Die Grenzboten. Jg. 29, 1870, I. Semester. II. Band.so gute Presse im Hause haben. Lassen Sie ihn nun in einem hübschen Uebrigens -- um unverblümt zu reden -- freue ich mich in Ihrer Seele Meinen letzten Transport von Manuscript werden Sie hoffentlich Ein wichtiger Aussatz, den ich Wieland für den März des Merkur eben Leben Sie recht wohl mein liebster Freund, und der Himmel erhalte Mutter und Kind recht gesund. Ewig Ihr Schiller. 4. Weimar, den 4. März 1789. -- Das Manuscript kam mir neulich Sie wollen Hudern ein Exemplar der Thalia schicken liebster Freund. S. Weimar, d. 16. "8 ?^ März 1789. -- Eben komme ich von Jena zurück, so gute Presse im Hause haben. Lassen Sie ihn nun in einem hübschen Uebrigens — um unverblümt zu reden — freue ich mich in Ihrer Seele Meinen letzten Transport von Manuscript werden Sie hoffentlich Ein wichtiger Aussatz, den ich Wieland für den März des Merkur eben Leben Sie recht wohl mein liebster Freund, und der Himmel erhalte Mutter und Kind recht gesund. Ewig Ihr Schiller. 4. Weimar, den 4. März 1789. — Das Manuscript kam mir neulich Sie wollen Hudern ein Exemplar der Thalia schicken liebster Freund. S. Weimar, d. 16. »8 ?^ März 1789. — Eben komme ich von Jena zurück, <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0380" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/124000"/> <p xml:id="ID_1120" prev="#ID_1119"> so gute Presse im Hause haben. Lassen Sie ihn nun in einem hübschen<lb/> Deutschen Band einbinden, die Franzbände liebe ich nicht, und fürs<lb/> erste lassen Sie ihn nur broschiren. Den Band können Sie alsdann schon<lb/> wählen.</p><lb/> <p xml:id="ID_1121"> Uebrigens — um unverblümt zu reden — freue ich mich in Ihrer Seele<lb/> Ihres häußlichen Zuwachses, und nehme den herzlichsten Antheil an Ihrer<lb/> Väterlichen Freude. Wie viel Vergnügen verspreche ich mir, Sie in Ihrem<lb/> häußlichen Kreise einmal zu überraschen und mich mit meinen Augen von<lb/> Ihrem Glücke zu überzeugen!</p><lb/> <p xml:id="ID_1122"> Meinen letzten Transport von Manuscript werden Sie hoffentlich<lb/> erhalten haben, der 6 oder 7 Bogen gedruckt betragen dürfte. Auch das<lb/> Ueberschickte habe ich erhalten und danke Ihnen. Ich weiß Sie werden thun,<lb/> was Sie können, um mir eine unangenehme Last erleichtern zu helfen.<lb/> Gerne gäbe ich 6 pro Cent Interesse, wenn ich die ganze Summe von<lb/> 200 Thlr. nur auf 3—4 Monate vorgeschossen bekommen könnte.</p><lb/> <p xml:id="ID_1123"> Ein wichtiger Aussatz, den ich Wieland für den März des Merkur eben<lb/> jetzt fertig machen muß, ist Schuld, daß ich Ihnen heute nicht neues Manu¬<lb/> script schicken kann. Dieser Aussatz ist aber in wenig Tagen ganz expedirt.</p><lb/> <note type="closer"> Leben Sie recht wohl mein liebster Freund, und der Himmel erhalte<lb/> Mutter und Kind recht gesund. Ewig Ihr<note type="bibl"> Schiller.</note></note><lb/> </div> <div n="2"> <head> 4.</head><lb/> <p xml:id="ID_1124"> Weimar, den 4. März 1789. — Das Manuscript kam mir neulich<lb/> durcheinander, und ich schickte Ihnen einige Bogen aus dem Brouillon an¬<lb/> statt der corrigirten und umgeänderten Copie. Schicken Sie beyfolgende<lb/> 2 Bogen ja sogleich dem Setzer und lassen sich 2 andere von der nehmlichen<lb/> Pagina von ihm zurückgeben, die ich mir wieder ausbilde. Hat er schon<lb/> davon gesetzt, so kann ich ihm nicht helfen, er muß es cassiren; aber ich will<lb/> es auf meine Rechnung nehmen. Denn jener Brouillon ist falsch und nicht<lb/> zu gebrauchen.</p><lb/> <p xml:id="ID_1125"> Sie wollen Hudern ein Exemplar der Thalia schicken liebster Freund.<lb/> seyen Sie so gütig und schicken auch eins an Körner und mit nächster Post.<lb/> Eilig. </p> <note type="closer"> aäisu<note type="bibl"> Schiller.</note> Ihr </note><lb/> </div> <div n="2"> <head> S.</head><lb/> <p xml:id="ID_1126" next="#ID_1127"> Weimar, d. 16. »8 ?^ März 1789. — Eben komme ich von Jena zurück,<lb/> wo ich mich um Dach und Fach umgesehen habe, und dieses hat die Erschei¬<lb/> nung des hier folgenden Manuskriptes verzögert. Nun aber giebt es keinen<lb/> Auffenthalt mehr. Es fiel mir ein, ob es dem Titel nicht hübsch kleidete,<lb/> wenn ein Sphinx als das Emblem des Geheimnisses darauf gestochen würde,</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0380]
so gute Presse im Hause haben. Lassen Sie ihn nun in einem hübschen
Deutschen Band einbinden, die Franzbände liebe ich nicht, und fürs
erste lassen Sie ihn nur broschiren. Den Band können Sie alsdann schon
wählen.
Uebrigens — um unverblümt zu reden — freue ich mich in Ihrer Seele
Ihres häußlichen Zuwachses, und nehme den herzlichsten Antheil an Ihrer
Väterlichen Freude. Wie viel Vergnügen verspreche ich mir, Sie in Ihrem
häußlichen Kreise einmal zu überraschen und mich mit meinen Augen von
Ihrem Glücke zu überzeugen!
Meinen letzten Transport von Manuscript werden Sie hoffentlich
erhalten haben, der 6 oder 7 Bogen gedruckt betragen dürfte. Auch das
Ueberschickte habe ich erhalten und danke Ihnen. Ich weiß Sie werden thun,
was Sie können, um mir eine unangenehme Last erleichtern zu helfen.
Gerne gäbe ich 6 pro Cent Interesse, wenn ich die ganze Summe von
200 Thlr. nur auf 3—4 Monate vorgeschossen bekommen könnte.
Ein wichtiger Aussatz, den ich Wieland für den März des Merkur eben
jetzt fertig machen muß, ist Schuld, daß ich Ihnen heute nicht neues Manu¬
script schicken kann. Dieser Aussatz ist aber in wenig Tagen ganz expedirt.
Leben Sie recht wohl mein liebster Freund, und der Himmel erhalte
Mutter und Kind recht gesund. Ewig Ihr Schiller.
4.
Weimar, den 4. März 1789. — Das Manuscript kam mir neulich
durcheinander, und ich schickte Ihnen einige Bogen aus dem Brouillon an¬
statt der corrigirten und umgeänderten Copie. Schicken Sie beyfolgende
2 Bogen ja sogleich dem Setzer und lassen sich 2 andere von der nehmlichen
Pagina von ihm zurückgeben, die ich mir wieder ausbilde. Hat er schon
davon gesetzt, so kann ich ihm nicht helfen, er muß es cassiren; aber ich will
es auf meine Rechnung nehmen. Denn jener Brouillon ist falsch und nicht
zu gebrauchen.
Sie wollen Hudern ein Exemplar der Thalia schicken liebster Freund.
seyen Sie so gütig und schicken auch eins an Körner und mit nächster Post.
Eilig.
aäisu Schiller. Ihr
S.
Weimar, d. 16. »8 ?^ März 1789. — Eben komme ich von Jena zurück,
wo ich mich um Dach und Fach umgesehen habe, und dieses hat die Erschei¬
nung des hier folgenden Manuskriptes verzögert. Nun aber giebt es keinen
Auffenthalt mehr. Es fiel mir ein, ob es dem Titel nicht hübsch kleidete,
wenn ein Sphinx als das Emblem des Geheimnisses darauf gestochen würde,
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |