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Die Grenzboten. Jg. 28, 1869, II. Semester. I. Band.

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diesem zweiten Eide so streng genommen wurde, daß der bloße Schein einer
Abneigung gegen denselben, für Bundesgenossenschaft mit den oligarchischen
Verschwörern des geheimen Conseils genommen wurde. "Gar zu viel Vor¬
sicht -- heißt es bei Mannstein -- die der Admiral Sivers, ein Mann von großer
Erfahrung im Seewesen, anwenden wollte, verursachte sein Unglück, Bei der
Thronbesteigung der Kaiserin Anna hatte der hohe Rath (das s. g. geheime hohe
Conseil) jedermann einen Eid abgenommen, der Kaiserin nicht anders, als ge¬
meinschaftlich mit dem Rathe zu dienen. Als diese Prinzessin sich zur unumschränk¬
ten Herrscherin machte, bekam Jedermann Befehl, einen neuen Eid abzulegen.

Der Courir, welchen man an die Admiralität abgefertigt hatte, kam
später an, als derjenige, den man an das Kriegscollegium geschickt hatte.
Sivers machte einige-Schwierigkeiten, die Flotte zu beeidigen, und wollte
erst zu Se. Petersburg belehrt sein von allem, was zu Moskov vor¬
ging. Sobald er aber die Befehle, welche er erwartete, empfangen hatte,
unterwarf er sich allem, was man von ihm begehrte. In diesem Betragen
war nichts sträfliches; -- Nichts destoweniger fanden sich Leute, welche ihn
bei der Kaiserin anschwärzten und seine Behutsamkeit als ein Zeichen der
Verachtung der kaiserlichen Befehle und als einen förmlichen Ungehorsam
auslegten. Er siel in Ungnade und erhielt Befehl, innerhalb 4 Stunden
Se. Petersburg zu räumen und sich nach seinem kleinen Gütchen in Finnland
zu begeben. Er hatte zween Söhne, wovon einer bei dem Seewesen, der
andere bei der Armee diente. Beide wurden verabschiedet. Man beschuldigte
den Grasen Mummies, daß er am meisten hierzu beigetragen hätte."

So unglaublich es heutzutage klingt, daß der Begründer der russischen
Seemacht einer selbstverständlichen Vorsichtsmaßregel wegen in Ungnade ge¬
fallen sein soll, so vollständig war diese thörichte Barbarei in den Vorstel¬
lungen begründet, welche in jener Zeit und in dem Lande herrschten, wo seit
Peter I. der Absolutismus thatsächlich in eine Despotie verwandelt worden
war und man sich in sklavischen Augendienst zu überbieten suchte. Durch
die Mannsteinsche Erzählung wird Sivers Bericht über die Geschichte der
Eidesleistung in der Troizky-Kirche erst in das rechte Licht gerückt. Aller
Wahrscheinlichkeit nach hatte Mummies es nach dem Bekanntwerden der ersten
Weigerung des Admirals darauf abgesehen, denselben überhaupt als Eides¬
verweigerer erscheinen zu lassen. Aus diesem Grunde wurde Sivers ein¬
geladen, in der russischen Kirche zu huldigen, wo sein Erscheinen bei der
großen Anzahl der versammelten russischen Würdenträger und Beamten leicht
übersehen werden konnte; in der lutherischen Kirche, wo nur eine kleine An¬
zahl von Würdenträgern versammelt wurde, mußte es dagegen auffallen, daß
einer der höchsten deutschen Beamten der Kaiserin fehlte. Die Annahme
liegt nahe, daß beide Vorgänge mit einander von Sivers Feinden in Zu¬
sammenhang gebracht worden sind und seinen Sturz bewirkten.

Acht Jahre lang lebte Sivers in Armuth und Elend auf seiner kleinen
finnländischen Besitzung. -- Daß er daselbst, wie Mannstein und nach diesem
Berthold (Raumers historisches Taschenbuch 1836. x. 278 ff,) behauptete --
als Verbannter gestorben, ist unrichtig. Kurz vor dem Tode der Kaiserin
Anna verfiel Sivers in so schwere Krankheit, daß die Aerzte ihn ausgaben
und er sich zum Tode vorbereitete. Um das schwere Schicksal seiner Frau
und seiner um alle Lebensaussichten gebrachten Söhne zu lindern, wandte der
schwer erkrankte Greis sich in der Stunde, die er für die letzte seines Lebens
hielt, an die Gnade der Kaiserin. Er sandte ihr die nachstehende, uns im
Wortlaut erhaltene Bittschrift:

"Allerdurchlauchtigste Großmächtigste Kaiserin Allergnädigste Louveraws
Frau. Da ich nunmehro meinen Geist dem Schöpfer werde wiedergeben
und in Kurzem für den Großen Gerechten Richter erscheinen, habe forderst,


diesem zweiten Eide so streng genommen wurde, daß der bloße Schein einer
Abneigung gegen denselben, für Bundesgenossenschaft mit den oligarchischen
Verschwörern des geheimen Conseils genommen wurde. „Gar zu viel Vor¬
sicht — heißt es bei Mannstein — die der Admiral Sivers, ein Mann von großer
Erfahrung im Seewesen, anwenden wollte, verursachte sein Unglück, Bei der
Thronbesteigung der Kaiserin Anna hatte der hohe Rath (das s. g. geheime hohe
Conseil) jedermann einen Eid abgenommen, der Kaiserin nicht anders, als ge¬
meinschaftlich mit dem Rathe zu dienen. Als diese Prinzessin sich zur unumschränk¬
ten Herrscherin machte, bekam Jedermann Befehl, einen neuen Eid abzulegen.

Der Courir, welchen man an die Admiralität abgefertigt hatte, kam
später an, als derjenige, den man an das Kriegscollegium geschickt hatte.
Sivers machte einige-Schwierigkeiten, die Flotte zu beeidigen, und wollte
erst zu Se. Petersburg belehrt sein von allem, was zu Moskov vor¬
ging. Sobald er aber die Befehle, welche er erwartete, empfangen hatte,
unterwarf er sich allem, was man von ihm begehrte. In diesem Betragen
war nichts sträfliches; — Nichts destoweniger fanden sich Leute, welche ihn
bei der Kaiserin anschwärzten und seine Behutsamkeit als ein Zeichen der
Verachtung der kaiserlichen Befehle und als einen förmlichen Ungehorsam
auslegten. Er siel in Ungnade und erhielt Befehl, innerhalb 4 Stunden
Se. Petersburg zu räumen und sich nach seinem kleinen Gütchen in Finnland
zu begeben. Er hatte zween Söhne, wovon einer bei dem Seewesen, der
andere bei der Armee diente. Beide wurden verabschiedet. Man beschuldigte
den Grasen Mummies, daß er am meisten hierzu beigetragen hätte."

So unglaublich es heutzutage klingt, daß der Begründer der russischen
Seemacht einer selbstverständlichen Vorsichtsmaßregel wegen in Ungnade ge¬
fallen sein soll, so vollständig war diese thörichte Barbarei in den Vorstel¬
lungen begründet, welche in jener Zeit und in dem Lande herrschten, wo seit
Peter I. der Absolutismus thatsächlich in eine Despotie verwandelt worden
war und man sich in sklavischen Augendienst zu überbieten suchte. Durch
die Mannsteinsche Erzählung wird Sivers Bericht über die Geschichte der
Eidesleistung in der Troizky-Kirche erst in das rechte Licht gerückt. Aller
Wahrscheinlichkeit nach hatte Mummies es nach dem Bekanntwerden der ersten
Weigerung des Admirals darauf abgesehen, denselben überhaupt als Eides¬
verweigerer erscheinen zu lassen. Aus diesem Grunde wurde Sivers ein¬
geladen, in der russischen Kirche zu huldigen, wo sein Erscheinen bei der
großen Anzahl der versammelten russischen Würdenträger und Beamten leicht
übersehen werden konnte; in der lutherischen Kirche, wo nur eine kleine An¬
zahl von Würdenträgern versammelt wurde, mußte es dagegen auffallen, daß
einer der höchsten deutschen Beamten der Kaiserin fehlte. Die Annahme
liegt nahe, daß beide Vorgänge mit einander von Sivers Feinden in Zu¬
sammenhang gebracht worden sind und seinen Sturz bewirkten.

Acht Jahre lang lebte Sivers in Armuth und Elend auf seiner kleinen
finnländischen Besitzung. — Daß er daselbst, wie Mannstein und nach diesem
Berthold (Raumers historisches Taschenbuch 1836. x. 278 ff,) behauptete —
als Verbannter gestorben, ist unrichtig. Kurz vor dem Tode der Kaiserin
Anna verfiel Sivers in so schwere Krankheit, daß die Aerzte ihn ausgaben
und er sich zum Tode vorbereitete. Um das schwere Schicksal seiner Frau
und seiner um alle Lebensaussichten gebrachten Söhne zu lindern, wandte der
schwer erkrankte Greis sich in der Stunde, die er für die letzte seines Lebens
hielt, an die Gnade der Kaiserin. Er sandte ihr die nachstehende, uns im
Wortlaut erhaltene Bittschrift:

„Allerdurchlauchtigste Großmächtigste Kaiserin Allergnädigste Louveraws
Frau. Da ich nunmehro meinen Geist dem Schöpfer werde wiedergeben
und in Kurzem für den Großen Gerechten Richter erscheinen, habe forderst,


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[0404] diesem zweiten Eide so streng genommen wurde, daß der bloße Schein einer Abneigung gegen denselben, für Bundesgenossenschaft mit den oligarchischen Verschwörern des geheimen Conseils genommen wurde. „Gar zu viel Vor¬ sicht — heißt es bei Mannstein — die der Admiral Sivers, ein Mann von großer Erfahrung im Seewesen, anwenden wollte, verursachte sein Unglück, Bei der Thronbesteigung der Kaiserin Anna hatte der hohe Rath (das s. g. geheime hohe Conseil) jedermann einen Eid abgenommen, der Kaiserin nicht anders, als ge¬ meinschaftlich mit dem Rathe zu dienen. Als diese Prinzessin sich zur unumschränk¬ ten Herrscherin machte, bekam Jedermann Befehl, einen neuen Eid abzulegen. Der Courir, welchen man an die Admiralität abgefertigt hatte, kam später an, als derjenige, den man an das Kriegscollegium geschickt hatte. Sivers machte einige-Schwierigkeiten, die Flotte zu beeidigen, und wollte erst zu Se. Petersburg belehrt sein von allem, was zu Moskov vor¬ ging. Sobald er aber die Befehle, welche er erwartete, empfangen hatte, unterwarf er sich allem, was man von ihm begehrte. In diesem Betragen war nichts sträfliches; — Nichts destoweniger fanden sich Leute, welche ihn bei der Kaiserin anschwärzten und seine Behutsamkeit als ein Zeichen der Verachtung der kaiserlichen Befehle und als einen förmlichen Ungehorsam auslegten. Er siel in Ungnade und erhielt Befehl, innerhalb 4 Stunden Se. Petersburg zu räumen und sich nach seinem kleinen Gütchen in Finnland zu begeben. Er hatte zween Söhne, wovon einer bei dem Seewesen, der andere bei der Armee diente. Beide wurden verabschiedet. Man beschuldigte den Grasen Mummies, daß er am meisten hierzu beigetragen hätte." So unglaublich es heutzutage klingt, daß der Begründer der russischen Seemacht einer selbstverständlichen Vorsichtsmaßregel wegen in Ungnade ge¬ fallen sein soll, so vollständig war diese thörichte Barbarei in den Vorstel¬ lungen begründet, welche in jener Zeit und in dem Lande herrschten, wo seit Peter I. der Absolutismus thatsächlich in eine Despotie verwandelt worden war und man sich in sklavischen Augendienst zu überbieten suchte. Durch die Mannsteinsche Erzählung wird Sivers Bericht über die Geschichte der Eidesleistung in der Troizky-Kirche erst in das rechte Licht gerückt. Aller Wahrscheinlichkeit nach hatte Mummies es nach dem Bekanntwerden der ersten Weigerung des Admirals darauf abgesehen, denselben überhaupt als Eides¬ verweigerer erscheinen zu lassen. Aus diesem Grunde wurde Sivers ein¬ geladen, in der russischen Kirche zu huldigen, wo sein Erscheinen bei der großen Anzahl der versammelten russischen Würdenträger und Beamten leicht übersehen werden konnte; in der lutherischen Kirche, wo nur eine kleine An¬ zahl von Würdenträgern versammelt wurde, mußte es dagegen auffallen, daß einer der höchsten deutschen Beamten der Kaiserin fehlte. Die Annahme liegt nahe, daß beide Vorgänge mit einander von Sivers Feinden in Zu¬ sammenhang gebracht worden sind und seinen Sturz bewirkten. Acht Jahre lang lebte Sivers in Armuth und Elend auf seiner kleinen finnländischen Besitzung. — Daß er daselbst, wie Mannstein und nach diesem Berthold (Raumers historisches Taschenbuch 1836. x. 278 ff,) behauptete — als Verbannter gestorben, ist unrichtig. Kurz vor dem Tode der Kaiserin Anna verfiel Sivers in so schwere Krankheit, daß die Aerzte ihn ausgaben und er sich zum Tode vorbereitete. Um das schwere Schicksal seiner Frau und seiner um alle Lebensaussichten gebrachten Söhne zu lindern, wandte der schwer erkrankte Greis sich in der Stunde, die er für die letzte seines Lebens hielt, an die Gnade der Kaiserin. Er sandte ihr die nachstehende, uns im Wortlaut erhaltene Bittschrift: „Allerdurchlauchtigste Großmächtigste Kaiserin Allergnädigste Louveraws Frau. Da ich nunmehro meinen Geist dem Schöpfer werde wiedergeben und in Kurzem für den Großen Gerechten Richter erscheinen, habe forderst,

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 28, 1869, II. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341809_121220/404>, abgerufen am 24.08.2024.