Die Grenzboten. Jg. 28, 1869, II. Semester. II. Band.wir auf diesem Gebiete, der schon 1823 Goethe's Faust übersetzt hat und Wir wenden uns zu Uhland und begegnen unter seinen Gedichten
Dagegen kann sich weder Reverend W. W, Stead mit seiner meist Auch die hochgebildete Frauenwelt des Jnsclreichs. welche seit langer wir auf diesem Gebiete, der schon 1823 Goethe's Faust übersetzt hat und Wir wenden uns zu Uhland und begegnen unter seinen Gedichten
Dagegen kann sich weder Reverend W. W, Stead mit seiner meist Auch die hochgebildete Frauenwelt des Jnsclreichs. welche seit langer <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0316" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/122071"/> <p xml:id="ID_877" prev="#ID_876"> wir auf diesem Gebiete, der schon 1823 Goethe's Faust übersetzt hat und<lb/> auch später noch wiederholt, als Lord Elles mere, mit Uebersetzungen hervor¬<lb/> getreten ist, nämlich Francis Leveson Gower, doch ist die Lordschaft nicht<lb/> gerade mit der Meisterschaft verbunden. —</p><lb/> <p xml:id="ID_878"> Wir wenden uns zu Uhland und begegnen unter seinen Gedichten<lb/> einigen wenigen, die der Amerikaner H. W. Longfellow ins Englische<lb/> übersetzt hat, und zwar im Tone des Ganzen so meisterhaft als möglich.<lb/> Man wird aus den nachfolgenden Zeilen heraushören, erstens daß Long¬<lb/> fellow sein deutsches Urbild verstanden, und zweitens, daß er selbst ein<lb/> Dichter ist. Das zeigt seine Uebersetzung des „Schlosses am Meer":</p><lb/> <quote> <lg xml:id="POEMID_24" type="poem"> <l> Hast trou sovil tlro loräl^ eastls,<lb/> IlM ocrstlö b^ tho sha?<lb/> Ooläon tun rsä adovs ir<lb/> Ibo elouäs tloat gorgoousl^.</l> <l> ^und term it voulä Sloop üovnvai-A,<lb/> 1o tho mirror'ä vavo bolow;<lb/> ^na kam it voulä svar ux>vcrr<1<lb/> In tuo kVöninZ's erimson glow.</l> <l> 'Woll bavs I höhlt tbs oastlo,<lb/> Ibere ecrstls dz^ dirs sha,<lb/> ^mal tbs moon abovs it 8t,s,nclinZ,<lb/> ^.na tbs mise riso solownl^ ceo. öto.</l> </lg> </quote><lb/> <p xml:id="ID_879"> Dagegen kann sich weder Reverend W. W, Stead mit seiner meist<lb/> breiten Paraphrasirung noch A. Baskerville behaupten.</p><lb/> <p xml:id="ID_880"> Auch die hochgebildete Frauenwelt des Jnsclreichs. welche seit langer<lb/> Zeit mit sinnvoller Theilnahme der deutschen Muse huldigt, hat sich nicht<lb/> mit dem Genuß befriedigt, sondern aus ihren Reihen eine achtungswerthe<lb/> Schaar von Übersetzerinnen gestellt, die in manchen Fällen ihren >Lands-<lb/> leuten aus dem stärkeren Geschlechte sich ebenbürtig erwiesen haben. Wir<lb/> erwähnen neben Mary Anne Burt Miß Julia Cameron als Über¬<lb/> setzerin von Bürger's „Lenore"; ferner Mrs. Austin, deren das Londoner<lb/> Athenaeum vom July 1854 lobend ermahnte; Lady John Manners<lb/> („Seins ot 6ering.ii ?0se>7"), Madame Davies de Pontös als Über¬<lb/> setzerin einiger Körner'scher Sachen, und endlich Freiligrath's Tochter, Frau<lb/> E. Kroeker, welche letztere drei Damen mit Proben in Goldschmidt's<lb/> Sammlung vertreten sind. Wir beschränken uns in unseren Anführungen<lb/> auf ganz wenige Beispiele. Uhland's „Sonntagslied" hat Lady John<lb/> Manners, Gemahlin des früheren Ministers, einst Hauptes von „Jung¬<lb/> england", folgendermaßen wiedergegeben:</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0316]
wir auf diesem Gebiete, der schon 1823 Goethe's Faust übersetzt hat und
auch später noch wiederholt, als Lord Elles mere, mit Uebersetzungen hervor¬
getreten ist, nämlich Francis Leveson Gower, doch ist die Lordschaft nicht
gerade mit der Meisterschaft verbunden. —
Wir wenden uns zu Uhland und begegnen unter seinen Gedichten
einigen wenigen, die der Amerikaner H. W. Longfellow ins Englische
übersetzt hat, und zwar im Tone des Ganzen so meisterhaft als möglich.
Man wird aus den nachfolgenden Zeilen heraushören, erstens daß Long¬
fellow sein deutsches Urbild verstanden, und zweitens, daß er selbst ein
Dichter ist. Das zeigt seine Uebersetzung des „Schlosses am Meer":
Hast trou sovil tlro loräl^ eastls,
IlM ocrstlö b^ tho sha?
Ooläon tun rsä adovs ir
Ibo elouäs tloat gorgoousl^. ^und term it voulä Sloop üovnvai-A,
1o tho mirror'ä vavo bolow;
^na kam it voulä svar ux>vcrr<1
In tuo kVöninZ's erimson glow. 'Woll bavs I höhlt tbs oastlo,
Ibere ecrstls dz^ dirs sha,
^mal tbs moon abovs it 8t,s,nclinZ,
^.na tbs mise riso solownl^ ceo. öto.
Dagegen kann sich weder Reverend W. W, Stead mit seiner meist
breiten Paraphrasirung noch A. Baskerville behaupten.
Auch die hochgebildete Frauenwelt des Jnsclreichs. welche seit langer
Zeit mit sinnvoller Theilnahme der deutschen Muse huldigt, hat sich nicht
mit dem Genuß befriedigt, sondern aus ihren Reihen eine achtungswerthe
Schaar von Übersetzerinnen gestellt, die in manchen Fällen ihren >Lands-
leuten aus dem stärkeren Geschlechte sich ebenbürtig erwiesen haben. Wir
erwähnen neben Mary Anne Burt Miß Julia Cameron als Über¬
setzerin von Bürger's „Lenore"; ferner Mrs. Austin, deren das Londoner
Athenaeum vom July 1854 lobend ermahnte; Lady John Manners
(„Seins ot 6ering.ii ?0se>7"), Madame Davies de Pontös als Über¬
setzerin einiger Körner'scher Sachen, und endlich Freiligrath's Tochter, Frau
E. Kroeker, welche letztere drei Damen mit Proben in Goldschmidt's
Sammlung vertreten sind. Wir beschränken uns in unseren Anführungen
auf ganz wenige Beispiele. Uhland's „Sonntagslied" hat Lady John
Manners, Gemahlin des früheren Ministers, einst Hauptes von „Jung¬
england", folgendermaßen wiedergegeben:
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