Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 30, 1871, I. Semester. II. Band.

Bild:
<< vorherige Seite



Hieraus ist zu ersehen: 1) der hohe Ertrag des Weinlandes In Elsaß-Lothrin¬
gen, welcher größtenteils doppelt so groß ist, als der durchschnittliche von
Frankreich. 2) Daß der Ertrag im Bezirk der Murte der größte ist in allen
vier Departements. Er ist sogar der höchste in ganz Frankreich und wird
nur von dem des großstädtischen Departements der Seine, über 37 Hektoliter,
übertroffen, während derjenige des Nieder-Rheins doch immer noch die vierte
Stelle einnimmt. Dagegen erweist sich, 3) daß der Preis des Weins vom
Nieder-Rhein unter den 4 Bezirken der höchste ist und mit dem aus dem
Moselbezirk den Mittelpreis in ganz Frankreich ansehnlich übertrifft. 4) Daß
der Gesammtwerth des Weinbaues in den deutschen Departements (derjenige der
lothringischen zur Hälfte gerechnet), 64 Millionen Francs, schon den 25. Theil
desjenigen von ganz Frankreich umfaßt, obwohl der Gesammtflächenraum der
Provinz Elsaß-Lothringen kaum den 36. Theil von Frankreich und die Wein¬
gärten derselben (die lothringischen wieder zur Hälfte gerechnet) etwa nur den
68. Theil der Weingärten von Frankreich betragen. Auch hier läßt sich also
der große Werth der Provinz in Zahlen ausdrucken.

Wir wenden uns zur Vieh Stall seit, über welche wir in der "Ltatistiyus
aZrieole" eingehende Auskunft aus dem Jahre 1866 finden. Während der
Weinbau in Preußen wegen seiner damals verhältnißmäßigen Geringfügigkeit
zur Vergleichung nicht herangezogen werden konnte, bietet uns der preußische
Viehstand ein willkommenes Mittel zur richtigeren Schätzung des französischen,
so wie des elsaß-lothringischen.








Hieraus ist zu ersehen: 1) der hohe Ertrag des Weinlandes In Elsaß-Lothrin¬
gen, welcher größtenteils doppelt so groß ist, als der durchschnittliche von
Frankreich. 2) Daß der Ertrag im Bezirk der Murte der größte ist in allen
vier Departements. Er ist sogar der höchste in ganz Frankreich und wird
nur von dem des großstädtischen Departements der Seine, über 37 Hektoliter,
übertroffen, während derjenige des Nieder-Rheins doch immer noch die vierte
Stelle einnimmt. Dagegen erweist sich, 3) daß der Preis des Weins vom
Nieder-Rhein unter den 4 Bezirken der höchste ist und mit dem aus dem
Moselbezirk den Mittelpreis in ganz Frankreich ansehnlich übertrifft. 4) Daß
der Gesammtwerth des Weinbaues in den deutschen Departements (derjenige der
lothringischen zur Hälfte gerechnet), 64 Millionen Francs, schon den 25. Theil
desjenigen von ganz Frankreich umfaßt, obwohl der Gesammtflächenraum der
Provinz Elsaß-Lothringen kaum den 36. Theil von Frankreich und die Wein¬
gärten derselben (die lothringischen wieder zur Hälfte gerechnet) etwa nur den
68. Theil der Weingärten von Frankreich betragen. Auch hier läßt sich also
der große Werth der Provinz in Zahlen ausdrucken.

Wir wenden uns zur Vieh Stall seit, über welche wir in der „Ltatistiyus
aZrieole" eingehende Auskunft aus dem Jahre 1866 finden. Während der
Weinbau in Preußen wegen seiner damals verhältnißmäßigen Geringfügigkeit
zur Vergleichung nicht herangezogen werden konnte, bietet uns der preußische
Viehstand ein willkommenes Mittel zur richtigeren Schätzung des französischen,
so wie des elsaß-lothringischen.





<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <pb facs="#f0108" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/125890"/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <table facs="http://media.dwds.de/dta/images/grenzboten_341813_125781/figures/grenzboten_341813_125781_125890_002.jpg">
            <row>
              <cell> Flächenraum,<lb/>
der Wein¬<lb/>
gärten.<lb/>
Heitaren.Mittlerer Er¬<lb/>
trag von der<lb/>
Hektare.Mittel-Preis<lb/>
des Hektoliters.G esammt-<lb/>
ertrag.<lb/>
Kris.Gesammtwerth<lb/>
des Wein¬<lb/>
baues.<lb/>
Frl«.<lb/>
Dey. der Murre .17,348^54,3125.15942,29423,685,915<lb/>
&#x201E; der Mosel . . -5,00241,5632,12207,8896.678,846<lb/>
&#x201E; d. Nieder-Rheins12,80250,7534,66649.00821,497,669<lb/>
&#x201E; d. Ober-Rheins10,84046,5124,73142 05617.501,844<lb/>
Frankreich . . .2,320,80920,9928,5248,630,1301386,756.278</cell>
            </row>
          </table><lb/>
          <p xml:id="ID_329"> Hieraus ist zu ersehen: 1) der hohe Ertrag des Weinlandes In Elsaß-Lothrin¬<lb/>
gen, welcher größtenteils doppelt so groß ist, als der durchschnittliche von<lb/>
Frankreich. 2) Daß der Ertrag im Bezirk der Murte der größte ist in allen<lb/>
vier Departements. Er ist sogar der höchste in ganz Frankreich und wird<lb/>
nur von dem des großstädtischen Departements der Seine, über 37 Hektoliter,<lb/>
übertroffen, während derjenige des Nieder-Rheins doch immer noch die vierte<lb/>
Stelle einnimmt. Dagegen erweist sich, 3) daß der Preis des Weins vom<lb/>
Nieder-Rhein unter den 4 Bezirken der höchste ist und mit dem aus dem<lb/>
Moselbezirk den Mittelpreis in ganz Frankreich ansehnlich übertrifft. 4) Daß<lb/>
der Gesammtwerth des Weinbaues in den deutschen Departements (derjenige der<lb/>
lothringischen zur Hälfte gerechnet), 64 Millionen Francs, schon den 25. Theil<lb/>
desjenigen von ganz Frankreich umfaßt, obwohl der Gesammtflächenraum der<lb/>
Provinz Elsaß-Lothringen kaum den 36. Theil von Frankreich und die Wein¬<lb/>
gärten derselben (die lothringischen wieder zur Hälfte gerechnet) etwa nur den<lb/>
68. Theil der Weingärten von Frankreich betragen. Auch hier läßt sich also<lb/>
der große Werth der Provinz in Zahlen ausdrucken.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_330"> Wir wenden uns zur Vieh Stall seit, über welche wir in der &#x201E;Ltatistiyus<lb/>
aZrieole" eingehende Auskunft aus dem Jahre 1866 finden. Während der<lb/>
Weinbau in Preußen wegen seiner damals verhältnißmäßigen Geringfügigkeit<lb/>
zur Vergleichung nicht herangezogen werden konnte, bietet uns der preußische<lb/>
Viehstand ein willkommenes Mittel zur richtigeren Schätzung des französischen,<lb/>
so wie des elsaß-lothringischen.</p><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <table facs="http://media.dwds.de/dta/images/grenzboten_341813_125781/figures/grenzboten_341813_125781_125890_006.jpg">
            <row>
              <cell> 1866.Zahl der<lb/>
Pferde<lb/>
überhauptdarunter Kühe<lb/>
überhaupt--^<lb/>
Frankreich....<lb/>
Dey. d. Nieder-Rheins<lb/>
- d. Ober-Rheins.<lb/>
- d. Murte  . .<lb/>
- d. Mosel  . .<lb/>
Preußen 1367  . .<lb/>
Preuß. Rheinland 1867<lb/>
Königr. Sachsen 186138,100,000<lb/>
588,970<lb/>
530,285<lb/>
428,387<lb/>
452,157<lb/>
24,000,000<lb/>
3,455,358<lb/>
2,225,2403,313,232<lb/>
50,139<lb/>
25,158<lb/>
78,093<lb/>
67,094<lb/>
2,313,817<lb/>
146,240<lb/>
103,0198,69<lb/>
9,45<lb/>
4,74<lb/>
18,22<lb/>
12,62<lb/>
9,6<lb/>
4<lb/>
4.612,733,188<lb/>
162,707<lb/>
120,239<lb/>
97,261<lb/>
108,631<lb/>
7,996,818<lb/>
991,881<lb/>
6S9.15733,42<lb/>
27,6<lb/>
22,7<lb/>
22,7<lb/>
24,02<lb/>
33,5<lb/>
29<lb/>
29,66,694,502<lb/>
104,784<lb/>
69,204<lb/>
64,227<lb/>
73,59217,57<lb/>
17,79<lb/>
13,05<lb/>
14,9<lb/>
16,28</cell>
            </row>
          </table><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0108] Flächenraum, der Wein¬ gärten. Heitaren.Mittlerer Er¬ trag von der Hektare.Mittel-Preis des Hektoliters.G esammt- ertrag. Kris.Gesammtwerth des Wein¬ baues. Frl«. Dey. der Murre .17,348^54,3125.15942,29423,685,915 „ der Mosel . . -5,00241,5632,12207,8896.678,846 „ d. Nieder-Rheins12,80250,7534,66649.00821,497,669 „ d. Ober-Rheins10,84046,5124,73142 05617.501,844 Frankreich . . .2,320,80920,9928,5248,630,1301386,756.278 Hieraus ist zu ersehen: 1) der hohe Ertrag des Weinlandes In Elsaß-Lothrin¬ gen, welcher größtenteils doppelt so groß ist, als der durchschnittliche von Frankreich. 2) Daß der Ertrag im Bezirk der Murte der größte ist in allen vier Departements. Er ist sogar der höchste in ganz Frankreich und wird nur von dem des großstädtischen Departements der Seine, über 37 Hektoliter, übertroffen, während derjenige des Nieder-Rheins doch immer noch die vierte Stelle einnimmt. Dagegen erweist sich, 3) daß der Preis des Weins vom Nieder-Rhein unter den 4 Bezirken der höchste ist und mit dem aus dem Moselbezirk den Mittelpreis in ganz Frankreich ansehnlich übertrifft. 4) Daß der Gesammtwerth des Weinbaues in den deutschen Departements (derjenige der lothringischen zur Hälfte gerechnet), 64 Millionen Francs, schon den 25. Theil desjenigen von ganz Frankreich umfaßt, obwohl der Gesammtflächenraum der Provinz Elsaß-Lothringen kaum den 36. Theil von Frankreich und die Wein¬ gärten derselben (die lothringischen wieder zur Hälfte gerechnet) etwa nur den 68. Theil der Weingärten von Frankreich betragen. Auch hier läßt sich also der große Werth der Provinz in Zahlen ausdrucken. Wir wenden uns zur Vieh Stall seit, über welche wir in der „Ltatistiyus aZrieole" eingehende Auskunft aus dem Jahre 1866 finden. Während der Weinbau in Preußen wegen seiner damals verhältnißmäßigen Geringfügigkeit zur Vergleichung nicht herangezogen werden konnte, bietet uns der preußische Viehstand ein willkommenes Mittel zur richtigeren Schätzung des französischen, so wie des elsaß-lothringischen. 1866.Zahl der Pferde überhauptdarunter Kühe überhaupt--^ Frankreich.... Dey. d. Nieder-Rheins - d. Ober-Rheins. - d. Murte . . - d. Mosel . . Preußen 1367 . . Preuß. Rheinland 1867 Königr. Sachsen 186138,100,000 588,970 530,285 428,387 452,157 24,000,000 3,455,358 2,225,2403,313,232 50,139 25,158 78,093 67,094 2,313,817 146,240 103,0198,69 9,45 4,74 18,22 12,62 9,6 4 4.612,733,188 162,707 120,239 97,261 108,631 7,996,818 991,881 6S9.15733,42 27,6 22,7 22,7 24,02 33,5 29 29,66,694,502 104,784 69,204 64,227 73,59217,57 17,79 13,05 14,9 16,28

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341813_125781
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341813_125781/108
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 30, 1871, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341813_125781/108>, abgerufen am 29.12.2024.