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Die Grenzboten. Jg. 29, 1870, II. Semester. II. Band.

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vereinen noch nicht gelungen sei. Bis zum März 1867 waren bereits 400,000
Thlr. in Händen des Central-Comite's; im August 1868 betrug die Gesammt-
einnahme der Stiftung 1,370,853 Thlr. und genossen 6,560 Invaliden und
Hinterbliebene die Unterstützung derselben, darunter 3000 Seitens des Central-
Comite's. Dabei konnten die Einzelbeträge, nicht blos relativ, so hoch nor-
mirt werden, als es eine sorgfältige, gerechte Prüfung in jedem Falle wün¬
schen ließ, und die Staatshilfe konnte besonders durch Erhöhung der Er¬
ziehungsgelder für die Waisen der Gefallenen, durch Unterstützungen zu
Badereisen an leidende Offiziere und Soldaten, durch Anschaffung eines
zweiten künstlichen Gliedes für Amputirte (denen der Staat nur eines gewährt)
u. a. aufs wirksamste ergänzt werden.

Eine Reihe besonderer Stiftungen und testamentarischer Legate kamen
dem Hauptfonds zu Gute: die Bergisch-Märkische Eisenbahngesellschaft z. B.
steuerte das stattliche Capital von 330,000 Thalern bei. Dazu kamen die
Erträge directer Sammlungen durch Kirchencollecten, Ausstellungen, Concerte
Bazare (der durch die Kronprinzessin in Berlin veranstaltete lieferte allein
die Summe von 36,000 Thlr., die übrigen ca. 40,000 Thlr.), sowie reichliche
Spenden aus den norddeutschen Bundesstaaten, vor Allem von den Hanse¬
städten. Auch im Auslande, in den fernsten Gegenden, wo Deutsche wohnen,
ging die Sammelbüchse um; die Vermittlung der Bundesconsulate erwies
sich besonders wohlthätig. So liefen -- um nur einige größere Beiträge
aus der Ferne namhaft zu machen -- aus Lima und Buenos Ayres 7000 Thlr.,
aus Valparaiso 9,300, aus Vera-Cruz 1968, aus Java 1000, aus Hong-Kong
6200, aus Shangai 1470, aus Honolulu 1149 Thlr. ein; der Sammlungen
unter den Deutschen in London, Se. Petersburg, Stockholm, Washington,
Florenz, Bukarest, Constantinopel u. s. w. zu geschweigen.

Seitdem hat sich die Zahl der Zweigveretne um Is vermehrt; die Ge-
sammtzahl beträgt gegenwärtig 210, unter welchen neben Preußen von nord¬
deutschen Bundesstaaten nur Coburg.Gotha und Reuß j. L. vertreten sind.

Vom August 1868 bis August 1869 wurden 2371 Invaliden und 1893
Hinterbliebene mit 121,326 Thlr. unterstützt, und blieb ein Fonds von
1,171,865 Thlr. Für 1869/70 liegt ein Rechenschaftsbericht noch nicht vor;
im Ganzen mag die Höhe der von Anfang an bis heute gezählten Unter
stützungen ca. 500,000 Thlr. betragen und der gegenwärtige Capitalbestand
noch über eine Million enthalten, die zu allmählicher Aufzehrung bestimmt
ist. Der geschäftsführende Ausschuß hat bereits zu Ende des vorigen Jahres
erklärt, daß das Vermögen der Stiftung voraussichtlich ausreichen werde, um
in Zukunft bis zur völligen Erfüllung ihres Zweckes allen berechtigten An¬
forderungen zu entsprechen.

Besonders in den vielen Fällen, wo der Staat dem Gesetz nach eine


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vereinen noch nicht gelungen sei. Bis zum März 1867 waren bereits 400,000
Thlr. in Händen des Central-Comite's; im August 1868 betrug die Gesammt-
einnahme der Stiftung 1,370,853 Thlr. und genossen 6,560 Invaliden und
Hinterbliebene die Unterstützung derselben, darunter 3000 Seitens des Central-
Comite's. Dabei konnten die Einzelbeträge, nicht blos relativ, so hoch nor-
mirt werden, als es eine sorgfältige, gerechte Prüfung in jedem Falle wün¬
schen ließ, und die Staatshilfe konnte besonders durch Erhöhung der Er¬
ziehungsgelder für die Waisen der Gefallenen, durch Unterstützungen zu
Badereisen an leidende Offiziere und Soldaten, durch Anschaffung eines
zweiten künstlichen Gliedes für Amputirte (denen der Staat nur eines gewährt)
u. a. aufs wirksamste ergänzt werden.

Eine Reihe besonderer Stiftungen und testamentarischer Legate kamen
dem Hauptfonds zu Gute: die Bergisch-Märkische Eisenbahngesellschaft z. B.
steuerte das stattliche Capital von 330,000 Thalern bei. Dazu kamen die
Erträge directer Sammlungen durch Kirchencollecten, Ausstellungen, Concerte
Bazare (der durch die Kronprinzessin in Berlin veranstaltete lieferte allein
die Summe von 36,000 Thlr., die übrigen ca. 40,000 Thlr.), sowie reichliche
Spenden aus den norddeutschen Bundesstaaten, vor Allem von den Hanse¬
städten. Auch im Auslande, in den fernsten Gegenden, wo Deutsche wohnen,
ging die Sammelbüchse um; die Vermittlung der Bundesconsulate erwies
sich besonders wohlthätig. So liefen — um nur einige größere Beiträge
aus der Ferne namhaft zu machen — aus Lima und Buenos Ayres 7000 Thlr.,
aus Valparaiso 9,300, aus Vera-Cruz 1968, aus Java 1000, aus Hong-Kong
6200, aus Shangai 1470, aus Honolulu 1149 Thlr. ein; der Sammlungen
unter den Deutschen in London, Se. Petersburg, Stockholm, Washington,
Florenz, Bukarest, Constantinopel u. s. w. zu geschweigen.

Seitdem hat sich die Zahl der Zweigveretne um Is vermehrt; die Ge-
sammtzahl beträgt gegenwärtig 210, unter welchen neben Preußen von nord¬
deutschen Bundesstaaten nur Coburg.Gotha und Reuß j. L. vertreten sind.

Vom August 1868 bis August 1869 wurden 2371 Invaliden und 1893
Hinterbliebene mit 121,326 Thlr. unterstützt, und blieb ein Fonds von
1,171,865 Thlr. Für 1869/70 liegt ein Rechenschaftsbericht noch nicht vor;
im Ganzen mag die Höhe der von Anfang an bis heute gezählten Unter
stützungen ca. 500,000 Thlr. betragen und der gegenwärtige Capitalbestand
noch über eine Million enthalten, die zu allmählicher Aufzehrung bestimmt
ist. Der geschäftsführende Ausschuß hat bereits zu Ende des vorigen Jahres
erklärt, daß das Vermögen der Stiftung voraussichtlich ausreichen werde, um
in Zukunft bis zur völligen Erfüllung ihres Zweckes allen berechtigten An¬
forderungen zu entsprechen.

Besonders in den vielen Fällen, wo der Staat dem Gesetz nach eine


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[0097] vereinen noch nicht gelungen sei. Bis zum März 1867 waren bereits 400,000 Thlr. in Händen des Central-Comite's; im August 1868 betrug die Gesammt- einnahme der Stiftung 1,370,853 Thlr. und genossen 6,560 Invaliden und Hinterbliebene die Unterstützung derselben, darunter 3000 Seitens des Central- Comite's. Dabei konnten die Einzelbeträge, nicht blos relativ, so hoch nor- mirt werden, als es eine sorgfältige, gerechte Prüfung in jedem Falle wün¬ schen ließ, und die Staatshilfe konnte besonders durch Erhöhung der Er¬ ziehungsgelder für die Waisen der Gefallenen, durch Unterstützungen zu Badereisen an leidende Offiziere und Soldaten, durch Anschaffung eines zweiten künstlichen Gliedes für Amputirte (denen der Staat nur eines gewährt) u. a. aufs wirksamste ergänzt werden. Eine Reihe besonderer Stiftungen und testamentarischer Legate kamen dem Hauptfonds zu Gute: die Bergisch-Märkische Eisenbahngesellschaft z. B. steuerte das stattliche Capital von 330,000 Thalern bei. Dazu kamen die Erträge directer Sammlungen durch Kirchencollecten, Ausstellungen, Concerte Bazare (der durch die Kronprinzessin in Berlin veranstaltete lieferte allein die Summe von 36,000 Thlr., die übrigen ca. 40,000 Thlr.), sowie reichliche Spenden aus den norddeutschen Bundesstaaten, vor Allem von den Hanse¬ städten. Auch im Auslande, in den fernsten Gegenden, wo Deutsche wohnen, ging die Sammelbüchse um; die Vermittlung der Bundesconsulate erwies sich besonders wohlthätig. So liefen — um nur einige größere Beiträge aus der Ferne namhaft zu machen — aus Lima und Buenos Ayres 7000 Thlr., aus Valparaiso 9,300, aus Vera-Cruz 1968, aus Java 1000, aus Hong-Kong 6200, aus Shangai 1470, aus Honolulu 1149 Thlr. ein; der Sammlungen unter den Deutschen in London, Se. Petersburg, Stockholm, Washington, Florenz, Bukarest, Constantinopel u. s. w. zu geschweigen. Seitdem hat sich die Zahl der Zweigveretne um Is vermehrt; die Ge- sammtzahl beträgt gegenwärtig 210, unter welchen neben Preußen von nord¬ deutschen Bundesstaaten nur Coburg.Gotha und Reuß j. L. vertreten sind. Vom August 1868 bis August 1869 wurden 2371 Invaliden und 1893 Hinterbliebene mit 121,326 Thlr. unterstützt, und blieb ein Fonds von 1,171,865 Thlr. Für 1869/70 liegt ein Rechenschaftsbericht noch nicht vor; im Ganzen mag die Höhe der von Anfang an bis heute gezählten Unter stützungen ca. 500,000 Thlr. betragen und der gegenwärtige Capitalbestand noch über eine Million enthalten, die zu allmählicher Aufzehrung bestimmt ist. Der geschäftsführende Ausschuß hat bereits zu Ende des vorigen Jahres erklärt, daß das Vermögen der Stiftung voraussichtlich ausreichen werde, um in Zukunft bis zur völligen Erfüllung ihres Zweckes allen berechtigten An¬ forderungen zu entsprechen. Besonders in den vielen Fällen, wo der Staat dem Gesetz nach eine ' Grenzboten IV. 1870. 12

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 29, 1870, II. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341811_124705/97>, abgerufen am 23.12.2024.