Die Grenzboten. Jg. 28, 1869, II. Semester. I. Band.Ich hoffe, daß Ewr. Kays. Maj. das allerunterthänigste eines in letzten Der Admiral genas unverhofft und erlebte seine Rechtfertigung. Er wurde Nach seinem Tode donirte die Kaiserin Elisabeth (welche für die ver¬ Auf seine Verordnung wurde ihm zu Hillola, wo er begraben, folgende ?fern8 Livers Aus Uordschlcsnng. Ein Berliner Blatt dritten Ranges, das obendrein für die Unsolidität Man hätte denken sollen, daß die vortreffliche Disciplin und Organi¬ *) xrovllt ii, t^rimmüv.
Ich hoffe, daß Ewr. Kays. Maj. das allerunterthänigste eines in letzten Der Admiral genas unverhofft und erlebte seine Rechtfertigung. Er wurde Nach seinem Tode donirte die Kaiserin Elisabeth (welche für die ver¬ Auf seine Verordnung wurde ihm zu Hillola, wo er begraben, folgende ?fern8 Livers Aus Uordschlcsnng. Ein Berliner Blatt dritten Ranges, das obendrein für die Unsolidität Man hätte denken sollen, daß die vortreffliche Disciplin und Organi¬ *) xrovllt ii, t^rimmüv.
<TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0406" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/121627"/> <p xml:id="ID_1250"> Ich hoffe, daß Ewr. Kays. Maj. das allerunterthänigste eines in letzten<lb/> Zügen liegenden treuen Dieners allergnädigst werden erhören.<lb/> Der allmächtige Gott wolle---'— ze."</p><lb/> <p xml:id="ID_1251"> Der Admiral genas unverhofft und erlebte seine Rechtfertigung. Er wurde<lb/> in Amt und Würde wieder eingesetzt, starb aber bald darauf am Schlagfluß<lb/> im 66sten Lebensjahre zu Petersburg am 10 Mai des Jahres 1740.</p><lb/> <p xml:id="ID_1252"> Nach seinem Tode donirte die Kaiserin Elisabeth (welche für die ver¬<lb/> trauten Diener ihres Vaters eine besondere Vorliebe hatte) seiner Witwe und<lb/> deren Kindern die Güter Euseküll und Heimthal in Livland.</p><lb/> <p xml:id="ID_1253"> Auf seine Verordnung wurde ihm zu Hillola, wo er begraben, folgende<lb/> Grabschrift gesetzt:</p><lb/> <quote> ?fern8 Livers<lb/> Lques ^.in'Al-ius<lb/> ^ämiralis liutdeni^e<lb/> Vost, üäeleoi servitutem<lb/> IriFirM ^unorurn<lb/> NaMoshus l^horch<lb/> M Lxiliuin 0etc> ^.nuorum<lb/> In Il^avia. Lci-reliae<lb/> Irluoeens<lb/> et<lb/> Inoxes<lb/> ?etrop0liae<lb/> Noriens<lb/> ^uno 1740 Neusis Uf.^ Die 10<lb/> Hie ossg. cum s.vis<lb/> I>. 1.^)<lb/> I?ouere Mssid<lb/> ^.eratis.</quote><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Aus Uordschlcsnng.</head><lb/> <p xml:id="ID_1254"> Ein Berliner Blatt dritten Ranges, das obendrein für die Unsolidität<lb/> seiner politischen Einfälle und Haltung bekannt ist, erlaubte sich unlängst<lb/> mit den dänischgesinnten Nordschleswigern einen rücksichtslosen Scherz. „Ihr<lb/> dummen Teufel!" — so redete er sie nicht den Worten, aber dem Sinne nach<lb/> ungefähr an: „schmachtet nach Rückkehr zu eurem theuren alten Dänemark,<lb/> und seht nicht, daß das Thor offen ist, welches dahin führt! Wo steht denn<lb/> geschrieben, daß die Regierung es sein muß, welche zur Veranstaltung der im<lb/> Prager Friedensvertrag Art.'3 vorgesehenen Abstimmung die Initiative er¬<lb/> greift? Steht da nicht vielmehr „freie Volksabstimmung", und gibt die<lb/> preußische Verfassung euch nicht Vereins- und Versammluugsrecht, um dieser<lb/> stummen Aufforderung zu entsprechen, die Abstimmung selber vorzu¬<lb/> nehmen, auf deren Ausfall sich eure Hoffnungen gründen?"</p><lb/> <p xml:id="ID_1255" next="#ID_1256"> Man hätte denken sollen, daß die vortreffliche Disciplin und Organi¬<lb/> sation, unter welcher unsere dänischgesinnten Staatsgenossen stehen, verhütet<lb/> haben würde, daß auch nur ein Theil von ihnen auf den plumpen Köder an¬<lb/> beiße. Allein es scheint, daß im Sommer selbst die straffster Federn ein wenig<lb/> erschlaffen; und so konnte „Dybbolposten", das dänische Organ für das<lb/> Sundewitt und die Insel Alsen, auf den Leim der Staatsbürgerzeitung gehen,<lb/> ja vierzehn Biedermänner förmlich mit Namensunterschrift zur Abnahme der<lb/> Abstimmung einladen, bevor die Besinnung eintrat. Glücklicherweise hatte</p><lb/> <note xml:id="FID_52" place="foot"> *) xrovllt ii, t^rimmüv.</note><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0406]
Ich hoffe, daß Ewr. Kays. Maj. das allerunterthänigste eines in letzten
Zügen liegenden treuen Dieners allergnädigst werden erhören.
Der allmächtige Gott wolle---'— ze."
Der Admiral genas unverhofft und erlebte seine Rechtfertigung. Er wurde
in Amt und Würde wieder eingesetzt, starb aber bald darauf am Schlagfluß
im 66sten Lebensjahre zu Petersburg am 10 Mai des Jahres 1740.
Nach seinem Tode donirte die Kaiserin Elisabeth (welche für die ver¬
trauten Diener ihres Vaters eine besondere Vorliebe hatte) seiner Witwe und
deren Kindern die Güter Euseküll und Heimthal in Livland.
Auf seine Verordnung wurde ihm zu Hillola, wo er begraben, folgende
Grabschrift gesetzt:
?fern8 Livers
Lques ^.in'Al-ius
^ämiralis liutdeni^e
Vost, üäeleoi servitutem
IriFirM ^unorurn
NaMoshus l^horch
M Lxiliuin 0etc> ^.nuorum
In Il^avia. Lci-reliae
Irluoeens
et
Inoxes
?etrop0liae
Noriens
^uno 1740 Neusis Uf.^ Die 10
Hie ossg. cum s.vis
I>. 1.^)
I?ouere Mssid
^.eratis.
Aus Uordschlcsnng.
Ein Berliner Blatt dritten Ranges, das obendrein für die Unsolidität
seiner politischen Einfälle und Haltung bekannt ist, erlaubte sich unlängst
mit den dänischgesinnten Nordschleswigern einen rücksichtslosen Scherz. „Ihr
dummen Teufel!" — so redete er sie nicht den Worten, aber dem Sinne nach
ungefähr an: „schmachtet nach Rückkehr zu eurem theuren alten Dänemark,
und seht nicht, daß das Thor offen ist, welches dahin führt! Wo steht denn
geschrieben, daß die Regierung es sein muß, welche zur Veranstaltung der im
Prager Friedensvertrag Art.'3 vorgesehenen Abstimmung die Initiative er¬
greift? Steht da nicht vielmehr „freie Volksabstimmung", und gibt die
preußische Verfassung euch nicht Vereins- und Versammluugsrecht, um dieser
stummen Aufforderung zu entsprechen, die Abstimmung selber vorzu¬
nehmen, auf deren Ausfall sich eure Hoffnungen gründen?"
Man hätte denken sollen, daß die vortreffliche Disciplin und Organi¬
sation, unter welcher unsere dänischgesinnten Staatsgenossen stehen, verhütet
haben würde, daß auch nur ein Theil von ihnen auf den plumpen Köder an¬
beiße. Allein es scheint, daß im Sommer selbst die straffster Federn ein wenig
erschlaffen; und so konnte „Dybbolposten", das dänische Organ für das
Sundewitt und die Insel Alsen, auf den Leim der Staatsbürgerzeitung gehen,
ja vierzehn Biedermänner förmlich mit Namensunterschrift zur Abnahme der
Abstimmung einladen, bevor die Besinnung eintrat. Glücklicherweise hatte
*) xrovllt ii, t^rimmüv.
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