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Die Grenzboten. Jg. 28, 1869, II. Semester. I. Band.

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digsten Andenkens zu verändern, wozu er den Anfang mit den <nom<zrei(!n
reglöment machte, womit er fast 3 Jahre zubrachte*).'

Bey der g.rmvo mußte auch eine Veränderung sein, hierin aber konnte
er nach seinen Sinn nicht roussirov, ehe er seine liebe und treue Kreatur,
den Graf Munich in Stand gesetzet dabey emvIoM-t, zu werden, denn obwohl
der Feldmarschall Fürst Dolgorucki und Fürst Galitzien die Commission
darüber empfangen, wollte doch die Sache nach seinem Wunsch nicht recht
von Statten gehen. Nachdehm aber kurz darauf der Fürst Galitzin gestorben,
und der Feldmarschall Dolgorucki in Ungnade verwiesen, wußte er den Graf
Munich zu erheben, daß ihm die empfangene Commission aufgetragen wurde,
und wurde Munich als der klügste und erfahrenste ^oinzM ausgerufen, so
daß die alten Feldmarschälle und Generals, die sich während des Schwedischen
Krieges so berühmt und um das Reich verdient gemachet, gegen ihm nur
vor Corporals anzusehen. Nun sollte es auch der Flotte und s-ämiraiitv
' gelten, doch hierbey war ihm der Admiral Sivers im Weg, von dem er wußte, daß
er von denen wohleingerichteten Verfassungen desGlorwürdigsten Kaysers Petri des
Großen nicht abzubringen. Diesen nun wegzuschaffen mußte der Graf Munich das
beste thuen, damit er'selbsten (Ostermann) dabey nicht in Verdacht käme und
er die Sache seines Gefallens also drehen könnete. Munich war willig sei¬
nen Wohlthäter zu dienen, und gleich fertig viele Verleumdungen außzuspeyen.
Es sollte nemlich der Admiral divers 40,000 Rudels von "den viurals-gel-
bem unterschlagen haben. Er hätte die Fahrt bey Kronstäbe sowohl an der
Nord als Südseite zu versichern verabsäumt. Die Bau Direction des eanals
wurde vor schädlich angegeben- Er habe mit Fick genaue eorrWvonäenLö
gepflogen. Er wäre gegen Jhro Kayferl. Maj. Negierung widrig gesinnt,
worm man das lonclemLnt bereits in Mosco geleget, da man vorgebracht, es
hätte der Admiral Sivers allzufleißige und öftere Aufwartungen bey banalen
Kayferl. Hoheit der Großfürstin Elisabeth unsere anitze Allergnädigste Kay-
serinn und Frau gemachet, wodurch nicht eine geringe Mousiö bey der
Höchstseligen Kayserinn Anna entstanden, und da es sich sügete, daß in
Se. Petersburg von dem damaligen Schiffbauer Menczikof unsere allergnä¬
digste Kayserinn und Frau als damahlige Princessin nebst dem Admiral
Sivers zu gevattern gebeten worden,'so gab man vor, daß solches ü. ässsoin
geschehen, und wurde so oclious vorgetragen, daß dadurch des Admirals cliLgraeö
beschleunigt worden, wodurch Ostermann freye Hand behalten mit rö^ulirung' der
Flotte seines Gefallens umzugehen, wodurch sie in denitzigen Zustand gerathen."
"

So berichten die "historischen Lpeeies taeti im Wesentlichen -- die am
Schluß weggelassenen Conclusionen des Admirals sind ebenso unwichtig, wie
der Eingang. Aber trotz der Ausführlichkeit dieses im Uebrigen höchst lehr¬
reichen Berichtes, bleibt der Hauptgrund der "äisAr^co des Admirals" uner¬
wähnt. Die wesentliche Ursache derselben ist nicht in Dienstvergehungen,
sondern in einem völlig geringfügigen Umstände zu suchen. Sivers übergeht
nämlich die Vorgeschichte der Eidesleistung, welche gefordert wurde, als die
Kaiserin Anna die ihr zu Mitau abgerungenen, die kaiserliche Souvercnnität
einschränkenden Bedingungen aufgehoben und sich zur unumschränkten Herr¬
scherin von Nußland erklärt hatte, Mannsteins Nvmoircs sur ig. liussiö
(deutsch unter dem Titel "Beitrag zur Geschichte Rußlands von 1727 bis
1744" im I. 1771 zu Hamburg herausgegeben) erzählen uns, daß es mit



Nach dem Absterben Petri des Großen Glohrwmdigstcn Angedenkens war es dem Oster.
manu in seinen närrischen Kopf gekommen die meisten Einrichtungen des Höchstseligen Kciyscrs
zu verändern. Bei Lebzeiten aber der Gottseligen Kayserin Katharina konnte er dazu nicht ge¬
gangen. Wie aber die Kayserin gestorben und der Fürst Menczikoff aus dem Wege geräumt,
hat es ihm gelungen.
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digsten Andenkens zu verändern, wozu er den Anfang mit den <nom<zrei(!n
reglöment machte, womit er fast 3 Jahre zubrachte*).'

Bey der g.rmvo mußte auch eine Veränderung sein, hierin aber konnte
er nach seinen Sinn nicht roussirov, ehe er seine liebe und treue Kreatur,
den Graf Munich in Stand gesetzet dabey emvIoM-t, zu werden, denn obwohl
der Feldmarschall Fürst Dolgorucki und Fürst Galitzien die Commission
darüber empfangen, wollte doch die Sache nach seinem Wunsch nicht recht
von Statten gehen. Nachdehm aber kurz darauf der Fürst Galitzin gestorben,
und der Feldmarschall Dolgorucki in Ungnade verwiesen, wußte er den Graf
Munich zu erheben, daß ihm die empfangene Commission aufgetragen wurde,
und wurde Munich als der klügste und erfahrenste ^oinzM ausgerufen, so
daß die alten Feldmarschälle und Generals, die sich während des Schwedischen
Krieges so berühmt und um das Reich verdient gemachet, gegen ihm nur
vor Corporals anzusehen. Nun sollte es auch der Flotte und s-ämiraiitv
' gelten, doch hierbey war ihm der Admiral Sivers im Weg, von dem er wußte, daß
er von denen wohleingerichteten Verfassungen desGlorwürdigsten Kaysers Petri des
Großen nicht abzubringen. Diesen nun wegzuschaffen mußte der Graf Munich das
beste thuen, damit er'selbsten (Ostermann) dabey nicht in Verdacht käme und
er die Sache seines Gefallens also drehen könnete. Munich war willig sei¬
nen Wohlthäter zu dienen, und gleich fertig viele Verleumdungen außzuspeyen.
Es sollte nemlich der Admiral divers 40,000 Rudels von "den viurals-gel-
bem unterschlagen haben. Er hätte die Fahrt bey Kronstäbe sowohl an der
Nord als Südseite zu versichern verabsäumt. Die Bau Direction des eanals
wurde vor schädlich angegeben- Er habe mit Fick genaue eorrWvonäenLö
gepflogen. Er wäre gegen Jhro Kayferl. Maj. Negierung widrig gesinnt,
worm man das lonclemLnt bereits in Mosco geleget, da man vorgebracht, es
hätte der Admiral Sivers allzufleißige und öftere Aufwartungen bey banalen
Kayferl. Hoheit der Großfürstin Elisabeth unsere anitze Allergnädigste Kay-
serinn und Frau gemachet, wodurch nicht eine geringe Mousiö bey der
Höchstseligen Kayserinn Anna entstanden, und da es sich sügete, daß in
Se. Petersburg von dem damaligen Schiffbauer Menczikof unsere allergnä¬
digste Kayserinn und Frau als damahlige Princessin nebst dem Admiral
Sivers zu gevattern gebeten worden,'so gab man vor, daß solches ü. ässsoin
geschehen, und wurde so oclious vorgetragen, daß dadurch des Admirals cliLgraeö
beschleunigt worden, wodurch Ostermann freye Hand behalten mit rö^ulirung' der
Flotte seines Gefallens umzugehen, wodurch sie in denitzigen Zustand gerathen."
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So berichten die „historischen Lpeeies taeti im Wesentlichen — die am
Schluß weggelassenen Conclusionen des Admirals sind ebenso unwichtig, wie
der Eingang. Aber trotz der Ausführlichkeit dieses im Uebrigen höchst lehr¬
reichen Berichtes, bleibt der Hauptgrund der „äisAr^co des Admirals" uner¬
wähnt. Die wesentliche Ursache derselben ist nicht in Dienstvergehungen,
sondern in einem völlig geringfügigen Umstände zu suchen. Sivers übergeht
nämlich die Vorgeschichte der Eidesleistung, welche gefordert wurde, als die
Kaiserin Anna die ihr zu Mitau abgerungenen, die kaiserliche Souvercnnität
einschränkenden Bedingungen aufgehoben und sich zur unumschränkten Herr¬
scherin von Nußland erklärt hatte, Mannsteins Nvmoircs sur ig. liussiö
(deutsch unter dem Titel „Beitrag zur Geschichte Rußlands von 1727 bis
1744" im I. 1771 zu Hamburg herausgegeben) erzählen uns, daß es mit



Nach dem Absterben Petri des Großen Glohrwmdigstcn Angedenkens war es dem Oster.
manu in seinen närrischen Kopf gekommen die meisten Einrichtungen des Höchstseligen Kciyscrs
zu verändern. Bei Lebzeiten aber der Gottseligen Kayserin Katharina konnte er dazu nicht ge¬
gangen. Wie aber die Kayserin gestorben und der Fürst Menczikoff aus dem Wege geräumt,
hat es ihm gelungen.
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[0403] digsten Andenkens zu verändern, wozu er den Anfang mit den <nom<zrei(!n reglöment machte, womit er fast 3 Jahre zubrachte*).' Bey der g.rmvo mußte auch eine Veränderung sein, hierin aber konnte er nach seinen Sinn nicht roussirov, ehe er seine liebe und treue Kreatur, den Graf Munich in Stand gesetzet dabey emvIoM-t, zu werden, denn obwohl der Feldmarschall Fürst Dolgorucki und Fürst Galitzien die Commission darüber empfangen, wollte doch die Sache nach seinem Wunsch nicht recht von Statten gehen. Nachdehm aber kurz darauf der Fürst Galitzin gestorben, und der Feldmarschall Dolgorucki in Ungnade verwiesen, wußte er den Graf Munich zu erheben, daß ihm die empfangene Commission aufgetragen wurde, und wurde Munich als der klügste und erfahrenste ^oinzM ausgerufen, so daß die alten Feldmarschälle und Generals, die sich während des Schwedischen Krieges so berühmt und um das Reich verdient gemachet, gegen ihm nur vor Corporals anzusehen. Nun sollte es auch der Flotte und s-ämiraiitv ' gelten, doch hierbey war ihm der Admiral Sivers im Weg, von dem er wußte, daß er von denen wohleingerichteten Verfassungen desGlorwürdigsten Kaysers Petri des Großen nicht abzubringen. Diesen nun wegzuschaffen mußte der Graf Munich das beste thuen, damit er'selbsten (Ostermann) dabey nicht in Verdacht käme und er die Sache seines Gefallens also drehen könnete. Munich war willig sei¬ nen Wohlthäter zu dienen, und gleich fertig viele Verleumdungen außzuspeyen. Es sollte nemlich der Admiral divers 40,000 Rudels von "den viurals-gel- bem unterschlagen haben. Er hätte die Fahrt bey Kronstäbe sowohl an der Nord als Südseite zu versichern verabsäumt. Die Bau Direction des eanals wurde vor schädlich angegeben- Er habe mit Fick genaue eorrWvonäenLö gepflogen. Er wäre gegen Jhro Kayferl. Maj. Negierung widrig gesinnt, worm man das lonclemLnt bereits in Mosco geleget, da man vorgebracht, es hätte der Admiral Sivers allzufleißige und öftere Aufwartungen bey banalen Kayferl. Hoheit der Großfürstin Elisabeth unsere anitze Allergnädigste Kay- serinn und Frau gemachet, wodurch nicht eine geringe Mousiö bey der Höchstseligen Kayserinn Anna entstanden, und da es sich sügete, daß in Se. Petersburg von dem damaligen Schiffbauer Menczikof unsere allergnä¬ digste Kayserinn und Frau als damahlige Princessin nebst dem Admiral Sivers zu gevattern gebeten worden,'so gab man vor, daß solches ü. ässsoin geschehen, und wurde so oclious vorgetragen, daß dadurch des Admirals cliLgraeö beschleunigt worden, wodurch Ostermann freye Hand behalten mit rö^ulirung' der Flotte seines Gefallens umzugehen, wodurch sie in denitzigen Zustand gerathen." " So berichten die „historischen Lpeeies taeti im Wesentlichen — die am Schluß weggelassenen Conclusionen des Admirals sind ebenso unwichtig, wie der Eingang. Aber trotz der Ausführlichkeit dieses im Uebrigen höchst lehr¬ reichen Berichtes, bleibt der Hauptgrund der „äisAr^co des Admirals" uner¬ wähnt. Die wesentliche Ursache derselben ist nicht in Dienstvergehungen, sondern in einem völlig geringfügigen Umstände zu suchen. Sivers übergeht nämlich die Vorgeschichte der Eidesleistung, welche gefordert wurde, als die Kaiserin Anna die ihr zu Mitau abgerungenen, die kaiserliche Souvercnnität einschränkenden Bedingungen aufgehoben und sich zur unumschränkten Herr¬ scherin von Nußland erklärt hatte, Mannsteins Nvmoircs sur ig. liussiö (deutsch unter dem Titel „Beitrag zur Geschichte Rußlands von 1727 bis 1744" im I. 1771 zu Hamburg herausgegeben) erzählen uns, daß es mit Nach dem Absterben Petri des Großen Glohrwmdigstcn Angedenkens war es dem Oster. manu in seinen närrischen Kopf gekommen die meisten Einrichtungen des Höchstseligen Kciyscrs zu verändern. Bei Lebzeiten aber der Gottseligen Kayserin Katharina konnte er dazu nicht ge¬ gangen. Wie aber die Kayserin gestorben und der Fürst Menczikoff aus dem Wege geräumt, hat es ihm gelungen. 50*

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 28, 1869, II. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341809_121220/403>, abgerufen am 24.08.2024.