Die Grenzboten. Jg. 30, 1871, II. Semester. I. Band.Wieder vergehen vier Monate. Herr Gambetta erscheint wieder auf der "Wißt ihr, was man während des Krieges in der Fremde draußen sagte: Bordeaux klatschte Beifall, Frankreich pfiff ihn nicht aus. Hei alli! Lin Bericht des Henerals von Kirchbach. Ueber die Anschuldigungen, welche in dem Artikel der ü-cone ä<zö äeux Die Berichte beider Divisionen weisen übereinstimmend nach, daß jene Alle Gegenstände, welche für den Soldaten, zumal in den ungünstigen Den leeren Häusern, in welche Soldaten untergebracht werden mußten, Wieder vergehen vier Monate. Herr Gambetta erscheint wieder auf der „Wißt ihr, was man während des Krieges in der Fremde draußen sagte: Bordeaux klatschte Beifall, Frankreich pfiff ihn nicht aus. Hei alli! Lin Bericht des Henerals von Kirchbach. Ueber die Anschuldigungen, welche in dem Artikel der ü-cone ä<zö äeux Die Berichte beider Divisionen weisen übereinstimmend nach, daß jene Alle Gegenstände, welche für den Soldaten, zumal in den ungünstigen Den leeren Häusern, in welche Soldaten untergebracht werden mußten, <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0443" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/126719"/> <p xml:id="ID_1350"> Wieder vergehen vier Monate. Herr Gambetta erscheint wieder auf der<lb/> Bühne. Er sagt in der Rede von Bordeaux zu seinen Landsleuten, indem<lb/> er sie ermahnt, sich von „dem Uebel der Eitelkeit" zu heilen:</p><lb/> <p xml:id="ID_1351"> „Wißt ihr, was man während des Krieges in der Fremde draußen sagte:<lb/> Es giebt keine Bücher mehr! Und in der That, ganz und gar von<lb/> seiner Vertheidigung in Anspruch genommen, producirte Frankreich nichts<lb/> mehr für das geistige Bedürfniß der Völker."</p><lb/> <p xml:id="ID_1352"> Bordeaux klatschte Beifall, Frankreich pfiff ihn nicht aus. Hei alli!<lb/> yuoä nullis... meäieabilis nerbis".</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Lin Bericht des Henerals von Kirchbach.</head><lb/> <p xml:id="ID_1353"> Ueber die Anschuldigungen, welche in dem Artikel der ü-cone ä<zö äeux<lb/> monäes vom I.April 1871 „Versailles penclant 1s siege^ gegen die Truppen<lb/> und namentlich gegen Offiziere des S. Armeecorps gerichtet worden, sind von<lb/> der 9. und 10. Division, deren Truppen allein in Ville d'Avray resp. Roequen-<lb/> court während der Cernirung von Paris cantonnirt haben, Berichte erfordert<lb/> worden.</p><lb/> <p xml:id="ID_1354"> Die Berichte beider Divisionen weisen übereinstimmend nach, daß jene<lb/> Anklagen auf Unwahrheit beruhen.</p><lb/> <p xml:id="ID_1355"> Alle Gegenstände, welche für den Soldaten, zumal in den ungünstigen<lb/> Jahreszeiten des Herbstes und des Winters, während des die Kräfte auf's<lb/> Höchste in Anspruch nehmenden Vorposten- und Arbeitsdienstes, zur guten<lb/> Ernährung und Pflege erforderlich waren, oder Gegenstände, welche zu son¬<lb/> stigen militairischen Zwecken dienen sollten, sind stets auf ordnungsmäßigen<lb/> Wege requirirt event, unter Zuziehung der Maires oder der Adjuncten aufge¬<lb/> sucht worden.</p><lb/> <p xml:id="ID_1356" next="#ID_1357"> Den leeren Häusern, in welche Soldaten untergebracht werden mußten,<lb/> sind die nothwendigen Einrichtungen gegeben worden durch Herbeischaffung<lb/> von Möbeln aus andern Häusern, die von ihren Bewohnern verlassen wor»<lb/> den waren. Noch bei der Anwesenheit der Truppen des 3. Armeecorps in<lb/> Ville d'Avray haben durch den dort commandirenden Offizier Untersuchungen<lb/> betreffs mehrerer in den Häusern vorgekommener Verwüstungen und Brand¬<lb/> stiftungen stattgefunden. Dieselben haben unzweifelhaft festgestellt, daß bei<lb/> jenen Verwüstungen Einwohner der ärmeren Klassen betheiligt gewesen, welche<lb/> sich auch an dem aussichtslosen Eigenthum ihrer wohlhabenderen geflüchteten</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0443]
Wieder vergehen vier Monate. Herr Gambetta erscheint wieder auf der
Bühne. Er sagt in der Rede von Bordeaux zu seinen Landsleuten, indem
er sie ermahnt, sich von „dem Uebel der Eitelkeit" zu heilen:
„Wißt ihr, was man während des Krieges in der Fremde draußen sagte:
Es giebt keine Bücher mehr! Und in der That, ganz und gar von
seiner Vertheidigung in Anspruch genommen, producirte Frankreich nichts
mehr für das geistige Bedürfniß der Völker."
Bordeaux klatschte Beifall, Frankreich pfiff ihn nicht aus. Hei alli!
yuoä nullis... meäieabilis nerbis".
Lin Bericht des Henerals von Kirchbach.
Ueber die Anschuldigungen, welche in dem Artikel der ü-cone ä<zö äeux
monäes vom I.April 1871 „Versailles penclant 1s siege^ gegen die Truppen
und namentlich gegen Offiziere des S. Armeecorps gerichtet worden, sind von
der 9. und 10. Division, deren Truppen allein in Ville d'Avray resp. Roequen-
court während der Cernirung von Paris cantonnirt haben, Berichte erfordert
worden.
Die Berichte beider Divisionen weisen übereinstimmend nach, daß jene
Anklagen auf Unwahrheit beruhen.
Alle Gegenstände, welche für den Soldaten, zumal in den ungünstigen
Jahreszeiten des Herbstes und des Winters, während des die Kräfte auf's
Höchste in Anspruch nehmenden Vorposten- und Arbeitsdienstes, zur guten
Ernährung und Pflege erforderlich waren, oder Gegenstände, welche zu son¬
stigen militairischen Zwecken dienen sollten, sind stets auf ordnungsmäßigen
Wege requirirt event, unter Zuziehung der Maires oder der Adjuncten aufge¬
sucht worden.
Den leeren Häusern, in welche Soldaten untergebracht werden mußten,
sind die nothwendigen Einrichtungen gegeben worden durch Herbeischaffung
von Möbeln aus andern Häusern, die von ihren Bewohnern verlassen wor»
den waren. Noch bei der Anwesenheit der Truppen des 3. Armeecorps in
Ville d'Avray haben durch den dort commandirenden Offizier Untersuchungen
betreffs mehrerer in den Häusern vorgekommener Verwüstungen und Brand¬
stiftungen stattgefunden. Dieselben haben unzweifelhaft festgestellt, daß bei
jenen Verwüstungen Einwohner der ärmeren Klassen betheiligt gewesen, welche
sich auch an dem aussichtslosen Eigenthum ihrer wohlhabenderen geflüchteten
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