn für zwei Sopranstim¬<lb/> men und in kleiner Zahl Lieder von Reinhardt und Haydn erschienen. Um¬<lb/> fangreichere Auswahl, besonders älterer Gesangsmusik, findet man in Nusiea<lb/> saeiÄ, Bd. IV. Sammlung klassischer Gesänge für eine Altstimme (Berlin b.<lb/> Bote und Bock); in V-Mtiea sacra, Bd. I. Sammlung geistlicher Gesänge für<lb/> Sopran, Bd. II. für Baß (Berlin b. Trautwein); im Orion (Leipz. b. Leu-<lb/> ckart); der Anthologie historischer Tonwerke von L. A. Zellncr (Wien b. Spina);<lb/> in der Sion, 3 Bde. für Alt (Berlin b. Schlesinger) u. s. w.</p><lb/> <p xml:id="ID_1055"> Viele Nummern der vorstehend aufgezählten Sammlungen enthalten<lb/> Gesangstücke, die über die Liedform weit hinausgehen; große und nicht selten<lb/> sehr schwierige Arien. Aber diese Tonsätze sind nicht allein fast ohne Aus¬<lb/> nahme von großem musikalischen Werthe und hohem künstlerischen Interesse,<lb/> sie sind zugleich vorzügliche Uebungsstücke für alle diejenigen, welche eine mehr<lb/> als gewöhnliche Gesangsbildung erstreben; und gerade in unserer Zeit scheint<lb/> die Aufmerksamkeit des größeren musikalischen Publicums einem gründlicheren<lb/> Gesangstudium sich mehr und mehr wieder zuzuwenden, wenigstens ist ein<lb/> rühmliches Streben bemerkbar, für die Ausbildung der Stimme, eine der edel¬<lb/> sten Gottesgaben, etwas zu thun. Das erklärt auch das Erscheinen von Wer¬<lb/> ken wie: V! vuetti latini, sopiÄ ?üLLioinz <1i (?vsu LKristo as, Me.<lb/> ?ol-xora, herausgeg. von G. Nava (L. Br. und H.), welche sich nach jeder<lb/> Richtung würdig andern ältern Gesangswerken z. B. den XII vuetti da Liimvi^<lb/> Zg, I> DulÄiitL (ebenfalls b. Breitkopf und Härtel) anschließen.</p><lb/> <p xml:id="ID_1056" next="#ID_1057"> Kunstgeübten Dilettanten dürsten sich aber als wahrhafte Bereicherungen<lb/> häuslicher Musikgenüsse ganz besonders einige Sammlungen von Arien und<lb/> Duetten von Händel empfehlen, die kürzlich, von R. Franz edirt, bei<lb/> Fr. Kistner in Leipzig erschienen sind (12 Sopran-, 12 Altarien und 12 Duette).<lb/> Diese Sammlungen zählen unstreitig zu den werthvollsten und willkommen¬<lb/> sten Publicationen der neuesten Zeit. Es wird hier aus einem Börne, der<lb/> über ein Jahrhundert verschlossen war, geschöpft, und wahrlich, wie ein Wun¬<lb/> derquell drängt sich diese Gesangsgabe jugendfrisch aus Tageslicht. Indem<lb/> wir sie freudigst begrüßen, soll nicht behauptet werden, daß diese Sologesänge</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0274]
Leipz. 1863-65. Eine interessante Melodiensammlung verdanken wir dem
fleißigen C. F. Becker: Lieder und Weisen vergangener Jahrh. Leipz. 1853.
Damit ist aber auch, will man die Publicationen auf dem Gebiete des geist¬
lichen und des Volksliedes hier unberührt lassen, fast alles genannt, und es
erübrigt nur noch weniges nachzutragen: zwei Liebeslieder von A. Scarlatti.
Leipz. b. B. Senff und ein deutscher Liederkranz aus der ersten Hälfte des
17. Jahrhunderts 1627—50. (Lieder von Albert, Voigtländer und Mauerach),
Leipz. b. Breitkopf und Härtel. Beide Hefte hat der verdienstvolle K. Bauet
in Dresden zum Drucke befördert. In der letztgenannten Verlagshandlung
sind ferner drei Duette von Lully, Händel und Haydn für zwei Sopranstim¬
men und in kleiner Zahl Lieder von Reinhardt und Haydn erschienen. Um¬
fangreichere Auswahl, besonders älterer Gesangsmusik, findet man in Nusiea
saeiÄ, Bd. IV. Sammlung klassischer Gesänge für eine Altstimme (Berlin b.
Bote und Bock); in V-Mtiea sacra, Bd. I. Sammlung geistlicher Gesänge für
Sopran, Bd. II. für Baß (Berlin b. Trautwein); im Orion (Leipz. b. Leu-
ckart); der Anthologie historischer Tonwerke von L. A. Zellncr (Wien b. Spina);
in der Sion, 3 Bde. für Alt (Berlin b. Schlesinger) u. s. w.
Viele Nummern der vorstehend aufgezählten Sammlungen enthalten
Gesangstücke, die über die Liedform weit hinausgehen; große und nicht selten
sehr schwierige Arien. Aber diese Tonsätze sind nicht allein fast ohne Aus¬
nahme von großem musikalischen Werthe und hohem künstlerischen Interesse,
sie sind zugleich vorzügliche Uebungsstücke für alle diejenigen, welche eine mehr
als gewöhnliche Gesangsbildung erstreben; und gerade in unserer Zeit scheint
die Aufmerksamkeit des größeren musikalischen Publicums einem gründlicheren
Gesangstudium sich mehr und mehr wieder zuzuwenden, wenigstens ist ein
rühmliches Streben bemerkbar, für die Ausbildung der Stimme, eine der edel¬
sten Gottesgaben, etwas zu thun. Das erklärt auch das Erscheinen von Wer¬
ken wie: V! vuetti latini, sopiÄ ?üLLioinz <1i (?vsu LKristo as, Me.
?ol-xora, herausgeg. von G. Nava (L. Br. und H.), welche sich nach jeder
Richtung würdig andern ältern Gesangswerken z. B. den XII vuetti da Liimvi^
Zg, I> DulÄiitL (ebenfalls b. Breitkopf und Härtel) anschließen.
Kunstgeübten Dilettanten dürsten sich aber als wahrhafte Bereicherungen
häuslicher Musikgenüsse ganz besonders einige Sammlungen von Arien und
Duetten von Händel empfehlen, die kürzlich, von R. Franz edirt, bei
Fr. Kistner in Leipzig erschienen sind (12 Sopran-, 12 Altarien und 12 Duette).
Diese Sammlungen zählen unstreitig zu den werthvollsten und willkommen¬
sten Publicationen der neuesten Zeit. Es wird hier aus einem Börne, der
über ein Jahrhundert verschlossen war, geschöpft, und wahrlich, wie ein Wun¬
derquell drängt sich diese Gesangsgabe jugendfrisch aus Tageslicht. Indem
wir sie freudigst begrüßen, soll nicht behauptet werden, daß diese Sologesänge
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